Bohne hat geschrieben: ↑Do 30. Apr 2020, 00:10
Die Rohdaten dazu gibt es hier:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/lu ... QARjoiXQ==
Für die Ulmer Messstation habe ich die Daten mal für ein Jahr zurück über Excel in Minitab geschmissen:
2020-04-29_233111.jpg
2020-04-29_233153.jpg
Na sowas, ein Feinstaub-Maximum im April während des "Lockdowns"? Beim Stickstoffdioxid keine relevanten Änderungen?
Die Sprecherin des Umweltlandesamtes Bayern sagt, es liegt an der Wetterlage, und dass bei einer Auswertung erst über einen längeren Zeitraum, z.B. einem Kalenderjahr, belastbare Aussagen möglich sind.
Na sowas, wie passen denn dazu die, mittlerweile abgeschafften, tagesaktuellen Feinstaubalarme in Stuttgart dazu?
Möglicherweise eine Enteignungswelle auf Grundlage von Bullshit?
Macht doch mal eine Auswertung für Stuttgart Neckartor, München Stachus, Berlin Mitte...
Ich habe mir (über deinen Link) mal Ulm angesehen und eine signifikante Minderung an Stickstoffdioxidwerten im März und April ggü. dem Vorjahr festgestellt. Eine eigene Excelgrafik ist nicht nötig, man kann auf der Seite des UBA für jedes Zeitfenster ein Koordinatensystem generieren, sogar mit korrekt beschrifteter x-Achse.
Die Aussage der längerfristigen Beobachtung trifft zu, wenn man nicht die Wetterlage betrachtet. Bspw. ist der trockene April 2020 mit wenig Wind ungünstig, eine Sturm- und Regenlage günstig für verkehrsnahe Messstationen. Dies muss man entsprechend beachten.
Nichtsdestotrotz ist an Tagen mit Warnlage weniger Schadstoffausstoß zu empfehlen.
Beim Feinstaub ist der Verkehr ja schon seit Jahren nicht der einzige große Verursacher, beim Stickstoffdioxid ist der Verkehrsanteil an verkehrsnahen Messstationen deutlich (im Vergleich zu verkehrsfernen Messstationen in gleicher Region).
Das mit dem Wetter und der - ja! - besseren Luft in Berlin erklärt auch der "Tagesspiegel":
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berl ... 99472.html
Inzwischen hat sich der Straßenverkehr hier weitgehend normalisiert, jetzt um halb sechs ist schon wieder ordentlich Stau auf der Stadtautobahn, das geht bis zum späten Abend. Interessant war es aber Ende März und noch Anfang April.
Ich bin der Erste, der für weniger Restriktionen eintritt, wenn diese nichts mehr bringen und sehe bei absehbar immer besserer Luft in einiger Zeit auch weniger Fahrverbote für ein Ziel, das man immer im Blick haben muss. Ziel ist ja nicht eine Verboterepublik, sondern adaptive Maßnahmen für am Ende bessere Luft und gesünderes Leben.
Aber wer immer wieder anhand von Einzeldaten meint, nun aber widerlegt zu haben, dass das Zeug, was Autos ausstoßen, auch gemessen wird, dem steht es doch frei, erneut zu klagen. Vor Gericht wurde das "Schuld sind immer die Sahara, die Holzpelletöfen und die Landwirtschaft" - Narrativ ja immer widerlegt.