Alternative Elektromobilität?

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Innova-raser
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

teddy hat geschrieben:Ob man, ketzerisch gedacht, nicht eine Progression bei den Energie-Steuern je nach Verbrauch einfuehren sollte?
Ist das nicht einge komplett andere Diskussion? Wurde politisch auch bereits angedacht und kommt immer wieder mal aufs politische Tapet. Und da nennt es sich dann Lenkungsteuer oder etwas freundlicher, Lenkungsabgaben.

Nur ist das damit so eine Sache. Der der es sich leisten kann schert sich einen Deut darum. Und der, der den Reichtum desjenigen generiert der es sich leisten kann, kann es sich dann eben nicht mehr leisten.

Klingt kompliziert ist aber einfach. Sowas nennt sich auch sozialer Frieden. Es ist nicht gut wenn eine Elite immer mehr und mehr Privilegien hat während der Mittelstand langsam ausgeblutet wird.

Aber wie erwähnt, das ganze hat, neben dem Umweltschutzgedanken (Der nur so nebenbei zur kompletten Farce verkommt und nur noch als Vehikel dient noch mehr Ertrag zu erwirtschaften) auch eine ganz grosse soziale Komponente. Es gibt nicht wenige Menschen die sind angewiesen auf ein Fahrzeug! Und das sind nicht die, die es nicht interessieren müsste was ein Liter/KW Treibstoff kostet.
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Gausi
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Gausi »

Hi Bulli

ich oute mich mal .....unter Vollast säuft meine Standheizung in 1h 0,56L Benzin ..... etwa 1h benötige für meinen Arbeitsweg und vergeude für die 50km Strom dessen Energiegehalt ( ab Steckdose ) in etwa 0,8L Benzin ausmacht .......Macht summa sumarum max. 1,12L Benzin fürs Kuschelige und 1,6L fürs Notwendige auf 100km ......Die Gegenkompensation für 10.000km im Jahr liegt auf meinem Dach.

Der Verbrennerfraktion wünsche ich viel Spass bei der Rohölsuche im eigenen Garten, der Förderung und Raffinerierung in der eigenen Garage. Guerilla PV geht auch ohne Steuer!!

Meine damalige Enfield lief auch mit 2L Salatöl/100km ....... aber die Kasperbude ist halt energetisch effektiver!!!! Kommst früher oder später auch mal drauf.
Frage: Welche Energieform ist die "edlere" ..................... 10kWh chemisch gebunden in einer Batterie oder etwa 10kWh in 1L Benzin?

Antwort: Kommt drauf an, was Du vorhast!!!!! Wenn ich den Wärmemarkt bedienen will, gehe ich davon aus, dass mindestens 99% des Benzins in Wärme übergeht. Mit Strom ist m.E. ALLES effektiv bedienbar ...... Gute bis sehr gute Bedienbarkeit in Wärme/Licht/Kinetik ..... da aber die Hauptaufgabe eines Fahrzeuges die Bewegung ist ( und ich die edlere Energieform in Gestalt von Akkus mitführen muss ) bleibt für die Innenraumkomfortzone nur das sehr effektive Abfacken von Benzin übrig...... oder ( ich ziehe den Hut vor Jürgen ) sich ein bischen wärmer zu kleiden.

mfg

Gausi

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Bulli
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bulli »

Moin Gausi,
...wenn du das so machst, ist das für mich ABSOLUT nachvollziehbar und OK. Billiger gehts (zumal kuschelig warm) nunmal wirklich nicht..... wir beide hatten uns übrigens zu deiner Taurus-Endzeit mal in Melle getroffen, kann mich gut erinnern!
1 Zylinder rules.....im Auto dürfen es auch 3 oder 4 sein.....

teddy
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von teddy »

Gausi hat geschrieben:ich oute mich mal .....unter Vollast säuft meine Standheizung in 1h 0,56L Benzin ..... etwa 1h benötige für meinen Arbeitsweg und vergeude für die 50km Strom dessen Energiegehalt ( ab Steckdose ) in etwa 0,8L Benzin ausmacht .......Macht summa sumarum max. 1,12L Benzin fürs Kuschelige und 1,6L fürs Notwendige auf 100km
Ich habe Dutzende und Dutzende Reportagen ueber die Eskimos - sorry Innuits muss es heututage politisch korrekt heissen - gesehen. Nirgendwann und nirgendwo aber habe ich irgendwas von einer Standheizung auf/an ihren Fortbewegungsmitteln entdeckt.
Und wie ist es mit den Indianern - sorry Indigenos muss es heissen - in den Tropen? Die haben doch auch alle eine kraeftige Klimaanlage in ihren Buschhuetten.... oder?
Ach ja, ist schon gut, WIR leben ncht dort, wir wollen nur unseren Komfort haben, koste es was es wolle.

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Innova-raser
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

teddy hat geschrieben:Und wie ist es mit den Indianern - sorry Indigenos muss es heissen - in den Tropen? Die haben doch auch alle eine kraeftige Klimaanlage in ihren Buschhuetten.... oder?
Ja, das haben nicht wenige.

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teddy hat geschrieben:Ach ja, ist schon gut, WIR leben ncht dort, wir wollen nur unseren Komfort haben, koste es was es wolle.
Genau aus diesem Grund sind in solchen Bambushütten Aircons verbaut. Und zwar die, die schon bei bester Isolation nur Strom konsumieren wie verrückt aber kaum kühlen. Denn Zitat "WIR leben ncht dort, wir wollen nur unseren Komfort haben, koste es was es wolle."

Wenn du das Glück hast und ein Zusatzeinkommen erwirtschaften kannst mit der Vermietung von solchen "Bamboo huts" so kannst du sicher sein dass du, wenn keine Aircon da ist, wohl kaum einen Mieter finden wirst.

Obwohl ein Deckenfan massivst effizienter und dazu noch günstiger wäre.

Nur ich weiss nicht was dieses Weltretter Gelaber überhaupt noch soll. Seit Jahren meine einige predigen zu müssen es sei fünf vor Zwölf. Neuerdings jetzt sogar 3 vor Zwölf. Nur all dieses Gelabber bringt grad mal Null Komma Null gar nichts. Dieser Zug ist schon längst abgefahren und die, die ihn vielleicht, wenn überhaupt, noch stoppen könnten habe diametral andere Interessen. Kannst dich ja mal mit den Elaboraten vom diesjährigen WEF befassen.

Es gibt nur eine Change; Der Mensch muss die Evolution massivst und um Jahrhunderte beschleunigen. Oder wie ein sehr schlauer Wissenschaftler bemerkt hat: Wir müssen unmittelbar starten uns im Weltraum auszubreiten. :stirn:

Der womöglich einzige Ausweg der sich zur Zeit anbieten würde wäre die Industrielle Revolution 0.4 anstatt 4.0. Nur blöd, damit kann mann keine 8 Milliarden Gewinn in einem Jahr erwirtschaften. :(
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Innova-raser hat geschrieben: Nur ich weiss nicht was dieses Weltretter Gelaber überhaupt noch soll. Seit Jahren meine einige predigen zu müssen es sei fünf vor Zwölf. Neuerdings jetzt sogar 3 vor Zwölf. Nur all dieses Gelabber bringt grad mal Null Komma Null gar nichts. Dieser Zug ist schon längst abgefahren und die, die ihn vielleicht, wenn überhaupt, noch stoppen könnten habe diametral andere Interessen. Kannst dich ja mal mit den Elaboraten vom diesjährigen WEF befassen.

Das sehe ich anders. Klar, nur "labern" bringt nichts, aber etwas tun eben schon. Sich hinzustellen und zu sagen wir können es nicht mehr ändern ist in meinen Augen nichts anders als eine ganz schlechte Ausrede, weil man selbst nichts ändern möchte.
Ich will nicht behaupten, dass ich in der Richtung alles richtig mache, aber ich lasse mir nichts von all denen Leuten sagen, die eben mit solchen "Argumenten" kommen.
Wenn die Erde irgendwann untergeht und ich konnte es nicht verhindern ist das "OK, aber ich persönlich tue das was ich kann um etwas dagegen zu tun.

Und die Elektromobilität ist da für mich ein kleiner Baustein. Mittlerweile gibt es genug Studien, die belegen, dass ein Elektrofahrzeug selbst mit konventionellem Strom über die Lebensdauer umweltfreundlicher ist als ein Verbrenner. Mit Ökostrom ist der Abstand logischerweise nochmal deutlich höher. Eine Studie, die das Gegenteil beweist ist mir hingegen nicht bekannt und das "Bauchgefühl" von irgendjemandem, und wenn er Ingenieur ist (das scheint ja für manche zu bedeuten sie wissen alles) die zählt da für mich eben nicht.

Und für die Pragmatiker:
Stell dich mal ein paar Stunden in die geschlossene Garage mit nem laufenden Verbrenner und dann mach das selbe mit nem Elektroauto. Ach ne, besser in umgekehrter Reihenfolge, sonst könnte Test Nummer zwei mangels Versuchsperson nicht mehr stattfinden ;-)
Ich hoffe jedem ist klar, dass ich das nicht ernst meine, aber das Beispiel sollte jedem klar machen, dass alleine schon die lokale Emissionsfreiheit eines Elektrofahrzeuges ein großer Vorteil ist. Ich gehe jeden Tag in der Mittagspause spazieren und komme dabei leider immer wieder nicht darum herum, an stark befahrenen Straßen entlang zu laufen. Allein schon durch den Geruch der Abgase sollte jedem klar sein, dass das nicht gesund ist, was da so aus dem Auspuff kommt...
Gruß,
Jürgen
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Ultralight
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Ultralight »

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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

Heavendenied hat geschrieben:Und für die Pragmatiker:
Da fühle ich mich direkt angesprochen.

So gut wie den einen die ganze Technik erscheinen mag so hilflos kommt diese mir vor um Probleme zu lösen. Die Technik hat uns ja erst dahin gebracht wo wir jetzt sind. Wo das auch immer sein mag. Man will es ändern.
Jetzt lautet das Credo: Noch mehr Technik, damit man die Probleme die die Technik angerichtet hat, zu lösen.

Man kann Lärm mit Lärm bekämpfen. Das ist ein physikalisches Gesetz. Für das andere muss der Nachweis erst noch erbracht werden.

Ich bin immer noch der Ueberzeugung das eine Wende nur durch radikale Aenderung der Ansprüche und der einzelnen Lebensgestaltung erreichbar sein wird, wenn überhaupt. Oder dann glauben wir den Amis die meinen man müsste sich jetzt im Weltraum ausbreiten.

Es ist mr absolut klar dass ich so ziemlich alleine stehe mit meiner Meinung und mich sicher unbeliebt mache. Aber da stehe ich in einer Reihe mit ganz vielen anderen vor mir. Die Zukunft wird es weisen. Aber nur eine Frage:
Wie lange bevölkert der Mensch die Erde bereits? Und wann ist was passiert wenn man diese Zeitleiste anschaut? Da muss doch irgendwann etws komplett schief gelaufen sein. Oder das was wir als Problem wahrnehmen ist in Tat und Wahrheit gar keines.
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Bulli
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bulli »

....bin gerade im 2-Rad-Dieselforum drüber gestolpert: http://www.upi-institut.de/UPI79_Elektroautos.pdf Kann man sich mal durchlesen..... stehen einige recht interessanre Dinge drin, die mir SO nicht klar waren...
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Brett-Pitt
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Brett-Pitt »

Danke für den Link auf den Beitrag. Ich habe die 60 Seiten gerade überflogen, interessant
vor allem die diversen Rebound-Effekte. Ich schließe mich der kritischen Betrachtung an,
möchte aber ebenso das Engagement von HD und Gausi loben, die ja beide PV-Eigenstrom
verfahren.
In dem Artikel fehlt aber der Gesamt-System-Blick, also Energie für einfach "Alles".
Und da kann man mit den Geldern für E-Mobilität (wohlgemerkt: Aufpreis!) im Haus-Wärme-
Bereich ein Vielfaches erreichen.
Nachdem ich einen Foristen diesbezüglich genervt habe, wurde die Hauswärme von Atomstrom
auf Russen-Gas umgestellt (Zwischenlösung für die nächsten 10 bis 15 Jahre). Vom gesparten
Geld für Strom kann dann locker auch das Gas eingespart werden. Vom gesparten Gas folgt dann
in 15 bis 20 Jahren hoffentlich die E-Cub. Eine Win-Win-Win-Kurve.
Es kommt halt auf die richtige Reihenfolge ALLER Massnahmen an. Was nützt der schönste
Prius oder Tesla vor einem unsanierten Haus, daß jährlich 2.500 Öl verbrennt?

So gesehen bleibt meine Cub ein super Ökofahrzeug: Vom gesparten Benzin gönne ich mir
in den nächsten 24 Monaten eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
"You meet the greenest people on a Cub"

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Heavendenied
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Die Studie kannte ich nicht, aber die "Fakten" darin sind den meisten, die sich damit beschäftigen durchaus bekannt. Man sieht halt sehr schön, wie man durch geschickte Auswahl der Vergleichszahlen jedes Thema so darstellen kann wie man es eben möchte.
In einer Grafik wird dargestellt, dass eben die " Spezifische CO2-Emissionen Verkehrsmittel" bei EV selbst mit dem deutschen Strommix niedriger liegen als bei einem Verbrenner. Jetzt dreht man diese Tatsache so lange rum, bis es genau andersherum ist... Kann man schon machen, nur kann mir dann keiner weiß machen, dass diese Untersuchung "Ergebnisoffen" durchgeführt wurde. Und so geht es eins zu eins in der ganzen Studie weiter...

Natürlich gibt es einige Punkte, die wohl leider nicht wirklich jedem bekannt sind, zum Beispiel das mit den Supercredits. Das ist selbstverständlich eine absolute Sauerei und mal wieder ein schönes Beispiel, was die Verbrennerlobby so bei der Gesetzgebung bewirkt. Diese Tatsache nun aber wieder als Nachteil von E-Fahrzeugen auszulegen...

Aber dann wieder diese Darstellung die E-Fahrzeuge führten zu mehr Verkehr und insgesamt mehr Fahrzeugen auf der Strasse...
Bei uns wurden jetzt 2 Elektroautos und ein Elektroroller angeschafft und für jedes dieser angeschafften Fahrzeuge wurde ein Verbrenner abgeschafft. Gleichzeitig wurde ein "großes" Auto gegen ein kleines getauscht. Natürlich setzt das ein gewisses Umdenken und eine gewisse Bereitschaft zum "Verzicht" voraus (wobei weder meine Frau noch ich das als Verzicht empfinden, sondern für uns einfach auch die praktischen Vorteile überwiegen). Auch die jährliche Laufleistung hat sich bei uns dadurch insgesamt nicht verändert.
Sicher wäre es für einige sinnvoller auf den ÖPNV umzusteigen und dafür ein Fahrzeug abzuschaffen, aber das ist eben nicht überall möglich. Bei uns z.B. existiert lediglich ein Ruftaxi. Dieses würde dann extra zu uns gefahren kommen, würde mich nach Heppenheim fahren damit ich dann von dort mit dem Zug nach Weinheim fahren kann.. Strecke 17km gesamt statt 10km auf dem direkten Weg, Fahrzeit ca 50 Minuten statt 15 Minuten. Zusätzlich wäre ich entweder 20 Minuten zu früh bei der Arbeit oder aber 40 Minuten zu spät... Auch wenn sich die Situation da im Gegensatz zu vor einigen Jahren schon stark verbessert hat (damals wäre es weit über ein Stunde "Reisezeit" gewesen). Und dann würde wie gesagt immer noch das Ruftaxi extra für mich von Heppenheim nach OLB fahren und wieder zurück, würde also die doppelte der eigentlich nötigen Strecke zurück legen. Meine Frau ist früher immer mit dem Zug zur Arbeit nach Heidelberg gefahren, weil es auf der Strecke wirklich sinnvoll war. Zum Bahnhof ist sie dennoch mit dem Roller oder dem Auto gefahren, weil mit dem Ruftaxi die Zeiten mit der Bahn gar nicht gepasst hätten und fast 45 Minuten Wartezeit in Heppenheim gewesen wären, morgens und abends...
Bei uns in Heppenheim fährt auch ein Stadtbus (aber eben nur in der Stadt, die Ortsteile werden nicht angefahren). Der fährt immer wenn ich ihn sehe mit max. 2 Fahrgästen besetzt. In mind. 50% der Fälle wo ich ihn sehe fährt er komplett leer durch die Gegend. Es ist natürlich traurig, dass so etwas so wenig genutzt wird, aber letztlich ist in diesem Fall der ÖPNV mit Sicherheit nicht umweltfreundlicher als ein eigens Fahrzeug. Für die alten Leute natürlich ne schöne Sache, aber alle anderen fahren eben lieber dennoch mit dem Auto, auch bei Strecken, die ich einfach laufe...

In Gebieten wo der ÖPNV wirklich gut ausgebaut ist wäre es zweifelsohne sinnvoller auf ein eigenes Auto zu verzichten und als Ergänzungsmobilität Car-Sharing zu nutzen, aber auf dem Land ist das zumindest derzeit einfach nicht möglich.

Derzeit ist es aber letztlich einfach so, dass das Elektrofahrzeug die Alternative zum Verbrenner ist, die die geringsten "Einschränkungen" bedeutet. Richtig verwendet ist es daher, und da sind wir dann auch wieder beim Threadtitel, durchaus eine Alternative. Eine Lösung unserer ökologischen Probleme, und das habe auch ich hier schon mehrfach geschrieben, ist es zweifelsohne nicht.

Und zu dem Thema was Pitt angesprochen hat:
Uns hat der bisherige Umstieg auf Elektrofahrzeuge keinen zusätzlichen Invest gekostet, sondern im Gegenteil nach Verkauf des Auris sogar einige tausend Euro zusätzliches freies Kapital verschafft. Das war zum einen ein Stück weit glücklicher Zufall (der Vectrix war sehr günstig) und zum anderen Teil eben eine Reduzierung der Fahrzeuggröße.
Man sollte allerdings auch bedenken, dass es nicht immer möglich ist, das Geld das man "ohne den Kauf eines Elektrofahrzeugs übrig hätte" in eine energetische Sanierung zu investieren. Bei jemandem der zur Miete wohnt geht das zum Beispiel nicht so leicht. Bei uns besteht eine WEG, da kann ich auch nicht einfach Sanierungen machen wie ich das gerade möchte. Und dann bin ich eher jemand, der eine Sanierung dann auch sinnvoll machen möchte, und nicht durch Aktionismus irgendwas zu tun, was mich danach "behindert". Ich hätte z.B. schon vor Jahren die Fenster tauschen können. Hätte ich das getan hätte ich bei der Fassadendämmung aber ein Problem. Ich könnte dazu jetzt noch mehr Beispiele nennen, aber im Endeffekt geht es hier eben nicht darum, sondern für soetwas haben wir einen eigenen Thread.
Wie gesagt, es geht nicht darum, dass Elektromobilität eine Lösung der ökologischen Probleme der Welt darstellen, sondern darum, ob es eine Alternative zum bisherigen Individualverkehr mit Verbrennungsfahrzeugen ist.
Gruß,
Jürgen
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Ecco »

Zum Thema ÖPNV, eine VRS Monatskarte für 4 Stationen = 10 min. Fahrt, kostet 117,- Euro plus Verspätungen.
Mein Panda nimmt dafür 50,- Euro und fährt pünktlich vor der Haustür los.
Will sagen, die Öffis sind auch schweineteuer.

Gruß
Bernd

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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von OldMan »

Bei der ganzen E-Diskussion kommt es eben sehr auf den Einzelfall an.
Jede Wave (oder Sommer Diesel) ist umweltfreundlicher und Ressourcen schonender als alle mir bekannten E- Pkw`s.
Vergleiche ich einen I3 mit dem X6 sieht es natürlich anders aus :laugh2:

Fahrzeuge wie den I3 kannst du nur leasen, kauft dir nach 4 Jahren keine Sau zu einem halbwegs akzeptablen Preis ab, weil jeder Panik wegen den Akkus hat.
Bei einen Preis von ≈40k€, je nach Zubehör darf es auch gerne etwas mehr sein, schon eine Überlegung wert.

Wer so wie ich, im Jahr 3-4000 Kilometer Pkw fährt, die Masse zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den Mopeds macht, für den ist E-Pkw witzlos.
Da sterben die Akkus über die Zeit, nicht über Zyklen.

Bislang habe ich starke Zweifel ob E-Motoren im Kfz Bereich wirklich Sinn machen und die Zukunft sind. :roll:
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

Heavendenied hat geschrieben:Wie gesagt, es geht nicht darum, dass Elektromobilität eine Lösung der ökologischen Probleme der Welt darstellen, sondern darum, ob es eine Alternative zum bisherigen Individualverkehr mit Verbrennungsfahrzeugen ist.
Guter Schlusssatz!

Eine Alternative könnte es sein. Aber das könnten Einspuhrfahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch sein und wesentlich einfach umzusetzen. Nur "man" will halt nicht und tut alles um sowas zu verhindern.

Rein technisch, betrachtet ist es für mich keine Massenkompatible Lösung. Die Infrastruktur umso ein Fahrzeug zu bewegen ist nur spärlich vorhanden und/oder lässt sich nur mit riesigen Investitionen bereitstellen. EFH Besitzer sind da teilweise sicher im Vorteil da diese ziemlich frei sind wie sie ihr Eigentum umbauen. Und EFH hat es nicht so viel und diese werden auch kaum zunehmen, sondern eher abnehmen. Stichwort: Verdichtetes Bauen.

Hier mal meine persönliche Wohnsituation. So wie sie zu x-tausenden im Lande anzutreffen ist: Ich bin Eigentümer meiner Wohnung und eines Stellplatzes in der grossen Unterniveaugarage. Die Immobilie ist in den späten 70iger gebaut worden. Immer gut unterhalten und in besten Zustand. Es hat auf jedem Garagenstellplatz eine 230V Steckdose. Die ist gedacht um zum Beispiel ein Batterieladegerät für die Autobatterie über Nacht einzustecken. Oder die Motorradbatterie über den Winter daran angeschlossen zu halten. Aber damit kann kein E-Fahrzeug geladen werden. Sieh hier: Elektroauto an der Haushaltssteckdose aufladen?

Um ein E-Automobil Sinnvoll betreiben zu können müsste ein Dreh- oder Gleichstromnetzwerk der Garage erstellt werden. Sinnvollerweise auf allen Plätzen. Und da nur der Stellplatz mir alleine gehört und ich den Rest mit der Gemeinschaft teile, müsste das von der Gemeinschaft bewilligt, bzw. gutgeheissen, unterstützt und mitbezahlt werden. Die Kosten für eine solches Netzwerk währen horrend und würden sich nie mehr amortisieren lassen.

Auch eine PV Anlage, Guerilla oder nicht, ist nicht möglich. Auch als Eigentümer bin ich, genauso wie der Mieter, dem Quorum unterworfen und muss mich an die, einmal aufgestellten Regeln, halten. Also sind nur Installationen innerhalb des eigenen Balkons möglich. Wenn ich jetzt da eine Mini Guerilla PV Anlage aufbaue müsste gewonnene Strom auch noch irgendwie zum Auto kommen das 9 Stockwerke tiefer irgendwo in der Sammelgarage geparkt ist. Alles schön und gut in der abstrakten Theorie, aber in der Realität zum kompletten Scheitern verurteilt.
Und mein Wohnsituation ist extrem typisch für Menschen die dort wohnen wo die meisten Menschen wohnen; Nämlich in Urbanen Zentren.

Natürlich haben wir hier Teslafahrer. Und nicht mal zu knapp. Aber das sind so gut wie ausnahmslos Menschen mit sehr hohen Einkommen die in schicken EFH Häusern wohnen und in Regionen in denen ein Porsche oder ein Ferrari nur noch, wenn überhaupt, ein müdes Lächeln erzeugt. Aber ein Tesla ist da Hipp! Dazu spart man noch eine Menge Kohle. Denn man beteiligt sich ja nicht an den Infrastrukturkosten, auch wenn man diese ausgiebig und gerne nutzt. Und den Treibstoff für sein (Spass)Fahrzeug holt man sich auch gerne dort wo er kostenlos zu beziehen ist. Es ist wie aus dem Lehrbuch eines Wirtschaftsstudenten. Hier fährt kaum einer einen Tesla aus ökologischen Gründen. Vielmehr geht es um Status und Gewinnmaximierung! Warum sonst sehe ich auf gefühlt 100 Tesla bestenfalls 1 oder 2 Nissan Leafs um dieses Fahrzeug mal exemplarisch als E-Fahrzeug hinzustellen?

Für mich kämme am ehesten ein E-Scooter in Frage. So wie der Vectrix zum Beispiel. Denn der lässt sich doch an einer normalen Haushaltssteckdose innert nützlicher Frist aufladen. Nur sowas gibt es nicht als Massenmarkttaugliches Verkehrsmittel. Es spricht halt keine Elite an wie der Tesla. Schade!
Zur Studie möchte ich noch folgendes Sagen. Mit Studien und Statistiken lässt sich relativ leicht die gewünschte Meinung/Ansicht untermauern. Egal welche das auch immer sein mag. Aber so einseitig oder polemisch ist die obige Studie nun doch nicht. Als der Link hier gepostet wurde habe ich mal geschaut wird das Institut ist wo diese Studie veröffentlicht hat und was die sonst noch so alles publizieren. Im Weiteren habe ich die Studie aufmerksam gelesen und mit meinen Eindrücken und Informationen verglichen.

Ich bin der Meinung, dass sie ziemlich gut den Nagel auf den Kopf trifft und auch unangenehmen Wahrheiten zu Papier bringt. Auch wenn manche diese nicht gerne hören. Und damit meine ich nicht dich, Jürgen. Ich finde deine Annäherung an die E-Mobilität spannend wie auch deine pragmatische Auseinandersetzung damit.
Jeder so wie er kann. Nur ärgert mich wenn einige Meinen ihre Meinung zur Religion hochstilisieren zu müssen und Kritik vernichtet wird.

E-Mobilität wird die Welt nicht retten. Und ob sie das Klima nachhaltig beeinflussen darüber sollte mindestens nachgedacht werden (dürfen). Fakt ist das einiges mehr Strom erzeugt werden müsste. Was ja jetzt schon Probleme macht und man alles daran setzt den Verbrauch von Strom zu senken. Ich erinnere gerne an das Klimaziel; 2000-Watt-Gesellschaft
Auch gerne erinnere ich daran, dass wir mal massive gegen sog Schneekanonen gewehrt und uns extrem echauffiert haben über deren Einsatz. Heute, ein paar Jahre später, stehen sie überall in den Alpen und produzieren ein langes weisses Band in deine Grüne Idylle. Der energetische und ökologische Unsinn par excellence.

Warum stört sich heute niemand mehr dran? Ganz einfach: Es ist halt Chic im Winter Skifahren zu gehen und die Skidestinationen wollen sich das Geld der Wintertouristen nicht entgehen lassen. Koste es was es wolle. Ergo nicht die Ökologie entscheidet, sondern der Kommerz. Alles andere ist verlogen!
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Heavendenied »

Dazu nur eine kurze Anmerkung, auch wenn das schon mal irgendwo geschrieben wurde:
So viel mehr Strom müsste gar nicht erzeugt werden, wenn man auf E-Fahrzeuge umsteigt! Zur Herstellung eines jeden Liters Benzin werden ca. 1,5kWh Strom benötigt. Bei einem Kleinwagen mit einem Verbrauch von 5L/100km sind das schon mal 7,5kWh. Ein vergleichbares E-Auto verbraucht 15kWh/100km. Die Hälfte des Mehrbedarfs an Strom wird also allein durch das wegfallen der Herstellung des Benzins wieder eingespart.
Selbst wenn man das außer Acht lassen würde läge man wohl bei dem kompletten Austausch des derzeitigen Fahrzeugbestandes bei "gerade mal" irgendwo um die 15% Mehrbedarf an Strom. Es ist also nicht so dramatisch, wie es teilweise dargestellt wird und da der Umstieg ja nicht von einem Tag auf den anderen passieren würde wäre das eine Herausforderung, die im Gegensatz zu manch anderen in diesem Zusammenhang relativ einfach zu lösen wäre. Bei einer intelligenten Ladesteuerung könnte man damit ja sogar recht gut die bisherigen Überproduktionen an Strom ganz gut verwerten, aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema...
Gruß,
Jürgen
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