Nachts sind alle Katzen schwarz.

Über was man sonst noch redet
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Warmduscher
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Warmduscher »

Trabbelju hat geschrieben:Rehe können dich bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h sehen. Bei Wildschweinen weiß ich es nicht, Hasen bleiben in deinem Scheinwerferlicht. Sei einfach wachsam und fahre möglichst defensiv in Wildwechselgebieten und habe dein mobiles Telefon eingeschaltet und griffbereit morgens.
Moin,

Rehe können auch gut hören, aber ob sie auch Geschwindigkeiten einzuschätzen wissen, bezweifele ich. Gestern Abend gegen 21.00 Uhr fuhr ich gemütlich auf der Enduro einen Feldweg entlang, plötzlich wechselte vor mir aus der noch halbhohen ostfriesischen Maissteppe ein Reh von rechts nach links und verschwand auf der anderen Seite. Ich habe natürlich gezuckt und an der Bremse hantiert, in der Annahme, dass noch weitere Rehe wechseln. Ich rechne eigentlich immer damit, seitdem ich vor Jahren mit einem alten Borgward Isabella ein Reh bei ca. 70 km/h frontal erwischte, es so zum Fliegen brachte und damit vom Leben zum Tode beförderte und das Auto im sehr stabilen Stoßstangenbereich und den darüberliegenden Kühlerbereich leicht verkürzte. Hasen oder Kaninchen kann man wohl gefahrlos überfahren (für sich selbst, nicht für das Tier) , wenn nur die Räder groß genug sind. Ich will damit sagen: Gerade morgens oder abends kann es im ländlichen Bereich immer wieder zu unverhofften Begegnungen dieser Art kommen.
Zuletzt geändert von Warmduscher am Fr 26. Jul 2013, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß von der Nordseeküste
Manfred, der Warmduscher

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Done #30
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Done #30 »

Versicherungstechnisch hab ich die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, wenn man das Viech noch erwischt.
Sofort voll bremsen und dabei unter allen Umständen versuchen die Kiste auf der Straße zu halten und notfalls voll drauf. Auch Kuh oder Pferd, die sind eher im Auto ein wirkliches Problem. Wenn man Glück hat nimmts einen mit dem Zweirad drüber. Die Wave/Innova geben ja eine recht hohe Sitzposition vor. Die Chancen dafür stehen gut.

Ohne Kontakt in die Pampa rauschen und dabei die Karre zerlegen läuft als Eigenverschulden.
Unterwegs mit "Jayne". Aktueller Tachostand und Spritverbrauch klick:-> Bild
Durch Klick auf die Bilder kommt man auf meine Webseite: meine Webseite, Meine Mopedteile. Forumspreise auf Anfrage!

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Ecco
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Ecco »

Done #30 hat geschrieben:Ohne Kontakt in die Pampa rauschen und dabei die Karre zerlegen läuft als Eigenverschulden
Es sei denn, die Kuh erklärt sich bereit, vor Gericht als Zeugin aufzutreten.

Marsmännchen
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Marsmännchen »

Dürfte doch technisch eine Kleinigkeit sein, Tiere mit einer Wärmebildkamara zu erkennen.
Ein automatisch ausgelöstes Hupen, könnte so Fahrer und Tier alarmieren.
Ok, in der Stadt etwas doof, wenn das Krad bei jedem Gassiegeher selbständig hupt.
Wieviel und ob überhaupt ein Biker bereit ist, in so ein Warnsystem zu investieren,
ist doch eher fraglich.
Fragt euch ma selbst, wieviel würdet ihr dafür ausgeben?
20, 50, 100 oder nichts? Ich denke die Antwort kenn ich schon!
Gruß Dieter

crischan
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von crischan »

und das Mistding hupt dann bei jedem Trecker nebenan auf dem Acker, entgegenkommenden Autos und sonstigen Verkehrsteilnehmern? Nö nicht wirklich...

Jedes Wild kann Geschwindigkeiten hervorragend einschätzen, solange sie der eigenen Leistungsfähigkeit oder der eines Freßfeindes entsprechen. Das Problem ist, daß von Autos keine nennenswerte Gefahr ausgeht. Die jagen das Wild halt extrem selten. Zur Erfahrung des Wildes gehört es, daß Autos eigentlich völlig harmlos sind, weil sie nie jagen und ihre Wechsel nie verlassen. Erschwerend kommt hinzu, daß Wild schwer aus Erfahrung lernt, insbesondere weil die erste negative im allgemeinen tödlich ist, nicht weitergegeben werden kann und Autos in den ererbten Instinkten nicht vorgesehen sind.

Marsmännchen
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Marsmännchen »

Hochwertige Wärmebildsensensoren erkennen schon einen Unterschied zwischen Mensch, Tier und warmen Motor.
Wenn man mal bedenkt wieviel Unfug es auf der Welt gibt, wäre ein Wilderkennungssystem nicht die dümmste Erfindung.

Gruß Dieter

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Warmduscher
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Warmduscher »

crischan hat geschrieben: Jedes Wild kann Geschwindigkeiten hervorragend einschätzen, solange sie der eigenen Leistungsfähigkeit oder der eines Freßfeindes entsprechen.
Das mit dem "hervorragend einschätzen" können der Geschwindigkeit halte ich für ein Gerücht. Prädatoren, die fußläufig mit 60 oder 100 (oder mehr) km/h durch den Wald rauschen, gibt es nicht. Der Luchs als Großkatze schleicht sich an und überfällt aus dem Hinterhalt, Wölfe im Rudel als Hetzjäger können auch nur kurzzeitig ca. 50 km/h erreichen. Zudem kann Schalenwild sicherlich nachts oder in der Dämmerung (in der Hauptwechselzeit) die Geschwindigkeit der sichtbaren Fahrzeuglichter (denn mehr wird kaum wahrgenommen) nicht annähernd einschätzen. So schnell arbeitet die Evolution nicht, Autos oder Motorräder in dieser Dichte fahren erst seit etwa 50 Jahren auf den Straßen, Asphalt als ausschließlicher gefährlicher "Lebensraum" für Kraftfahrzeuge ist vielleicht auch nur ganz erfahrenen Alttieren bekannt. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass ich nachts in Waldgebieten bei Annäherung mit einem PKW reflektierende grüne Punkte über dem Asphalt schweben und leuchten sah. Das hieß immer: sofort runter vom Gas, abblenden, bremsen. Die Punkte erwiesen sich dann als die Augen von sicherndem Dam- oder Rehwild, das mitten auf der Straße stand und erst im letzten Moment vor dem sich nun langsam nähernden Fahrzeug im Wald verschwand. Schwedenurlauber werden von den vielen Unfällen mit den pferdegroßen Elchen gehört haben, auf den entsprechenden Schotterstraßen kann man so schnell gar nicht fahren. In Kanada sah ich in Waldgebieten häufig lebensgroße und sehr imposante Holzsilhouetten von Elchen an den Straßenrändern, die vor dem Wechsel dieser großen Tieren warnten, die als echte Tiere oft unverrmittelt die Fahrbahn kreuzen. Deshalb sollte man das Verkehrszeichen "Widlwechsel" sehr ernst nehmen, was aber bei den häufig völlig naturentwöhnten Fahrzeuglenkern völlig ignoriert wird.
Gruß von der Nordseeküste
Manfred, der Warmduscher

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NORTON
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von NORTON »

Vor einem Wildunfall habe ich WIRKLICH Angst! Das ist das Einzige, bei dem ich beim Zweiradfahren Schiss habe, ehrlich!

Wenn ein Wildwechselschild zu sehen ist, schleiche ich morgens und abends. Gnadenlos.
Runter bis auf 30-40, und wenn 100 drin wären.

Man macht GARNIX, wenn ein Eber oder eine Sau reinrennt, da liegst Du und kannst von Glück sagen, wenn Du "nur" ein paar Prellungen hast.

Rehe rennen mir andauernd vorm Vorderrad rum, schon dreimal heuer. Durch Hupen sind sie abgezischt, es gibt einfach zuviele im Jägerpark Deutschland ohne natürliche Feinde wie Luchs und Wolf.

Vor drei Wochen ist mir bei ca. 50km/h ein Bussard ans rechte Bein geflogen, ausser einen blauen Fleck, ich hatte Jeans an, ist uns beiden nichts passiert. Der Vogel saß am nicht gemähten Strassenrand und flog auf, als ich mit der SR auf selber höhe war.

Desweiteren haben wir hier Hirsche! Einmal rannte eine Hirschkuh, gefolgt von ihrem Kalb mir und meiner Frau auf BMW R 80 G/S sitzend, ca. 10m vor uns über die Strasse bei Oberschönmattenwaag...............Ihr glaubt garnicht, WIE GROß die Hirschkuh war, da brauche ich keine Elche mehr.

1980 auf dem Weg von Griechenland zurück auf dem MZ-Gespann, Autoput, nördlich von Nis oder Skopje, so genau weiß ich das nimmer, rannte aus einer Schafherde das "schwarze Schaf" der Herde vor den Augen des Hirten mir ins Gespann, frontal.
Es tat einen Schlag. Mit einem Einspur-Krad wäre das das Ende gewesen, der schwer beladenen BW hielt mich in der Spur.
Schaden= beide Lampenhalter hatten einen Knick und der Reflektor war nur aus den Federn in den Scheinwerfer reingedrückt..............habe ich später gesehen, denn= der Hirte rannte zornig und Stock wedelnd auf mich zu, sodass ich es vorzog, das Weite zu suchen!

Ich habe genug von Wild und Tierunfällen. 2 Kollegen starben hier im Odenwald, einer war mein Freund, lag mit seiner XT eine ganze Nacht im Graben und ist verblutet.
Als Konsequenz daraus fahre ich hier nach Möglichkeit nachts nicht mehr.

Ich bin nicht ängstlich, wer mich kennt, oder mit mir gefahren ist, weiß das. Aber DAVOR habe ich Angst, definitiv.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio

ICH HEIßE ALLE NEUEN MITGLIEDER HERZLICH WILLKOMMEN! :sonne:

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Trabbelju
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Trabbelju »

NORTON hat geschrieben:Vor einem Wildunfall habe ich WIRKLICH Angst! Das ist das Einzige, bei dem ich beim Zweiradfahren Schiss habe, ehrlich!
Ich handhabe es ähnlich vorsichtig im Dunkeln.
Linksabbieger und Fahrzeuge, die mir auf meiner Spur entgegenkommen sind mir auch nicht geheuer.
Gute Seeleute erkennt man bei schlechtem Wetter

Marsmännchen
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Marsmännchen »

NORTON hat geschrieben:..............habe ich später gesehen, denn= der Hirte rannte zornig und Stock wedelnd auf mich zu, sodass ich es vorzog, das Weite zu suchen!

So ein saublöder Depp. Ich hätte im beim davonfahren noch diesen :aetsch1: oder :aetsch: gezeigt.
Es ist schon verrückt, was man sich als Kradfahrer alles zumutet. (Kälte,Nässe und alle sonstigen Gefahren)
Hin und wieder blicke ich bei strömenden Regen an der Ampel rüber zu den überdachten Verkehrs-Gefährten und
frage mich, was und warum tust du dir das an?
Vor allem in der Früh um 4, bei Temperaturen um die 0. Aber so ist es eben mit den nicht-Stromfahrern. Ohne würde mir was fehlen.
Ich hoffe Ralf, dass ich so wie du nie vernünftig werde.
NORTON hat geschrieben:Wenn ein Wildwechselschild zu sehen ist, schleiche ich morgens und abends. Gnadenlos.
Runter bis auf 30-40, und wenn 100 drin wären.
...stimmt schon! Nach dem Urlaub werde ich den Wecker 5 Minuten früher stellen.
Gruss Dieter

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Pille
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Pille »

Am besten gefallen mir diese Blicke im Winter. Eine Mischung im Übergang von Unverständnis und Ungläubigkeit, ja Fassungslosigkeit hin zu Mitleid.

Manchmal ein anerkennendes nicken, mitschwingend der scheinbare Wunsch in den Augen, selbst auch einmal aus der geschlossenen,engen autowelt auszubrechen und mit nem Moped eigene spuren im Schnee zu hinterlassen.
Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen.

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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Marsmännchen »

Pille hat geschrieben:Manchmal ein anerkennendes nicken, mitschwingend der scheinbare Wunsch in den Augen, selbst auch einmal aus der geschlossenen,engen autowelt auszubrechen und mit nem Moped eigene spuren im Schnee zu hinterlassen.
Pille, arbeitest du eigentlich in einer Werbeagentur oder bist sonst ein talentierter Verkäufer?
Mit deiner poetischen Umschreibung vom "Mop fahren im Winter", komme ich dem Heidenau wieder etwas näher.
Wollte eigentlich meine Ganzjahresbereifung langsam auslaufen lassen.
Gruss Dieter

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Pille
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Pille »

Ich bin tatsächlich im Vertrieb tätig :mrgreen:
Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen.


Marsmännchen
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Re: Nachts sind alle Katzen schwarz.

Beitrag von Marsmännchen »

Ruhe bewahren ist immer das Beste.
Tut jetzt gar nicht's zur Sache, doch ich erzähl's trotzdem.
Bin beim Sonntagsspaziergang mit Frau und Kind aus dem Wald gekommen und was steht vor uns?
Ein ausgewachsener Schäferhund. Wir drehten uns langsam um und wollten wieder in die andere Richtung, doch der Hund lief uns nach. So, was tun? Ich kenne da jemanden vom Tierschutzverein.
Sollte ich jetzt die Route "Querfeldein" oder den Radweg neben der Strasse zu ihm nehmen?
Ich traf, damit der Hund nicht auf die Strasse läuft, die falsche Entscheidung.
Mitten auf einer grossen Wiese, setzte der Spieltrieb des Hundes ein. Er biss mir mal fester, mal leichter in die Waden. Als mein Kind auf den Schultern plötzlich panisch zu weinen begann, eskalierte die Situation. Ich dachte, ich darf mich nur nicht von dem Hund umwerfen lassen. Das war gar nicht so einfach, denn mit "Spiel" hatte das gar nichts mehr zu tun.
So wechselten wir die Richtung und ich konnte an der Strasse ein Auto anhalten und meine Familie in
Sicherheit bringen. Ich kümmerte mich weiter um den Hund. Der Besitzer hielt kurz darauf mit seinem SUV und fragte frech, warum ich seinen Hund nicht einfach stehen gelassen hätte. :motzen: :motzen: :motzen: :motzen: :motzen: so ein DEPP!
Ist mir nur so eingefallen, als ich die coolen Motorradfahrer neben den Bison's sah

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