Cpt. Kono hat geschrieben:Zephyroth hat geschrieben:Magermotoren erzeugen Stickoxide und Feinstaub und das will man eben nicht.
Wer will das nicht?
Ist es nicht so, seit der Feinstaubfilter für Dieselfahrzeuge vorgeschrieben, das durch die nun noch viel feineren Stäube erst recht Probleme verursacht werden, z.B. im Bezug auf Lungenkrankheiten?
Nun, gehen wir mal an, was man von der Presse so hört:
90% der ausgestoßenen Partikel eines Autos mit DPF sind lungengängig!
Ein Partikelfilter filtert zuverlässig 90% der Partikelmasse
So, wie passt das zusammen?
Abgase setzen sich aus groben, mittelgroben und feinen Stäuben zusammen. Stößt ein Auto ohne Partikelfilter 50mg/km aus, so ist der Verteilung nach etwa 10% nach Feinststäube, die vom Partikelfilter nicht mehr erfaßt werden können (sprich etwa 5mg/km). Somit filtert der Partikelfilter wie versprochen 90% der Partikelmasse aus. Das was hinten rauskommt, ist aber so fein, das es fast vollständig lungengängig ist. Und damit wird Stimmung gemacht. Unter den Tisch gekehrt wird aber, das diese feinen Partikel auch im ungefilterten Abgas in fast gleicher Menge vorhanden sind. Zwar wird bei Autos ohne DPF argumentiert, das diese feinen Partikel sich an die gröberen anlegen und so nicht mehr lungengängig sind. Nur, wieso bleiben sie dann im DPF nicht hängen, wenn sie an filterbaren Teilen festkleben? Meiner Meinung nach hinkt diese Darstellung. Und bis jetzt hab' ich auch keinen wissenschaftlichen Beleg für die Theorie: "Partikelfilter zerhackt grobe Dieselabgase" (das geht auch nicht da die Poren im DPF sogar wesentlich größer sind, als die zu filternden Rußpartikel).
Cpt. Kono hat geschrieben:Ganz so optimistisch wie Du sehe ich das nicht, da der Herstellungaufwand für die ganzen Steuerungselektroniken doch gewaltig ist. Dabei werden ja auch eine ganze Menge an Rohstoffen, die zum Teil sehr selten sind und dementsprechend aufwändig hergestellt werden müssen, platt gemacht.
Sicherlich werden vordergründig die Stickoxidausstöße verringert. Aber ist da nicht wieder eine Verschiebung von Problemen im Gange?
Wo man auf der einen Seite Probleme bekämpft, treten auf einer anderen Probleme auf. Das ist leider nichts Neues. Rein ressourcentechnisch ist ein Motorsteuergerät verschwindend klein, im Vergleich zum Rest der ganzen Elektronik im Auto. Und nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man die restliche Elektronik ansieht. Ich fahr heute einen 260PS-Karren mit 1.8t, der etwa 12.5l/100km braucht. Mein kleiner Nissan Cherry 1.0 mit 50PS hat sich nie unter 8l/100km gegönnt und das obwohl er nur 900kg hatte.
Cpt. Kono hat geschrieben:Du scheinst Dich sehr mit den Details der stöchiometrischen Verbrennung auseinander zu setzen, solltest aber um das große Ganze zu erfassen evtl. mal einen weiten Schritt nach hinten machen. Es geht letztlich um Profit, nicht ums Sparen.
Ja, ich bin Techniker. Ich versuche Dinge frei von irgendwelchen politischen, profitorientierten Gedanken zu sehen. Und da sehe ich deutlich die Überlegenheit einer Einspritzung gegenüber einem Vergaser. Ich sehe aber auch ganz allgemein, das Autos immer komplizierter werden, zum einen weil die Kunden (zumindest glauben sie das) immer mehr Spielereien brauchen und zum anderen weil gewisse Vorschriften immer strenger werden (Abgase, Beleuchtung, Sicherheitsfeatures etc.). Und das wiederum geht mir als Techniker gewaltig gegen den Strich. Wenn man was gut bauen will und man kann/darf nicht.
Ebenso merke ich, das die Autos immer anfälliger werden und man immer öfter an eine Werkstatt angewiesen ist, die im Grunde auch nicht mehr genau weis was sie da denn tut. Aber hauptsache man zahlt brav.
Schau' dir das mal an, hier sieht man schön den Fortschritt der Motorentechnik:
http://www.autobild.de/klassik/artikel/ ... 68706.html
2.5-fache Leistung
3x so schnelle Beschleunigung
80km/h mehr Vmax
2.3l/100km weniger Verbrauch
Nur durch die ganzen heutigen Sicherheitsvorschriften bekommst du das Ding nicht mehr genehmigt...
Grüße,
Zeph