Reifen

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teddy
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Re: Reifen

Beitrag von teddy »

student hat geschrieben:Pruefung auf einen wandernden Schlauch:
nach dem Montieren des Reifens Druck drauf, dann Ventilmustter loesen, dann Luft ablassen: steht das Ventil auch wirklich gerade? Beide Richtungen pruefen, auch senkrecht zur Fahrtrichtung!!!
Prinzipiell in Ordnung; trotzdem will ich etwas aus dem Naehkaestchen der 'frueheren' Zeit ausplaudern.
Der Mantel (Reifen) wurde innen ganz duenn mit Talgpulver (das fuer den Babypopo oder aehnlich) bestaeubt. Richtig gelesen: Pulver rein, den Mantel einige Male in Laufrichtung gedreht, dabei seitlich geschwenkt, sodass das Pulver sich von selber gleichmaessig auf die Innenseite verteilte. Dann den Rest mit einem beherzten Schwupps herausgekippt.
Dann die eine Seite des Mantels ueber die Felge gehievt und ungefaehr gegens Felgenhorn gedrueckt. Den luftleeren Schlauch hinein, Ventil durchs Loch, die Mutter nur pro forma aufs Gewinde gedreht und dann den Schlauch sachte aufgepumpt. Nur soviel, dass er schoen rund war und nirgendwo Falten oder so hatte. Nun die andere Seite des Mantels ueber die Felge, das letzte Stueck ging meistens nicht mehr mit Daumenkraft allein, also irgendwas Montiereisen-artiges und Plopp er war drueber. Weil der Schlauch schon ein bisserl Druck hatte, musste man schon sehr ungeschickt sein um ihn zwischen Felge und Mantel einzuklemmen - mit den bekannten Folgen spaeter beim Aufpumpen.
Ein wenig, falls ueberhaupt noetig, den Mantel in Laufrichtung drehen, sodass das Ventil kerzengerade aus seinem Loch hervorragte. Dann die Pumpe drauf und den Schlauch ungefaehr bis zum halben gewuenschten Druck aufpumpen. Das Rad drehen und den Mantel mit der Hand quer zur Felge Immer hin- und herwalken. Damit setzte er sich passend auf die Felgenhoerner. Das Ventil-Innenleben ganz herausschrauben, sodass der Schlauch vollkommen luftleer wurde. Schauen ob das Ventil auch jetzt noch kerzengerade aus dem Loch schaute, falls nicht den Mantel solange mit gelindem Druck von der Seite her vor-oder rueckwaerts drehen, bis es stimmt. Dann das Rad bis zum gewuenschten Druck aufpumpen und erst jetzt mit der Hand die Mutter aussen auf der Felge andrehen.
Grossmutters Geheimnis: durch den Talg innen am Mantel konnte dieser, in gewissen Grenzen natuerlich, hin- und herwandern OHNE den Schlauch gewaltsam mitzuziehen.
Naehkaestchen zu und Gruesse vom Peter.

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CB50_1980
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Re: Reifen

Beitrag von CB50_1980 »

teddy hat geschrieben:
student hat geschrieben:Der Mantel (Reifen) wurde innen ganz duenn mit Talgpulver (das fuer den Babypopo oder aehnlich) bestaeubt. Richtig gelesen: Pulver rein, den Mantel einige Male in Laufrichtung gedreht, dabei seitlich geschwenkt, sodass das Pulver sich von selber gleichmaessig auf die Innenseite verteilte. Dann den Rest mit einem beherzten Schwupps herausgekippt.
Jau, Peterchen. Das hatte ich bei meiner 4000er auch genau so gemacht. Ging eine halbe Tube Talkum für drauf (den Schwupps habe ich nicht aufgefangen :P ). Und hat jedenfalls nicht geschadet, werde ich wieder so machen, wenn ich mal wieder einen Reifen montiere (was aber eher unwahrscheinlich ist, denn die Heidenau gebe ich zum Profi, mach mich doch nicht jedesmal zum Idioten... :drunk: :blind: :ohno: ).

Gruß, Martin
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Lothi
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Re: Reifen

Beitrag von Lothi »

Großmutters Nähkestchen 2.0:

Damals bestand das "Babypuder" aus reinem Talkum
Heute leider nicht mehr.
Aber wozu gibts Apotheken :zwinker: ?
Da ist das Zeugs jedenfalls viel billiger als beim Fahrradhändler.
Und die seifige "Reifenmontagepaste" ist auch nicht besser von der Wirkung (wenn das nicht gar am Ende nur Talkum in Spülmittel emulgiert ist)
Jedenfalls ist auch heute noch das gute alte Talkum die wirkungsvollste Gummipflege und ein sehr wirksames Schmiermittel für Gummi. Sei es in Luftmatrazen oder auf Fahrradschläuche.

In jedem besseren älteren Schrauberbuch und früher auch von den Reifenherstellern wurde darauf hingewiesen, aber mittlwerweile verlieren sich da die Spuren im www.
Ich weiss sicher daß da noch vor 7 Jahren sehr viel zu finden war. Aber da Reifenmontagepaste wesentlich lukrativer für den Hersteller.....

Ist das gleiche mit dem teuren "Polfett": auch nur aufgehübschte Vaseline.....
Viele Grüsse
 Lothi   Bild                Innova:Bild          CBF125:Bild        REH:Bild

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lage
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Re: Reifen

Beitrag von lage »

Reifenmontagepaste = Schmierseife
Gruß
Achim

groochy

Re: Reifen

Beitrag von groochy »

Hi,

Wenn kein Talkpuder zur Hand ist geht auch Maisstärke (Maizena) aus der Küche oder dem modernen Babypuder. Innenseite des Reifens und Schlauch damit (ev. mit der Hilfe eines Lappens) vor der Montage einpudern.

Schmierseife ist leicht alkalisch u. kann mit Feuchtigkeit Korrosion ergeben. Die "trockene Methode" mit Puder anstelle von nassem "Pril" u. ähnlichen Abwaschmittels würde ich deswegen vorziehen.

Gianni Rasanti

Re: Reifen

Beitrag von Gianni Rasanti »

Man wechselt doch nicht selber Reifen, so ein Murks! :nock:
Mit dem Rad zum Mech, der macht den Finken mit seiner super Maschine in 10 Minuten rauf und wuchtet das Rad gleich noch. Kosten dafür bei meinem Mech. 10 CH-Fränkli

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WWerner
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Re: Reifen

Beitrag von WWerner »

Gianni Rasanti hat geschrieben:Man wechselt doch nicht selber Reifen, so ein Murks! :nock:
Was macht Du unterwegs? :?:

Gruß der WWerner
nach 47.610 km Gesamtkilometer und einem Verbrauch von Bild nicht mehr unterwegs

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axelfoley
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Re: Reifen

Beitrag von axelfoley »

Gianni Rasanti hat geschrieben:Man wechselt doch nicht selber Reifen, so ein Murks!
Wieso soll das ein Murks sein? Bild
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Mauri
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Re: Reifen

Beitrag von Mauri »

Wieso nennt mich da ein Schweizer einen Murkser? :nock:
Gruß Mauri !

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Innova-raser
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Re: Reifen

Beitrag von Innova-raser »

Mauri hat geschrieben:Wieso nennt mich da ein Schweizer einen Murkser? :nock:
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Vielleicht weil der, der denkt dass es ein Murks ist Reifen selber zu wechseln, ein Schweizer ist! :laugh:

Und mit "Murks" meint er; Es macht viel Mühe und kann einem den Schweiss auf die Stirn treiben.

Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunt. Die CH ist halt doch ein fremdes Land. Wers nicht glaubt kann ja mal in den Estrich steigen sich dort in den Fauteuil fallen lassen darüber sinnieren warum die in der CH das Auto vor dem Haus parkieren. Denn Schriftdeutsch ist für einen CHer eine Fremdsprache.

Also nimms locker :hmm:

Sonst hilft dir sicher diese Seite weiter. Eine deutsche Familie die in die CH gezogen ist und auch dachte das ist wie von Berlin nach München ziehen. :laugh2:
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

http://www.thinkinghumanity.com

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bike-didi
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Re: Reifen

Beitrag von bike-didi »

axelfoley hat geschrieben: Wieso soll das ein Murks sein? Bild
Hallo, ist doch ganz logisch:
Ist Murks, wenn er den Reifen selbst wechselt...!
Viele Grüße aus dem Sauerland
Didi

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axelfoley
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Re: Reifen

Beitrag von axelfoley »

bike-didi hat geschrieben:Ist Murks, wenn er den Reifen selbst wechselt...!
So betrachtet wird es für mich auch logisch. Dann muß sich Mauri auch nicht angesprochen fühlen :mrgreen:
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Heavendenied
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Re: Reifen

Beitrag von Heavendenied »

Ich hab mich am Samstag auch mal mit nem Kumpel zusammen ans Reifenwechseln getraut. Er hat früher in nem Radladen gearbeitet und hat dementsprechend schon einigermaßen Ahnung davon. Hat auch im Prinzip super geklappt, aber leider sitzt der Hinterreifen nicht ganz gleichmäßig in der Felge. Bei den Fahrradreifen haben die wohl damals immer einfach etwas mehr Druck drauf gemacht, so dass der Reifen dann mit einem Pflopp raus kam. Leider hat das bei dem Innoreifen nicht ganz geklappt, bzw. ich hab mich nicht getraut da so arg viel Druck drauf zu machen.
Jemand nen Tip?
Gruß,
Jürgen
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axelfoley
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Re: Reifen

Beitrag von axelfoley »

Hallo Jürgen,

außer kräftig Luftdruck und Reifenmontierpaste wüsste ich jetzt auch nichts.
ich hab mich nicht getraut da so arg viel Druck drauf zu machen
Wie viel bar waren es denn?

Gruß Axel
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Heavendenied
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Re: Reifen

Beitrag von Heavendenied »

Ich hab mal testweise 4 bar drauf gemacht. Ein anderer Kumpel meinte auch, er hat das einer seiner MotoCross mit 20 Bar gemacht, aber das schien mir dann doch sehr heftig.
Wieviel sollte ich denn mal drauf machen?
Gruß,
Jürgen
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