Vorderrad schleift :-(

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braucki
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von braucki »

Moin zusammen,
entspannt Euch mal alle miteinander ein wenig :zwinker:
Wir haben seinerzeit bei mir in der Garage mal ein konspiratives Inspektionstreffen veranstaltet. Damals hat uns "Helge" als erfahrener Schrauber mit WHB so die grundsätzlichen Handgriffe gezeigt, um eine Inspektion selbständig durchführen zu können. Da hatte ich wohl die größte Innodichte außerhalb vom Möhnesee auf dem Hof :mrgreen: . Vielleicht einfach mal darüber nachdenken, so etwas auch in anderen Regionen anzuleiern. Kann ja auch mal jemand anbieten, der Platz und Ahnung hat. So wird man auch mal die Großgebinde an Öl- und Bremsflüssigkeitsvorräten los.

http://www.honda-innova.de/viewtopic.ph ... ffen#p1352
Grüße
Oliver
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NORTON
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von NORTON »

NORTON hat geschrieben:@Matzelan:

ganz abgesehen davon, das die Kollegen hier Recht haben, möchte ich für meinen Teil nicht in Abrede stellen, dass Du schrauben kannst.
Sonst wärst Du doch wohl nicht auf die Idee gekommen, an Deiner BREMSE selbst Hand anzulegen, oder?

Die Kolben MÜSSEN leichtgängig sein. Vielleicht hast Du die vom Herausstehen verdreckten Kolben reingedrückt, das Ding kam raus, geht jetzt aber nicht mehr zurück. Alles Spekulationen, Niemand kann eine Ferndiagnose machen.

Das Blech, welches die Position des einen Bremsbelages sichert und mitfixiert, ist extrem wichtig.
Durch meinen Bremsscheibenumbau, (den ich wieder retour machte), zerlegte ich ja die komplette Zange,wegen des anderes geformten Bremszangenhalters, daher kenne ich diese Zange recht gut.

Die Flüssigkeit gehört auf jeden Fall KOMPLETT ausgetauscht! Faustregel: wenn man sie "SO SIEHT, IST SIE ZU ALT". Wie Frank richtig gesehen hat.

Hast Du die passenden Beläge? Original-Honda?

LG Ralf
Ich bin entspannt, Olli. Siehe mein posting von Seite 2, welches immer noch gilt+mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

@Kaptn Kono: ich glaube Dir, dass es für einen Rettungs-Sani nicht immer leicht ist, ich will erklären, was mich an der Bremsengeschichte persönlich so berührt, wir sind ja schon öfters OT gegangen, da kommt es also nicht drauf an.

1.) 1977 verunglückte mein Schulfreund R. auf dem HHR tödlich. Warum? Weil er den Bremsscheiben-Adapter an seiner Morbidelli-Rennmaschine aus Gewichtsgründen dermassen geschwächt hatte, dass er beim Anbremsen der Zielausgangskurve förmlich zusammengebrochen ist.
Er hat sich das Genick gebrochen. (Wir trugen übrigens Integralhelme mit den Druckknöpfen unten am Visier, heute ist ja auf dem Gebiet ein integraler tatsächlich besser. Aber auch damals waren wir beim Sport auf unsere Sicherheit bedacht, wir sind ja keine Briefmarkensammler gewesen).
Bei seinem Unfall hat er drei andere Kollegen abgeräumt, u.a. mich. Ich hatte einen komplizierten Sprunggelenksbruch, 17 Knocjenstücke, Schien-und Wadenbein, Torsionsbruch.

2.) Es ist grad 3 Jahre her, da verunglückte hier bei uns in Sichtweite ein FZ 750-Fahrer. Ich bin sofort runtergerannt, habe mit einem Autofahrer zusammen 1te Hilfe geleistet.
Sein rechter Unterschenkel war am Leidplankenträger abgetrennt.
Ein Hubschrauber kam, ich habe aus den Brombeerbüschen das Bein hervorgeholt und dem Hubschrauberarzt an das Fluggerät gebracht.
Also mir nix erzählen, dass ich da nicht meine eigenen Traumatas habe.
Wenn ich im Nachhinein drüber nachdenke, schauderts mich. In DEM Moment wollte ich nur helfen, die wären ohne das Bein los.
(Konnte übrigens nicht mehr angenäht werden)

An der FZ waren Bremsbeläge ohne Belag drauf. Ich habe Niemandem etwas gesagt, habe aber den Vorderbau genau angeschaut.
Bin selbst lange eine FZR 1000 3LE gefahren, ich habe es genau gesehen, Metall auf Metall. An der BS sah man schon diese materialabhebenden Spuren.

Deshalb verstehe ich in Bezug auf Bremsen, wie Frank, keinen Spass.

Und wenn ein routinierter Kradfahrer, der seit 38 Jahren on the road ist, Sommers wie Winters, mit einem Jethelm fährt, ist das sicherlich unbedenklicher als eine nicht funktionierende Bremse.
Danke fürs Lesen.
Gruß Ralf
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braucki
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von braucki »

@ Ralf: Ich hab ja auch niemanden persönlich gemeint :zwinker:
Bin da halt bei unterschiedlichen Meinungen, wenn sich die Fronten zu verhärten erscheinen immer nur auf der Suche nach einem für möglichst viele Seiten zuträglichen Lösungsansatz. Und jeder der gerne selber schrauben möchte, sollte dies auch tun können - aber gerade bei sicherheitsrelevanten Bauteilen unter Anleitung, wobei ich es selbst bei Kleinigkeiten als angenehm empfinde, wenn es mir jemand erklärt oder zeigt, der sich damit auskennt -> kann ich ja nur von lernen und mein Wissen erweitern. Ich z.B. würde meine Bremsbeläge nicht selber wechseln, da ich es nur 1mal gezeigt bekommen habe und das auch schon wieder über ein Jahr her ist. Wenn es bei mir erforderlich wird, werde ich es machen lassen bzw. nur unter "Aufsicht" selber tun.
Aber man muss auch mal berücksichtigen, dass hier im Forum alle potenziellen Innokäufer darauf hingewiesen werden, dass die Wartungs- und Inspektionsarbeiten auch von engagierten Laien sehr gut selber ausgeführt werden können. Vielleicht sollten wir hier mal einen Thread eröffnen, wo Mitglieder mit Mechnikererfahrung/Ausbildung bereit sind, dann auch Hilfe nicht nur über die Tastatur sondern auch "vor Ort" zu geben - ich persönlich habe damit auf jeden Fall gute Erfahrungen gemacht :D (kann jetzt selber die Verkleidung demontieren, Ölwechsel machen, Kette richtig ent-spannen :mrgreen: und die Ventile einstellen)
Grüße
Oliver
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von CB50_1980 »

FJU hat geschrieben:@ Martin, der Besitz eines WHB macht noch keinen Schrauber, gelle.
Das ist wohl wahr. Schrauber werde ich sowieso nie. Das WHB hilft mir als interessiertem Laien aber seit Jahren bei meinen Selbermach- und Bastelaktionen mit konkreten Infos. Und nur damit ;-).

@all: wie kommt ihr nur darauf, dass Matzellan etwas falsch macht? Oder sogar eine Gefahr für sich oder andere darstellt? Ratschläge sind auch Schläge, Leute... In meinen Augen macht er alles richtig: er kümmert sich frühzeitig um die Ersetzung der Verschleißteile und fragt sogar im Zweifel bei Leuten an, die er für kompetent hält. Besser gehts doch nicht. Und ich bin mir sicher, dass das Ergebnis völlig i.O. sein wird...

Gruß, Martin
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NORTON
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von NORTON »

Habe mich wiederholt dazu bereit erklärt, VOR ORT mein bescheidenes Wissen weiter zu geben.
(und auch schon getan)

Insoweit= nehmt mich in den "Brechdown" und Wartungs-Servive auf.

Machen wir eine Liste:

Südwesten in D:

1.) Ralf, Werkstatt/Hebebühne/Moppedanhänger vorhanden.

Gruß Ralf
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braucki
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von braucki »

@ Ralf:
Du hast ganz vergessen, traumhafte Lage mit FeWo (das könnte ja ein "Schrauberurlaub" werden) - da komme ich, wenn's denn klappt in diesem Jahr (September) noch mal drauf zurück :laugh:
Grüße
Oliver
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NORTON
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von NORTON »

Bist willkommen, Oliver! :up2:

Schade, dass uns Frank wegen der anregenden Diskussion hier verlassen hat,
es wurde dich nirgends unter der Gürtllinie disputiert.
Habe ich was übersehen?

LG Ralf, der jetzt eine Runde mit der INNO dreht :bike:
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Mechanic
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Mechanic »

Jetzt muss ich mich auch mal dazu melden. Die meisten hier im Forum bekommen es vermutlich hin 3-4 Schrauben zu öffnen und die Beläge zu wechseln, daran hab ich keine Zweifel. Nur ist das eben nicht alles was es beim Bremsbelagwechseln zu tun gibt und da trennt sich dann meistens der Hobbyschrauber vom Profi. Es sollten einige weitere wichtige Kontrollen und Arbeiten ausgeführt werden damit alles seine Richtigkeit hat. Diese nötige Dinge kann man sich aber nicht alle anlesen, d.h. es sollte einem jemand der wirklich Ahnung hat genauestens auf die Finger schauen und damit meine ich nicht jemanden der auch nur 3-4 Schrauben öffnen kann...
Ich versuch mal ein bisschen zusammenzufassen was alles beachtet werden sollte.
Wenn Bremsbeläge gewechselt werden, sollte man auf jedenfall erst mal alle Schrauben lösen die zum Belagwechsel nötig sind und dann erst den Sattel abschrauben. Die alten Beläge genau kontrollieren, ob ein Belag mehr abgebremst ist als der andere oder ob die Beläge evtl. schräg abgebremst sind, falls das der Fall ist gibt es verschiedene Gründe dafür die behoben werden müssen. Falls die Bremsanlage einen Schwimmrahmen hat, sollter dieser abgezogen, gereinigt und neu gefettet werden so das alles schön leichtgängig ist. Die Bremskolben MÜSSEN vor dem zurückdrücken unbedingt gereinigt werden (Waschbenzin,Bremsreiniger, Pinsel), ansonsten schiebe ich den Dreck/Bremsabrieb in die Nut des äusseren Dichtrings und durch den erhöhten Druck auf den Dichtring und den Schmutz wird der Bremskolben schwergängig. Das wird auch das Problem des Threadstarters sein, gerade Nissin-Bremssättel sind dafür sehr anfällig. Auch eine Alters- und Winterbedingte Korrosion des Alus kann zu diesem Problem führen. Da hilft dann nur noch eine Demontage der Kolben und eine peniple Reinigung der Nuten inkl. montieren neuer Dichtringe.
Vor dem zurückdrücken der Kolben oder auf jedenfall danach sollte der Ausgleichbehälter geöffnet werden um den Druck von der Dichtungsmembran zu nehmen und am Ende der Arbeit den Bremsflüssigkeitsstand zu prüfen/berichtigen.
Die Kolben müssen sich leichtgängig ohne zu verkanten zurückschieben lassen, ist das nicht der Fall, siehe oben, oder der Ausgleichbehälter ist randvoll weil jemand unnötigerweise Dot4 nachgefüllt hat oder beim Dot4 wechseln den Stand nicht wie vor dem Wechseln angepasst hat.
Wenn sich Kolben nicht zurückschieben lassen und die Bremse nicht löst, kann es auch sein das die Ausgleichbohrung im Hauptbremszylinder verstopft/verschmutzt ist, aber das ist eher selten der Fall.
Wenn also die Kolben komplett zurückgeschoben sind sollten alle gesäuberten Auflagebreiche (Bleche, Führungsbolzen, Kolben u.s.w.) der Klötze dünn mit Kupferpaste oder spezieller Montagepaste bestrichen werden. Das kann man natürlich auch an den Klötzen selbst machen. Die Beläge müssen dann in richtiger Position in den Sattel eingebaut werden, manche Bremsanlage haben z.B. Laschen an den Federblechen, hinter die die Bremsbeläge müssen. Wenn ich die Klötze nicht richtig einsetze kann es natürlich genauso vorkommen das die Bremsanlage nicht richtig arbeitet oder nicht löst. Wenn alles richtig eingebaut wurde kann man den Sattel wieder auf die Scheibe schieben, absolut ohne Kraftaufwand. Sollte das nicht möglich sein, sind entweder die Kolben nicht ganz zurückgeschoben, die Bremsbeläge sind zu dick (Zubehörteile) oder der Schwimmrahmen steht nicht in der richtigen Position. Als nächstes wird mit dem Bremshebel unter Beobachtung des Dot4 Standes Druck aufgebaut bis die neuen Beläge an der Scheibe anliegen. Dot4 Stand jetzt berichtigen und gereinigte, trockene Deckel und Membran montieren. Jetzt sollte das Vorderrad frei drehen, falls nicht stimmt etwas nicht.
Das ist jetzt keine Beschreibung speziell auf die Innova bezogen sonder eine allgemeine Beschreibung wie man es richtig macht, natürlich gibt es je nach Bremsanlage und Fahrzeug noch weitere Punkte zu prüfen und zu beachten.
Es ist also im allgemeinen ein klein bisschen mehr zu tun als alte Klötze raus und neue Klötze rein, wenn man es richtig macht und gleich alle nötigen Punkte für eine einwandfreie Funtion der Bremsanlage überprüft. Das Problem für einen Hobbyschrauber ist natürlich auch einen Fehler oder ein fehlerhaftes Bauteil zu erkennen, da ihm einfach der Vergleich und die Erfahrung fehlt, und das ist bei der Bremsanlage natürlich eine heikle Sache.

Gruß Stefan

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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von NORTON »

Danke Stefan.
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Cpt. Kono »

Na klasse Stefan. Den Text nochmal etwas überarbeiten und schon ist das doch eine brauchbarer Leitfaden zum Wechsel von Bremsbelägen.
Der Admin sollte in der Foren übersicht vielleicht einen neuen Bereich, zum Beispiel "Überholungen" genannt, einrichten.

@ Didi : Wat hälste davon :?:
Allet Jute von der Spree
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Cpt. Kono »

@ Stefan: Auf das Du mir verzeihen kannst das ich den Text, zur besseren Veranschaulichung, bearbeitet habe.
Wie gesagt: Mea culpa.

Unter dem Begriff "Bremsbelagwechsel" könnte man den Text doch so, oder ähnlich übernehmen. Natürlich Stefans Einverständnis vorrausgesetzt.

Mechanic hat geschrieben:Es sollten einige wichtige Kontrollen und Arbeiten ausgeführt werden, damit alles seine Richtigkeit hat. Diese nötigen Dinge kann man sich aber nicht alle anlesen. Es sollte einem jemand, der wirklich Ahnung hat, genauestens auf die Finger schauen.

Wenn Bremsbeläge gewechselt werden, sollte man auf jedenfall erst mal alle Schrauben lösen die zum Belagwechsel nötig sind und dann erst den Sattel abschrauben. Die alten Beläge genau kontrollieren, ob ein Belag mehr abgebremst ist als der andere oder ob die Beläge evtl. schräg abgebremst sind, falls das der Fall ist gibt es verschiedene Gründe dafür die behoben werden müssen. Falls die Bremsanlage einen Schwimmrahmen hat, sollter dieser abgezogen, gereinigt und neu gefettet werden so das alles schön leichtgängig ist. Die Bremskolben MÜSSEN vor dem zurückdrücken unbedingt gereinigt werden (Waschbenzin,Bremsreiniger, Pinsel), ansonsten schiebe ich den Dreck/Bremsabrieb in die Nut des äusseren Dichtrings und durch den erhöhten Druck auf den Dichtring und den Schmutz wird der Bremskolben schwergängig. Das wird auch das Problem des Threadstarters sein, gerade Nissin-Bremssättel sind dafür sehr anfällig. Auch eine Alters- und Winterbedingte Korrosion des Alus kann zu diesem Problem führen. Da hilft dann nur noch eine Demontage der Kolben und eine peniple Reinigung der Nuten inkl. montieren neuer Dichtringe.
Vor dem zurückdrücken der Kolben oder auf jedenfall danach sollte der Ausgleichbehälter geöffnet werden um den Druck von der Dichtungsmembran zu nehmen und am Ende der Arbeit den Bremsflüssigkeitsstand zu prüfen/berichtigen.
Die Kolben müssen sich leichtgängig ohne zu verkanten zurückschieben lassen, ist das nicht der Fall, siehe oben, oder der Ausgleichbehälter ist randvoll weil jemand unnötigerweise Dot4 nachgefüllt hat oder beim Dot4 wechseln den Stand nicht wie vor dem Wechseln angepasst hat.
Wenn sich Kolben nicht zurückschieben lassen und die Bremse nicht löst, kann es auch sein das die Ausgleichbohrung im Hauptbremszylinder verstopft/verschmutzt ist, aber das ist eher selten der Fall.
Wenn also die Kolben komplett zurückgeschoben sind sollten alle gesäuberten Auflagebreiche (Bleche, Führungsbolzen, Kolben u.s.w.) der Klötze dünn mit Kupferpaste oder spezieller Montagepaste bestrichen werden. Das kann man natürlich auch an den Klötzen selbst machen. Die Beläge müssen dann in richtiger Position in den Sattel eingebaut werden, manche Bremsanlage haben z.B. Laschen an den Federblechen, hinter die die Bremsbeläge müssen. Wenn ich die Klötze nicht richtig einsetze kann es natürlich genauso vorkommen das die Bremsanlage nicht richtig arbeitet oder nicht löst. Wenn alles richtig eingebaut wurde kann man den Sattel wieder auf die Scheibe schieben, absolut ohne Kraftaufwand. Sollte das nicht möglich sein, sind entweder die Kolben nicht ganz zurückgeschoben, die Bremsbeläge sind zu dick (Zubehörteile) oder der Schwimmrahmen steht nicht in der richtigen Position. Als nächstes wird mit dem Bremshebel unter Beobachtung des Dot4 Füllstandes Druck aufgebaut bis die neuen Beläge an der Scheibe anliegen. Dot4 Stand jetzt berichtigen und gereinigte, trockene Deckel und Membran montieren. Jetzt sollte das Vorderrad frei drehen, falls nicht stimmt etwas nicht.

Das ist jetzt keine Beschreibung speziell auf die Innova bezogen sondern eine allgemeine Beschreibung wie man es richtig macht. Es gibt je nach Bremsanlage und Fahrzeug noch weitere Punkte zu prüfen und zu beachten.
Es ist also im allgemeinen ein klein bisschen mehr zu tun als alte Klötze raus und neue Klötze rein, wenn man es richtig macht und gleich alle nötigen Punkte für eine einwandfreie Funtion der Bremsanlage überprüft. Das Problem für einen Hobbyschrauber ist natürlich auch einen Fehler oder ein fehlerhaftes Bauteil zu erkennen, da ihm einfach der Vergleich und die Erfahrung fehlt, und das ist bei der Bremsanlage natürlich eine heikle Sache.
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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Münchner »

na servus,

euch ist wohl langweilig so mitten im Januar....

Also wenn jemand neue Bremsbeläge in den Sattel hämmert, das später das Rad fest ist, und dann auch noch "Freilauffahrten" mit Vollbremsungen unternimmt, damits besser wird, haben Warnungen vor solchen Bastelarbeiten durchaus seinen Sinn.

Das schreibt einer, der die letzten 50.000 KM zu 90 % mit Jethelm unterwegs war........ :clap:

Gruß,

Helmut

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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Matzellan »

Also als ich die Frage hier gepostet habe (wohlgemerkt, es ging um Einstellmöglichkeiten an der Vorderbremse) habe ich ja schon wieder damit gerechnet, dass der ein oder andere daherkommt und rumheult: ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖöööööööööö, das is zu gefährlich, lass das lieber sein, Du hast doch keine Ahnung, Sicherheitsrelevante Teile, bla, bla, bla und das ganze Zeug. Aber was ich hier wieder für eine Lawine losgetreten habe...Ich will Euch mal was sagen, Ihr redet alle wie meine Mutter. Also: Klappe halten, Frage beantworten und gut is.
Ich krieg die Sachen schon ans Laufen lasst das mal meine Sorge sein. Und ich fahre weder kleine Kinder platt noch hab ich vor mich selbst umzubringen. Lächerlich!

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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Münchner »

Matzellan hat geschrieben:Also als ich die Frage hier gepostet habe (wohlgemerkt, es ging um Einstellmöglichkeiten an der Vorderbremse)
---Scheibenbremsen hydr. haben keine Einstellmöglichkeiten!!!---
habe ich ja schon wieder damit gerechnet, dass der ein oder andere daherkommt und rumheult: ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖöööööööööö, das is zu gefährlich, lass das lieber sein, Du hast doch keine Ahnung, Sicherheitsrelevante Teile, bla, bla, bla und das ganze Zeug. Aber was ich hier wieder für eine Lawine losgetreten habe...

Ich will Euch mal was sagen, Ihr redet alle wie meine Mutter. Also: Klappe halten, Frage beantworten und gut is.
Du bist einfach nur frech, schönen Gruß an deine Mutter, hier herrscht Nachholbedarf bezüglich Erziehung!!!

Ich krieg die Sachen schon ans Laufen lasst das mal meine Sorge sein. Und ich fahre weder kleine Kinder platt noch hab ich vor mich selbst umzubringen. Lächerlich!
DU brauchst einfach noch ein paar Jahre, bis die geistige Reife für die Teilnahme am Staßenverkehr vorhanden ist

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Zuletzt geändert von Münchner am Fr 13. Jan 2012, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vorderrad schleift :-(

Beitrag von Mechanic »

@ Kono:
Soll mir recht sein.

@ Münchner:
Mit Langeweile hat das sicher nichts zu tun. Die Fahrer, die auch schrauben möchten hälts du auch mit einer Warnung nicht davon ab, also ist es besser ein paar Hilfen oder Anleitungen zu posten, oder nicht!? Und den Hinweis sich von jemandem helfen zu lassen der Ahnung hat, muss man immer schreiben, aber schrauben werden die Leute trotzdem selbst und ohne "Aufpasser".

@Matzellan:
So lächerlich scheints ja doch nicht zu sein, sonst hättest du es ja ohne Fehler hinbekommen.

Evtl. hilft dir ja irgendein Punkt aus meiner Beschreibung weiter. Weiterfahren solltest du so auf keinen Fall. Die Beläge überhitzen/verglasen und im schlimmsten Fall bilden sich Risse und der Bremsbelag fängt an sich aufzulösen. Ich hatte schon Bremsbeläge in der Hand die sich durch Überhitzung komplett von der Trägerplatte gelöst haben, und das ist dann nicht mehr "Lächerlich", da du einfach ins Leere bremst. Falls du nicht klarkommst und Fragen hast helf ich dir gern weiter, auch per PN ;)

Gruß Stefan

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