Wenn Du schon auf die vor 50 oder 60 Jahren trassierte Entwurfsgeschwindigkeit als Mass hinweisen möchtest und dabei indirekt auch auf die eingeschränkten Möglichkeiten der Fahrzeuge aus höheren Geschwindigkeiten abbremsen zu können ansprechen möchtest, dann darfst Du m.M. nicht vergessen zu erwähnen, daß sich die Fahrleistungen der Fahrzeuge drastisch verbessert haben. Die Reaktionszeit bleibt natürlich.Mister L hat geschrieben: ↑Fr 18. Okt 2019, 16:27Fährst du mit 200 auf einer Autobahn, die generell IMMER nur eine Entwurfsgeschwindigkeit von 100, 120 oder 130 km/h trassiert wurde, das heißt incl. der Sichtweiten, kann es sein, dass schon bei großen Radien die Haltesichtweite nicht mehr ausreicht.
Geradeaus natürlich egal.
Nehmen wir nur das Abbremsen von 100 km/h zum Stillstand, weil die Werte zu allen Fahrzeugen in Tests angegeben werden. Da wird auch heute noch in den Fahrschulen seit den 50er Jahren unbearbeitet für den Bremsweg die Formel "ein Zehntel zum Quadrat also 100m" gelehrt. Aktuelle "Bauernautos" bewegen sich aber alle im Bereich von unter 40m, auch normale Fahrzeuge liegen bei unter 35m und die bzgl Bremsen hochklassigen Fahrzeuge orientieren sich an der 30m Marke.
Bei der Bremsleistungen aus 200 km/h liegen wir bei den "einfacheren" Fahrzeugen, die 200km/h überschreiten können, nicht bei 400m bis zum Stillstand, sondern bei um 180m. In der Bremsleistungsoberklasse geht das auch unter 130m.
Dazu kommt das heute halt nicht mehr von Seilzugtrommelbremsen an allen Räder (wie bei frühen Standardkäfer) auszugehen ist, die bei einer Vollbremsung auch bei erfahrenen Lenkern, dann trotz feinfühliger Einstellung immer zu einer Seite gezogen haben, sondern von leistungsfähigen Bremsen, mit denen ABS geregelt jeder Depp, wenn er voll drauftritt, ein akzeptables Ergebnis hinbekommt.
Das gleiche hat sich in gleicher Größenordnung genauso bei den Fahrwerken abgespielt, ist halt nur nicht so gut dokumentiert.