Selbstverständlich ist es sinnvoll, bei dieser Arbeit gleich den kompletten Sattel zu "überholen".
Dafür würde ich ebenfalls sagen, das es am einfachsten ist den Sattel zu demontieren, sodass man ihn schön in der Hand hat und gut drehen und wenden kann. Das ganze ist als pflege und reinigungsmassnahme zu verstehen. Ist der Kolben fest, muss man die Bremse eh komplett zerlegen und aufarbeiten.erstmal nur die Pflegenummer:
Nach der Demontage des sattels(der Schlauch bleibt dran, ist nur als arbeitserleichterung gedacht das man besser drankommt) kann man zb so vorgehen:
1.zunächst mit einem Tuch grob vorreinigen, staub, Dreck etc.
2. Beläge raus, tauschen oder einzeln säubern
3. alles triefend mit bremsenreiniger zusüppeln( Schälchen drunter wegen umweltschutzgedanke etc)
Das Zeug ist nicht nur langfristig schädlich, es empfehlen sich auch Handschuhe und nach Möglichkeit nicht ins Gesicht sprühen

...erstmal 5 Minuten einwirken lassen, zb kippe rauchen bei bedarf( und nach Möglichkeit nicht beim sprühen und in direkter Nähe, das Zeug brennt auch sehr gut

4. na klar, schön alles blitzeblank Wienern, kolben etwas rauskommen lassen mit dem bremshebel, holzstück zwischensetzen, nicht das der Kolben ganz kommt und bremsflüssigkeit rumspritzt und ausläuft, penibel reinigen, kein Sand Dreck etc am Kolben zurücklassen.
5. ob man nun fetten muss oder nicht ist nicht abschließend zu sagen denke ich, man kann auch einfach sparsam etwas bremsflüssigkeit aufpinseln, holzstück oder alter Belag auflegen und mit Zange gefühlvoll den kolben zurückdrücken
6. alles wieder zusammenbauen.
Fertig!
Das wäre der "kleine" weg.
Man kann die Bremse auch komplett zerlegen, kolben etc komplett raus, aufarbeiten/tauschen, reinigen, neue Gummis. Aber wäre wieder ein weiterführendes Thema.
Wenn jemand anderes mag kann er(oder auch sie) ja mal hiervon berichten

Bremsflüssigkeit wechseln ist dann eh angesagt, aber erneut ein anderes Thema.

Anmerkung:
Ich hab mich nochmal schlau gemacht,
warum heutzutage keine Kupferpaste mehr verwendet werden soll:
Liegt am Abs/sensor/verschleissanzeige/Draht. Betrifft uns cubtreiber zwar nicht direkt, doch das Problem ist das die Paste teils Fäden zieht und klebt wie hulle. Die Paste selbst ist zwar nicht magnetisch, doch dadurch kommen Abrieb/Späne in den Bereich des magnetsensors, der wenn's Ganz blöd läuft Signal gibt:
System ließt: Rad steht=Also vollzieht der Fahrer wohl ne Vollbremsung, also:
Abs regelt=0 bremswirkung.

Kupferpaste leitet auch und kann dadurch fehlfunktionen in modernen Systemen auslösen. Zieht außerdem zügig Wasser und weg ist die schmierwirkung. Keramikpaste (ehr im Motorsport, da nicht allzu lange standzeit, bei dafür guter Wirkung, oder spezielle Fette zb ate blau/plastilube sind angesagt.
Oder gar nichts. Einfach nur mit bremsflüssigkeit anfeuchten und wieder rein mit dem Kolben.

Hinweis: ich bin ganz bestimmt nicht allwissend und auch "nur" hobbyschrauber. Wer an seinen Bremsen schraubt muss wissen was er tut. Ihr könnt mich beschuldigen, aber ich Zahl nix


Auch ich habe mich zu diesem und vielen anderen Themen des öfteren und immer wieder eingelesen. Dem Internet sei dank kann jeder, der interessiert ist, so gut wie alles finden was er wissen will. Manchmal jedoch ist der Transfer von Theorie zu Praxis massiv durch einen physischen Helfer vereinfacht.
Das aller beste ist also, sich mit jemandem in der nähe zusammenzutun der mehr Erfahrung hat und einfach mal Benzin zu quatschen und zuzusehen und sich etwas zeigen zu lassen.
