Daraus: "Der bekannte italienische Virologe Roberto Burioni hält auch die Zahl der Infizierten für falsch, weil Erkrankte ohne Symptome nicht mitgezählt werden."
Da muss man kein Virologe sein, das sage ja sogar ich ähnlich bereits seit Wochen. Mit dem Unterschied, dass ich ohne Symptomatik von Infizierten, nicht von Erkrankten, sprechen würde. Ich schätze, dass dies auch Burioni sagt, aber die Bild ohne bunte Bilder (=Welt) das nicht so auseinanderhalten kann.
Inzwischen will auch die Bundesregierung mehr testen und auch Drosten sehnt Antikörpertests herbei.
Mal ein Beispiel: Bei mir in der Firma grassiert ja eine Erkältungserkrankung. Gerade ist wieder jemand noch länger krankgeschrieben worden (insgesamt 2,5 Wochen), der auch über Geschmacklosigkeit klagt. Dies hat er seinem Arzt gegenüber erwähnt. Da er aber kein Fieber habe, werde er nicht getestet.
Außer Promis, Politikern u.ä. wird der Normalbürger doch
meistens nur bei deutlicher Symptomatik (Pflicht: Fieber und trockener Husten?) überhaupt getestet.
Und das gibt ja auch etwas Hoffnung: Die Hoffnung ist, dass wir bereits sehr viel mehr Infizierte ohne Erkrankung oder Erkrankte mit leichter Symptomatik haben.
Und wieder mein da capo: Vielleicht bekommen wir also schneller eine gute Immunität in der Population schneller hin als bisher gedacht und müssen die Älteren nicht ein Jahr lang quasi in Quarantäne schicken bis irgendwann ein Impfstoff zugelassen ist.
Ne auch positive Sache: Bei mir fragen nun ständig Leute nach Jobs und die Frage nach Geld ist nicht die Erste. Noch nie so erlebt. Klar: Das Geld ist irgendwann aus und die Leute stehen auf der Straße - mit dieser Perspektive tauchen auch Selbständige auf, die flexibel reagieren, allerdings mit Ende der Krise dann auch schnell wieder weg sind.
Noch mehr positiv (ohne ungute Gefühle): Der Verkehr fließt. Die Stadtautobahn ist zwar immer noch voll, aber Verkehrsqualitätsstufe oft C, manchmal D. Woanders noch besser. Hammer.
Die Luft ist spürbar sauberer! Wie viele Menschen können gerade eigentlich besser atmen, weil weniger Autos durch die Innenstädte fahren bzw. im Stau stehen?
In meiner Straße fahren viel weniger Fahrzeuge, es kommen weniger Geräuschimmissionen im Schlafzimmer an. Schon das Einschlafen ist erholsamer.
Und der Himmel: Seit Eyjafjallajökull keinen so blauen Himmel gesehen. Sogar "Chemtrail"-Gläubige trauen sich wieder raus. Ist doch auch was Schönes!
Also: Wir können und sollten darüber trauern, was uns diese Krise nimmt: Soziale Kontakte. Und natürlich für viele Leute auch Jobs und entsprechend wirtschaftliche Existenzveränderung. Und klar bereichern sich wieder einige.
Aber nur trauern macht ja depressiv, also sollte jeder versuchen, gerade das, was er mag und was noch da ist, zu betrachten, zu bewundern, zu nutzen.
Jetzt im Frühjahr ist das nicht nur für Romantiker die Natur.
P.S., u.a. @trabbelju: Mein Arbeitsweg wird ja immer länger (komisch, trotz gleichbleibender Orte

) und bei meiner gestrigen Heimfahrt über Brandenburger Dörfer habe ich extrem viele Leute draußen gesehen. So viele Fahrradfahrer außerorts überhaupt bisher nur an Christi Himmelfahrt bisher gesehen. Und alle ganz diszipliniert, wenn überhaupt nur wenige Leute zusammen. Daher auch mein Gedanke, das Frühjahr zu genießen und die sonstigen Sorgen mal bisweilen beiseite zu schieben.