Ramon Zerano hat geschrieben: ↑Mo 9. Mär 2020, 13:34
Für China trifft die grenzenlose Überwachung sowieso zu, aber in dem TV Bericht ging es tatsächlich um Südkorea.
Garantiert nicht, denn Südkorea hat keine vorbildliche Eindämmung. Es ging wohl auch nicht um Festlandchina. Es ging höchstwahrscheinlich um Taiwan, die dieses Handytracking durchführen. Ich habe darüber ebenfalls einen anbiedernden Kommentar gelesen.
Natürlich ist Covid-19 eine Erkrankung, deren Eindämmungsmaßnahmen Freiheitsbeschränkungen (Versammlungsverbote, Reisebeschränkungen..) sowie Überwachung fördern. Die Wirkung eines Umstands ist allerdings selten deren Ursache und noch weniger ist dies beweisbar.
Was die Letalität angeht, schreiben hier einige von 1-2 %. Nach allem was ich lese, wissen wir das gar nicht. Es ist bspw. stark abhängig vom Gesundheitssystem und dessen Zustand. In Deutschland gehen ja jetzt erst die Todesfälle los, nicht nur weil sich überwiegend eher junge Menschen angesteckt haben, sondern auch weil unsere Versorgung noch klappt und die ernsthaft Erkrankten ja gerade erst erkrankt sind und nicht gleich sterben.
Nur in der Lombardei gab es vorgestern aber bspw. über 100 Covid-19- Tote in nur 24h. Ja, das scheint erstmal viel. Andererseits werden viele Fälle wohl gar nicht entdeckt und verlaufen unspezifisch.
Ich halte mich immer gern an die Wissenschaft und Prof. Drosten finde ich da vorbildlich formulierend, er sprach zuletzt von 0,3 bis 0,7%. Stand heute gehe ich davon auch aus und erwarte für Deutschland eher den unteren Bereich - wenn es zu keiner extremen Überlastung des Gesundheitssystems kommt. Dann würden die harten Fälle, die intensivmedizinisch betreut, u.a. beatmet werden müssen, wegsterben. Dies gilt es zu verhindern oder warum soll das verkehrt sein?
Harri hat geschrieben:In Italien liegt übrigens die Sterblickeit bei 3 %
Was du meinst, ist die Sterblichkeit der positiv getesteten Erkrankten. Es gibt aber statistisch ermittelt seit Anfang Januar bereits Erkrankte in Italien und die Unentdeckten dürften viele tausend, ich vermute dicke fünfstellig sein.
Auch wir in Deutschland werden erst dutzende, dann hunderte und dann (sofern es nicht drastische, quasi chinesische Maßnahmen gibt) tausende Gestorbene bekommen - der Sinn der aktuellen Maßnahmen ist, diesen Ausbruch zu entschleunigen.
@Innovaraser: Du hast ja noch Ende Februar geschrieben, dass du aus deiner Lebenserfahrung heraus keinen Unterschied zu früheren Pandemiespekulationen erkennst und die Folgen von Corona anhand der Erfahrungen aus anderen Ausbrüchen extrapolieren könntest. Also Sars, Mers etc.. Siehst du eigentlich immer noch keinen Unterschied?
Interessiert mich.
Was die Vergleicheritis angeht: Ja, der menschengemachte Klimawandel ist weit schlimmer. Dagegen ist Corona ein kleiner Furz. Wenn ich mir aber die Maßnahmen nun ansehe, dann kann ich mir dieses Ungleichgewicht zu den Weltklimamaßnahmen mit der Unmittelbarkeit erklären. Das Klima ist träge und diese Trägheit lädt ein zum Nichtstun.
Ein Virus, dessen bekannte Träger sich innerhalb einer Woche verzehnfachen - wie derzeit in Deutschland - ist eine Krise in Echtzeit und zwingt unmittelbar zum Handeln.
Und deswegen ist eben jede Krise ein Einzelfall: Aus jedem lernen wir, aber jeder Fall bedarf eigenes Handeln.