Die angesprochene "Studie" ist eine Kostengegenüberstellung von 12 verschiedenen Fahrzeugmodellen aus sechs Klassen mit ein paar Ungereimtheiten. Es wird z.B. nicht angegeben, welcher Wertverlust zugrunde gelegt wird und wie er ermittelt wurde. Es ist lediglich aufgeführt, dass dieser "berechnet" wurde. Wie, wird nicht verraten.
Für z.B. den neuen e-Up liegen selbst von seriösen Datendienstleistern bislang nur Restwert
prognosen vor, das Auto ist halt neu.
Laut der "Studie" ist ein Tesla Model 3 in Anschaffung und Unterhalt günstiger als ein 3er BMW, weil man zur Argumentationsunterstützung einen sündteuren 335d GT (Normverbrauch 7.6l) herangezogen hat statt eines rund 24.000 Euro günstigeren 318d (4,3l Normverbrauch).
Auch wird der "Umweltbonus" von 6.000 Euro miteinbezogen, der noch nicht in Kraft und außerdem zeitlich begrenzt ist.
Die "Studie" wurde von einem e.V. verfasst, dessen wesentlicher Vereinszweck die Umgestaltung des deutschen Steuerrechts ist. Auftraggeber war die Bundestagsfraktion der Grünen. Der eigentliche Hintergedanke dieser "Studie" ist auf der vorletzten Seite zu finden. Dort wird für eine neue Steuer beim Erwerb eines Verbrenners und erheblich höhere Steuern auf Kraftstoffe geworben.
Diese Infos kann sich jetzt jeder selbst nach Gusto einordnen.
Dessen ungeachtet kann man natürlich für sich selbst mit den entsprechenden persönlichen Basiswerten (jährliche Fahrstrecke, Haltedauer, Versicherungskonditionen etc.) so etwas in der gewünschten Fahrzeugklasse durchkalkulieren. Ist dann auch seriöser/fundierter. Als Anhaltspunkt kann man auch den
ADAC Autokostenrechner benutzen*, der auch den (ungefähren) Wertverlust berücksichtigt, den vergessen viele bei ihrer Rechnerei, obwohl es der mit Abstand größte Kostentreiber ist.
*Das haben offensichtlich auch die Autoren der "Studie" gemacht, denn die veröffentlichten Werte ähneln denen aus dem ADAC Autokostenrechner sehrsehr. Leichtverdientes Geld.