bokus hat geschrieben: ↑Di 17. Dez 2019, 09:03
Weniger !
Er beschreibt seine Fahrt von GB nach Ungarn in einem selbst umgebauten 2015-er !! Nissan E-Evalia (E-NV200).
Mit geringer Reichweite und Zeit kommt man auch ans Ziel ...
... und man hat ein alltagstaugliches E-Auto zuhause.
https://blog.zerocarbonadventures.co.uk ... mbing.html
Wenn Zeit keine Rolle spielt kann man das natürlich machen (wenn man Lust drauf hat). Da Zeit aber auch Geld/Urlaubstage sind käme das für mich nicht in Frage, wenn ich mit einem vergleichbaren Diesel nur ca. 400€ mehr für die gleiche Fahrstrecke zahlen muss aber mehrere Reisetage einsparen oder meinen Radius dementsprechend erweitern kann. Rechnet euch mal aus, was ihr an einem Arbeitstag netto verdient - da sieht man dann, was ein Urlaubstag kostet. Für mich eines der "teuersten" Güter die ich habe sind meine ca. 37-40 Tage Urlaub im Jahr (30 Tage gesetzlich, 2 Tage für Schichtdienst, Rest Freizeitausgleich für Überstunden/Wochendarbeiten).
Aber wie gesagt, für jemanden, für den Zeit keine Rolle spielt und die nötige Geduld für's Laden auf Reisen vorhanden ist eine bestimmt spannende Reiseform - für mich nicht. Hier im Forum macht es ja Gausi vor, dass es Leute gibt, die Zeit und Geduld auch im Alltag aufbringen können. Finde ich persönlich sehr respektabel - aber ich möchte das nicht können müssen.
Ich bin am WE erst wieder ca. 500km mit meinem Diesel gefahren, Verbrauch nur 6,5l/100KM (mit reichlich Gepäck und drei Personen), auf der BAB zwischen 130-150km/h mit Tempomat. Bei Begrenzungen nur 10km/h drüber und ganz kurz ein paar Mal um 180km/h. Alle hatten es so warm wie sie es wollten - auch am Popo, keine beschlagenen Scheiben dank Klima und Musik, die man sich wünscht dazu hatten alle hatten mehr als genug Platz für sich. Auch war kein Zwischenstopp zum Tanken/Laden nötig. Fahrzeit insgesamt 5h - das ist für mich unter der Berücksichtigung aller Variablen sehr wirtschaftlich.
Wenn Elektromobilität da angekommen ist, dann würde ich gerne ohne gesellschaftlichen oder politischen Druck auf ein nicht fossil angetriebenes Fahrzeug umsteigen - bis dahin nicht ohne Zwang. Von mir aus, sobald ich einen Vorteil davon habe, ein kleines (Drilling etc) für die Stadt - aber das ist doch nicht wirklich ökologisch (über ökonomisch wollen wir gar nicht reden), so lange die beiden Verbrenner auch noch vor der Tür stehen.
Meiner Meinung nach gelänge er wirkliche Umstieg nur, wenn es einen Stichtag gäbe, ab dem Verbrennerfahrzeuge (egal welche) nicht mehr betrieben werden dürfen. Die könnten dann alle recyclet werden. Das würde aber eine max. Geschwindigkeit von 100km/h für alle bedeuten = technisch bedingt kann ein Fahrzeug nicht schneller fahren als 100km/h und auch nicht schneller als es für den jeweiligen Bereich gilt. Die Fahrzeuge müssten vernetzt sein incl. Fahrzielvorgabe und die jeweilig sinnvolle Geschwindkeit bis zum Ziel regelt das Fahrzeug selber. So würde die gespeicherte Energie sparsam genutzt (die Reichweiten würden sich erhöhen) aber man käme nicht später ans Ziel - erspart sich nur größtenteils die Stauzeit. Unfälle sollten dann nur noch die Ausnahme aber nicht mehr die Regel sein, der Verkehr würde einfach ruhig und gleichmäßig dahinfließen.
Das wäre an radikaler Umstieg, der für die Gesellschaft enorm teuer werden würde - die Frage wäre, ob das wirklich alle wollen. Ökologisch wäre das meiner Meinung nach ohne Frage und wenn man es jetzt z.B. für 2050 in der EU festschreiben würde wäre genug Zeit die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.