Alternative Elektromobilität?

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Mister L
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Mister L »

Gutes Angebot, der Zoe!
Für das Unternehmen, für das ich arbeite, zu spät. Haben gerade die ersten beiden E-Golfs bestellt.
Vom Elektro-Kasten aus China kommen nun gleich zwei anstatt einer. Und noch steht noch nichtmal ne Steckdose... . Aber da ist nun "Drive" drin, kommt nun alles in den nächsten Wochen.

Problem ist, dass knapp die Hälfte des Fuhrparks noch Euro5-Dieselmotoren hat und da ab demnächst auf zehn Streckenabschnitten nicht mehr fahren darf. Auch keine Ausnahmen für Wirtschaftsverkehr, nur wenn genau im gesperrten Streckenabschnitt ein Kunde ist. Der Zwang zur Umrüstung ist also akut.

Neue Fahrzeuge mit Alternativantrieben zu fördern ist natürlich kein Sozialismus, sondern die Wirtschaftsprämie extra von 4000 Öcken in Berlin ist einerseits aus Zwang, weil seit zehn Jahren geltende Luftreinhaltegrenzwerte überschritten werden, andererseits natürlich auch um das Elektrofahrzeug zu fördern und damit die Nachfrage nach Fahrzeugen und Ladestationen, also um den Wandel vom Verbrenner weg zeitig hinzubekommen.
Es hilft kurzfristig, sich vor Gericht Zeit zu kaufen bzw. härtere Restriktionen wie noch mehr Fahrverbote kurzfristig zu vermeiden.
Wer es besser weiß, wie Fahrverbote ohne Verwerfungen durch quasi-Enteignungen bewerkstelligt werden kann, ohne dass man tätig wird mittels Wirtschaftförderung, Radverkehrsförderung u.ä., sollte seine Weisheit doch dem Deutschen Städtetag zugute kommen lassen.

Und es kostet nicht die Welt, wenn ich mal die zig Milliarden des Dienstwagenprivilegs dagegen halte, weswegen Marken wie BMW und Audi mit 90% Kundenanteil nicht natürlicher Personen überhaupt bei uns solche faszinierenden Hochtechnologiefahrzeuge (bzw. dekadente Luxushobel) absetzen können. Und nein, auch das iat kein Sozialismus.
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Torsten
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Torsten »

Der Privatkundenanteil bei Audi liegt je nach Modellreihe bei bis zu 42 Prozent, bei BMW bei bis zu 50 Prozent.

Die behaupteten 90 % erreichen lediglich die Oberklasse-Limousinen A8 und 7er.

Andernorts gibt es bei Neuwagen durchaus einen Anteil gewerblicher Halter von über 90 Prozent, zum Beispiel bei den "dekadenten Luxushobeln" Opel Corsa oder Ford Mondeo. Der Golf kommt übrigens auch auf 73 Prozent gewerbliche Halter.

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Mister L
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Mister L »

Torsten hat geschrieben:
Mo 4. Nov 2019, 18:11
Der Privatkundenanteil bei Audi liegt je nach Modellreihe bei bis zu 42 Prozent, bei BMW bei bis zu 50 Prozent.

Die behaupteten 90 % erreichen lediglich die Oberklasse-Limousinen A8 und 7er.

Andernorts gibt es bei Neuwagen durchaus einen Anteil gewerblicher Halter von über 90 Prozent, zum Beispiel bei den "dekadenten Luxushobeln" Opel Corsa oder Ford Mondeo. Der Golf kommt übrigens auch auf 73 Prozent gewerbliche Halter.
Uff, ich habe das Wort "teils" vergessen. Also teils 90%. Danke für deinen Hinweis.

Und gesamt ergibt sich folgendes Bild, Neuzulassungen 2018 in Deutschland:
BMW 318.710, davon privat 101.713 (31,91%)
Audi 255.300, davon privat 61.954 (24,27%)
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeu ... _node.html
(Entsprechender Neuzulassungslink, bei Audi die getrennte Aufstellung für Audi D und Audi H beachten.)

Knapp jeder dritte und knapp jeder vierte neue Audi geht also bei uns an eine Privatperson.
Edit: 85,56 % Privatkundenanteil bei Dacia - der Unterschied zu Audi ist enorm und zeigt natürlich damit auch die Folge der bei uns ausgestalteten Dienstwagensubvention in Deutschland auf.
Zuletzt geändert von Mister L am Mo 4. Nov 2019, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Torsten
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Torsten »

Ich schreibe von 2019, 2018 ist schon lange her.

Als Bonus-Aufgabe mal darüber nachdenken, was "Dienstwagen" mit den gewerblichen Haltern bei Neuzulassungen zu tun haben. Und was mit Flottengeschäft, Mietwagen und nicht zuletzt Händler-Tageszulassungen.

Im Bezug auf "Dienstwagen" ist die gewerbliche Quote bei den Neuzulassungen ohne jede Aussage.

Nebenbei werden Elektroautos auch im Firmenwagen-Bereich steuerlich deutlich besser gestellt, durch den halbierten Satz beim zu versteuernden geldwerten Vorteil gegenüber Verbrenner-Firmenwagen.

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Mister L
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Mister L »

Torsten hat geschrieben:
Mo 4. Nov 2019, 18:53
Ich schreibe von 2019, 2018 ist schon lange her.


Als Bonus-Aufgabe mal darüber nachdenken, was "Dienstwagen" mit den gewerblichen Haltern bei Neuzulassungen zu tun haben. Und was mit Flottengeschäft, Mietwagen und nicht zuletzt Händler-Tageszulassungen.

Im Bezug auf "Dienstwagen" ist die gewerbliche Quote bei den Neuzulassungen ohne jede Aussage.

Nebenbei werden Elektroautos auch im Firmenwagen-Bereich steuerlich deutlich besser gestellt, durch den halbierten Satz beim zu versteuernden geldwerten Vorteil gegenüber Verbrenner-Firmenwagen.
Von 2019 gibt es noch keine Jahresdaten. Monatsdaten sind recht volatil, du kannst dir diese aber über meinen Link oben bei Interesse abrufen.
Juristische Personen sind mehr als Dienstwagen, das ist richtig, die Dienstwagen stecken aber mit drin, man erkennt ja den extrem unterschiedlichen Anteil nicht nur von Dacia und anderen günstigen Marken bzw. eher kleinen Fahrzeugen, die ebenfalls im Mietwagengeschäft oder Flottengeschäft zahlreich vertreten sind und Fahrzeugen des Luxussegments, wo quasi kaum ein Privater sein versteuertes Einkommen für hinblättert.

Wer etwas in die Tiefe geht, kann sich ja den Anteil bzw. auch die Dienstwagenregelung in weniger das Auto subventionierenden Staaten (Dänemark oder Norwegen z.B.) ansehen und wird da Unterschiede feststellen (bspw. horrende Luxussteuer auf hochpreisige Fahrzeuge anstatt Absetzbarkeit nahezu ohne Limit).
Das erklärt sich aus der Stellung der deutschen Automobilindustrie.

Aber ebenso erklärt sich die Subvention der Elektrofahrzeuge aus dem politischen Willen zur Transformation. Und diese ist die Folge der klimapolitischen Ziele, aber auch der Luftreinhaltungszwänge.

Nicht jegliche Förderung ist Sozialismus. Es ist schlicht Politik.
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Torsten
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Torsten »

Ich brauche Deinen Link nicht abrufen, ich bekomme sämtliche KBA-Statistiken aus beruflichen Gründen automatisch geliefert. Darunter auch just heute die bis 10/19 kumulierten Daten, auf die ich mich beziehe.

Bevor wir das jetzt noch bis zum Exzess durchdiskutieren: Du hast einfach schlecht/schlampig/unzutreffend argumentiert.

Wie auch in Deinem letzten Beitrag. Die "horrende Luxussteuer auf hochpreisige Fahrzeuge" gilt z.B. in Norwegen für ausnahmslos alle Verbrenner, während bei E-Autos weder die Importsteuer noch die Umsatzsteuer anfallen. Norwegen ist also absolut kein relevantes Beispiel für irgendwas.

In Dänemark beginnt die "horrende Luxussteuer auf hochpreisige Fahrzeuge" bereits bei rd. 11.000 Euro, ab da zahlt man bis zu 180 Prozent des Kfz-Preises als Zulassungssteuer, darunter "nur" rund 100 Prozent. Auch da sehe ich keinen Zusammenhang zum deutschen Kfz-Markt.

Lassen wir es dabei, ich hab noch zu tun.

teddy
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von teddy »

braucki hat geschrieben:
Mo 4. Nov 2019, 10:31
Ein E-Auto in Großserienproduktion aus sozialistischer Fertigung hätte es wohl nie gegeben - die Planwirtschaft hat es nur bis zum Trabbi gebracht ;)
Ah geh. Wie soll man die ganze Obrigkeit und derer Steuerung des Landes denn nennen?
Das heutige Land willst Du jetzt wissen? Ganz einfach:
Volks Republik China.
Stimmt jedoch, die Partei dort nennt sich nicht sozialistisch sondern einfach kommunistisch, da hast Du vollkommen recht:-)
Trotzdem, was die Leutchen dort durchdruecken in Bezug auf E-Mobilitaet; na, wenn 'unsere' Autobosse nicht nur Tag und Nacht auf ihre Bonuszahlungen schauen wuerden, da wuerden sie sich ob dieser fernoestlichen Aktivitaeten winselnd in ein kleines Mausloch verkriechen (muessen).
Gruesse, Peter.

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Mister L
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Mister L »

Torsten hat geschrieben:
Mo 4. Nov 2019, 19:32

Bevor wir das jetzt noch bis zum Exzess durchdiskutieren: Du hast einfach schlecht/schlampig/unzutreffend argumentiert.

Wie auch in Deinem letzten Beitrag. Die "horrende Luxussteuer auf hochpreisige Fahrzeuge" gilt z.B. in Norwegen für ausnahmslos alle Verbrenner, während bei E-Autos weder die Importsteuer noch die Umsatzsteuer anfallen. Norwegen ist also absolut kein relevantes Beispiel für irgendwas.

In Dänemark beginnt die "horrende Luxussteuer auf hochpreisige Fahrzeuge" bereits bei rd. 11.000 Euro, ab da zahlt man bis zu 180 Prozent des Kfz-Preises als Zulassungssteuer, darunter "nur" rund 100 Prozent. Auch da sehe ich keinen Zusammenhang zum deutschen Kfz-Markt.
Entschuldige, dass ich keine komplette Analyse des norwegischen Marktes für dich hier geboten habe. Das magst du gern "schlampig" nennen, wenn es dich glücklich macht. ;)

Mir ging es erkennbar darum aufzuzeigen, dass die Subvention von Elektrofahrzeugen, hier als Beispiel mit zusätzlicher regionaler Subvention im Bundesland Berlin, kein Einzelfall von Wirtschaftsförderung im Kraftfahrbereich ist.
Diese ist traditionell in Deutschland hoch - sei es das Dienstwagenprivileg, seien es fehlende Luxussteuern oder bspw. die Abwrackprämie 2009/10.
Norwegen und Dänemark sind ein Gegenbeispiel, wobei in der Tat Elektroautos dort auch stark gefördert werden. Aber eben nicht klassische PKW, es fehlt ja auch eine starke, traditionelle Fahrzeugindustrie.

Nun - vielleicht werden ja die aktuellen Ereignisse, u.a. heute im Kanzleramt auch von euch beobachtet - werden eben Elektrofahrzeuge und -ladestationen weiter gefördert. Dies ist auch wohl zwingend, da BEVs von allein am Markt absehbar Schwierigkeiten haben, sich im großen Stil durchzusetzen. Gerade solange keine ubiquitären Ladestationen vorhanden sind.
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DonS
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von DonS »

Nach gefühlt 100 Millionen E-Scootern die in Wien kreuz und quer auf den Gehsteigen und sonst noch überall herumstehen oder eher herumliegen, kommt jetzt das nächste Projekt auf uns zu. Schwalbe E-’oller Miete mit dem Handy.
Im Topcase liegen zwei Helme die sich die jeweiligen Mieter über’s verschwitzte und verrotzte Haupt stülpen. Nur bissl unappetitlich mit Kopflaus und Infektionsgarantie, aber dafür sicher sehr modern und angesagt. Pfui Teufel.
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sholloman
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von sholloman »

Redliches Foto, schön zu erkennen wie fett die Schwalbe geworden ist. Und wie sexy die SC daneben steht :prost2:
Wave' d gerade... :inno2:
Gruß Steffen
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DonS
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von DonS »

Noch eines.
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Mister L
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Mister L »

Die Elektroschwalbe wirkt aber nicht nur gross, die ist auch gross, hat auch irre Platz für mich als 1,90m-Kerl, dazu für ne zweite Person.
Einwegsturmhauben sollten normalerweise genügend in der Helmbox sein. Da bisher eher Hipster das Ding fahren, hätte ich weniger Angst vor Ungeziefer: Sind ja alles Jethelme, der Bart liegt also frei. :p
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DonS
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von DonS »

Lese gerade, der Plastikbomber kostet € 6.000.- und bietet im müden mittleren Modus ca. 70kmh und 70km Reichweite! Die Stromkosten betragen etwa € 2.- auf 100km. Zwei wunderschöne SuCus für eine E-Schwalbe, die Kosten pro km vergleichbar. Für mich wäre die Entscheidung nach reiflicher Überlegung von einer Mikrosekunde, gefallen.

PS: muß noch ein Wort zum Gesamteindruck der Schwalbe sagen. Einzig positiv und fast nicht dazu passend fallen die Speichenräder mit den Heidenaus auf. Alles sonst am Fahrzeuges wirkt billig und klobig. Das schwarze Topcase verhaut die Retrooptik und gibt ihr den Rest. Eine Unform.

Marsmännchen
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Marsmännchen »

In „EFAHRER.com“ gelesen.

>Zwar gibt es – anders als beim E-Auto – keine staatlichen Förderprogramme. Es kann sich aber lohnen, in der Gemeinde, in der der E-Roller zugelassen werden soll, nach lokalen Förderungen zu fragen, etwa bei Stromversorgern. So zahlt beispielsweise dieStadt München 25 Prozent des Kaufpreises an Privatkäufer, hinzu kommt eine Abwrackprämie von 500 Euro für einen alten Benzinroller und 200 Euro für alle, die Ökostrom nutzen.<

In der Summe hört sich das nicht schlecht an.
Eine Schwalbe käme dann auf 4500 Euro. Öko und Abwrackprämie noch mit abgeschöpft... 3800 Euro.

Gruß Dieter

Quelle: https://efahrer.chip.de/news/e-schwalbe ... ller_10920

DonS
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Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von DonS »

In Österreich gibt es m.W. unter gewissen Bedingungen (Nachweis Importeursanteil, 100% Öko-Ladestrom) satte € 375.- Förderung für ein E-Moped und € 500.- für ein E-Motorrad.
A matte Sache!

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