Erst kurz vor Mittag am folgenden Tag hört es auf zu regnen. Wir holen unsere Mopeds aus dem Pavillon, verzurren unsere Taschen und nehmen Abschied.
KM Stand Wave 4295
Los geht's, ab Edolo auf die SS39 weiter durch Aprica bis Tirano. Dort fahren wir direkt an der schönen Basilika Madonna di Tirano vorbei. Weiter auf SS38, nach dem letzten langen Tunnel vor Bormio empfängt uns ein Starkregen. Bin ich vielleicht froh, das ich meine Regenklamotten schon bei der Abfahrt angezogen habe.
Radfahrer mit vollem Reisegepäck stehen abwartend in den kleinen Tunnels auf dem Weg zum Passo della Stelvio. Auch wir machen einen kurzen Stopp in einem der Tunnel, ziehen dann aber lieber durch bis nach oben.
Die Handschuhe sind völlig durchnässt, meine Hände quittieren die Kälte mit einem Dauerstechen. Fast oben angekommen, erwischt uns eine starke Windböe die mich Fliegengewicht beinahe versetzt hätte.

- Ankunft am Passo della Stelvio
Oben am Passo herrscht gerade das Motorradchaos. Jeder versucht sein Gefährt wenn möglich geschützt an Hausmauern oder noch besser unter Vordächen abzustellen und türmt danach in eines der Restaurants.
Als wir die Bar vom Hotel Genzana betreten, wird uns ungefragt gleich eine warme Suppe angeboten und im Kamin brannte schon ein Feuer. Ich sah einen jungen Radfahrer mit richtig starkem Schüttelfrost. Außentemperatur um die vier Grad, heftige Winde zwingen die Souvenierhütten zur Schließung.
Da sich das Wetter weiter verschlechtert, fragen wir nach einem Zimmer. Es gibt vom Hotel sogar eine Unterstellmöglichkeit für Zweiräder.

- Alles Überraschungsgäste ... der Harley-Davidson Fahrer drehte den Daumen nach oben als er mich und die Wave sah ... cool
Abends dann mehrmals kompletter Stromausfall am Passo. Notstrombeleuchtung und Kaminfeuer, sehr romantisch.