Blick auf die Landkarte, Hirn sagt, "warum nicht, is ja ne geile Gegend und Punkte für die Pfadfindertrophäe gibts dort und in der angrenzenden Schweiz auch recht viele." Schatzi war mit ihrem Stammtisch übers Wochenende unterwegs, also kein Grund um sich zuhause nützlich zu machen. In kürzster Zeit hatte ich eine Tour mit über 900km und ca 30 Pfadfinderzielen zusammengestellt, reine Fahrzeit: 19 h. Natürliches Licht erleichtert das Fotografieren enorm, besonders wenn u.a. reflektierende Motive, also Kennzeichen und Ortschild mit drauf müssen. Ok, das bedeutet, ich muss sehr früh raus um die meisten Ziele bei Tageslicht zu erwischen, sehr früh. Wecker stand auf drei Uhr morgens. Anderseits war dem Hirn da schon klar: Es ist nicht zu schaffen.
Die Finger hatten darüberhinaus aber am Freitag noch ein traumatisches Erlebnis im Straßenverkehr verarbeitet und begonnen Jayne noch größere Hupen zu verpassen. Dazu musste der Zusatzscheinwerfer versetzt werden, ein paar zusätzliche Halterungen angepasst werden und noch viel zusätzlicher Kleinkram, der leider noch mehr Zeit kostete. Irgendwann sollte ich auch noch schlafen, aber es wurde immer später. So machte ich es davon abhängig, wie ich mich morgens fühlte und wie das Wetter ausschaute. Den Wecker stellte ich von drei nach vier, so dass ich gegen fünf Uhr starten könnte.
Natürlich klappte das nicht mit dem Schlaf, zuviel Dinge gehen noch durch den Kopf.
Kurz vor halb vier wurde ich von selbst wach, torkelte zur Toilette und schlief dort im Sitzen fast sofort wieder ein. Ok, draußen war das Wetter auch sehr durchwachsen, die Straßen nass, so wird das nix. Also im Geiste die Tour gestrichen, Wecker ganz ausgeschaltet und prompt fiel ich in seligen Schlaf. Kurz vor sechs wachte ich wieder auf und war glockenwach. Draußen wars auch schon deutlich freundlicher, die Straßen trocken, ach komm, für ne short-version reichts. Katzenwäsche, man ist ja sowieso den ganze Tag in den Klamotten, ein kleines Frühstück (kein Kaffee!) und raus.

Landjäger waren schon gebunkert, nur noch etwas Backwaren beim Bäcker, dann wurde erstmal Strecke gemacht. Auf der B311 westwärts liefs sehr gut, aus der Durchstiegstasche heraus versorgte ich mich zwischendurch mit ein paar Bissen. Dann ab nach Zweifalten, gepunktet in Baach, weiter über Gammertingen Albstadt Richtung Balingen und dort in der Nähe der erste Stop. Frisch versorgt gings weiter an Rottweil mit dem markanten Tyssen Versuchsturm vorbei.

Ein Schlenker nach Schramberg und dann wegen einer Streckensperrung nach Hornberg über Nebenstraßen nach Süden.

Eine kleine Remineszenz an alle Donauanrainer, speziell unsere Wiener Jungs. Nein, ich hab nicht reingepinkelt

Ein paar Meter weiter war ich übern Berg und es ging lange nur noch bergab.

und dann gings irgendwann lange wieder hoch, Jayne hatte ordentlich zu tun

In Titisee hab ich am nördlichen Ortschild gepunktet und wollte weiter nach Schluchsee. Da fällt mir direkt am südlichen Ortschild ein dort am Moped hantierendes Pärchen auf. Wie bescheuert muss man sein? Zehn Meter davor, zwanzig Meter dahinter und direkt gegenüber wären deutlich bessere Pätze zum Parken. Warum macht man so was? Was sind das für Leute?

Es musste irgendwann passieren:
Ist wie bei uns: Man kennt sich, man grüßt sich, man ist freundlich zueinander, hilft sich gegenseitig. So erfuhr ich, dass meine nächste Strecke, die ich fahren wollte gesperrt sei. ok, dann eben ein schlenker über Lenzkirch. In der Gegend ist ein Umweg keine Strafe. Noch war ich gut unterwegs. Kurze Verabschiedung, man sieht sich evtl bei der Siegerehrung.
Mein Standardmotiv am Schluchsee, die Fischbachbrücke

Aus der anderen Richtung mit einem Zug aus Freiburg auf der Dreiseenbahn

Ein sehr emsiges Vereinsleben in Seebrugg ermöglicht den Betrieb der Museumsfahrzeuge, u. a die E94 088 oder hier die P8 2455 Posen

Aber dann wars Zeit für die Mittagspause, zur Abwechslung mal Landjäger.



























