Alternative Elektromobilität?

Brett-Pitt
Beiträge: 5455
Registriert: Fr 16. Mai 2014, 16:24
Fahrzeuge: Suzi Addrett, Kymco Nexxon, Moto Morini

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Brett-Pitt »

Nochmal kurz zurück zur Schweiz:

Nicht nur, daß das Bahnsystem gut funktioniert.
Der Strom ist praktisch CO2-frei, da ca. 80% aus
heimischer Wasserkraft und ca. 20% aus Kernkraft.
Die AKWs sollen gezielt auslaufen und werden nach
und nach ersetzt durch PV, Windkraft und Geothermie.

Die Deutsche-Bahn "verbrennt" ja hauptsächlich Kohle-
Strom, weils billig ist. Und das bissken PV/Wind im Mix
"verkauft" die DB den Bahncardkunden rechnerisch als
CO2-neutral. Pures Greenwashing.

Die eidgenössische Denke kommt noch aus WW2-Zeiten:
Der Russe könnte ja bis Basel weiterrollen. Deshalb wird
in der CH auf
a) Autarkie und
b) höchste Energieeffizienz gesetzt.
Man macht sich dort nicht abhängig vom billigen Öl oder
Gas. Ein Großteil meiner Baufachbücher kommt von Leuten
von der ETH-Zürich. Und diese Uni gehört zu den Top-Ten
weltweit !!!

Also, am 80. Geburtstag werde ich Buddhist. Und bete,
daß ich als Schweizer wiedergeboren werde. Oderrrrr ?

Ciao,
Alm-Pit

Benutzeravatar
Cpt. Kono
Beiträge: 5321
Registriert: Mi 4. Mai 2011, 17:35
Fahrzeuge: W 650, Bj.99
Wohnort: Muttistadt
Alter: 61

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Cpt. Kono »

Leute, ich will nicht rumfrotzeln, aber irgendwie wird eines ganz deutlich, wenn man die Pots liest. Keiner möchte seine geliebte durch sein Geburtsrecht erlangte Komfortzone verlassen. Irgendwie wird hier immer nur darüber diskutiert wie man die bösen Verbrenner von fossilen Brennstoffen, durch natürlich viel umweltverträglichere Fahrzeuge, ersetzen könnte. Fakt ist aber das der Individualverkehr das Übel an sich darstellt. Egal ob der Antrieb per Wasserstoff, elektrisch, durch fossilen Brennstoff, oder Spaltung von Atomen stattfindet.

Wir sind ganz simpel und einfach zu viele Menschen auf unserer Rauchkugel um uns auch weiterhin diesen Wahnsinn leisten zu können.

Es geht nicht nur um den direkten Verbrauch von Energie. Auch die Herstellung von Fahrzeugen bedarf eines gewissen Energieeinsatzes und produziert ganz nebenbei auch Unmengen von Abfällen und Schrott.

Mitnichten ist irgendein Politiker oder Konzerninhaber schuld an unseren ungezügelten Konsumwünschen. Die bereiten nur den Boden auf dem wir so bereitwillig wandeln.
Schuld ist jeder Einzelne selbst. Schließlich zwingt uns niemand was auf.

Die Verantwortung liegt bei uns ... ;)
Allet Jute von der Spree
Cpt. Kono

Brett-Pitt
Beiträge: 5455
Registriert: Fr 16. Mai 2014, 16:24
Fahrzeuge: Suzi Addrett, Kymco Nexxon, Moto Morini

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Brett-Pitt »

Danke Käptn, daß du es so klar sagst.
Ich trau mich ja kaum noch, bei etlichen
Freie-Fahrt-für-freie-Bürger--Anhängern
hier im Forum...

Raus aus der Komfort-Zone.
Rein ins Abenteuer.

Wie sagte schon der gute, alte Che:
"Schafft eine Cub, schafft viele Cubs..."

Nächste Cub:
Mein neuer Kaminofen funktioniert
bestens. WAMSLER "Jupiter" für 199,- Euro,
TEST-Note "Befriedigend". E-Strahler kann
bald wieder eingepackt werden...

Übernächste Cub:
Wenn die Galle raus ist, mache ich aus den
zahlreichen Steinen darin Steinwolle. Und
dann kommen 28 (!) Zentimeter davon an die
Nordfassade. Für weitere 199,- Euro dengel
ich mir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Wäre doch gelacht, wenn das Honda-Racing-Team hier
nicht in Bälde das Passivhaus-Institut in Darmstadt schlägt.
Beim Warmwasser liegen wir schon 7:1 in Führung.
Mehr dazu demnächst im Repair-Cafe Düsseldorf
(Geplante Vortragsserie: "Repair your Planet")

Fußball ist aufm Platz.
Man muss dahin gehen, wos wehtut !!!

Weitermotivieren,
Blutgrätsche-Pit

Benutzeravatar
braucki
Beiträge: 4266
Registriert: So 25. Jul 2010, 13:00
Fahrzeuge: Vespa GTS 300
Wohnort: Düsseldorf

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von braucki »

Ja, so ist das mit den verschiedenen Meinungen....ich will da auch niemanden bekehren, geschweige denn meinen Weg als den richtigen benennen. Jeder nach seinem Gusto - aber ich erlaube mir, so lange es möglich ist, einfach nach meinen Wünschen die Energie zu verbraten. :prost2:
Grüße
Oliver

Vespa GTS 300 Super MJ 2018
Golf Sportsvan 2.0TDI mit DSG
Hobby de Luxe 400

Benutzeravatar
Bernd
Beiträge: 5696
Registriert: So 6. Mär 2011, 18:28
Fahrzeuge: Innova orange 2008, 77.000 km
C125A Super Cub rot 2020
Wohnort: Göppingen
Alter: 62
Kontaktdaten:

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bernd »

Brett-Pitt hat geschrieben:Danke Käptn, daß du es so klar sagst.
Ich trau mich ja kaum noch, bei etlichen
Freie-Fahrt-für-freie-Bürger--Anhängern
hier im Forum...
trau Dich ruhig weiter, ich bin auf Deiner Seite :up2:
Wenn ich auch nicht immer meinen Kommentar dazu abgebe.
Stichwort Cubdiktator :mrgreen:

Apropos Kommentar:
Neulich hatte ich für eine Stunde einen Renault Zoe. Rein elektrisches Fahren.

Es war früh morgens, das Auto stand über die Nacht draußen und die Scheiben waren gefroren. Ich habe einfach die Heizung eingeschaltet und es kam sofort warme Luft, die mich beim Scheiben kratzen unterstützte. Mit meinem Diesel muss ich erstmal 500 Meter fahren, bis Warm kommt.

Dann das geräuschlose und kräftige Anfahren. Kein Schalten nötig. Auch keine Stufenübergänge, wie bei der Automatik. Wie vom Gummiband gezogen.
Der Wagen läuft so leise, da kommt kein 12-Zylinder mit. Das Radio habe ich extra aus geschaltet, dass ich das fast geräuschlose Dahingleiten besser genießen konnte. Windgeräusche gabs erst ab 120 km/h. An der Kreuzung oder Ampel ist das natürlich total ungewohnt. Kein Geräusch. Man vermisst den brummenden Motor. Aber natürlich nicht wirklich.

Mir hat die Fahrerei mit dem Elektroauto super gefallen. Stark, leise, komfortabel.

Wenn die Elekroautos mal so weit sind, dass die Reichweite, ach schietegal wie weit der Wagen kommt, das Tanken ist das Maßgebende. Das sollte genauso schnell gehen, wie beim Verbrenner. Mit bezahlen fünf Minuten maximal.
Also 200 Kilometer fahren, fünf Minuten tanken, gut ist. Also wenn das mal gegeben ist, dann ist mein nächstes Auto ein Elektrisches.
Bis dahin muss mein mittlerweile 11 Jahre alter Scenic Diesel noch ranhalten. Und das kann noch ganz schön lange dauern.

Gruß
Bernd

PS: Jetzt bei minus 10 Gard tagsüber und teilweise spiegelglatten Straßen, fahre ich Renno anstatt Inno. Ich sitze alleine im Auto, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer um mich herum auch. Stehe bei rot an der Ampel und warte geduldig die Grünphasen ab. irgendwei komme ich mir dann schon komisch vor. So allein im stehenden großen Wagen. Dann frag ich mich, ab das den anderen Autofahrern denn nicht auffällt, wie blöd das ist?

Auf jeden Fall freue ich mich auf meine Inno, sobald die Straßen die ich fahre nicht mehr glatt sind.
Ist es ein Motorrad? Ist es ein Roller? Nein, es ist die Honda Super Cub!

Innova Bj. 2009
Bild

C125A Super Cub, EZ 2020
Bild

Benutzeravatar
Bernd
Beiträge: 5696
Registriert: So 6. Mär 2011, 18:28
Fahrzeuge: Innova orange 2008, 77.000 km
C125A Super Cub rot 2020
Wohnort: Göppingen
Alter: 62
Kontaktdaten:

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Bernd »

Das ist jetzt zwar OT, muss aber auch mal kurz sein, nach zig Seiten:
Brett-Pitt hat geschrieben:Mein Ex-Arbeitskollege ist grad 60 Jahre alt geworden.
Der hat kein Auto und verzichtet weitgehend auf den ÖPNV.
Der fährt mit dem Rad zur Arbeit:
Wohlgemerkt Haustür Köln-Porz los, Landesrechnungshof in
Düsseldorf an. Ca. 60 km einfache Strecke.
Pitt, wie macht Dein Kollege das?
Wenn ich 60 Kilometer Fahrrad fahre, brauche ich dazu ca. drei Stunden, oder länger. Dein Kollege ist trainiert und fährt die Strecke in, sagen wir mal, zwei Stunden. Obwohl, ein 30er Schnitt in der Stadt, bekommt man schier nicht hin.

Fährt der wirklich zwei Stunden vor Arbeitsbeginn mit dem Fahrrad los? Wie macht der das?

Gruß
Bernd
Ist es ein Motorrad? Ist es ein Roller? Nein, es ist die Honda Super Cub!

Innova Bj. 2009
Bild

C125A Super Cub, EZ 2020
Bild

Benutzeravatar
Done #30
Beiträge: 8927
Registriert: Mi 26. Jun 2013, 12:16
Fahrzeuge: Peugeot: SC 50. Honda: Lead NH 80, Vision 50, Vision 110, 2xInnova 125i. Kawasaki: Z 750 GT
Wohnort: Senden
Alter: 59
Kontaktdaten:

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Done #30 »

Geht alles. Die Zeit zieht er wahrscheinlich vom Fitnesstudio ab. ;-)
Ich hab einen Kollegen, der joggt morgens 10km ins Büro und wenn ihm dann noch kalt ist rennt er nochmal den Eselsberg hinten runter und wieder hoch.
Eine Stunde mit dem Rad ins Büro hab ich auch aus dem Stand. Aber ich machs nur im Sommer, wenn ich nicht gerade eine Mittelhand gebrochen habe. Nach einer Woche pack ichs in 55 min, nach zwei Wochen in knapp 50min. Mit etwas Ehrgeiz gehts auch mal in 45min, aber dann kotz ich in die Dusche.
Es ist echt erstaunlich, wie schnell sich er Körper daran gewöhnt und es selbstverständlich wird. Andererseits auch wie schnell man wieder faul wird und welche Ausreden man manchmal gelten lässt.
Ich merk immer noch, dass ich im Sommer nichts tun konnte
Unterwegs mit "Jayne". Aktueller Tachostand und Spritverbrauch klick:-> Bild
Durch Klick auf die Bilder kommt man auf meine Webseite: meine Webseite, Meine Mopedteile. Forumspreise auf Anfrage!

Benutzeravatar
IGN
Beiträge: 6927
Registriert: Fr 5. Jun 2015, 16:15
Fahrzeuge: Wave 110i , Hsun HS100-11

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von IGN »

Man merkts schon,
Radler seits Ihr keine die bei Minus 15 Grad unterwegs sind.... :prost2:

Brett-Pitt
Beiträge: 5455
Registriert: Fr 16. Mai 2014, 16:24
Fahrzeuge: Suzi Addrett, Kymco Nexxon, Moto Morini

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Brett-Pitt »

60 Pendler-Kilometer per Rad in ca. 2 Stunden, schätze ich mal.
Haustür-to-Stempeluhr. Alternative?
5 Minuten zur Halte, dann umsteigen in Kölle, D-Hbf raus und
per pedes zum Amt. In Summa auch mindestens 1 Stunde.
Der Rest ist "für Spaß" ...

Der Kerl war mein Schrittmacher auf dem Radweg inne Toscana.
Am ersten Tag habe ich gekotzt.
Am zweiten Tag habe ich geflucht.
Am dritten Tag habe ich gearbeitet.
Danach nur noch Freude schöner Götterfunken.
Und dann das grandiose Gefühl, nach Überwindung des
Appenin das Meer zu erreichen. Unbezahlbar !!!
Die letzte Etappe zurück wurden dann 200 Kilometer, Ende
Oktober. Start vor Sonnenaufgang mit Raureif, und an der
Lorelay "Runners-High". Noch unbezahlbarerer ...

Der Mensch kann alles. Früher haben wir uns unser täglich
Brot (äh, Wildbrot, ... Wildbret!) verdient mit 30 km Tierehetzen.
DAFÜR wurden wir vor Mio. Jahren gebaut.

Autofahren? Lächerlich! (Außer bei Glatteis, Cubtransporte etc.)

Steht schon in der Bibel: "Steh auf, und GEH"

Amen,
Prediger-Pit

Benutzeravatar
Innova-raser
Beiträge: 12908
Registriert: So 25. Jul 2010, 13:31
Fahrzeuge: To much to mention....
Wohnort: on of the most lovely places
Alter: 105
Kontaktdaten:

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:Nochmal kurz zurück zur Schweiz:

Nicht nur, daß das Bahnsystem gut funktioniert.
Der Strom ist praktisch CO2-frei, da ca. 80% aus
heimischer Wasserkraft und ca. 20% aus Kernkraft.
Die AKWs sollen gezielt auslaufen und werden nach
und nach ersetzt durch PV, Windkraft und Geothermie.
Ich will jetzt ganz sicher nicht gegen mein geliebtes Heimatland reden. Wir machen sicher sehr viel gut, ja sogar besser als andere. Aber so als 1 zu 1 Blaupause taugt das nichts. Viel hängt mir unsere Geschichte, Kultur, Geographie usw zusammen.
Wasserkraft finde ich echt gut. Nur muss man wissen dass das Wasser zuerst mal oben in einem Stausee sein muss bevor es runter in die Turbingen laufen kann. Dazu wird, in bestimmten Zeiten und in der Nacht (Da gibt es günstigen "dreckigen" Strom, das Wasser wieder rauf in die Stauseen gepumpt.
Ebenso hat man in den Alpen ganze künstliche Seenlandschaften "gestaltet" damit im Winter, mit extrem energieintensiven Schneekanonen, Skipisten in die fast grüne Landschaft gebaut werden können.
Aber die Basis und die Richtung der CH per se ist richtig. Aber der Feind des guten ist das bessere. Und daran arbeiten wir ständig. Denn wir haben, ungleich zu zum Beispiel Deutschland, keine Rohstoffe im Boden die wir exportieren können. Unser Exportprodukt ist in den Köpfen der Menschen. Wir exportieren Engineering. Das können wir weil wir es, über jahrzente lernen und auf bauen mussten. Denn sonst haben wir, ausser etwas touristische Folklore, nicht viel zu bieten.
Cpt. Kono hat geschrieben:Leute, ich will nicht rumfrotzeln, aber irgendwie wird eines ganz deutlich, wenn man die Pots liest. Keiner möchte seine geliebte durch sein Geburtsrecht erlangte Komfortzone verlassen. Irgendwie wird hier immer nur darüber diskutiert wie man die bösen Verbrenner von fossilen Brennstoffen, durch natürlich viel umweltverträglichere Fahrzeuge, ersetzen könnte. Fakt ist aber das der Individualverkehr das Übel an sich darstellt. Egal ob der Antrieb per Wasserstoff, elektrisch, durch fossilen Brennstoff, oder Spaltung von Atomen stattfindet.
Meine Worte! Genau das sage ich schon seit es diesen Thread hier gibt. Mindestens! Wenn man wirklich etwas ändern will dann muss ein radikales Umdenken stattfinden! Aber dazu sind die Menschen (noch) nicht bereit. Stichwort; Komfortzone.
Und bezüglich Diesel. Diese Fahrzeuge haben heute noch nach wie vor ihre Berechtigung. Aber wohl eher im Nutzfahrzeugbereich denn im PKW Sektor. Ich fahre jetzt zur Zeit einen Diesel. Und soweit ich das beurteilen tut der weder stinken noch übermässig Russ oder Feinstaub ausstossen.
Ich hätte grösste Bisshemmungen dieses Auto ohne Dieselmotor zu kaufen. Und meiner hat noch nicht diesen dämlichen DPF und all dieses Gedöns drin.
Aber wie gesagt, es ist eigentlich Nutzfahrzeug und kein PKW. Nach heutigen Erkenntnissen ist ein Diesel in einem PKW etwas so sinnvoll wie ein Kropf!
Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!

http://www.thinkinghumanity.com

Bild

“Think for yourself and let others enjoy the privilege of doing so too.” - Voltaire

Benutzeravatar
Zephyroth
Beiträge: 467
Registriert: Mi 3. Apr 2013, 11:38
Wohnort: Südöstlich direkt neben Graz
Alter: 48

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Zephyroth »

Natürlich ist es richtig, das wir über unseren Verhältnissen leben. Nur kann man einen, nennen wir's man spartanischen Lebensstil den wenigsten (inklusive mir) verkaufen. So etwas muß schrittweise erfolgen. Es ist ein Fehler zu sagen, das E-Autos genauso schädlich sind wie Verbrenner. Sie sind ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich habe mich mit dem Thema sehr genau beschäftigt, habe sogar selber den CO2-Ausstoß der verschiedenen Antriebskonzepte selbst nachgerechnet und zwar von Well-to-Wheel, sprich Erzeugung, Umwandlung, Transport und Antrieb sind miteingerechnet. Beispielsweise das Kohlekraftwerk mit seinen 50% und der Ladewirkungsgrad etc. Da gibt's bei Motor-Talk in meinem Blog einen langen, wohl recherchierten Eintrag dazu.

Daher weis ich das ein Tesla mit dem derzeitigen deutschen Strommix trotz seiner enormen Fahrleistung schon recht gut unterwegs ist. Mit dem österreichischen Strommix (80% regenerative Energien) entspricht er sogar nur mehr einem Verbrenner mit etwa 2.5l/100km Benzin. Das ist nicht perfekt, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Und ob man es glaubt oder nicht, die Zusammensetzung eines LiIon-Akku braucht weniger Lithium als man glaubt. Nur etwa 3-5% sind Lithium, der Rest Kupfer, Aluminium und andere Stoffe, hauptsächlich für das Gehäuse.

Grüße,
Zeph
The Honda CUB's are as simple as that:
Get Shit Done!

Marsmännchen
Beiträge: 1905
Registriert: Sa 20. Okt 2012, 08:45
Alter: 58

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Marsmännchen »

Die Internetseite vom Nissan Leaf gefällt mir gut.
Da werden Autotausch Filmchen gezeigt, die die Problematik von Elektrofahtzeugen nicht verschweigen.
Auch die aufgeführten astronomischen Betriebskosten von 77 Cent pro Kilometer sind meines erachtens realistischer wie die Verbrauchsschummeleien bei den Verbrennern.

Schnell wird klar. Fürs gleiche Geld kann man Q5 fahren.
Wenn ich mich auch als Enthusiast sehe, aber 77 Cent, boa das ist schon eine Hausnummer.

https://www.nissan.de/fahrzeuge/neuwage ... teile.html

https://www.adac.de/_mmm/pdf/autokosten ... _47085.pdf

Ps. :D Ups, da habe ich doch tatsächlich in der falschen Spalte geschaut.
Nach den ADAC Betriebskosten wäre der Nissan ja spitze. :up2:

teddy
Beiträge: 3522
Registriert: Mo 26. Jul 2010, 16:36
Fahrzeuge: ANF 125
Wohnort: Wien-Umgebung

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von teddy »

Zephyroth hat geschrieben: Immerhin besser als ein Stinkediesel, an dem die deutsche Autoindustrie um's Brechen festhalten will.
Kleine Richtigstellung meinerseits, bitte, wenns erlaubt ist.
Die Autoindustrie! haelt nicht ums Brechen am Diesel fest, es sind die Kaeufer!, die das tun. Dazu angestachelt durch die Politik, sprich die jeweiligen Finanzminister. Solange die Steuer auf Diesel merklich geringer ist als die auf Benzin, kaufen die Leute halt viel lieber einen Diesel; statt 60 Euro nur 55 Euro an der Tanke blechen zu muessen, das zieht doch ziemlich stark.
Und dann kann der Verkaeufer noch einige andere Argumente beim Verkaufsgespraech einbringen, die den Diesel schmackhafter machen.
Und da soll ein Autohersteller auf diesen lukrativen Markt verzichten? Verkaufen muss und will er, sein Gewinn haengt davon ab.
SEINE Aufgabe ist es ja Autos zu verkaufen und Gewinn - viel Gewinn - zu machen, der Rest interessiert ihn wie ein Pinguin-Furz in der Antarktis.
Gruesse, Peter.

Benutzeravatar
Zephyroth
Beiträge: 467
Registriert: Mi 3. Apr 2013, 11:38
Wohnort: Südöstlich direkt neben Graz
Alter: 48

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von Zephyroth »

Der Dieselmotor ist das Antriebskonzept, das die deutsche Autoindustrie groß gemacht hat. Pionier war ganz klar VAG mit ihrem TDI. Es ist gegenüber dem Rest der Mitbewerber ein Alleinstellungsmerkmal, vorallem was Leistung und Auswahl angeht. Benzinmotoren hingegen gibt's deutlich bessere (vorallem haltbarere), allen voran Honda (halte ich persönlich für die besten Motoren in Massenproduktion). Auch Mazda, die zeigen das es auch ohne Downsizing geht beeindruckt deutlich mehr als die deutschen 1l-Dreizylinder-Luftpumpen.

Würde man das Steuersystem nun ändern, würde ein wichtiges Verkaufsargument für deutsche Autos wegfallen. Auch klar, das dies die Politik nicht will. Es ist nicht nur der Kunde, sondern ein Konglomerat aus Politik, Industrie und Kundenwünschen. Nur zeigt sich immer mehr, das der Diesel in einem PKW nichts verloren hat.

Es ist schon traurig genug, das ein Euro4-Saugrohreinspritzer im realen Fahrbetrieb sauberere Abgase produziert als ein Euro6-Diesel. Einziges Problem dieser Technologie: Auf dem Papier viel zuviel CO2-Ausstoß. Im Realbetrieb sieht's dann doch wieder nicht ganz so schlimm aus.

In Brüssel kommen auf jeden Politiker etwa 20 Lobbyisten. Glaubst du wirklich die derzeitige Gesetzgebung ist ohne Einfluß der (mächtigen) Autoindustrie entstanden?

Und die Autoindustrie hat richtig Angst vor der Elektromobilität. Erstens entstehen bei so einem Technologieumstieg neue Mitbewerber (allen voran Tesla) und es krempelt den Markt in unberechenbarer Weise um. Zudem ist an einem E-Auto nicht viel dran, was gewartet werden muß.

Ich erinnere mich noch an eine flammende, auf die Tränendrüse drückende Rede eines deutschen Autolobbyisten:

"Was macht denn Bosch wenn sie keine Zündkerzen mehr verkaufen können?"
"Was passiert mit ZF, wenn keiner mehr Getriebe braucht?"
"Wie sollen die Werkstätten überleben, wenn es keine Ölwechsel mehr gibt?

Denen geht die Düse. Und zwar gewaltig. Der Verbrenner (egal ob Diesel oder Benzin) ist eine wahre Gelddruckmaschine im Aftermarket und verglichen mit einem E-Motor unglaublich wartungsintensiv. Klar finde ich als Enthusiast einen V12 faszinierend, vorallem den maschinenbautechnischen Aufwand. Sowas bewundere ich ganz ehrlich. Aber in einer Zeit, wo Effizienz ganz vorne steht, kommt man um den E-Motor nicht rum. Man wird sich in Zukunft nicht mehr darüber unterhalten, wieviele Zylinder ein Motor hat, sondern wieviele Pole der E-Motor hat.

Zum Thema Besteuerung, ich wäre sowieso dafür die KFZ-Steuer zu streichen, dafür aber einen energieäquivalenten Preis für den Sprit verlangen. Sagen wir 3€/l für Benzin, 4€/l für den Diesel. Was glaubt ihr, wie schnell sich effiziente Fahrzeuge durchsetzen würden? Viel wichtiger, sogar eine richtig effiziente Fahrweise wird belohnt. Da wird man sich halt überlegen, ob man wirklich ein 2t-SUV mit 300PS braucht um die Brötchen zu holen. Oder ob es notwendig ist mit 200km/h+ über die AB zu blasen. Und als Draufgabe schießen die CUB's aus dem Boden ;).

Grüße,
Zeph
The Honda CUB's are as simple as that:
Get Shit Done!

Benutzeravatar
braucki
Beiträge: 4266
Registriert: So 25. Jul 2010, 13:00
Fahrzeuge: Vespa GTS 300
Wohnort: Düsseldorf

Re: Alternative Elektromobilität?

Beitrag von braucki »

Ich denke mal, als reines Pendelfahrzeug auf Kurzstrecken sollte so etwas gehen - wenn man denn gerne elektrisch fahren möchte:
http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/detai ... geNumber=2

Wenn man von so nem Teil das Dach entfernen könnte, wäre es vielleicht sogar eine Alternative für meinen Smart......
Von Vorteil finde ich, dass keine Batteriemiete anfällt und somit die Fixkosten gering sein dürften. Zu warten ist ja an so einem Stromer nicht all zu viel.

PS
Gerade noch mal geschaut - von den "Drei Brüdern" - nein nicht die aus Venlo :mrgreen: - gibt es bis unverhandeten 10k€ ja reichlich Angebote.
Angeblich soll der Akku bei denen um 5000 Ladezyklen mitmachen (wären also gut ne halbe Million Kilometer - bei nur angenommenen 100km Reichweite).
Also als Nahbereichsfahrzeug interessant - wie weit man sich als BAB-Pendler sicher trauen kann, da muss man sich wohl herantasten.
https://www.autouncle.de/de/gebrauchtwa ... .price+ASC
Grüße
Oliver

Vespa GTS 300 Super MJ 2018
Golf Sportsvan 2.0TDI mit DSG
Hobby de Luxe 400

Antworten

Zurück zu „Nachdenkliches“