Fakten zum Fall Anis Amri, der während seiner Zeit in Deutschland 14 verschiedene Identitäten verwendete:

Sommer 2015: Amri meldet sich mit verschiedenen Namen als Asylsuchender unter anderem in Oberhausen, Dortmund, Karlsruhe und Freiburg an. Bei der Polizei in NRW geht der Hinweis ein, dass Amri Kontakt zu der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) haben soll und im Netzwerk des Hasspredigers Abu Walaa als "Nachrichtenmittler" eingesetzt wird.

Februar 2016: Das LKA in Nordrhein-Westfalen stuft Amri als Gefährder ein, dem jederzeit ein Anschlag zuzutrauen sei; er wird nun als "Funktionstyp Akteur" bezeichnet. In seiner Gefährderdatei ist später explizit die Rede davon, dass er vorhat, einen islamistischen Anschlag zu begehen.

Frühjahr 2016: Es ergeht ein Gerichtsbeschluss, wonach das Telefon des damals 23-Jährigen abgehört werden darf. Das übernimmt das Landeskriminalamt in NRW. Ermittler erfahren, dass Amri im Internet nach Informationen zum Bau von Rohrbomben sucht. Das LKA in Düsseldorf erfährt, dass er andere Personen aufforderte, gemeinsam mit ihm Anschläge in Deutschland zu begehen.

April 2016: Die Staatsanwaltschaft Duisburg eröffnet ein Verfahren gegen Amri, er soll im November 2015 doppelt Sozialleistungen kassiert haben. Im November 2016, wenige Wochen vor dem Anschlag, wird das Verfahren eingestellt - weil der Aufenthaltsort Amris den Behörden nicht bekannt ist.

Sommer 2016: Die Ausländerbehörde in Kleve stellt Amri eine Duldungsbescheinigung auf den Namen Ahmed Almasri aus. Die Behörden wollen ihn so in dem Glauben lassen, dass sie seine wahre Identität nicht kennen. Im Juli 2016 soll er nach Informationen eines Undercover-Agenten damit geprahlt haben, ein Blutbad anrichten zu wollen.

November 2016: Der Fall Amri wird im Berliner Terrorabwehrzentrum thematisiert. NRW will in der Sitzung darauf gedrängt haben, Amri weiter im Auge zu behalten.

20. Dezember 2016: Jemand loggt sich in das Facebook-Profil Amris ein und löscht es. Das geschieht in NRW.