Allen meinen herzlichen Dank für die Kommentare und die willkommene Abhandlung der richtigen Ernährungsweise für Cubisten.
Zum “frisch machen” (Diese Beschreibung ist wörtlich zu nehmen) gehe ich zu einer der unteren Terrassen. Ein Holzhütte birgt Toiletten, ein Waschbecken mit Spiegel und eine Dusche, allerdings ist die groß geraten. Drei mal darf man raten, welche Temperatur das Duschwasser hatte. (Nun weiß ich auch weshalb eine Dusche reicht. Die Leute sind sehr schnell fertig.) Wenigstens ein schwarz gestrichenes Faß auf dem Dach oder an der oberen Terasse hätte sich mit dem Natuschutzgedanken ja vertragen können, zumal das Abwasser einfach durch die Bretterfugen des Bodens in einen Kanal lief. (Du Warmduscher) Zum Ausklang des Abends genehmige ich mir noch eine Dose Bier.

- La vie est belle !
Zum Sitzen auf der Erde sind meine Sehnen zu verkürzt und meine Muskeln zu müde. Um etwas Komfort zu genießen habe ich mir einen Dreibeinhocker aus Al mitgenommen. Der Rücken will natürlich auch noch gestützt werden und so lehne ich das Teil an einen -denke ca. 200 Jahre alten Olivenbaum- und schaue mir mein “Drumherum” an.
Ein Paar, so Ende zwanzig, bepackt mit schweren Rucksäcken kommt auf den Platz. In Windeseile bauen sie ein Zelt auf. Dachte meines sei für einen Mann schon zu klein, dann haben die eines für zwei Personen, welches noch kleiner ist. (Sieht eher aus wie ein Leichensack mit einem Tunnelbogen in der Mitte. Das ist echtes, minimalistisches Reisen. Doch ich sollte noch mehr lernen. Ein lauter Benzinkocher wird angeworfen, ein Al-Topf mit kalten Wasser daraufgesetzt, etwas Pulver kommt dazu und dann zum Inhalt: Unterwäsche, T-Shirts und Socken !?
Nach dem Auskochen alles zum Wasserhahn, spülen, auswringen und zum Trocknen an das Gatter hängen.
Keine Frage, daß der Topf ausgespült wird, mit frischem Wasser gefüllt, auf die fauchende Flamme gesetzt, und nach dem Kochen kommt wieder ein Pulver in das Wasser und dann ?
S p a g h e t t i
Buon appetito.
Es wird frisch, nehme noch die Decke zusätzlich ins Zelt und schlafe seelig dem Sonntag entgegen.
Halb acht. Es riecht verführerisch nach Kaffe. Ziehe langsam den Reißverschluß auf und schaue ins Freie. Das Wandererpärchen hat schon abgebaut, gepackt und genießt Pulverkaffe aus einem Becher, das Wasser erhitzt in einem “Mehrzwecktopf,” welcher noch vor sich hin dampft. Sie füllen ihre Wasserflaschen und ziehen weiter.
Nun hält es mich auch nicht mehr im Zelt, stehe auf, mache mich auf den Wag ins brrrr...kalte Waschhaus. In und aus keinem anderen Zelt ist schon etwas zu hören. Die lange Nacht der Wochenendausflügler macht sich bemerkbar.
Nachdem ich mich “chic”gemacht (Habe eine komplette Seitentasche mit Klamotten dabei, muß nach der Rückkehr unbedingt auf Notwendigkeit überprüft werden) habe, gehe ich ins Klosterrestaurant zum Frühstücken.
Danach besuchte ich ausgiebig das Kloster, nehme am Gottesdienst teil, singe im Wechsel mit dem Knaben- und Mädchenchor, für welchen das Kloster berühmt ist, schaue mir den botanischen Garten an, (etwas verwildert) und anschließend das Museum und die angeschlossene Pinakothek.
Sogar eine kleine Zeichnung eines meiner Lieblingsmaler -Miró haben sie. Sehr viele der ausgestellten Kunstgegenstände sind Spenden und Vermächtnisse von Bürgern. Weshalb und wofür auch immer. Klöster leben nun einmal vom Seelenfrieden. Bei den meisten meiner Klosterbesuche,- vor allem in Bayern- ist immer eine Brauerei oder und eine große Bewirtung angeschlossen. Die Struktur ist auch hier nicht anders und so kam mein Hintern in den Genuß einer klösterlich hergestellten Kräutersalbe und mein Magen zu einem mallorquinischen Leckerbissen. Weiß nicht mehr was es ist, nur daß es ausgezeichnet schmeckt.
Durch die Außenanlagen mit Schwimmbad für die Internats-Chor-schüler zu den historischen Unterkünften der Pilger (oben schliefen die Pilger, unter fraßen die Maultiere) schlendere ich zu meinem Zeltplatz, nehme die Luma aus dem Zelt, lege sie unter den Schatten des Olivenbaum und mache das, was die Spanier außer dem Stierkampf noch erfunden haben: Siesta machen.
Fortsetzung folgt.