Dranmachen, um mit den Filmen A...löcher anzuzeigen, nützt nix.
Dranmachen, um sich im schlimmsten Fall gegen eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung zu verteidigen, finde ich sehr sinnvoll.
Zivilrechtlich sind Dashcam-Videos immer noch sehr umstritten.
Strafrechtlich kann und wird ein Richter sie frei würdigen.
Datenschutzrechtlich sind sie im Sinne des Täterschutzes im deutschen Recht nicht erlaubt. Es sei denn, man habe die Dashcam nur zufällig heute eingeschaltet, um ein Video von seiner Fahrt zu machen, wie jeder Urlauber am Strand das auch darf. Wenn dann zufällig Aufnahmen drauf sind, falls es zu einem Unfall gekommen ist, dürfen die auch verwertet werden, das ist schon mehrere Male in Urteilen festgehalten worden. Ironischerweise betraf das erste Präzedenzurteil einen Rennradfahrer, der sich wohl vorher benommen hat wie Sau und durch das viele Filmmaterial viel mehr aufgrund seines eigenen Fehlverhaltens reingewürgt bekam, als er seinem Gegner einbrocken wollte ROTFL.
Also kann man von der ganzen Aufregung wieder runterkommen. Eine Dashcam, die mit allem (insbesondere auch der PowerBank) unter 50 Euro gekostet hat, keine beweglichen Teile besitzt und an meinem Pedelec bei jedem Wetter ohne besondere Fürsorge dran bleibt, dürfte hundertmal so viel Verkehrsverstöße von mir enthalten wie von anderen. Das hat aber damit zu tun, dass mich Schichtarbeiter und Brummis in meiner industriebetonten Gegend auf einer engen Zubringerstraße ohne Randstreifen oder gar Radwege lynchen würden, wenn ich mich in der kilometerlangen Schlange bei jedem Schichtwechsel gesetzestreu einordnen würde und als Senior das Spiel "aufsteigen-Pedal suchen-anfahren mit Gleichgewicht gewinnen- vorne halten sie wieder - nach 20mtr anhalten- Wiederholung" treiben würde. Inzwischen wissen sie wohl alle (ich bin vermutlich der einzige Erwachsene, der hier mit dem Zweirad statt Auto rumfahre), dass ich mich durchschlängele, aber nach der nächsten Einmündung alle durchwinke, bis die Schlange von der nächsten Rotphase abgewürgt wird. (Ich erinnere mich von 45 Jahren Autofahren sehr gut daran, dass es mich zur Weißglut reizte, wenn ich -zig Kilometer lang von immer den gleichen 3 Radfahrern rechts überholt wurde und dann wieder eine Gelegenheit abwarten durfte, um an ihnen wiederum vorbeizukommen. Als Rentner kann man sich viel leisten, was andere nicht mit Geld bezahlen können, z.B. die 30 Sekunden pro Fahrt, um Leute durchzuwinken, und ich bin überzeugt, dass das mehr Goodwill verbreitet als 1 Monat Anti-Autofahrer-Pressemitteilungen vom ADFC

).
Bloß, wenn einem wirklich ein Bein abgefahren wird o.ä., dann wird die Dashcam ein starkes Argument gegen alle verabredeten Lügen der Gegenseite liefern. Dazu wie erwähnt der lächelnde Verweis auf die laufende Kamera, wenn das Gegenargument ist: "Du kannst mir garnix beweisen, zahl' Deinen Schaden selber"

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