Ach so,

Und ich mach mir Gedanken, wie man da draufkommen kann, dass da was mit dem Foto nicht stimmen würde.
Am Vorderrad erkennt man links unterhalb der Bremsscheibe den Schatten des Vorderrads und ebenso links unterhalb des linken Seitenkoffers.
Der Effekt des "Freistellens" des Vordergrunds, also hier das Moped, wird bei der Aufnahme erzielt durch
- leichtes Zoomen, also leichtes Tele, hier nicht so ideal, aber am kleinen Senor der Kompakten reichen 24mm Brennweite
- große Blendenöffnung, also kleine Blendenzahl, hier 3,3
- Hauptmotiv mit reichlich Entfernung vor "ruhigem" Hintergrund.
- Tiefenwirkung durch mehrer gestaffelte Nebenmotive, also hier Moped, Baum, Zug, Ortschaft
- Licht im Rücken definitv hier der Fall, sieht man an den hell leuchtenden Reflexaufklebern. Mein eigener Schatten im Bild ärgert mich aber sehr, das sollte wirklich nicht passieren
Mit der Spiegelreflex hätte ich mir zum maximalen Freistellen des Mopeds noch die Verwendung eines Blitz überlegt. Dann wär mein Schatten weg, der Schatten am Moped weitgehend auch, die Reflexaufkleber noch heller und durch die leicht daneben liegende Farbtemperatur wirkt das nahe Motiv wie nachträglich reinproiziert. Ich hab sicher irgendwo ein Beispiel dafür.
Das hier kommt in etwa so hin:
Auch nachts kann man herrlich mit der Bildwirkung spielen:
Keine Sorge, an der Inno ist vieles Zufall was da passiert, aber beim Fotografieren weiß ich was ich tu. Das hab ich mir auf leidvollem, spricht teurem Weg über die Diafotografie, weitgehend autodidaktisch angeeignet. Dias kann man im Gegensatz zu Negativaufnahmen nicht mehr im Labor nachbearbeiten. Macht zwar auch wahnsinnig Spaß im Fotolabor rumzudreckeln, vergrößern, verzerren, maskieren, abwedeln, etc, aber ich bin immer noch der Meinung, dass eine auf Anhieb gute Aufnahme das bessere Bild ist. Auch als Ausgangsmaterial für weitere der o.g. Verfeinerungen. Alles andere ist Leichenschändung.
Ich bin inzwischen froh darum, das alles mitgemacht zu haben. Denn selbst für billigste Handys heutzutage gelten dieselben Regeln, wenn man ein gutes Foto machen will. Mir stellen sich immer noch die Nackenhaar, wenn ich Leute hochkant Landschaftsaufnahmen machen sehe,

oder schlimmer noch Videos.
Oder Familienfotos vor dem Wohnzimmerfenster, weil es da "so schön hell ist". Die Ergebnisse will ich gar nicht mehr sehen.
Typischer Dialog: "Ja Done, du fotografierst doch sonst auch alles, warum hast deine Kamera nicht dabei"- "Weil hier das Licht scheiße ist" - "Ich weiß gar nicht was du hast, mein Eifohn macht doch klasse Bilder" Ja, ne, is klar. Das Ding rechnet sich einen Wolf um aus dem Pixelmatsch noch irgendwas aufs völlig übersteuerte Display zu bringen. Leichenschändung eben ..... Ich werds nie verstehen.
Ebenso dieses Dauerfeuer was manche Spezialisten veranstalten. Mit 30 Bildern pro Sekunde auf einen Sonnenuntergang. Wozu? Dass man hinterher von hundert Bildern eines raussuchen kann, das halbwegs akzeptabel ist und man dann der Familie erzählen kann, was für ein toller Fotograf man ist. Wie ein Bogenschütze, der aus drei Metern auf ein Scheunentor schießt und dort, wo der Pfeil zufällig stecken blieb eine Zielscheibe drumrummalt.
Den modernen technischen Möglichkeiten verschließe ich mich natürlich nicht völlig. Manchmal überkommt mich auch der Spieltrieb, wie
>hier<.
Sorry für den Exkurs, aber das ist eben mein anderes Hobby
