
Leder
Re: Leder
Hallo zusammen,
ich verwende im Auto für die Ledersitze von Effax das Lederfett, das riecht immer so schön... auch für Etuis, Kamerataschen u.a. Lederwaren.
Für die normalen Motorradstiefel (Rind, Glattleder) Bergsteiger Lederfett farblos, oder schwarz
Zeitweise habe ich mir vom Bund / Marine die weissen Tuben Schuhwixe mit Versorgungsnummer
beschafft, war schließlich Versorger ATN 63. Hersteller Florida Chemie. Mit einer alten Zahnbürste
werden die gereinigten Nähte mit der schwarzen Paste eingerieben, zum einziehen verwende ich einen alten Haarfön.
Wichtig ist für mich Straßenschuhe mit Holzspanner (Zedernholz) nach dem Tragen zu versehen und nur einmal einen Tag
zu tragen, danach dürfen sie ruhen und sich entspannen. Feuchtes Leder nie auf der Heizung trocknen, wird brüchig.
Das Bergsteiger Lederfett in der Blechdose habe ich immer günstig bei Tante Louise bezogen, immer Top Leder, auch im Winter.
Die Handschuhe werden damit extrem geschmeidig.
Von Silikonhaltigen Pflegemitteln halte ich nichts. Baumwolltücher, Bürste und die Lederjeans oder Stiefel zwischendurch per
Lederseife einer Grundreinigung unterzogen. Das reicht mir.
Meine Militärstiefel konnte ich über 20 Jahre tragen, Seestiefel Bund . Danach brach mir die ausgehärtete Laufsohle.
Schuhe, auch meine Motorradstiefel lasse ich immer neu besohlen. Gute Schuhe halten sehr, sehr lange, der Mehrpreis
rechnet sich dann wieder.
Mit Nubukleder, auch Wasserbüffel genannt, stehe ich auf dem Kriegsfuss. Habe eine Polo Mohawk Kombi, das Rauleder kann ich nur mit
einer weichen Messingbürste von den Insektenleichen befreien. Pflege ist mir damit ein Fragezeichen. Waschen ? Fetten würde einen Schmierglanz erzeugen.
Handschuhe die neu gekauft werden, spüle ich immer vorher mit Lederseife oder einer schwachen Essiglösung. Hintergrund, überschüssige Farbpigmente
möchte ich nicht und er Haut sehen. Gibt sonst beim tanken auf Tour immer solche dunklen Grubenhände...
Zudem werden sehr viele Leder in 6-wertigem Chrom gegerbt (Indien/Pakistan), dies gilt als Erbgutschädigend, o.K. mit der Familienplanung bin ich durch, aber für
andere u.U. wichtig. Gerberviertel stinken teils gewaltig und daher stammen auch in Indien viele Kasten. Gerber verwenden auch Urin, zumindest die Römer waren darin sehr aktiv
unterwegs. Ob daher der Tipp in die unbequemen Stiefel zu pinkeln stammt, nee, ich weiss nicht. Filmszene aus dem 90er Jahre Film "Manta Manta" mit Berti...
Beste Grüße
Frank
"Wie immer halb blind ohne Lesebrille vorm Imac..."
ich verwende im Auto für die Ledersitze von Effax das Lederfett, das riecht immer so schön... auch für Etuis, Kamerataschen u.a. Lederwaren.
Für die normalen Motorradstiefel (Rind, Glattleder) Bergsteiger Lederfett farblos, oder schwarz
Zeitweise habe ich mir vom Bund / Marine die weissen Tuben Schuhwixe mit Versorgungsnummer
beschafft, war schließlich Versorger ATN 63. Hersteller Florida Chemie. Mit einer alten Zahnbürste
werden die gereinigten Nähte mit der schwarzen Paste eingerieben, zum einziehen verwende ich einen alten Haarfön.
Wichtig ist für mich Straßenschuhe mit Holzspanner (Zedernholz) nach dem Tragen zu versehen und nur einmal einen Tag
zu tragen, danach dürfen sie ruhen und sich entspannen. Feuchtes Leder nie auf der Heizung trocknen, wird brüchig.
Das Bergsteiger Lederfett in der Blechdose habe ich immer günstig bei Tante Louise bezogen, immer Top Leder, auch im Winter.
Die Handschuhe werden damit extrem geschmeidig.
Von Silikonhaltigen Pflegemitteln halte ich nichts. Baumwolltücher, Bürste und die Lederjeans oder Stiefel zwischendurch per
Lederseife einer Grundreinigung unterzogen. Das reicht mir.
Meine Militärstiefel konnte ich über 20 Jahre tragen, Seestiefel Bund . Danach brach mir die ausgehärtete Laufsohle.
Schuhe, auch meine Motorradstiefel lasse ich immer neu besohlen. Gute Schuhe halten sehr, sehr lange, der Mehrpreis
rechnet sich dann wieder.
Mit Nubukleder, auch Wasserbüffel genannt, stehe ich auf dem Kriegsfuss. Habe eine Polo Mohawk Kombi, das Rauleder kann ich nur mit
einer weichen Messingbürste von den Insektenleichen befreien. Pflege ist mir damit ein Fragezeichen. Waschen ? Fetten würde einen Schmierglanz erzeugen.
Handschuhe die neu gekauft werden, spüle ich immer vorher mit Lederseife oder einer schwachen Essiglösung. Hintergrund, überschüssige Farbpigmente
möchte ich nicht und er Haut sehen. Gibt sonst beim tanken auf Tour immer solche dunklen Grubenhände...
Zudem werden sehr viele Leder in 6-wertigem Chrom gegerbt (Indien/Pakistan), dies gilt als Erbgutschädigend, o.K. mit der Familienplanung bin ich durch, aber für
andere u.U. wichtig. Gerberviertel stinken teils gewaltig und daher stammen auch in Indien viele Kasten. Gerber verwenden auch Urin, zumindest die Römer waren darin sehr aktiv
unterwegs. Ob daher der Tipp in die unbequemen Stiefel zu pinkeln stammt, nee, ich weiss nicht. Filmszene aus dem 90er Jahre Film "Manta Manta" mit Berti...
Beste Grüße
Frank
"Wie immer halb blind ohne Lesebrille vorm Imac..."
Re: Leder
Innova-raser hat geschrieben:Nur mit guten Schuhspanner verhält es sich fast so wie mit guten Schuhen; Die halten ein Leben lang. Manchmal auch "nur" ein halbers. Halt je nachdem wie früh du heimgeholt wirst
Am schlimmsten sind diese Plastikspanner von IKEA. Brechen nach wenigen Benutzungen einfach ab.
Gruß Frank
- mofarocker
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Re: Leder
hmh..
und was für geheimmittel gibts für meine bikerschuhe?
und was für geheimmittel gibts für meine bikerschuhe?
Gruss aus Speyer
Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.

Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.

-
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Re: Leder
Irgendwie hab ich jetz jede Menge geschrieben, was man nicht tun sollte auch blöd
Also mal ganz grundsätzlich Leder ist ein sehr weiter Begriff vielleicht vergleichbar mit "Holz". Wie pflegt man Holz? Äh nun ja also welchen Ursprungs, wie bearbeitet, Lack (welcher), Beize, gehobelt roh, geschliffen roh, geölt, poliert,...
Leder wird aus tierischer Haut hergestellt und erhält in der Gerberei gezielt die später gewünschten Eigenschaften. Die meisten von Kradisten verwendeten Leder werden aus Rinderhäuten, seltener Kalbfellen, seltener Känguru und noch seltener Schweinehäuten gemacht. Schwein in unserem Bereich im Wesentlichen für Sommerhandschuhe.
Gegerbt wird mit einer Säure. Theoretisch kann man mit jeder Säure gerben, kommt halt ein wenig auf die Konzentration an.
Es gibt ganz grob mineralische Gerbung (Chrom, Alaun zB.), pflanzliche (Quebracho, Mimosa, Eiche...), Fettgerbung (Tran), Aldehydgerbung (Glutardialdehyd) und synthetische Gerbung.
Je nach gewünschter Qualität werden meistens mehre Gerbverfahren nacheinander an der selben Haut ausgeführt.
Wieder ganz grob bei der mineralischen Gerbung werden im Wesentlichen die Eiweißfasern chemisch verändert und wenig Gerbstoff bleibt zwischen den Fasern. Bei der pflanzlichen Gerbung bleibt viel mehr Gerbstoff zwischen den Fasern und nur ein kleiner Teil wird chemisch verändert.
Mineralische Leder sind dehnbarer und reißfester, pflanzliche sind druckfester und scheuerfester.
Die mit Abstand meisten Leder werden gefärbt.
Im wesentlichen gibt es "tintige" Farben, die ähnlich wie Beize beim Holz zwar färben aber die Struktur bleibt sichtbar. Und es gibt "beschichtende" Farben bei denen die Hautstruktur mindestens zum Teil zugedeckt wird. Sehr oft werden auch mehrere Verfahren angewandt.
Je nach gewünschter Optik kann die Oberfläche geprägt werden.
Als letztes wird ein Finish aufgetragen. Weit verbreitet sind neben Lacken Silikon und Teflon.
Eigentlich erfordert jede Gerbung, Färbung und Finish verschiedene Pflege. Was tun bei gemischten Verfahren? Und der Händler weiß außer den Werbesprüchen auch nicht was er verkauft (ausgesuchte hochwertige Leder europäischer Provenienz mit modernsten Gerbverfahren...) Sehr oft weiß nicht mal der Hersteller genau was er da verarbeitet. Die meisten kleinen Hersteller kaufen ihr Leder aus dem Handel und nicht beim Hersteller und sehr viele Gerber betrachten ihre Verfahren als Betriebsgeheimnis. Also nix genaues weiß man nicht.
Also was tun?
Es bleibt im Wesentlichen nichts weiter als die Pflege an die gewünschten Eigenschaften anzupassen.
Also wenn Wasserdichtigkeit gefragt ist und das Leder schon älter ist und nicht schon Teflon oder Silikon eingearbeitet sind, Fett drauf. Lieber synthetisches als natürliches weil das weniger ranzig wird. Nicht zu viel weil das Leder sonst seine Form und Stabilität verlieren kann. Dicht ist dann nicht das Leder sondern die Fettschicht.
Wenn Leder zu "hart" ist, einfach nicht kaufen. Wenn Leder zu hart geworden ist, anfeuchten. Die Weichheit soll eher von Wasser als von Fett kommen und die Aufgabe des Fettes, das dann anschließend aufgetragen werden sollte ist, das Wasser was da reingehört auch drin zu halten.
Insbesondere hellere Leder mit "natürlichen" Farben brauchen einen UV-Filter. Neuerdings gibt es sowas wie "cool leather" es sind schlicht im letzten finish mikrofeine Metalloxidpartikel drin die reflektieren UV und Wärmestrahlung. Diese letzte Schicht ist zu großen Teilen fettlöslich, wenn also der "cool" Effekt bleiben soll niemals fetten, sondern nur die empfohlenen "Pflegemittel" verwenden.
Wenn Leder zu nass ist, (keine Angst Wasser schadet insbesonder mineralischen Ledern viel weniger als landläufig befürchtet) langsam trocknen und nicht zu sehr trocknen. Das Leder muß weich bleiben und das noch restfeuchte Leder fetten.
Mit Zeitungspapier ausstopfen ist schlau, Das Papier saugt Wasser auf und wenn ich das Papier dann rausnehme, nehme ich Wasser mit raus, das dann nicht mehr verdunsten muß. Patschnasse Schuhe können so innerhalb von zwei Tagen trocknen, was sonst leicht eine Woche dauern kann.
KEIN Öl welcher Herkunft auch immer. Öl gehört nicht in Laienhände auch nur in seltenen Ausnahmen in Sattlerhände! Öl gehört in die Hände von echten Profis also von Gerbern und Ledertechnikern.
Leder ist sauer, sehr sauer und ist nur Leder wenn es sauer ist. Allerspätestens oberhalb von PH 5-5,5 zerfällt es einfach. Schon der Kontakt mit Haut, erst recht mit Schweiß hebt den PH-Wert evtl zu sehr. Einfachste Abhilfe ist Essig oder wer den Geruch nicht mag Zitronensäure (keinen Zitronensaft, der enthält Zucker). Wichtigste Stellen bei Kleidung sind Schritt, Achseln und (Hand)schuhe. Vorsichtig probieren einige Farben halten das nicht aus.
Schimmel: Auch hier wieder keine Panik. OK stinkt, ist hässlich und gesundheitsschädlich aber der Schimmel "frißt" zuerst den Oberflächendreck und erst dann das Leder und schadet dem Leder erst ziemlich spät. Abhilfe: erst mal reinigen am besten draußen und mit Atemschutzfilter dann töten. Das geht mit jedem teuren Fungizid oder einfach und billig mit Isopropanol 40-50% reicht, handelsüblich sind 70% Vol, also etwas verdünnen. Auch hier Vorsicht mit den Farben und Beschichtungen. Anschließend wieder etwas Essig (mag der Schimmel auch nicht) und ggf Fett.
Reinigen: Vorsichtig und den Verstand einschalten: Erst mal trocken mit Bürste, Preßluft, Staubsauger Schimmel nur mit Bürste und/oder Preßluft und drauße NIE mit Staubsauger. Wenn das nicht reicht mit Wasser, wenn das nicht reicht mit Seife. Achtung die Tenside zerstören wahrscheinlich viele "Versiegelungen" und hydrophobe Eigenschaften und erleichtern gleichzeitig das Eindringen von Schmutz. Wenn das nicht reicht mit Lösemitteln, Benzin, Isopropanol, Aceton, ... immer schön vorsichtig mit so nem Zeugs und die Gefahrhinweise beachten! Lieber einen Profi ranlassen. Spezielle Lederreinigung wie sie einige Chemische Reinigungen anbieten sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, der meiste Dreck wird wohl weg sein allerdings sehr viele wichtige Fette aus dem Leder auch. Es gibt spezielle Fette zum Nachfetten aber ich empfehle die NICHT für den Hausgebrauch.
Lagern: Ganz leicht: konstant 20°C, 60% Luftfeuchtigkeit, kein Kontakt zu anderen Körpern
Nee im Ernst Keller ist meist zu feucht, Dachboden ist meist zu trocken nicht auf Beton, Estrich, Kalk (wg alkalisch) einfach ab und an mal danach gucken und das was einem nicht gefällt ändern, wie bei allem was man einlagert.

Also mal ganz grundsätzlich Leder ist ein sehr weiter Begriff vielleicht vergleichbar mit "Holz". Wie pflegt man Holz? Äh nun ja also welchen Ursprungs, wie bearbeitet, Lack (welcher), Beize, gehobelt roh, geschliffen roh, geölt, poliert,...
Leder wird aus tierischer Haut hergestellt und erhält in der Gerberei gezielt die später gewünschten Eigenschaften. Die meisten von Kradisten verwendeten Leder werden aus Rinderhäuten, seltener Kalbfellen, seltener Känguru und noch seltener Schweinehäuten gemacht. Schwein in unserem Bereich im Wesentlichen für Sommerhandschuhe.
Gegerbt wird mit einer Säure. Theoretisch kann man mit jeder Säure gerben, kommt halt ein wenig auf die Konzentration an.
Es gibt ganz grob mineralische Gerbung (Chrom, Alaun zB.), pflanzliche (Quebracho, Mimosa, Eiche...), Fettgerbung (Tran), Aldehydgerbung (Glutardialdehyd) und synthetische Gerbung.
Je nach gewünschter Qualität werden meistens mehre Gerbverfahren nacheinander an der selben Haut ausgeführt.
Wieder ganz grob bei der mineralischen Gerbung werden im Wesentlichen die Eiweißfasern chemisch verändert und wenig Gerbstoff bleibt zwischen den Fasern. Bei der pflanzlichen Gerbung bleibt viel mehr Gerbstoff zwischen den Fasern und nur ein kleiner Teil wird chemisch verändert.
Mineralische Leder sind dehnbarer und reißfester, pflanzliche sind druckfester und scheuerfester.
Die mit Abstand meisten Leder werden gefärbt.
Im wesentlichen gibt es "tintige" Farben, die ähnlich wie Beize beim Holz zwar färben aber die Struktur bleibt sichtbar. Und es gibt "beschichtende" Farben bei denen die Hautstruktur mindestens zum Teil zugedeckt wird. Sehr oft werden auch mehrere Verfahren angewandt.
Je nach gewünschter Optik kann die Oberfläche geprägt werden.
Als letztes wird ein Finish aufgetragen. Weit verbreitet sind neben Lacken Silikon und Teflon.
Eigentlich erfordert jede Gerbung, Färbung und Finish verschiedene Pflege. Was tun bei gemischten Verfahren? Und der Händler weiß außer den Werbesprüchen auch nicht was er verkauft (ausgesuchte hochwertige Leder europäischer Provenienz mit modernsten Gerbverfahren...) Sehr oft weiß nicht mal der Hersteller genau was er da verarbeitet. Die meisten kleinen Hersteller kaufen ihr Leder aus dem Handel und nicht beim Hersteller und sehr viele Gerber betrachten ihre Verfahren als Betriebsgeheimnis. Also nix genaues weiß man nicht.
Also was tun?
Es bleibt im Wesentlichen nichts weiter als die Pflege an die gewünschten Eigenschaften anzupassen.
Also wenn Wasserdichtigkeit gefragt ist und das Leder schon älter ist und nicht schon Teflon oder Silikon eingearbeitet sind, Fett drauf. Lieber synthetisches als natürliches weil das weniger ranzig wird. Nicht zu viel weil das Leder sonst seine Form und Stabilität verlieren kann. Dicht ist dann nicht das Leder sondern die Fettschicht.
Wenn Leder zu "hart" ist, einfach nicht kaufen. Wenn Leder zu hart geworden ist, anfeuchten. Die Weichheit soll eher von Wasser als von Fett kommen und die Aufgabe des Fettes, das dann anschließend aufgetragen werden sollte ist, das Wasser was da reingehört auch drin zu halten.
Insbesondere hellere Leder mit "natürlichen" Farben brauchen einen UV-Filter. Neuerdings gibt es sowas wie "cool leather" es sind schlicht im letzten finish mikrofeine Metalloxidpartikel drin die reflektieren UV und Wärmestrahlung. Diese letzte Schicht ist zu großen Teilen fettlöslich, wenn also der "cool" Effekt bleiben soll niemals fetten, sondern nur die empfohlenen "Pflegemittel" verwenden.
Wenn Leder zu nass ist, (keine Angst Wasser schadet insbesonder mineralischen Ledern viel weniger als landläufig befürchtet) langsam trocknen und nicht zu sehr trocknen. Das Leder muß weich bleiben und das noch restfeuchte Leder fetten.
Mit Zeitungspapier ausstopfen ist schlau, Das Papier saugt Wasser auf und wenn ich das Papier dann rausnehme, nehme ich Wasser mit raus, das dann nicht mehr verdunsten muß. Patschnasse Schuhe können so innerhalb von zwei Tagen trocknen, was sonst leicht eine Woche dauern kann.
KEIN Öl welcher Herkunft auch immer. Öl gehört nicht in Laienhände auch nur in seltenen Ausnahmen in Sattlerhände! Öl gehört in die Hände von echten Profis also von Gerbern und Ledertechnikern.
Leder ist sauer, sehr sauer und ist nur Leder wenn es sauer ist. Allerspätestens oberhalb von PH 5-5,5 zerfällt es einfach. Schon der Kontakt mit Haut, erst recht mit Schweiß hebt den PH-Wert evtl zu sehr. Einfachste Abhilfe ist Essig oder wer den Geruch nicht mag Zitronensäure (keinen Zitronensaft, der enthält Zucker). Wichtigste Stellen bei Kleidung sind Schritt, Achseln und (Hand)schuhe. Vorsichtig probieren einige Farben halten das nicht aus.
Schimmel: Auch hier wieder keine Panik. OK stinkt, ist hässlich und gesundheitsschädlich aber der Schimmel "frißt" zuerst den Oberflächendreck und erst dann das Leder und schadet dem Leder erst ziemlich spät. Abhilfe: erst mal reinigen am besten draußen und mit Atemschutzfilter dann töten. Das geht mit jedem teuren Fungizid oder einfach und billig mit Isopropanol 40-50% reicht, handelsüblich sind 70% Vol, also etwas verdünnen. Auch hier Vorsicht mit den Farben und Beschichtungen. Anschließend wieder etwas Essig (mag der Schimmel auch nicht) und ggf Fett.
Reinigen: Vorsichtig und den Verstand einschalten: Erst mal trocken mit Bürste, Preßluft, Staubsauger Schimmel nur mit Bürste und/oder Preßluft und drauße NIE mit Staubsauger. Wenn das nicht reicht mit Wasser, wenn das nicht reicht mit Seife. Achtung die Tenside zerstören wahrscheinlich viele "Versiegelungen" und hydrophobe Eigenschaften und erleichtern gleichzeitig das Eindringen von Schmutz. Wenn das nicht reicht mit Lösemitteln, Benzin, Isopropanol, Aceton, ... immer schön vorsichtig mit so nem Zeugs und die Gefahrhinweise beachten! Lieber einen Profi ranlassen. Spezielle Lederreinigung wie sie einige Chemische Reinigungen anbieten sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, der meiste Dreck wird wohl weg sein allerdings sehr viele wichtige Fette aus dem Leder auch. Es gibt spezielle Fette zum Nachfetten aber ich empfehle die NICHT für den Hausgebrauch.
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- Innova-raser
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Re: Leder
Schafemofarocker hat geschrieben:hmh..
und was für geheimmittel gibts für meine bikerschuhe?

Vielleicht gibts auch Minischafe so wie es Minischweine gibt. Aber da müsstes du mal bei lokalen Landwirt nachfragen

Nicht der Verstand schreibt die Postings sondern der Charakter!
http://www.thinkinghumanity.com

“Think for yourself and let others enjoy the privilege of doing so too.” - Voltaire
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Re: Leder
Wo @Pingelfred von Effax gesprochen hat hab ich gleich mal bei Loise geguckt. Die Werben damit, daß das auch für TFL Cool geeignet sei. Stimmt bei TFL ist das Reflexionsmaterial unter dem eher matten Dechklack.
Für Handschuhe würde ich eher das mit der braunen Packung nehmen, da ist Wachs drin und es schmiert nicht so es bleibt also der Grip erhalten.
Und Frank hat Recht Rauhleder, also Nubuk und Velourleder sind nicht sinnvoll pflegbar.
Wobei "Wasserbüffel" nur etwas über die Herkunft der Häute sagt. Nubuk kann man aus allen Häuten machen es wird die sonst glatte Narbenseite mit relativ feiner Körnung angeschliffen und das nennt man dann Nubuk.
Wasserbüffel hat viele riesige Vorteile: Klingt richtig gut, so nach wild, männlich, robust und so also gut teuer verkaufbar. Besonders schön dabei ist, daß die Rohware so ziemlich die billigste ist, die man kriegen kann
Für Handschuhe würde ich eher das mit der braunen Packung nehmen, da ist Wachs drin und es schmiert nicht so es bleibt also der Grip erhalten.
Und Frank hat Recht Rauhleder, also Nubuk und Velourleder sind nicht sinnvoll pflegbar.
Wobei "Wasserbüffel" nur etwas über die Herkunft der Häute sagt. Nubuk kann man aus allen Häuten machen es wird die sonst glatte Narbenseite mit relativ feiner Körnung angeschliffen und das nennt man dann Nubuk.
Wasserbüffel hat viele riesige Vorteile: Klingt richtig gut, so nach wild, männlich, robust und so also gut teuer verkaufbar. Besonders schön dabei ist, daß die Rohware so ziemlich die billigste ist, die man kriegen kann

Re: Leder
Hallo Chrischan,
genau das sagt der Bruder eines Freundes von uns (Kirchner) auch. Für den Einsatzzweck allerdings abriebfester wie Cordrura 500/1000... Lieber die Haut eines toten Rindes auf den Asphalt reiben, wie die eigene
Die braune Dose vom Effax nehme ich nur für die Ledersitze, erhält eine wunderbare Patina und riecht auch noch gut.
Was mich an den teuren Held Sommerhandschuhen ärgert ist die mangelnde Farbbeständigkeit, der ehemals schwarze Handrücken wird hellbraun... und das nach nur gut drei Jahren. Da hätte ich mehr erwartet, Innenhand aus Skippi Leder, Rutschoberflächen aus Rochen.
Gruß Frank
genau das sagt der Bruder eines Freundes von uns (Kirchner) auch. Für den Einsatzzweck allerdings abriebfester wie Cordrura 500/1000... Lieber die Haut eines toten Rindes auf den Asphalt reiben, wie die eigene

Die braune Dose vom Effax nehme ich nur für die Ledersitze, erhält eine wunderbare Patina und riecht auch noch gut.
Was mich an den teuren Held Sommerhandschuhen ärgert ist die mangelnde Farbbeständigkeit, der ehemals schwarze Handrücken wird hellbraun... und das nach nur gut drei Jahren. Da hätte ich mehr erwartet, Innenhand aus Skippi Leder, Rutschoberflächen aus Rochen.
Gruß Frank
-
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Re: Leder
Ja klar, meistens ist selbst "schlechtes" Leder abriebfester als hochwertige Stoffe. Trotzdem trage ich lieber glattes vollnarbiges Leder weil es pflegeleichter ist.
Sei nicht allzu enttäuscht von den Helds. Ich kenne die nicht aber wahrscheinlich gibt es gute Gründe genau dieses Leder zu verwenden. Wenn die Farb- bzw Lichtechtheit wichtig ist, kann man selbstverständlich solche Farben verwenden. Darunter leidet halt dann die Weichheit und erst recht die Wasseraufnahmefähigkeit und die Dampfdurchlässigkeit. Beides finde ich für Sommerhandschuhe aber wichtig. Mein Leder der Wahl wenn Geld keine Rolle spielt, wäre eine Gerbung mit etwas Aluminium, pflanzlich und Glutaraldehyd. Das gibt ein wunderbar weiches (fast wie rein fettgegerbt) Leder, offenporig und sehr atmungsaktiv. Um das zu erhalten würde ich es am liebsten gar nicht färben, sondern nur mit Eisenoxid fast schwarz tönen, ein Kaseinfinish höchstens noch wachsen. Was für ein Leder! wunderschön für die Augen und ein haptischer Hochgenuß! leider halt nicht so sehr farbstabil. Bei den sonstigen Vorteilen könnte ich damit sehr gut leben. Känguru an der Innenhand ist perfekt, das ist von "normalen" Ledern mit Abstand das scheuerfesteste. Die Sturzstellen mit Rochen machen sie nahezu vollkommen. Rochenleder ist leider sehr steif und bruchempfindlich und deshalb für größere Flächen ungeeignet (neben der kleinen Hautgröße), extrem schwierig und nur mit Spezialwerkzeugen zu verarbeiten. Die Abriebfestigkeit ist besser als die von Stahl. Als Rohmaterial für die Oberhand könnte man höchstens noch Schweine- oder besser Peccaryhäute (ein südamerikanisches Wildschwein) verwenden, das wär dann noch Luftdurchlässiger. Ich glaub deine Handschuhe sind schon ziemlich was Feines
Sei nicht allzu enttäuscht von den Helds. Ich kenne die nicht aber wahrscheinlich gibt es gute Gründe genau dieses Leder zu verwenden. Wenn die Farb- bzw Lichtechtheit wichtig ist, kann man selbstverständlich solche Farben verwenden. Darunter leidet halt dann die Weichheit und erst recht die Wasseraufnahmefähigkeit und die Dampfdurchlässigkeit. Beides finde ich für Sommerhandschuhe aber wichtig. Mein Leder der Wahl wenn Geld keine Rolle spielt, wäre eine Gerbung mit etwas Aluminium, pflanzlich und Glutaraldehyd. Das gibt ein wunderbar weiches (fast wie rein fettgegerbt) Leder, offenporig und sehr atmungsaktiv. Um das zu erhalten würde ich es am liebsten gar nicht färben, sondern nur mit Eisenoxid fast schwarz tönen, ein Kaseinfinish höchstens noch wachsen. Was für ein Leder! wunderschön für die Augen und ein haptischer Hochgenuß! leider halt nicht so sehr farbstabil. Bei den sonstigen Vorteilen könnte ich damit sehr gut leben. Känguru an der Innenhand ist perfekt, das ist von "normalen" Ledern mit Abstand das scheuerfesteste. Die Sturzstellen mit Rochen machen sie nahezu vollkommen. Rochenleder ist leider sehr steif und bruchempfindlich und deshalb für größere Flächen ungeeignet (neben der kleinen Hautgröße), extrem schwierig und nur mit Spezialwerkzeugen zu verarbeiten. Die Abriebfestigkeit ist besser als die von Stahl. Als Rohmaterial für die Oberhand könnte man höchstens noch Schweine- oder besser Peccaryhäute (ein südamerikanisches Wildschwein) verwenden, das wär dann noch Luftdurchlässiger. Ich glaub deine Handschuhe sind schon ziemlich was Feines

- Trabbelju
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Re: Leder
Das ist ein klasse Thread, vielen Dank.crischan hat geschrieben:Die Sturzstellen mit Rochen machen sie nahezu vollkommen. Rochenleder ist leider sehr steif und bruchempfindlich und deshalb für größere Flächen ungeeignet (neben der kleinen Hautgröße), extrem schwierig und nur mit Spezialwerkzeugen zu verarbeiten. Die Abriebfestigkeit ist besser als die von Stahl. Als Rohmaterial für die Oberhand könnte man höchstens noch Schweine- oder besser Peccaryhäute (ein südamerikanisches Wildschwein) verwenden, das wär dann noch Luftdurchlässiger. Ich glaub deine Handschuhe sind schon ziemlich was Feines
Ich möchte kein Rochenleder tragen.
Es gibt immer weniger Rochen in den Meeren, für mich kommen nur sozialverträgliche Lösungen in Frage.
Gute Seeleute erkennt man bei schlechtem Wetter
Re: Leder
2 Fliegen mit einer Klappe haette ich als Vorschlag: Politiker-Haut.Trabbelju hat geschrieben:Ich möchte kein Rochenleder tragen.
Es gibt immer weniger Rochen in den Meeren, für mich kommen nur sozialverträgliche Lösungen in Frage.
Robuster, abriebfester, glatter und undurchdringlicher ist keine Haut welches anderen Lebewesens auch.
Und ueber die Sozialvertraeglichkeit, wenn Denen endlich die Haut abgezogen wird, reden wir lieber nicht ausfuehrlich im Inno-Forum.
Gruesse, Peter.
- mofarocker
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Re: Leder
was meint ihr,zu dem kombi?
https://www.louis.de/artikel/probiker-prx-9/208019
billig oder günstig??
https://www.louis.de/artikel/probiker-prx-9/208019
billig oder günstig??
Gruss aus Speyer
Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.

Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.

Re: Leder
Hallo Mofarocker,
ehrliche Antwort: Billig
Gutes Leder und Verarbeitung kostet.
Ich würde mir lieber eine gebrauchte Schwabenleder-Kombi kaufen, bei Schwabenleder ggf. direkt anpassen lassen, die hält ein Leben lang und wächst oder schrumpft mit...
Der Nachteil ist dann oftmals die Farbauswahl...
Gruß Frank
ehrliche Antwort: Billig
Gutes Leder und Verarbeitung kostet.
Ich würde mir lieber eine gebrauchte Schwabenleder-Kombi kaufen, bei Schwabenleder ggf. direkt anpassen lassen, die hält ein Leben lang und wächst oder schrumpft mit...

Der Nachteil ist dann oftmals die Farbauswahl...
Gruß Frank
- mofarocker
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- Registriert: Sa 19. Apr 2014, 18:18
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- Wohnort: Speyer
Re: Leder
ok,
danke für die einschätzung
danke für die einschätzung

Gruss aus Speyer
Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.

Eigentlich hatte ich heute viel vor, jetzt habe ich morgen viel vor.
