Brett-Pitt hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2019, 12:08
Zurück zur sachlichen Diskussion,
auch mein Credo:
Was kann man tun?
Schweiz hat die Form der "direkten Demokratie".
Bewundernswert, auch wenn es (bisher) Enteignung
jüdischer Vermögen (ab 1933) und Geldwäsche von
Diktatoren (ab 1945) nicht verhindert hat.
Was hat das bitte mit Demokratie zu tun?
Irgendwie scheinen sich da einige schwer zu tun mit ihren südlichen Nachbarn. Von Trabeljau kam ja schon so ein merkwürdiger und sachfremder Post.
Nun gut, so ist es. Ohne die deutsche Politik weder zu verstehen noch zu kommentieren möchte ich hier ein paar Gedanken anfügen.
Zum ersten finde ich es schon sehr merkwürdig, wenn sich gestanden Menschen, im fortgeschrittenen Alter von Kindern und Jugendlichen die Welt erklären lassen müssen. Greta ist per se ok und ich habe vollstes Verständnis für ihr Anliegen. Aber wie kam sie zu dieser Aufmerksamkeit und wer profitierte und profitiert davon? Denn dahinter stecken ganz profane wirtschaftliche Interessen.
Das Klima als solches ist eine sehr komplexe Sache, ein sehr vielschichtiges System. Also etwas mit ganz vielen Aktoren und Reaktoren. Ob da jeder der Klimademonstration das ganze System in seiner Einheit und Wirkungsweise verstanden hat, würde ich mal bezweifeln. Ich meinte sogar das sich die Wissenschaft nicht immer einig ist über die richtige Interpretation der Vorgänge.
Die Natur ist nicht statisch, sondern dynamisch und es war einmal ein System was wunderbar sich selbst regulierte. Als dann aber der Mensch eingegriffen hat und Dinge zu seinem Vorteil «korrigiert» hat, ist dieses ausgewogene System etwas aus dem Gleichgewicht gekommen. Das sind Fakten, die einfach zu verstehen sind und jeder auch vor seiner Haustüre sehen kann.
Zum Beispiel Begradigung und Korrektur von Flüssen, Abholzung von (Schutzwäldern), Torfabbau usw. Alles Dinge die wichtig sind das alles im Gleichgewicht bleibt.
Nun ist da leider Ende des 19. Jahrhunderts der Mensch so geschickt geworden das er im grossen Stil Maschinen eingesetzt hat, um die Produktivität zu steigern. Und da liegt wohl die Ursache der Erderwärmung. So jedenfalls wenn man den Aussagen und den Tabellen der Wissenschaft glaubt.
Das Ganze wurde im Lauf der Jahrzehnte immer mehr perfektioniert und der Kapitalismus hat sich zu seinem unbegrenzten Feldzug aufgemacht. Heute wird alles dem Kapital(ismus) unterworfen. Vor geraumer Zeit hat sich die Allgemeinheit stark aufgeregt wegen den Schneekanonen in den Skigebieten. Sie galten als extreme Umwelt- und Klimakiller. Die Empörung war breit und gross. Nur wie sieht es heute aus? Die exakt genau gleichen Schneekanonen sind ebenso breit und gross akzeptiert. Niemand spricht über massiven direkten und indirekten Problem wegen eben diesen.
Nun regt sich ein Teil der westlichen Wohlstandswelt wegen dem Klima auf und meint die Verursacher gefunden zu haben. Das Auto, die Fluggäste und die Fleischkonsumenten sind die Sündenböcke, die zur Strecke gebracht werden müssen. Wer sind die Sündenböcke in 10, 15 oder 20 Jahren? Dann wenn überall PV Anlagen, Windparks usw. die Energie produzieren für all die EV’s?
Mich dünkt es das man auf breiter Basis gar nicht bereit ist das Problem der Erderwärmung anzugehen.
Mit einem lustigen Happening jeweils am Freitag oder Samstag auf der Strasse und viel Geschrei erreicht man nur etwas medial Aufmerksamkeit, aber ändert nichts an der Sache. Wenn man etwas ändern möchte dann sollte man das Problem in seiner Ganzheit verstehen, um danach Lösungen ausarbeiten zu können. Nur einen Finger auf einen wunden Punkt legen und dabei laut schreiben: «Wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut» ist einfach nur dämlich.
Wenn man wirklich und nachhaltig etwas ändern möchte dann sollte man mindestens ein Programm und ein Konzept habe damit man Lösungen aufzeigen kann. Mit diesen Lösungen, die man aber auch selbst leben sollte, kann man dann auf die Strasse gehen und für seine Ideen werben.
Bislang ist aber nichts bis gar nichts davon zu sehen. Auch hier nicht. Der eine ruft zu einer Sternfahrt mit, notabene Verbrennungsmotoren, auf und verspricht dafür Reis und Oliven. Lieber Pit, das ist leider 3-mal versagt! Oder gibt es in deiner Region Reisfelder und Olivenhaine so dass diese Lebensmittel nicht mit dem, auch immer gerne als Sündenbock gebrandmarktem LKW, nach Norddeutschland geschafft werden müssen?
Die Lösung aller Problem wäre ganz einfach und würde auf der Hand liegen; Back to the roots. Regional anstatt global. Und analog anstatt digital.
Aber die ganze Welt dreht sich in die komplett andere Richtung. Alles wird global und digital. Digitalisierung der Wirtschaft, der Städte und der Länder. Nur all das kostet Unmengen an Energie und Ressourcen. Nur schon ein kleines Rechenzentrum für eine kleine Firma zu betreiben geht richtig ins dicke Tuch!
Wir nutzen jeden Tag das Internet, ganz viele träumen von selbstfahrenden Autos und 5G muss gebaut werden. All das kostet unheimlich viel Energie. Dazu muss die Weltwirtschaft jährlich immer wachsen! Eine Stagnation ist das schlimmste was sich jeder Ökonom vorstellen kann. Und eine Deflation käme einen Weltuntergansszenario gleich. Aber eine Volkswirtschaft kann nur wachsen, wenn neue Energie reingesteckt wird. Und und und…
Wie eingangs erwähnt, es ist ein sehr komplexes Thema und mit ein oder zwei Schlagwörtern wird nicht mal die allerkleinsten Probleme gelöst.
Aber was kann nun der Einzelne tun? Er kann zum Beispiel seinen ganzen Lebensentwurf in Frage stellen und mit einer Matrize abgleichen, die ein Leben VOR dem sog. Klimawandel zeigt. Das wäre dann wohl ein kompletter Paradigma Wechsel. Man müsste sich von der modernen Welt und den meisten ihrer Errungenschaften verabschieden. Nur so würde eine Chance bestehen das Problem, so wie es zurzeit erkannt wird, zu lösen. Ich kenne Menschen die «Klimaneutral» leben. Kürzlich habe ich sogar eine Doku von einem Deutschen gesehen, der mit Kind und Kegel nach RO umgezogen ist und dort ziemlich anspruchslos, aber umso glücklicher, lebt. Chapeau! Das ist schon ziemlich radikal, aber imho der einzige Weg, wenn man das Problem, so wie es heute generell wahrgenommen wird, lösen möchte.
Dieser Typ macht etwas und niemand schaut hin. Die anderen machen nichts und alle Klatschen!
Klingt komisch, ist aber so.
Ich bin der Meinung das jeder seinen persönlichen Seelenfrieden finden muss. Und wenn er dann meint das Rezept des allumfassenden Glücks, oder so ähnlich, gefunden zu haben, dann soll dieser doch mit gutem Vorbild vorausgehen. Die Menschen sind sehr schlau. Was gut für sie ist kopieren sie umgehend!
Das ist meine ganz persönliche Meinung und meine ganz persönliche Lebensphilosphie. Wir, meine Frau und ich, sind Vorbilder und bewegen so einiges in unserem Wirkungsfeld. Die Welt als solches wird wohl nichts davon zu spüren kommen, aber unser eigene kleine Welt um uns herum, die verändern wir. Und nicht weil wir laut schreien oder mit den Füssen auf den Boden stampfen, sondern weil wir es vormachen und erklären warum wir es so machen wie wir es machen. Und es funktioniert.
