Das Zeug ist sowas von höllisch scharf, das kann man mit Worten nicht beschreiben. Verarbeiten kann man diese Teufelsdinger nur, wenn man Latexhandschuhe trägt. Andernfalls ist eine nenneswerte Schärfe bis drei Tage danach unter den Fingernägeln feststellbar (trotz mehrmaligem Waschen). Und ja, ich hab' alles durch: Gereizte Augen, rinnende Nase (ist etwa so als würde jemand einen Bunsenbrenner ans Nasenloch halten). Malt euch selber aus was passierte als ich mein bestes Stück nach dem Pinkeln abgeschüttelt habe

Nun, wie verarbeitet man so eine scharfe Chili? Als Frucht ist das Zeug ungenießbar. Im Internet hab' ich mich schlau gemacht und die Anweisung war, etwas zwei Chilis auf 100ml Honig. Das nimmt die Schärfe, unterstützt die fruchtige Note der Jolokias und macht sie so bis zu einem Jahr haltbar. Ich hab' dann noch rumexperimentiert und bin habe das Rezept wie folgt geändert:
2 Jolokias, fein gehackt
100ml Honig
10ml frisch gepreßter Zitronensaft
eine gute Prise Salz
Das ergibt eine süß-sauer-scharfe Sauce, von mir "Turbodiesel" getauft. Wobei das Zeug immer noch dazu taugt Straßenmarkierungen vom Asphalt zu lösen. Aber so ist's zumindest schon mal dosierbar.
Ein Freund von mir steht auf scharf. Er schwärmte immer vom "Höllenfeuer" einer selbst gebrauten Sauce, die er bei einem Curry-Wurst-Stand bekommt. Also hab' ich ihm ein Glas von meiner Chili-Sauce geschenkt. Dankbar hat er's mit freudigem Grinsen entgegengenommen und gemeint: "Gleich mal probieren, ob das Zeug wirklich scharf ist!" Sprach's und nahm einen halben Teelöffel davon in den Mund. Er kaute drauf rum, und meinte: "Na ja, na ja ...... Pause ....... Uiiiiiiii!!!!!!" Was folgte war ein Hechtsprung zum Kühlschrank wo dann das Milchpackerl sofort ex geleert wurde. Nachdem er wieder sprechen konnte, meinte er, dies ist "Höllenfeuer hoch zwei".
So, das erklärt auch warum ich das Zeugs "Turbodiesel" nenne. Es hat eine Ansprechverzögerung. Zuerst schmeckst du den Honig, dann das fruchtige Chiliaroma und dann setzt der Turbo ein, als gäb's kein Morgen mehr....

Grüße,
Zeph