komme gerade von meiner Schweden Tour zurück. Leider nicht mit der Inno, die ist Vergangenheit. Die V-Strom 650 ist ein toller Reisebegleiter, ein absoluter Kumpel. Mein Weg führte mich über von Bremen über die Vogelfluglinie nach Kopenhagen, dann Helsingör mit der Fähre hinüber nach Schweden. Die Küstenstraße hoch nach Upplard. Toller Campingplatz direkt in einer Bucht mit herrlicher Aussicht. Am nächsten Morgen ein tolles Frühstück.Einer der Mitarbeiter ist Berliner, gut drauf, früh ausgewandert, organisierte alles bestens.
Das wegfahren von diesem Camping erschien schon fast als Fehler, wobei mann manchmal auf sein Bauchgefühl hören sollte. In Kunglav nördlich von Göteborg wollte ich einen kleinen Camping direkt neben der Festung ansteuern. Im 1. Durchgang unfreundlich, zwar Platz, aber direkt neben der Hauptstraße gelegen. Ich entschied mich weiterzufahren, in Richtung Boshulän, Scharen schauen usw. überall Blitzer, zwar direkt mit Ankündigung (Tempo 70) und irgendwie hatte ich mir dies in Schweden anders vorgestellt. Also weiter nach Trollhättan, der Saabstadt und dort gegen 18:00 auf dem Camping eingetroffen, noch hoffnungsvoll das Wetter dort besser vorzufinden, der zugewiesene Campinggrund erwies sich als tief matschverseucht, ich hab doch kein Boot sondern ein Zelt. Die Fläche stand fast zur Hälfte unter Wasser. Daraufhin zurück zur Anmeldung, einen anderen Platz zugewiesen bekommen. Ausserhalb der Campinganlage, ausgeschildert mit Zeltverbotsschildern, das Moped solle ich an der Haupstarße über Nacht parken... Das reichte mir, ausschecken, was nun ? Meine Kondition, nach gut 400 Kilometern Landstraße war runter. Auf die Karte geschaut, die E45 ausgesucht, zurück nach Kunglav.
Eine total süße Schwedin in der Reception vorgefunden, Platz ausgesucht, im Halbdunkel das Zelt aufgebaut. Auch hier alles durchweicht (14 Tage Dauerregen). Die E45 erwies sich als durchgängige Baustelle, Umbau einer alten Landstraße zur Schnellstraße. Einige Unfälle gesehen, campen irgendwo, nach "Jedermannrecht" wollte ich alleine auch nicht. In Kungälv das Quartier bezogen, nur das Zelt und das nötigste ausgepackt. Gut gegessen, abends ein Hardrockkonzert "live" im Zelt genossen, dazwischen V8 Geblubber und Harleysound. Die Schweden finden das Cruisen in alten Ami-V8 cool und direkt neben dem Camping war ein Abendtreff dieser Szene. Sorgte bis tief in die Nacht für gute Unterhaltung der besonderen Art. Manche Harleys hören sich mit ihrem Pöttelsound wirklich mies an...
Am nächsten Morgen ein Frühstück eingenommen, die Espresso Maschine ausgepackt und erstmal eine 6 Tassendröhnung zum Aufwachen genossen, im Anschluss Tabletten zum Absenken des Blutdrucks wie üblich genommen...
Den 6fachen Espresso brauch ich morgens zum in Gang kommen...
Dann durch Göteborg, runter zum Askim Strand, die wollten doch glatt 315 SEK (39€) pro nacht von mir sehen, für eine Dackelgarage und Moped mit einer Person. Ich fuhr weiter nach Varberg, immer am Strand, Küstenlienie entlang, fand einen privaten Campingplatz mit Kühlschrank, nettem Ehepaar als Betrieber, super Stellfläche in einem alten Obstgarten unter Apfelbäumen. Herrlich. Duschen im Preis von 100SEK inbegriffen, sollte in Trollhättan schon 5 SEK kosten. Von diesem Camping aus diverse Rundfahrten unternommen und meine Schwester in Göteborg besucht. Nach 48 Jahren, vor zwei Monaten erfahren eine Schwester zu haben. Ist schon ein komisches Gefühl, vor einer fremden Tür zu stehen und abzuwarten, was für eine Person einem wohl öffnet. War ein tolles Treffen.
Wir haben am nächsten Tag zusammen Göteborg besichtigt. Meine Meinung von "Baustelle Göteborg" musste ich reviedieren, sie zeigte mir als Einheimische die schönsten Stellen und ich war begeistert.
Die paar Tage verliefen wie im Flug, das mitgenommene Buch" Auf den Spuren von Nils Holgersons" konnte ich unausgepackt samt Lesebrille wieder mit nach Hause nehmen...
Meine Rückfahrt erfolgte über Malmö, die Öresundbrücke, Kopenhagen zur Vogelfluglinie. Dies war ein massiver Fehler. Auf der Hinfahrt gab es auf die Skandinavien Campingcard wie beworben einen kräftigen Preisnachlass. Auf der Rückfahrt am Kassenhäuschen wurde ich unfreundlich abgefertigt, für eine Fährfahrt von 45Minuten mit 51€ abgezockt. Ursprünglich wollte ich die Rückfahrt über Trelleborg nach Sassnitz (Rügen) für 54€ / 4 Stunden Kreuzfahrt, ebenfalls Scandlines antreten. Hätte ich dies nur getan...
Auf der Tour festgestellt doch etwas in die Jahre zu kommen, nach 6 Tagen war ich völlig fertig. Die Hüfte schmerzte beim liegen auf der Isomatte extrem, habe mich wegen der Beschwerden gedreht wie ein Hähnchen am Grillspieß. Zum Schlafen bin ich nicht gekommen. Mein Akku war also ziemlich runter. Eigentlich wollte ich noch mal eben nach Öland und dann Stockholm. So bin ich wieder nach Hause gefahren und werde den Doctore konsultieren (Athrose ?)
Die Suzuki war extrem stabil auf der Tour, für die Gepäckrolle habe ich mir ein Unterlageblech aus Alu angefertigt, dadurch blieb sie völlig in Form und erhielt eine sehr gute Auflagebreite. An Gepäck habe ich mal wieder zuviel mitgenommen, auch Lebensmittel so das ich heute im Anschluss an die Tour mein Reisepäck unter Berücksichtigung der Tourerfahrung neu gepackt habe. Die Espresso Maschiene bleibt zu Hause...
In allem bin ich runde 3000 Kilometer gefahren, habe viel Freude erlebt und auch einige nachdenkliche Situationen. Wie entspannt die Schweden im Straßenverkehr und untereinander unterwegs sind hat schon etwas besonderen. Dagegegen kam mir die deutsche Fahrweise wie ein Krieg vor.
So, nun plane ich die nächste Tour über den Odenwald ins Elsass. Freunde besuchen und nur Landstraße unter die Räder zu nehmen, die Metzeler Tourance sind auf der Rückfahrt von Fehmarn etwas eckig geworden, die müssen wieder rund werden...


















































































Erschrocken habe ich mich an nächsten Morgen über das Gewicht der 89L Gepäckrolle. Da war wohl einiges zuviel drin. Trotzdem pendelte die V-Strom nicht, konnte in Deutschland problemlos 150 Km/h fahren, habe allerdings die Reisegeschwindigkeit nach GPS um die 110-115 KM/h angesiedelt, mehr Geschwindigkeit bedeutet auf der autobahn nur einen höheren verbrauch. Kein Zeitgewinn, weil häufiger getankt werden müßte.
Aus jetziger Sicht nehme ich nächstes Mal keine Lebensmittel für die ersten Tage mit (überall gab es Lebensmittel zu kaufen, der Preisunterschied ist seit des € so ziemlich mit dem hiesigen identisch. Kraftstoff ist allgemein sehr teuer, die Campingplatzgebühren sind i.d.R. Familienpreise. Ein Einzelwanderer zahlt das gleiche wie eine Familie mit XX-Kindern... Bei der nächsten Regentour würde ich eine Hütte mieten, und nicht unbedingt alleine fahren...
Grüsse aus Bremen
Frank