Es sind ja nicht nur die 42% Mietsteigerung bspw. in Berlin (vielen Dank für den Hinweis der Inflationsbereinigung): Man bekommt ja schlicht nix mehr. Jede Kaschemme wird mit 200 Interessierten besichtigt und am Ende bekommt es eh immer der Beamte.
Ich bin so froh, 2014 ne gute Wohnung bekommen zu haben.
Der Mietendeckel bei uns wird die Lage der Steigerung zwar mal entschärfen, aber die Problematik der zu wenigen Wohnungen ganz und gar nicht.
Da sehne ich mich nach Wien. Dort wird ja aus Sicht vieler eine geradezu sozialistische Mietenpolitik betrieben mit sehr günstigen Mieten in sogar guten Lagen:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 84334.html
Haus&Grund und andere springen ja im Dreieck,wenn man mahnt, dass Mieten nicht dauerhaft stärker steigen können als Einkommen.
Aber der Krug geht eben nur so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Also sind dauerhaft extrem steigende Mieten nicht nur für soziale Entmischung in Städten / Gentrifizierung verantwortlich,was ja auch zu Verwerfungen führt, sondern v.a. kann der Mieter, der heute schon teils 50% und mehr seines Nettoeinkommens für Miete aufwendet, eben wenig konsumieren.
Der geht nicht mehr essen, der kauft kein neues Auto, der kauft keine teuren Klamotten.
Deshalb sollten auch andere Wirtschaftszweige im Eigeninteresse aufmerksam werden: Alle wollen den deutschen Michel schröpfen. Kann ja nicht sein, dass nur Immobilienfonds alles wegsaugen.
Am wichtigsten ist es, das Angebot zu stärken. Und da kann es nicht sein, immer nur zu verdichten - Städte müssen auch nach außen wachsen dürfen. Schwierig bei einem Stadtstaat wie Hamburg oder Berlin, da die Interessen unterschiedlich sind (Steuergeld!).
Und, ganz wichtig: Das Land stärken. Wenn man immer mehr Verwaltung zusammenlegt, wenn die ärztliche Versorgung nicht mehr gegeben ist, wenn es einfach keine Jobs mehr gibt, wer will denn dann auf das Land?
Mietenentlastung wird nur funktionieren, wenn die Urbanisierung ein Stück weit gebremst wird. Aber das kostet...