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Thema Elektroschrott

Verfasst: So 10. Apr 2016, 15:22
von VR 46
Passt nich ganz hier rein,macht aber nachdenklich:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/elektr ... 85773.html

Re: Thema Elektroschrott

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 07:58
von Heavendenied
Ich habe das mal aus dem Thread Elektromobilität abgetrennt, denn das hat nun wirklich nix damit zu tun...

Ich mache mir da auch schon eine Weile Gedanken drüber.
Für unsere kleine Firma habe ich jetzt angefangen Second-Hand IT zu kaufen statt Neuware. Vom Preis her ist es leider gar nicht mal so interessant, mir gings da eher ums Prinzip. Aber wenn ich schaue, was wir allein an Druckern schon entsorgt haben, weil die (gar nicht mal billigen Geräte) nach 4 bis 5 Jahren den Geist aufgegeben haben und eine Reparatur (so sie denn angeboten wurde) den Neuwert überstiegen hätte.
Privat versuche ich immer nur dann etwas neues anzuschaffen, wenn ich für das "Altgerät" anderweitig Verwendung habe. Mein alter Fernseher hat zum Beispiel die Uralt Röhre bei meiner Mutter abgelöst, die ständig ausgefallen ist. Auch da wäre eine Reparatur nicht mehr möglich gewesen. Mittlerweile gibt es bei uns auch gar keine Läden mehr, die sowas machen. Meine alte Grundig Röhre hatte ich damals noch reparieren lassen, als sie nach knapp 8 Jahren Aussetzer hatte. Da gabs noch nen Fernsehladen der für faire Preise auch sowas gemacht hat. Der ist mittlerweile seit Jahren zu.

Leider kaufe ich aber auch immer noch viel zu viel "Elektroschrott". Ist nicht einfach da immer zu widerstehen, wenn man selbst so ein Techniknerd ist.

Andererseits habe ich auch schon viel was schon fast auf dem Schrott war eine neues Leben geschenkt. Gerade vor einigen Jahren, als das mit den aufgeblähten Kondensatoren ein großes Thema bei PCs und Monitoren war habe ich etliche kleine Dell Rechner vom Schrott geholt und repariert und dann zum Selbstkostenpreis an Freunde und Bekannte verteilt. Ebenso habe ich es mit einigen Bildschirmen gemacht. Das Problem dabei ist mittlerweile noch Abnehmer zu finden. Wer will denn bei uns noch nen 17 oder 19 Zoll Bildschirm...

Re: Thema Elektroschrott

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 10:21
von Innova-raser
Heavendenied hat geschrieben:Für unsere kleine Firma habe ich jetzt angefangen Second-Hand IT zu kaufen statt Neuware. Vom Preis her ist es leider gar nicht mal so interessant, mir gings da eher ums Prinzip.
Sehr gut! Aber eigentlich sollte da ein markanter Preisvorteil sein.

Als Beispiel: Ich arbeite, mit Vorliebe und schon seit Jahrzehnten, mit HP Produkten. Die sind extrem langlebig und es gibt einige Händler die sog. "refurbished" Geräte anbieten. Angefangen vom Drucker über Server bis zum grossen RAID Systen ist dort alles zu bekommen. Natürlich wieder mit der original HP Garantie und dem exzellenten HP Service. Man kann die Geräte nur durch die unterschiedliche Farbe der Seriennummer von einem Neugerät unterscheiden. Das gilt für alle Profi Geräte von HP aber NICHT für die Reatailware in den Verbrauchermärkten!

Bei diesen Refurbish Händler ist so gut wie jedes HP Profigeräte zu bekommen. Die Preise sind unschlagbar! Das hat schon so manchen Auftrag ins trockene gebracht weil ich, für gleiche Qualität, doch einiges günstiger offerieren konnte.

Aber auch für Privatpersonen ist es eine sehr gute Möglichkeit. Besser sich ein refurbished Profigerät anschaffen anstatt im Verbrauchermarkt ein billiges Neugerät zu erstehen dass dann relativ rasch defekt ist. Wenn man nicht gerade ein Heavy Duty User ist, wie es einige Gamer sind, dann reicht ein, vom Business ausgemustertes Geräte, noch lange. Und die Qualität stimmt.

Mein privater Laptop hier zum Beispiel ist ein HP Elitebook das schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Zuerst hatte es in einer Treuhandfirma lange seinen Dienst geleistet und jetzt arbeitet es bei mir weiter. Ich habe einzig die HD gegen eine SSD ausgetauscht. So ist dieser Laptop noch für viele Jahre gut.

Ich habe zum Beispiel hier noch enige HP Desktop Rechner an Lager. Sie sind nicht mehr von der neusten Generation. Aber sie sind noch lange genug schnell um jede Büroarbeit zu erledigen. Wenn man dann noch eine SSD verbaut, eine 250 GB SSD ist mittlerweile schon unter 100.- zu bekommen, dann laufen die so flott wie ein Neugerät. Ein solcher PC steht in meinem privaten Büro. Ausgerüstet mit einer SSD und Windows 10 ist er innert Sekunden betriebsbereit aufgestartet!

Auch das eine NAS ist schon sicher gegen 10 Jahre alt. Aber es ist eine Markenprodukt und die Technik extrem robust. Da ich teilweise sehr grossen Datenmengen (TB) Schreibe/Lese habe ich mir etwas mehr Power gewünscht. Dazu habe ich dann im Internet eine "neue" CPU gekauft und die auf den Sockel vom Motherboard auf dem NAS passt und voilà, das NAS hat jetzt mehr performance als jedes vergleichbare Neugerät!!

Natürlich weiss ich dass das gewisse Kenntnisse voraussetzt. Aber vielfache hat man einen IT Techniker irgendwo im Freundeskreis der helfen kann, oder man bemüht halt das Internet. Gausi hat es ja vorgemacht mit seinem Stromer Projekt wieviel man im Netz lernen kann.
Heavendenied hat geschrieben:Gerade vor einigen Jahren, als das mit den aufgeblähten Kondensatoren ein großes Thema bei PCs und Monitoren war habe ich etliche kleine Dell Rechner vom Schrott geholt und repariert und dann zum Selbstkostenpreis an Freunde und Bekannte verteilt.
Das ist mir bei meiner teuren SAT Box auch passiert. Sie funktionierte einfach plötzlich nicht mehr richtig. Ich bin aber kein Elektroniker und so machte ich mich im Netz schlau. Es lag lediglich an defekten Kondesatoren im Netzteil die einfach zu schwach/billig waren! Das bei so einem teuren Markengerät! Aber dank der Hifle vom Internet wusste ich welche ich wie tauschen musste und welche ich kaufen muss damit ich dann wirklich Qualitätskondensatoren drin hatte. Ich benötigte nur einen kleinen Lötkolben und ein paar Kondensatoren. Alles für quasi ein Butterbrot zu bekommen.
Heavendenied hat geschrieben:Ebenso habe ich es mit einigen Bildschirmen gemacht. Das Problem dabei ist mittlerweile noch Abnehmer zu finden. Wer will denn bei uns noch nen 17 oder 19 Zoll Bildschirm...
Wenn jemand interesse hat an gebrauchten HP Elitebook Desktoprechnern, ich habe hier noch einige im Keller stehen die zum Verkauf stehen. Bei interesse kann ich gerne die Tech Specs nachliefern.

Desktop Rechner sind zwar etwas sperriger als elegante Laptops, aber sie haben den unschlagbaren Vorteil dass man diese sehr einfach reparieren oder auch aufrüsten kann. So kann man, zum Beispiel, für ein paar Euro eine USB 3.X Karte nachrüsten.

Re: Thema Elektroschrott

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 19:35
von teddy
Heavendenied hat geschrieben:Mein alter Fernseher hat zum Beispiel die Uralt Röhre bei meiner Mutter abgelöst, die ständig ausgefallen ist. Auch da wäre eine Reparatur nicht mehr möglich gewesen. Mittlerweile gibt es bei uns auch gar keine Läden mehr, die sowas machen. Meine alte Grundig Röhre hatte ich damals noch reparieren lassen, als sie nach knapp 8 Jahren Aussetzer hatte. Da gabs noch nen Fernsehladen der für faire Preise auch sowas gemacht hat. Der ist mittlerweile seit Jahren zu.
Hallo Juergen,
Lass die Hoffnung nicht fahren, es gibt schon einige Sonnenstrahlen ueberm Horizont!
Immer mehr (vernuenftige) Leute aergern sich darueber, dass sie bei einem Defekt - braucht nicht unbedingt ein Elektro(nik)geraet zu sein - beim Haendler blasiert abgespeist werden mit: reparieren ist teurer als ein Neugeraet und ausserdem koennen wir das gar nicht. Dieser Aerger nimmt immer mehr zu, weil die grossen Hersteller - absolut unabsichtlich und ungewollt natuerlich - mehr und mehr Geraete auf den Markt werfen, die kurz nach der gesetzlichen Gewaehrleistungsfrist ihren Geist aufgeben. Geiz ist geil sagen sie dann und wenn der Kaeufer halt mehr Geld ausgeben wolle, kriege er auch bessere Qualitaet! Lass dir's schmecken.
Der Lichtblick nun.
Es enstehen immer mehr sogenannte "Cafe's", wo sich hauptsaechlich pensionierte Fachleute (und damals war ein Fachmann noch ein handwerklich versierter Fachmann) hinsetzen und dem Bringer eines defekten Geraets mit Rat und auch Tat zur Seite stehen, wie der Defekt lokalisiert und (meistens) auch behoben werden kann. Der Bringer muss selber Hand anlegen, das schon, aber wenn es zu knifflig wird helfen die Fachleute natuerlich. Materialkosten kommen auf seine Kappe und ansonsten gibts nur eine Spende in die Kaffeekasse der Fachleute!
Schau Dich mal intensiv um, ob es in Deiner Naehe inzwischen nicht auch solche *Treffen* gibt und falls nicht, kannst ja versuchen einen solchen Club ins Leben zu rufen. Garantiert faenden sich genuegend Pensionisten, die fuer einen geselligen Abend "Greenhorns" auf die Spruenge helfen wuerden.
Gruesse, Peter.

Re: Thema Elektroschrott

Verfasst: Mo 11. Apr 2016, 22:04
von Pille
Ist jetzt zwar nicht wegen elektroschrott. Sondern Eher wegen "Schrott" allgemein.

Meine Frau ist da ebenfalls sehr aktiv. Räumt Schubladen leer. Mistet Kleiderschränke aus.

Es geht einfach darum den ganzen Mist den man so ansammelt über Jahre loszuwerden.

Und da geht ganz viel auf meine Kappe von. Irgendwie hatte ich immer diese Angst das ich Sachen nur schlecht wegwerfen kann/konnte. Wenn etwas vielleicht nochmal verwendbar sein könnte kann ich es fast nicht wergwerfen.

Die Schwester meiner Frau ist da ebenfalls sehr rabiat. Die knallt fast alles weg was sie ein Jahr nicht in der Hand hatte. Erst dachte ich das ist total verschwenderisch.

Mittlerweile bin ich da viel entspannter. Denn es ist wahr. Ich vermisse nichts was ich weggeworfen habe. Und manches lässt sich ja doch noch zu Geld machen das echt noch einen richtigen nutzwert hat. Aber auch hier gibt es Probleme: Gefühlt wollen die Leute alles umsonst haben. Und bringen soll man es dann auch noch.

Teilweise habe ich also Sachen auf meinen mittlerweile schon fast regelmässigen besuchen am Bauhof mitgenommen die bestimmt noch wer hätte nutzen können für kleines Geld. Aber der Aufwand zu groß ist Fotos zu machen einzustellen und dann entweder keine Reaktion zu bekommen oder mich noch über dreist unterirdische Angebote zu ärgern. Dann stelle ich lieber mal was am Bauhof in die tauschen/Geschenke Ecke. Da kann man was noch gut ist hineinstellen. Ein Buch. Oder Spiel. Und wenn Wer es nimmt ist das besser als es in die Papp Presse zu werfen.

Wertstoffe werden gewonnen.

Und ich Gewinne irgendwie sowas wie Freiheit wenn ich mich von dem ganzen Mist loseise.

Und es kommt kaum noch was dazu. Der flapsige Gedanke : kann man ja nochmal gebrauchen irgendwann- wird ernsthaft geprüft.

Interessanterweise hat sich auch das kaufverhalten massiv verändert. Keine Vorratsmentalität mehr. Ich kann alles jederzeit kaufen was ich wirklich brauche und auch diese Frage stelle ich mir regelmässig.
Notwendig. Wirklich?

Habe das erschreckend deutlich beim Umzug gemerkt und währendessen unglaubliche Mengen weggeworfen. Und das schlimme ist das ich damit immer noch nicht fertig bin. Noch lange nicht.

Denkt einfach mal darüber nach. Was hab ich ein Jahr nicht gebraucht? Besteht die tatsächliche Wahrscheinlichkeit es innerhalb des nächsten Jahres zu brauchen? Nein? Dann bloß weg damit!

Das fühlt sich nachher echt gut an. Und man muss sich wirklich überwinden und dazu durchringen. Geradezu eine Blockade durchbrechen.

Aber ich bin dabei. Seit einem halben Jahr wird nach und nach jedes einzelne Teil in die Hand genommen. Was dabei alles im blauen Sack verschwindet ist beschämend.

Re: Thema Elektroschrott

Verfasst: Di 12. Apr 2016, 10:07
von suchy
Bevor ihr was wegwerft, stellt es bei Ebay rein, da findet ihr auch meist das was ihr gerade verkauft auch wieder falls ihr es eines Tages dennoch benötigen solltet.
Die Einnahmen in große Asbach Flasche und wenn sie voll ist kann man sich richtig was tolles dafür gönnen.

Die Frage ist nur müssen die Teile erst 1 Jahr ungenutzt rumliegen bevor man sie verkauft ? Lasst doch den Staub entscheiden :up2: Denn zum Reinigen muss man die Teile schon wieder in die Hand nehmen.

So stelle ich meist schon unbenutzte Teile nach meist 4 Monaten bei Ebay rein. Sehr sehr selten hab ich wiedermal ein verkauftes Teil benötigt bzw. vermisst.