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morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 01:04
von olster
in der Ausbildung (Anfang der 80 er) bin ich drei Jahre jeden Morgen um 10 vor 6 im gleichen Bus zum Betrieb gefahren. Immer die selbe Linie, immer zur selben Zeit, die Busfahrer wechselten, aber nach einiger Zeit kannte man auch sie alle. Ich saß wie die anderen Fahrgäste immer auf dem selben Platz, es war wie ein Ritus. Blieb mal an einem Tag ein Platz leer machte man sich schon Gedanken über den fehlenden Mitfahrer, hatte er Urlaub, war er krank, wurde ihm gekündigt? und war dann regelrecht erfreut den Vermissten nach einer Woche wieder zu sehen. Zwei oder drei mal bin ich im Bus eingeschlafen. War aber kein Problem, meine Mitfahrer wussten an welcher Haltestelle ich aussteigen musste und weckten mich rechtzeitig.
Diese allmorgendlichen Rituale gehen beim Individualverkehr natürlich verloren.....oder?

Nach ca. 500 Metern fahre ich morgens an einer Schule vorbei. Schüler kommen mir entgegen, anfangs haben mir einige zugewunken und wollten mitgenommen werden. Nach einiger Zeit fiel mir ein junges Pärchen auf, ich schätze mal so 14 (+ - 1) Jahre, wahrscheinlich türkischer Herkunft, weil sie immer dicht neben einander hergingen und sich mit begeisterten Augen ansahen und sich lebhaft unterhielten. Ein paar Wochen später sah ich wie sie spielerisch rauften... was sich neckt, das liebt sich, und wieder einige Zeit später gingen sie dann tatsächlich Hand in Hand zur Schule. Das war wirklich schön mit anzusehen, weil es wirklich ein hübsches Pärchen ist, und es abzusehen war das sich daraus etwas entwickelt. Ein paar Tage später fühlte ich mich schon fast als Spanner, als ich gerade an ihnen vorbeifuhr, als sie sich küssten. Wieder ein paar Tage später wurde ich Zeuge als er versuchte ihr noch näher zu kommen und sie dann aber mit ihrer Tasche nach ihm schlug. Dann sah ich sie lange Zeit nicht mehr zusammen, vor zwei Wochen sah ich das Mädchen ohne ihn, vertieft in eine Diskussion mit einem anderen Mädchen.....to be continued.

Jahrelang waren ein kinderloses Ehepaar bei mir Patienten. Sie arbeitete als Krankenschwester auf einer Krebsstation, und erzählte mir bei jedem ihre Besuche bei mir, das wenn der Krebs sie einmal heimsucht, sie auf keinen Fall eine Chemo mitmachen wird "dann soll der Krebs mich holen" sagte sie jedesmal. Und als ob sie eine Vorahnung hätte........er hat sie geholt. Ohne Gegenwehr ihrerseits.... genau wie sie gesagt hat. Ich hab nicht geglaubt das sie das durchzieht, die meisten knicken bei der Diagnose ein.... sie nicht. Den Witwer sehe ich jetzt morgens immer spazieren gehen, wir geben Handzeichen beim Vorbeifahren. Er hat sich einen Hund gekauft.

Am längsten begrüße ich mich mit einem Angestellten eines Geschäfts in der nähe meines Ladens. Er beherbergt eine Güllepumpe - Erstbesitz! sieht aus wie aus der Apotheke. Er schiebt morgens sein Fahrrad 2 km ins Geschäft, damit er in der Mittagspause damit schneller wieder zu Hause ist, er braucht aber seinen morgendlichen Spaziergang, deshalb schiebt er. Ein sehr geselliger, lustiger Typ, der immer wenn sich unsere Wege mal kreuzen, ein Witz auf Lager hat. "Einen gebe ich dir noch mit auf den Weg für diesen Tag" beginnt er immer. Am Montag hatte er diesen für mich: Ein altes Ehepaar, beide 95, er will es noch mal wissen und beginnt seine Frau zu verführen. Macht ihr Komplimente, legt Schmusemusik auf und beginnt langsam ihre Bluse auf zu knöpfen. Dann sagt sie plötzlich: Aber nicht ohne Gummi!!! Er: wieso, hast du Angst schwanger zu werden? Sie: Nein, ich hab aber Angst vor Salmonellen, bei den alten Eiern.

Warum ich das schreibe? keine Ahnung, wahrscheinlich, weil sich meine Frau mit 10 anderen Frauen aus der Nachbarschaft für ein Wochenende an die Ostsee verpieselt hat, und ich kein Bock auf Glotze habe, und die anderen Nachbarsmänner, mit denen ich noch ein schönes kühles Bier verhaften könnte, genau wie ich auf unsere Brut aufpassen müssen. :prost2:

Hat noch jemand solche Geschichtchen zu erzählen?

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 01:59
von AndreasH
moin,

jau hätt ich wohl zu erzählen.

nur bin ich etwas angetüddelt.

und mit dem schreiben happerts den dann.

feier grad so den gespann erwerb. morgen ( nachher) gehts zum händler.

und mal nen freies we, ohne treffen und party, nun grad, also mal zu haus, kein "verpflichtungen" - selbstauferlegte.

ab jetze mitm 3-rad hab ich noch nich ma mer ne ausrede wegen schnnee oder so :sonne: :laugh2: .

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 08:32
von Jo Black
@ Andreas, dann Wünsch ich dir viel Spaß mit der "Unheimlichen Begegnung mit dem 3. Rad"

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 08:49
von Bernd
Danke für die schöne Geschichte.
Am meisten hat mich das mit der Krankenschwester bewegt. In meinem Bekanntenkreis hatte ich auch einige Fälle, wo ich mir überlegt habe, was ich tun würde, falls........

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende,
Bernd

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 09:09
von Cpt. Kono
Sehr bewegend was Du da von Dir gibst und nebenbei schön zu sehen das man sich hier an einem Ort aufhält wo nicht jeder blind durch das Leben taumelt. Auch wenn es ein virtueller Ort ist.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 10:50
von Innova-raser
Eine schöne Welt aus der du da erzählst. Es ist wie ein deja vu. So erlebte ich meine Welt auch mal. Heute ist es für mich so als wäre der Mensch eine Strassenbahn die morgens im ihrem Depot erwacht, auf Schienen zwangsgeführt, sich durch die tägliche Hektik der Stadt zwängt um am Abend im einsamen Depot wieder abgestellt zu werden.

Einzig eine Stellwerkstörung und einen Betriebsunfall, der mit schon mit fast erschreckender Regelmässigkeit passiert, können diese Routine unterbrechen und zu einem Stopp dieser täglichen Routine führen.

Manchmal trifft die Strassenbahn auf ihren grossen Bruder, die Eisenbahn. Ein weitgereister Kollege der immer viel zu erzählen hat. Nur sein Leben ist genauso vorhersehbar wie das eigene. Seine Schienen sind breiter und seine Wagen sind grösser. Und grösser sind auch die Probleme der Menschen die darin transportiert werden. Manche sind sogar so gross, dass sie zur untragbaren Last werden was den Menschen zum fatalen Entschluss bringt mit seinem Körper diesen ewigen Kreislauf von Depot zu Depot rabiat zu stoppen. Das gelingt den meisten auch. Aber nur für ein paar Stunden bis alles Spuren weggewischt werden und der Zug wieder seinen Trott aufnimmt.

Ja, früher war alles besser. Das haben schon meine Eltern gesagt. Und deren Eltern ebenso, usw. So denke ich muss es etwas Wahres haben, wenn seit Menschengedenken jede Generation sagt; Früher war alles besser.

Ich kann die Welt nicht ändern, sondern die Welt ändert mich. Aber was ich kann sind die Umstände zu ändern. Mehr Empathie anstatt Egozentrik, mehr Neugierde als Gleichgültigkeit und mehr Wärme anstatt Kälte.

Dann würden vielleicht unsere Kinder später mal sagen: Früher war alles schlechter.

Was mich bewegt? Die schon fast regelmässigen Meldungen eines "Personenunfalles auf dem Schienennetz" der zu Verspätungen führt. Eine kleine Störung in einem grossen Räderwerk der kaum Beachtung geschenkt wird und wenn, dann nur mit etwas Verärgerung weil man jetzt zu spät ans Meeting, ins Büro oder sonst zu einem Termin kommt. Aber hinter solch einer scheinbar belanglosen Meldung steht ein Schicksal. Ein Mensch der kapituliert hat und für sich entschieden hat am Abend nichts mehr ins kalte Depot zurück zu kehren.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 13:59
von Brett-Pitt
Olster, schöne Geschichte,
macht mich wehmütig. Und weckt Erinnerungen...

Januar 1994, Eritrea ist nach 30 Jahren Befreiungskrieg unabhängig.
Aufbruchstimmung überall. Das wollte ich auch sehen, also mit Reiserad
(im Flieger) nach Asmara. Art-Deko-Perle Afrikas, "Drittes Rom". Schön!
Dann die Tour nach Keren (rd.100 Kilometer) und später zurück. Auf der
Strecke nur ein Dorf, um Drinks zu bekommen. Also, mit leeren Radpullen
an die Bar, Wasser kaufen. Dann zur Krönung eine Cola.
Als ich bezahlen will, lehnt die Bardame ab. Ein älterer Herr im Hintergrund
hat schon bezahlt. Ich will ablehnen, doch der Herr erklärt in italienisch seine
Geschichte: Sein Sohn war Radsportler, oft auf Strecke Keren-Asmara.
Kurz vor Kriegsende traf ihn die tödliche Kugel. Sein Vater hätte gerne mit ihm,
hier an der Bar, einen Drink genommen. Auf den Sieg, auf das Leben ...
Ich wäre der erste, der seitdem mit dem Renn-Rad hier Halt macht, um weiter
nach Asmara zu fahren. Also soll ich jetzt "seine Cola trinken".
Ich habe dann noch mit ihm ein Bier getrunken. Und dann weiter, mit schweren
Beinen. Ab 13 Uhr schmilzt der Asphalt, man muß auch bergab trampeln.

Eine Woche später habe ich einen englischsprachigen Reiseführer gekauft.
Und das Vorwort? Anderer Ort, anderes Datum - gleiche Geschichte...
Das macht betroffen. Und jetzt fliehen Tausende aus dieser Diktatur.
Sollte Euch mal ein eritreischer Flüchtling über den Weg laufen: Helft ihm,
Sprachkurs, gebrauchtes Fahrrad, wasauchimmer. Da sind fitte Leute bei.
Und ich spendier dazu eine Cola. Oder ein Bolten...

Auf das Leben!
"Awetna Hafash"
Ato Pit

(... und wenn dort wieder die Demokratie herrscht: Lasst uns eine Tour
machen. 70km Schußfahrt von Asmara nach Massawa, durch drei
Klimazonen. Und bei Mondschein im Souk Fisch aus dem Backofen.
Und eiskaltes Bier. )

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 15:49
von Trabbelju
Ja, so ist der Zug des Lebens.
Mal kommt jemand dazu, mal steigt jemand aus, manchmal auch unerwartet.
Irgendwann ist auch für uns Endstation.

Aber vorher sind wir noch mal CUB gefahren, haben das gewisse Lächeln im Gesicht gehabt.
Lebensqualität gefühlt.

Uns geht es richtig gut.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 21:52
von werni883
Servus,
ich bin tief beeindruckt.
.
Soeben komme ich vom Inlinern (50. Reisetag) vor einem Theater in Guadalajara, MX. Ein junger Kerl, kein Handy, sagt er rauche + trinke nicht, sucht (Lager)arbeit. Man zahle 15 - 20 MXN, also max. € 1 pro Stunde. Wenigstens ist er gesund, aber Arbeit gibts für ihn hier nicht.
.
In Haenden hält er ein Plastiksäckchen mit Styroporbox + Plastikbesteck.
Ich habe nix moralisierndes parat.
werni883

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Sa 5. Mär 2016, 22:46
von Done #30
Bei mir haben sich im Laufe des Lebens auch ein paar Geschichten angesammelt, die sich aber am Besten nur im kleinen Kreis am Lagerfeuer erzählen lassen.
Manchmal, wenn mir mal wieder eine durch den Kopf gegangen oder frisch passiert ist, dann überkommt mich so ein Gefühl, "du musst jetzt etwas tun, irgendwas, egal was, es muss keinen Sinn, muss auch nichts mit Vernunft zu tun haben, aber du kannst jetzt nicht auf dem Sofa hocken und jammern es nicht getan zu haben". Zur Kompensation, als Symbol, fürs Ego, was weiß ich. Wenn dann noch mehrere solche Dinge zusammenkommen, dann spürt meine Frau, dass sie jetzt lieber keinen Kommentar abgeben sollte.
Letztes Jahr. Mit der Inno spontan nach Düsseldorf. Warum? Nur um Pitt den Kühlschrank leerzufuttern, ein paar Wassertürme zu fotografieren und die Mongos, von den ich keine(n) zuvor jemals gesehen hatte, am Flugplatz zu verabschieden? Ja, mag sein.
Ich habs erst Wochen später realisiert, was mich wirklich gedrängt hat: Mein jüngster Bruder war 1999 in Neuseeland durch einen dummen Unfall ums Leben gekommen. Wir hatten vor seiner Abreise noch schnell was an seiner Duschtür gewerkelt. Ich musste kurz weg und dann nur die Bemerkung: "Ok, Machen wir nach dem Urlaub weiter." Als ich zurückkam, war er bereits unterwegs und ich hab in nicht lebend wieder gesehen. Sowas prägt.

oder ganz aktuell: Ich muss morgen nach [ur=http://www.merkur.de/sport/lokalsport/g ... 5610.htmll]Mittenwald zum Sledgehockey[/url] Länderspiel Deutschland gegen Norwegen.
Vor ein paar Wochen war ich in Dachau schon bei so einem Event, dem ersten dieser Art in Süddeutschland. Hab mich dort mit einem Schiedsrichterkollegen angefreundet, wir blieben in Kontakt unmd morgen ist er im Einsatz. Ich fotografierte ein bischen rum und trug, wie es, wenn man als neutraler Fan unterwegs ist, üblich ist ein Trikot meines eigenen Teams. Nach dem gemeinsamen Abschlußfoto der Teams auf dem Eis löst sich ein beinloser Spieler aus der Menge und kommt mit seinem Schlitten auf mich zu gepaddelt. "Nettes Trikot. So eins hab ich auch." - "Mooooment mal. Die gibts nicht zu kaufen. Wo hast du eins her?" - "Ich hab mal bei euch gespielt, als ich noch Fußgänger war."
Es stellte sich raus: Wir waren tatsächlich mal eine halbe Saison lang gemeinsam auf dem Eis, irgendwann im Winter 1996/97.

Wenn ich mich machmal selbst bemitleide, welche ungeplanten Irrungen und Wendungen mein Leben bislang parat hatte, dann brauch ich solche Geschichten, um, wie es mein segelfliegender Junior nennt, mal wieder ordentlich gegroundet zu werden.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Mo 21. Mär 2016, 23:41
von Done #30
Ich steck da grad auch inner Sache drin.
o.g. Junior sollte kürzlich ne Kleinigkeit am Darm entfernt bekommen. War auch kein Problem. drei Tage stationär und dann ab nach Hause mit einem expeditionstauglichen Lager an Schmerzmitteln. Trotzdem immer am Jammern. Am siebten Tag krümmt er sich abends vor Schmerzen, also wieder was reingepfiffen, die Nacht kaum geschlafen. Morgens eine Riesensauerei im Klo. Sofort abholen lassen in die nächste Klinik, dort wieder nur NaCl, Antibiotika und Schmerzmittel. Keine Besserung, abends wieder Sauerei, und Kreislauf im Keller. Spätabends plötzlich Sauerei im Bett, Kreislauf am Kollabieren, Not-OP, Hb bei 4,7, Transfusion etc pp. Frau dreht ob der Ohnmacht völlig am Rad. Seit Samstag gehts langsam aufwärts. Entlassung ggf am Mittwoch. toitoitoi.
Kommentar von Arbeitskollegen am Freitag: "Nie in kleine Kliniken, nur BWK oder Uni, da ist man besser überwacht."
Heut morgen die Info: Eine Tochter jenes Kollegen ist am Wochenende im 8.Monat in eine (große) Klinik gekommen, fühlte sich nach der Aufnahme bereits besser, bat um Nachtruhe und ward am nächsten Morgen tot aufgefunden. Es ist so surreal.
Da kannst nur Inno schrauben, Inno fahren, irgendwie raus ... so hats ja auch was Gutes. Am WE wieder über 300km und vorhin endlich neue Reifen.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Di 22. Mär 2016, 00:13
von Innova-raser
In unserem täglichen kleineren oder grösseren Kosmos vergessen wir sehr gerne, dass auch der Tod zum Leben gehört. Ohne Tod kein Leben und ohne Leben kein Tod. Durch solch einschneidende Ereignisse wird uns gezeigt wie fragil und verletzlich unsere ganze Existenz ist. Nichts ist so selbstverständlich wie wir das immer gerne annehmen. Nichts dauert ewig.

Auch ich musste mich leider von einem Menschen verabschieden der mir etwas vom wichtigsten im Leben war. Ganz plötzlich. So wie es in den allermeisten Fällen ist.
Ich bin überzeugt, dass das Leben nicht in unsere Hand liegt. Wenn unsere Zeit gekommen ist dann gibt es keine Möglichkeit mehr noch eine Verlängerung auszuhandeln. Wenn unsere Uhr abgelaufen ist können wir nicht wissen. Und es wird auch nicht davon abhängen wer uns wann wo versorgt oder eben nicht.

Es ist wie die Unruh einer Uhr. Einmal kommt die Zeit da bleibt sie stehen. Niemand und nichts kann das ändern.

Das einzige was wir tun können ist zu lernen loszulassen. Immer bereit sein alles aufzugeben. Und das trotz all unserer Anstrengungen das allerbeste gemacht zu haben.
Für mich ist die Natur das Vorbild. Sie zeigt uns, dass das Leben ein Kreislauf ist, ein reges kommen und gehen. Nichts dauert ewig, nichts war unnütz. Jedes Leben war es Wert gelebt zu werden.

Gute Besserung für deinen Sohn.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Di 22. Mär 2016, 11:28
von Done #30
Innova-raser hat geschrieben:Es ist wie die Unruh einer Uhr. Einmal kommt die Zeit da bleibt sie stehen. Niemand und nichts kann das ändern.
Das einzige was wir tun können ist zu lernen loszulassen.
Lernen loszulassen. Ja, das gilt nicht nur für Materielles, auch für Menschen. Ich habe in der Richtung schon einiges gesehen und erlebt, dass ich Unumkehrbares akzeptiere anstatt hinterherzujammern und zu lamentieren. Wird mir gern als Herzlosigkeit vorgehalten. Ich habe natürlich Erinnerungen und wenn mir was gefälllt, dann versuche sich sie zu bewahren, indem ich bspw exzessiv fotografiere. Aber dann geht auch schon der Blick nach vorn. Immer wieder aber mit den Gedanken im Hinterkopf "was hätte xy jetzt gesagt oder getan." aber das wars dann auch. Weils nicht weiterhilft. Mir nicht und dem Betroffenen auch nicht.
PS: Junior gehts inzwischen gut. Sitzt, spricht, läuft.

Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Di 22. Mär 2016, 11:58
von Pingelfred
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Re: morgens auf dem Weg zur Arbeit

Verfasst: Di 22. Mär 2016, 14:25
von Marsmännchen
Auch ich bibber mit dir, daß bei deinem Sohn alles wieder gut verheilt.
Positive Energie von uns, kann jedenfalls nicht schaden.

Mein Leben war vor etlichen Jahren nach einem schweren Unfall eigentlich zu Ende, wäre da nicht dieser Notarzt hinter mir gefahren.
Das grosse Pech eines Nebelüberholers, wurde durch das grosse Glück dieses Oberarztes neutralisiert.

Einen Zweiten Geburtstag feiern zu können ist ne komische Sache und lässt einen in manchen Dingen gelassener sein.
Leider wurde ich, wegen des kritischem Zustand damals nicht nach Ulm ins BW. Krankenhaus verlegt.

Aber sicher gings wieder mal nur um die Knete, den 3 Monate Aufenthalt bringt einem Provinzkrankenhaus doch einiges an Geld.
Die Ärzte dort waren hoffnungslos Überfordert und es ging bei den Op's leider einiges futsch.
So bin ich doch öffters am grübeln was gewesen wär, wenn die in Ulm meine Knochen zusammengeflickt hätten.
Dieses bescheuerte hätte, hätte, das bringt doch gar nichts.

Mitfühlende Grüsse
Dieter