Für ein besseres Morgen

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Innova-raser
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

Ich will da Holz-Pitt nicht vorgreifen. Er ist da ziemlich auf der Höhe was Energie und so betrifft.

Aber bezüglich Wald. Zur Zeit besteht eher das Problem der "verwaldung" der Landschaft. Also es gibt eher zuviel als zuwenig Wald. So jedenfalls hierzulande was das Nutzholz betrifft. Edelhölzer aus den Tropen ist sicher eine andere Geschichte.

Aber wenn ich mich recht erinnere ist +/- das verbrennen von Holz CO2 Neutral. Ein Baum absorbiert soviel CO2 wie er bei der Verbrennung wieder frei gibt. So meinte ich es mal gelernt zu haben. Ich persönlich finden den Rohstoff Holz genial. Sowohl als Bauträger als auch als Energielieferant. Er ist sehr vielfältig nutzbar und kann, als Bauträger, Jahrhunderte überdauern. Ein genialer Baustoff und Energieträger der Natur.
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Brett-Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin Jungs,
zunächst einmal vielen Dank für das Interesse an diesen Themen,
zumal in einem Moppedforum. Cubfahrer sind halt "anders"...

Zur Frage der "Nebenkosten" gilt folgende (Holz-)Hackordnung:
1) Sonnenenergie / Energieeffizienz (soweit die Kollis und der
Dämmstoff aus Mitteleuropa kommt, statt Vacuumröhren aus
China oder Kokosfasern aus Indonesien)
2) Holz aus der Region
3) Gas aus Sibirien
4) Öl woher auch immer
Das im og. Film vorgestellte Heizkraftwerk Ulm nimmt natürlich nur
Hackschnitzel aus der Region. Holz wird über Turbine verstromt,
Abwärme geht ins Fernwärmenetz.
Der Gastransport schluckt große Anteile (10 Prozent?), beim Öl kommt
noch das Abfackeln vor Ort dazu.
Mafiöser Einschlag in Rumänien (Holzraub) rechnet sich natürlich auch
für Anbieter inklusiv Transport.

In D gilt das Nachhaltigkeitsprinzip. Deshalb gibt es ja auch eine "Holzlücke",
denn der gestiegene Bedarf wird eben aus Rumänien o.ä. gedeckt.
Holz ist nur regenerativ und CO2-Neutral, wenn der Jahresverbrauch kleiner
ist als der Nachwuchs im Wald (vor Ort!).
Wenn alle Haus-Besitzer den Bedarf an Heizenergie um 80 Prozent reduzieren,
was heute schon wirtschaftlich machbar ist (3-S-Glas, Flachkollektoren, Dämmung
und Abluftanlage), dann könnte die Restenergie in D komplett durch Holz aus D
gedeckt werden. Ohne Massnahmen nur auf Pellet umzustellen ist unsinnig und
in Bälde auch teuer. Was glaubt ihr, wo der Holzpreis hingeht, wenn Putin mal
2 Monate den Hahn zudreht, oder komplett nach China liefert (die Pipeline nach
Fernost ist schon in der Mache, und China hat genug Dollars zum Bezahlen!).

Viel schlimmer steht es um den Tropenwald. Das Abholzen da ist leider nicht
reversibel. Deshalb bitte brav E5 tanken (besser E-Null), und natürlich Cub fahren.

Ach ja, und immer vor der eigenen Haustür kehren. Ich kehr dann mal:
Meine 2.000 Kilo Holzbrikett kommen aus dt. Fertigung, dazu rund 500 Kilo
handgesägtes aus der Nachbarschaft (Pfingst-Sturm Ela). Meine 8 Qm
Kollektoren haben heute 300 Liter mit 50 Grad erhitzt.

Ich geh jetzt duschen...

Warmwasser-Pitt

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olster
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von olster »

Die Heizung meines Hauses basiert auf einer Öl-Brennwert im Keller, Hydrothermie auf dem Dach und einem wassergeführten Kaminofen im Wohnzimmer. Im Kaminofen verheize ich hauptsächlich altes Palettenholz, das ich von einer Firma in der Nachbarschaft für 10 € / Raummeter bekomme. Mit 20 bis 25 Raummeter Palettenholz schaffe ich es das gesamte Haus (nicht gerade klein und auch nicht super gedämmt) incl. Warmwasser ohne, oder nur mit minimalem Einsatz von Öl, ein Jahr zu beheizen.

Heizt einer von euch eigentlich noch mit Kohle?

Ich spiele mit dem Gedanken einen Dauerbrand Kohleofen in meine Laborräume einzubauen. Kohle ist natürlich nicht nachhaltig, hat einen hohen Heizwert und zum verstromen eigentlich zu schade. Ich bilde mir ein, das beim richtigen Handling auch nicht mehr Dreck entsteht als beim Verfeuern von Holz.
Was meint ihr - hat jemand Erfahrung mit Kohleöfen?

Ich habe gerade mal die Preise verglichen:
- 3 Tonnen Anthrazit Ofenkohle bei Lieferung in 25 kg Säcken - 741 €
- 3000 liter Heizöl - 1956 €

OK, der Heizwert ist bei Kohle etwas geringer, aber auch bezogen auf den Heizwert ist die Kohle wesentlich günstiger.
Fahre nicht auf der rechten Fahrbahnseite. Demutsgebärden gibt es nur im Tierreich, sie werden nicht von modernen Dosenmenschen verstanden (Sinngemäß Thrifter)

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NORTON
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

Moin,

wir heizen unseren Kachelofen über Nacht mit Briketts. Natürlich wärmen die nicht wie Buchenholz.
Dafür brennt es am nächsten Morgen noch, und der Neustart ins mollig Warme geschieht problemlos.

Holz wird grundsätzlich vom eigenen Grund und Boden verfeuert, das sind pro Winter im Durchschnitt 7 Festmeter.
Und gut isoliert haben wir, (leider) noch nicht. Wobei ich manchmal froh bin, ATMEN zu können, so dermassen heiß macht der Holzofen aus den 60er Jahren.
Und Schimmel ist ja auch ein Thema, bei den mit Steuergeldern zugepappten Häusern............habe ich schon 2x gesehen. Keine "nassen" Neubauten, sondern "sanierte" Häuser.

Sollte ich die Holzmenge nicht zusammenkriegen, kann ich weiteres Holz von Nachbarn bekommen, ca. 1,5 km weiter weg ist deren Wald.
Somit habe ich, was Umwelt betrifft, ein reines Gewissen.

Das Einzige, was dringend getan werden muss, eine Idee zur Warmwassergewinnung ohne Strom.
Eine Ölheizung besitzen wir garnicht.

Gruß und schönen Sonntag!
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olster
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von olster »

Bravo Ralf,
das kann man wohl "autarkes Heizen" nennen. :up2:
Mir fehlen da leider nur die paar ha Wald vor der Haustür. :roll:
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NORTON
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

Ahja, es wäre ja schön blöd, den eigenen Bestand nicht zu nutzen.

Ich nehme übrigens auch "Abfallholz" dazu, alte Paletten usw. Alles, was andere wegschmeißen, nicht behandelt/lackiert ist, und brennt, macht auch Wärme!
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Heavendenied
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Heavendenied »

Ralf, das mit den Schimmelgeschichten ist aber kein generelles Problem der Dämmun, sondern hat eigentlich immer was mit falscher Ausführung oder falscher Lüftung zu tun.
Wie mich Pitt aufgeklärt hat und ich mittlerweile auch vielfach nachgelesen habe: Wände atmen nicht! Die "Fehllüftung" die bei undichten Häusern herscht kommt eher von undichten Fenstern und anderen Löchern in der Gebäudehülle. Das andere Problem ist natürlich die Lüftung. EIgentlich müsste man nach der Isolierung (bzw Abdichtung der Gebäudehülle) mehr lüften. Das tun die meisten nicht. Und gerade der Schimmel an Fesnterlaibungen hat eben oft mit mangelhafter Ausführung zu tun. Da entstehen Kältebrücken und dann hat man (bei mangelnder Lüftung) dort immer Kondenswasser.
Was die Wände allerdings tun können ist ein Feuchtetransport nach draußen (Diffusion). Das können die Wände tatsächlich nicht mehr, wenn mit Styropor gedämmt wird. Aber dazu gibt es genügend Alternativen, die aber entweder "dicker auftragen" oder teurer sind.

Wenn ich soweit kommen sollte das Haus komplett zu verpacken und neue Fenster zu verbauen (noch bin ich mir nicht 100% sicher, ist natürlich auch ne Frage der Kosten) dann kommt auf jeden Fall auch ne Lüftungsanlage ins Haus. Komplett zentral wird wohl nicht machbar so nachträglich in ein Haus mit 3 getrennten Wohnungen, aber so halb zentral oder komplett dezentral sollte machbar sein. GErade bei vermieten Wohnungen führt da meiner Meinung nach kein Weg dran vorbei, denn nem Mieter kann man noch so oft sagen, er solle genug lüften, das tun leider die allerweinigsten. Unser Mieter meinte letztens noch, er lüfte doch 1mal die Woche (der Raum wird nicht täglich benutzt), das müsse doch reichen... Also was hilfts mir ihm zu sagen, er muss mehr lüften, wenn er es dann doch nciht macht. Dann ist da irgendwann Schimmel und dann ist mein Eigentum beschädigt, nicht seins. Er sucht sich im Zweifel ne neue Wohnung, ich bleib auf dem Schaden sitzen...
Also lieber gleich ne Lüftungsanlage...

Dass sich die ganze Maßnhame amortisiert habe ich mir mittlerweile abgeschminkt. Ich will eine angenhemere "Temperatur" in den Räumen (keine klaten Wände/Fenster mehr) und ich will was für die Umwelt tun (mögen andere sagen ich will mein Gewissen beruhigen). Letzteres geht für mich natürlich nur, wenn ich eben auch auf Styropor verzichte, dessen Entsorgung irgendwann mal sehr problematisch sein dürfte und zu dessen Herstellung neben Erdöl eben auch viel Energie nötig ist. Aber wie gesagt, da gibt es Alternativen.
Gruß,
Jürgen
-----------------
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Brett-Pitt
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin Jungs,
schönes Diskussionsklima hier!

Allgemein:
Es gibt eigentlich kein "gutes" oder "böses" Holz, dergleichen Kohle, Öl oder gar Strom. Ketzerisch formuliert!
Kaufe ich 2.000 Kilo "deutsches Holz, FSC, Bio, etc.", dann fehlt DIESE Menge im Energiepool. Machen das alle
so, dann muss mein Nachbar, da og. Holz ausverkauft ist, zwangsläufig "rumänisches Holz" kaufen. Er ist dadurch
nicht schlechter im Handeln als ich. Das entscheidende ist nämlich, wenn pro deutschem Kopf im Jahr in D nur
400 Kilo nachwachsen, "darf" jeder nur 400 verbrauchen. Es kommt also auf die MENGE an (und dann natürlich
auch auf die Qualität, Herkunft etc.)
Nächstes Beispiel: Mein Bruder heizt mit Strom. Böser Bengel?
Nein, er wohnt im Passivhaus. An manchen Frost-Tagen fällt die Temperatur unter 17 Grad. Dann heizt er mit
IR-Strahler seinen Sitzbereich auf, von 16,9 auf 18,1 Grad. Keine Gas-,Holz-oder WP-Heizung könnte das!!!
Es sind dann aber nur wenige hundert KWH, die so gezogen werden. Das gesparte Geld für Gasanschluss und
Brenner steckt ebenda in den Super-Glasscheiben. Ab einem gewissen Grenzwert würde dann aber doch noch
Gas nachgerüstet. Vorerst wird im Winter mit Butan aus der 11-kg-Flasche gekocht.
Auch hier kommt es auf die MENGE an und den Schwellenwert, ab wo man besser nachrüstet.

An Olster:
Well done. Steinkohle zu DEM Preis bedeutet bei 75% Ofenwirkgrad rund 4 ct./KWH
Wie will man da jetzt den CO2-Aufpreis berechnen? Ich komme bei Holzbrikett auf 6 ct./KWH
Trotzdem könnte man Dämmmassnahmen ergreifen. Einscheibenglas tauschen gegen 1.1-Glas
schlägt auch billige Kohle, ebenso das Ausrollen von 8 bis 16 cm Glaswolle auf dem Dachboden.
Obacht beim Ofenkauf! TEST hatte mal einige geprüft. Der billige Wamsler (Jupiter?) war für
kleine Münze noch okay. Kohleofen braucht einen Rost mit Aschelade, Holz brennt besser
auf geschlossenem Boden. Sehr gut zum Thema sind die diesbezüglichen Bücher aus dem
Ökobuch-Verlag (z.B. H.P. Ebert "Heizen mit Holz" etc.)

An Norton:
Wie oben gesagt: In geringen Mengen ist auch Kohle okay. Die MENGE machts!
Da ich wegen Energie plane, dieses Jahr zu HD-Jürgen zu fahren, folgendes Angebot:
Ich könnte vorbeikommen, und wir planen zusammen eine stromlose WW-Anlage.
(Da muss ich dann doch die 125er nehmen statt Nexxon-Mokick?)
Eine solche habe ich mal aus Schrott-Teilen für den ersten dt. Botschafter in Eritrea
gezimmert. Obwohl in Äquatornähe, war das Wasser in 2.500 Meter Höhe im Winter
saukalt. Danach wengst "lauwarm".
Und die Dämmung, diffusionsoffen und fast kostenlos, bekommen wir auch hin:
Strohballen mit Lehmauftrag. Vielleicht noch in einer Südfläche 3 QM Festglas mit U 1.1,
und schon ist dein Holzkonsum halbiert. Wie gesagt: Die Menge machts.
Ich arbeite sowieso an einem Vortrag "Energiesparmaßen für kleine Münze", da hier in Ddf.
viele Esoteriker meinen, mit Teelichter-Heizung die Welt zu retten.

An die eigene Pappnase:
Meine 2.000 Kilo Holz pa. sind natürlich ZUVIEL.
Ich will auf 400 Kilo runter. Bei WW bin ich bei über 60% solar, 75% sind machbar.
Strombezug wird durch PV künftig halbiert, bei Systemkosten von unter 15ct./KWH
Wenn ich die 400-Kilo-Holzmarke erreicht habe, ist dann die alte Sickergrube fällig:
16.000 Liter im Sommer aufgeheizt, entsprechen nämlich rund 400 Kilo Holzbrand.

Wie der deutsche Philosoph Olli Kahn immer sacht:
"Es geht weiter, immer weiter"

Oder Raketenbauer Koroljew, bevor er die Amis 1957 und 1961
blamierte. "Teuer kann jeder. Wir machen es einfach und preiswert"

Pfennigfuchser-Pitt

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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Nachtrag zur Kohle:
Ich habe gerade zufällig den Rest von Planet-E im ZDF gesehen,
Thema Kohle-Verstromung.
Die ökologischen Zusatzkosten bei der Verstromung (Wirkgrad im
Kraftwerk plusminus 37,5 Prozent) liegen bei rund 10ct. / KWH.
Beim Hausbrand im Ofen (Wirkgrad 75 Prozent) ergo rund 5 ct./KWH.

Olster käme mit Kohlebrand also auf rund 9 ct. / KWH (fair gerechnet).
9 ct. kosten zur Zeit auch Gas und Öl. Wenn Holzpellets (demnächst?)
mit 19 statt 7 Prozent Mehrwertsteuer belegt werden, liegen sie auch
bei 9 ct. / KWH (Wirkungsgrad bereinigt). Selbst "kostenloses" Holz hat
ja einen Marktwert: Wird Energie knapp, gibt es bestimmt kein "gratis"
Holz mehr. Und wer eigenes Holz besitzt, könnte es ja für 6 ct. netto
(entspricht 9 ct. Bruttowärme) verkaufen.

FAZIT: Alle Energiesparmaßnahmen oder Effizienz-Steigerungen rechnen
sich bei rund 9 Cent je gesparter KWH. So mal als Faustregel.
Detailrechnung gerne auf Anfrage.

Zu den Umstiegskosten gehört natürlich auch die Anlage selber. Wärmepumpe
(WP) mit Tiefenbohrung schluckt erstmal 20.000 Euro Anfangskosten. Plus WP-Strom!
Bei COP-Arbeitszahlen von 1:3 ein ewiges Minusgeschäft, vor allem, wenn
es den Strom künftig nicht mehr günstig gibt. Und dieser Tag wird kommen!

Andererseits: Eine genau berechnete WW-Solaranlage (99% Deckung in 7 Sommer-
Monaten) "kostet" rund 13 ct./KWH. Zu teuer? Keineswegs!
Im Sommer, ausserhalb der Heizperiode, arbeiten die WW-Teile einer Gas- oder
Ölheizung mit Wirkgraden von unter 66%. Das fossile Warmwasser kommt dann auch
auf 13 bis 14 Cent !!!

Egal, ob Gas, Öl, Holz oder Sonne:
Das meiste Potential liegt in der Fehlerbeseitigung "rund um den Speichertank". Da geht
fast mehr verloren, als Sonne und Co. tagsüber reinballern. Das gilt für geschätzt 90%
aller Anlagen. Abhilfe ist ab 100 Euro möglich, die beste Investition eures Lebens (nach
Kauf einer CUB natürlich). Wer wettet dagegen?
Meine Kisten "Bolten" gegen ein Flasche eures Heimatbieres...

Obwohl,
eigentlich ist französischer Rotwein ökologischer als teutonisches Bier...

Bis später
Bierre-Pierre

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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:Ich könnte vorbeikommen, und wir planen zusammen eine stromlose WW-Anlage.
(Da muss ich dann doch die 125er nehmen statt Nexxon-Mokick?)
Eine solche habe ich mal aus Schrott-Teilen für den ersten dt. Botschafter in Eritrea
gezimmert. Obwohl in Äquatornähe, war das Wasser in 2.500 Meter Höhe im Winter
saukalt. Danach wengst "lauwarm".
Kannst du das bitte näher erläutern? Das interessiert mich sehr stark. Bin immer wieder mal auf der Such für Gerätschaften um WW und Strom möglichst konstengüngtig und nachhaltig zu erzeugen. Mit Nachhaltig meine ich auch im speziellen meinen Geldbeutel.

Ich habe mir schon Anlagen zeigen lassen aber die waren viel zu teuer so dass sie sich nicht amortisieren lassen bevor sie ersetzt werden müssen.
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Helau I.R.,
kommt auf den Standpunkt an.

Dauerfrostfrei im Pazifik?
Europäisches Flachland mit mind. 6 Monaten ohne Frost (Mai-Oktober)?
Schweizer Berglage mit Nachtfrost praktisch immer?
Salzige Seeluft in der Nähe?

Wird bisher kalt geduscht?
Wenn "Warmduscher", wie teuer ist der Vergleichspreis?
Französischer Atomstrom zu 10 ct./KWH ist schwerlich schlagbar!
Es sei denn, der Speichertank ist sowieso schon vorhanden.

Aktuelle Flachkollis aus dt. Fertigung, selektiv beschichtet, mit Spezialglas
und Wärmedämmung, kommen komplett ab 150 Euro/QM vom Fliessband.
Da lohnt das Selberlöten kaum. Jeder QM bringt rund 1 KWH täglich zur
hiesigen Tag-und-Nacht-Gleiche.

Gruß Pitt

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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von NORTON »

@Jürgen, @ Pitt= wir müssen uns sehen, danke für die Info. :sonne:

Grad Besuch da, komme später nochmals hierher.

Liebe Grüße
Ralf
http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio

ICH HEIßE ALLE NEUEN MITGLIEDER HERZLICH WILLKOMMEN! :sonne:

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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:Helau I.R.,
kommt auf den Standpunkt an
Das Haus um was es geht steht hier..

Was ich gerne möchte ist: Heisses (zum Waschen und Duschen) Wasser Strom. Ich weiss aber nicht genau wieviel Strom wir brauchen. Ich bin da fast ein kompletter Analphabet und muss mich zuerst einlesen.
Ich hatte Projekte mit Photovoltaik bereits mal, mit lokalen Partnern besprochen. Es wurde aber nie konkret weil, nur über den Daumen gepeilt, die Kosten zu hoch waren.

Der Stromverbrauch wird durch die folgenden Verbraucher beinflusst.

2x 40" Led TV
2 grosse (Glaube irgendwas mit 180 Liter im Kopf zu haben) Kühlschränke. Aber beide mit A+ Zertifizierung
Beleuchtung im Haus. Aber alle Leuchtkörper sind Energiesparlampen.
3 Durchlauferhitzer für das Duschwasser
1 x eine Split Klimaanlage mit 1.5ps

Das ist es dann schon in etwa. Gekocht wird mit Gas. Deswegen benötigen wir keinen Strom fürs Kochen. Da ich nun in absehbarer Zeit ein Dach erneuern will wäre es natürlich eine Option mit Photovoltaik etwas zu machen. Sonne und Licht ist genügend Vorhanden.

Heisswasser ist kein Muss sondern nur eine Option. Wir brauchen das heisse Wasser vor allem zum Duschen. Und das funktioniert mit den lokalen, in den Duschen verbauten Durchlauferhitzern relativ gut. Wahrscheinlich werden wir das auch beibehalten. Aber Strom selber zu erzeugen wäre schon ein tolle Sache. Aber es muss sich halt auch finanziell lohnen. Denn eine Einspeisevergütung gibt es nicht.

Bin für Tipps sehr dankbar und denke gerne über jeden Hinweis nach.
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von Brett-Pitt »

Hallo Jungs,

weiter im Thema, hier: GRUNDLAGEN

Bevor man zur Energieberatung schreitet oder gar Investitionen tätigt, muss die
IST-Analyse und das SOLL-Ziel klar definiert werden. Wir müssen immer drei
Datentypen unterscheiden:
FAKTEN,
VARIABLEN und
UNBEKANNTE

Faktum ist zB. die aktuell verbrauchte Energiemenge. Der aktuelle Strompreis.
Die Kosten einer Solaranlage. Kreditzins und Tilgungsdauer.
Variabel ist die künftige Energiepreisentwicklung. Oder der WW-Verbrauch, wenn
ich nicht weiss, ob das Kind zuhause studiert oder im Ausland.
Unbekannt bleibt, wie lange die Kollektoren wirklich halten. Oder wielange ich noch
lebe. Oder ob Putin morgen noch Gas durchlässt.

Wichtig ist, ALLE verfügbaren Fakten zu sammeln. Es bleiben dann immer noch genug
Variablen und Unbekannte. Plus Rechenfehler und Handwerkermurks.
Ob sich eine Investition lohnt oder nicht, entscheidet sich oft schon in der
Planungsphase.
Wenn Berater oder Anbieter ohne Rechennachweise die "eierlegende Wollmilchsau"
mit Lizenz zum Gelddrucken anbieten: Bleibt höflich und sachlich, und setzt sie vor die Tür!
Ich kann dazu Geschichten erzählen, mindestens 2 Bierkisten lang...

Blind lohnen sich nur stets 3 Massnahmen:
1-Scheiben-Glas (in noch guten Rahmen) ersetzen durch U1.1er-Glas.
Ausrollen von Dämmware im ungenutzen Speicherbereich, und
Solar-Warmwasser als Alternative zu WW aus Strom (wenn ansonsten
kein anderer Energieträger vorhanden ist, und wenn mind. 2 Personen
versorgt werden).

Alles andere muss peinlich genau berechnet werden !!!
Auch die Reihenfolge der Massnahmen ist wichtig. Zuerst natürlich
die lohnensten Brocken. "Gewinne" daraus finanzieren dann die nächsten
Schritte.
Bestes abschreckendes Beispiel: Mein Haus!
Seit 6 Jahren habe ich Solar-WW. Aber mit der Dämmung fange ich erst jetzt
an. Klarer Fall von falscher Reihenfolge.


An Inno-Raser:
Du verstehst, warum ich das oben Gesagte hier so episch ausbreite?
Wie soll ich einen Ratschlag geben, wenn du weder die jährlichen KWH
benennst noch den örtlichen KWH-Preis ?
PV-Strom zum eigenen Sofortverbrauch kostet in D ca. 14 Cent/KWH. Geschickt
gemischt mit Stützbatterien kommt man auf gemittelt ca. 28 Cent hin. Also nicht
teurer als Netzstrom. In Deutschland!
In Frankreich ist der Strom viel zu billig, aber radioaktiv.
Für dein Haus auf den PH könnte sich eine (selbstgebaute) Solarthermie-Anlage lohnen,
wenn alle drei Duschen nah beieinander liegen. Man müsste aber seperat ermitteln, wieviel
Strom/Dollar die 3 DLE bisher verbrauchen. Solarstrom hängt von den Batteriepreisen ab,
und die dürften in den nächsten 2 bis 3 Jahren noch fallen. Soviel fürs Erste...

Gruß und Helau,
Prinz Pitt

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olster
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Re: Für ein besseres Morgen

Beitrag von olster »

Super spannend dir zuzuhören äh lesen, Brett Bit.
Wenn du in D-dorf deinen Vortrag hältst, wäre es toll wenn du es hier rechtzeitig öffentlich machst.
Das interessiert mich brennend (Achtung - Wortspiel ;) ). Es sollt sich lohnen ein paar C Atome mit O2 verschmelzen zu lassen um dabei zu sein zu können, wie du das Thema für uns durchkaust.

hier in Bremen gibt es eine Analogveranstaltung , die auch sehr zu empfehlen ist.
http://www.energiekonsens.de/de/startseite/index.html

Wohl auch wegen der zur Zeit günstigeren Spritpreise und der politischen Situation in der Ukraine und Nahost, Pegida und der Isalmismusdebatte findet dieses Thema in der Presse nicht mehr die Beachtung, welches ihm eigentlich zusteht.
Das merkt man auch an den sich wandelnden Themen hier im Forum. Das soll keine Kritik an diesem Forum sein, das Thema Energiesparen ist ja auch schon lang und schmutzig und sehr facettenreich behandelt worden und es schwingt natürlich immer noch in den einzelnen Fäden mit. Die Themenschwerpunkte hier liegen schon lange woanders.
Schade finde ich nur, wenn sich einige (auch Altgediente) hier im Forum anderen Zweirädern zuwenden, um dann eher Motorrad- oder Roller typisch unterwegs zu sein, und so den Energiespareffekt als nicht mehr vorrangig erachten. :motzen:
Aber es gibt zum Glück ja auch reumütige Heimkehrer. Und Leute wie dich, die uns immer wieder einen Spiegel vor die Nase halten. :)
Weiter so. Ich denke da sind alle ganz bei dir :prost2:
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