Also die Lage bei uns ist krass! Ganze Städte sind komplett abgeriegelt worden. Cebu zum Beispiel kann man weder verlassen noch betreten. Wer drinn ist ist drinn, und wer draussen ist ist draussen. Egal warum und wie.
Auch die Insel Bohol ist seit Tagen komplett abgeriegelt. Es gilt die "No sail policy". Also weder Fähren noch Flugzeuge dürfen verkehren. Dazu patroulliert die Küstenwache, mit Schnellbooten, um auch jedes noch so kleine Boot zu stoppen das die Insel erreichen will.
Es gilt auch in vielen Provinzen die EQC (enhanced community quarantine). Shops sind alle geschlossen ausser den überlebenswichtigen Läden wie Food, near food, Drugstores usw. Es ist überall eine Curfew verhängt worden.
Einkaufen kann nur noch einer pro Haushalt. Dazu benötig man einen Pass. Ohne solch einen Pass oder sonstigen Verstoss gegen die sehr strikten Auflagen, kommt man in arge Bedrängnis. Neben der Polizei, den Barangay Tanods usw., patrouilliert auch das Militär. Es gibt auch viele Strassensperren und an jeder Ecke Checkpoints.
Weiter wurden wir in Bohol verpflichtet in jedem Haus einen sogenannten «quarantine room» bereit zu stellen. Dort sollen PUM (Person under monitoring) «eingesperrt» werden.
Es ist sehr krass was da im Moment abgeht! Und da ist auch kein Raum für Toleranz. Es wird STRIKT durchgegriffen!
So ist es zum Beispiel in einigen Gebieten verboten zu zweit auf dem Motorrad zu fahren. Egal von Familienangehörigen oder nicht. So ist zum Beispiel letztens ein Mann mit deiner Frau auf dem Motorrad in eine Kontrolle geraten. Beide wurden auf den Polizeiposten mitgenommen und sie wurden mit einer Busse von PHP 5000.- bestraft!!!! Da ist ein Viertel von einem mittlernen Einkommen!!! Sehr viel Geld für die Menschen dort.
Aber der öffentliche Verkehr ist komplett lahmgelegt. Es gibt keine Busse, V-Hire, Tricycle, Habal-Habal driver mehr. Nada. All dies sind aber Jobs wo Menschen erledigen, die von der Hand in den Mund leben. Also auf die täglichen Einnahmen angewiesen sind. Es ist wirklich sehr, sehr krass!!!!
Aber die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt der Menschen ist riesige! Die Philippinos sind unglaublich hilfsbereite Menschen. Es wird geholfen wo man nur kann. Wie immer, wenn andere in Not sind. So sind zum Beispiel Hilfspakete der Regierung (Food) abgelehnt worden mit der Aussage: Gebt es denen weiter die es dringender brauchen als wir!
Die Menschen stehen zueinander. One Nation, One Spirit! Das ist grossartig.
Aber Home Quarantäne ist sehr schwierig. Freunde von uns, eine typische Mittelklassfamilie in einer städtischen Region. Die leben in einem Haus mit rund 40 Quadratmeter. Vor dem Haus hat es noch hat es noch etwa 20 Quadratmeter Platz. Da wohnen sie mit 3 Kindern. 3, 8 und 9 Jahre alt. Für mich wäre das der komplette Alptraum. Aber sie meistern es mit einer unvergleichlichen Gelassenheit und einem Verständnis, um das ich sie ungemein bewundere.
Wir persönlich haben es gut. Wir haben, in Bohol, sowohl in Cogon ein sehr grosses Haus mit viel Umschwung und dazu noch unser Resort das rund 4 Ha Land hat. Also genug Platz, um auch mal alleine zu sein oder sich gut die Füsse vertreten zu können.
Noch bevor der shut down so richtig losgegangen ist, war meine Frau noch, mit dem Hilux, in der Inselhauptstad Tagbilaran und hat zünftig eingekauft. Nein, kein Toilettenpapier! Wir nutzen Bidets! Und das schon seit ewigen Zeiten! Warum man sowas in Mitteleuropa nicht hat ist mir ein Rätsel! Für den Preis eines mittleren privaten Toilettenpapierlagers bekommt man schon eine Einsteigerausführung die vollkommen ausreicht. Dann könnten die Toilettenpapiermanie befallen auch wieder ruhiger schlafen.
In Bohol haben wir noch keinen einzigen bestätigten COVID-19 Fall. Aber viele PUM’s. Aber die sind unter strikter Quarantäne und leiden wohl eher an einer normalen Grippe.
Aber die Hilfe ist wirklich gross. Nicht nur von der Bevölkerung, sondern auch von den Unternehmen. Viele Spenden. Bargeld, Lebensmittel, medizinisches Equipment usw. Und dass ohne wenn und aber und auch ziemlich früh. Also schon vor dem Lock Down. Diverse Banken und Shoppingmall Betreiber haben Namhafte Beträge gespendet. Die Solidarität ist wirklich riesig.
Hier ein paar Bilder dazu. Aus FB. Das ist, ungleich zu euch, hier ein SEHR wichtiges Kommunikationsmittel mit dem sowohl Unternehmen als auch Behörden mit der Bevölkerung kommuniziert.
Aber trotz allem, den Humor verliert mach trotz allem nicht:
St. Peter ist ein Beerdingungsinstitut!
Ansonsten kann vielleicht das noch über die Krise helfen:
Denn es gibt ganz viele Menschen die kein Zuhause habe und auf der Strasse leben. Die triffte es jetzt grad superhart!

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Und zum Schluss noch ein Zeitungsartikel der in der Bohol Chronicle erschienen ist:
Bohol prepares for worst