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Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 18:34
von Done #30
Boah, Mann, was hab ich angerichtet? wie brech ich das runter? zur Vorgeschichte >hier< klicken

Ok, ich versuchs mal mit weitgehend eigenen Worten.
zur Klarstellung: Wenn man etwas bezüglich einer Größe, hier Reibung, genauer Gleitreibung, vergleicht, dann müssen rundum identische Bedingungen herrschen.
Es muss sich um dieselben aufeinandertreffenden Materialien mit den folglich gleichen Reibungskoeffizienten handeln. Zitat: "Die Reibung hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab (Materialpaarung, Oberfläche, Schmierung, Temperatur, Feuchte, Verschleiß, Normalkraft etc.)." Dieser Koeffizient ist dimensionslos und damit schon mal verdächtig. Es kürzt sich beim Berechnen alles raus, besonders die Fläche, die letztendlich nirgends in keiner Berechnung mehr auftaucht.

Für die Praxis außerhalb der theoretischen Physik ist aber die Tatsache fatal, dass es nie eine absolut ebene und homogene Oberfläche gibt. "Raue" Flächen "verhaken" sich, so ähnlich wie es Klettbänder oder Zahnräder tun und suggerieren so eine höhere Reibung. Das hat aber mit Reibung per Definition nichts zu tun, das geht schon Richtung Kraftschluß.
So erklären sich auch die unterschiedlichen Werte für Haftreibung und Gleitreibung. Die anderen Reibungsarten (Roll-, Wälz- etc...) lassen wir weg.

Riesige Bremsscheiben haben viel Vorteile: aufgrund des größeren Durchmessers und der höheren Umfangs, hat man einen größeren Hebelarm zur Radachse. Also genügen kleinere Kräfte um die Rotation zu verlangsamen. Die Bremse wird besser dosierbar. Vergleich einer mal am 28-Zoll-Fahrrad eine Trommelbremse mit einer Scheibenbremse, sowie einer ganz normalen Felgenbremse bezüglich Dosierbarkeit.

Außerdem muss die Hitze ja irgendwo hin. Die o.g. Nadelspitze aus Bremsbelagmaterial hätte da ein ernsthaftes Problem, ebenso irgendwann mal die Trommelbremse beim o.g. Fahrrad, lange bevor die anderen Bauarten schwächeln.

Also stimmt die Aussage: Ein Fußballfeld und eine Nadelspitze aus demselben Material, die auf dasselbe Material auf der anderen Seite drücken haben identische Bremswirkung. Unterschiedliche Fläche, gleiche Kraft ergibt gleiche Bremswirkung.
Ja, klar, klingt komisch .....


Noch ein paar Links
https://www.frustfrei-lernen.de/mechani ... ibung.html

http://physik.uibk.ac.at/lehre/P.Brenne ... raefte.pdf
hier ab Seite 25 unter Punkt "4.1.2. Ist Reibung von der Größe der Kontaktfläche wirklich unabhängig?" lesen was man sowieso schon fest glaubt, also "die in dieser Formel steckende Behauptung, die Reibungskraft sei unabhängig von der Auflagefläche ist schlicht falsch"
sondern bis zur Schlussfolgerung Seite 27 unten:
"Für den nicht existierenden Idealfall von perfekt harten, perfekt glatten und perfekt parallelen Oberflächen ist die Reibung von der Größe der Kontaktfläche tatsächlich unabhängig. "

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 18:39
von Innova-raser
Ich habs gelesen und meinte auch soweit verstanden zu haben. Aber weder Lehrsatz noch die Logik erschliesst sich mir. Entweder bin ich einfach zu blöd oder es ist schon zu spät. Ist ja hier schon Mitternacht vorbei und es war ein stressiger Tag.

Ich jedenfalls bleibe dran. Ich will das noch packen. :mrgreen:

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 18:53
von Done #30
Innova-raser hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2017, 18:35
Die Grösse der BS ist relevant für die Ableitung der Wärme. Und Achtung, wir sollten hier immer vom gleichen Anpressdruck ausgehen! Sonst wird das nix.
Vorsicht: Druck ist nicht gleich der Kraft. Druck hat was mit Kraft je Fläche zu tun. Gleicher Druck ergibt auf größerer Fläche mehr Kraft. Das ist das Prinzip der Hydraulik.

Als Kontrast ein anderes Beispiel: Gleiche Fläche, unterschiedliche Kräfte, unterschiedliche Wirkung in drei Stufen

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 20:52
von Innova-raser
Hab ichs doch noch geahnt dass ich etwas falsch schreibe! :oops: :stirn:

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 21:13
von thrifter
Mit Füsik alleine kriegt Ihr niemals eine gute Bremse... :aetsch:

Duck und wech,

Reinhard

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 22:57
von Done #30
Einen Anker bekomm ich nicht eingetragen. ;-)

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 06:11
von Innova-raser
Hast du es denn schon mal versucht? Ich meine bei deinen Fähigkeiten und was du dir schon alles erfolgreich eintragen lassen hast. :laugh2:

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 09:38
von wolfgang2011
Zur Vertiefung der Materie empfehle ich ein Lehrgang , der nächste in Sinsheim:

http://bremsenakademie.de

oder wer Langeweile hat kann ja mal hier stöbern ,
dort wird auch auf die oft diskutierte Kupferpaste eingegangen:

https://textar-professional.com

Gruß

Wolfgang2011

Re: Füsig allgemein, hier Reibung und Reibungsflächen

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 10:08
von mako
als ich 12 war hat mich das nicht gejuckt, wir fuhren bundeswehr Maico für 5 mark beim schrotthändler gekauft, ohne Bremse. der sprit dafür wurde aus opa s rasenmäher entwendet und mit irgendwas öligem gemischt. den maico motor hat das nicht gestört , dem war egal wie hoch die reibung war, das war ein schöner sommer, ich weis nicht was aus der alten BW maschine wurde.