Honda Innova Forum

Hallo,

auf meinem Weg zur Arbeit, sehe ich seit Jahren eine alte Honda CB 250 RS unter einem Carport stehen. Neulich habe ich angehalten und gefragt, ob sie denn zu verkaufen wäre.

Also: Honda CB 250 RS
12.000 Kilometer
seit ca. 10 Jahren abgemeldet
alte Reifen, Batterie platt, Motor lässt sich mit dem Kickstarter drehen, Rost an beiden Auspuffen, Rost an den Speichen des Hinterrades, Rost an den hinteren Stoßdämpfern (Chrom blättert ab), Alu der Felgen sehr korrodiert (Salz?), der Lack ist matt. Ob der Tank innen rostig ist, habe ich nicht nachgeschaut. Bremse fest.

Ich war interessiert und hoffte, die alte Möhre für 100 Euro zu bekommen.
Da habe ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Besitzerin meinte, die CB stände doch super da! Klasse Zustand. Und nur 12.000 km.
Also 1200 Euro sollte die in dem Zustand schon bringen. Sie hätte sich im Internet informiert. Da ständen ähnliche um ca. 1200 Euro zum Verkauf.

Natürlich kam es zu keinem Kauf. Weil, bis ich die CB TÜV fertig habe, Batterie, Bremsen, Reifen und Schläuche, womöglich noch Bremsleitung, usw. käme ich auf einen Preis um die 400 Euro. Und viel mehr Wert ist eine CB 250 RS wirklich nicht. Es ist ja schließlich keine Bol d Or.

Ich frage mich immer, schauen die Verkäufer ihre Ware nicht an? Sehen sie nicht, dass es sich um fast Schrott handelt? Meinen sie, dass sich die Interessenten um eine 250er aus den 80er Jahren (hässlich, mit viereckigen Instrumenten und viereckigem Scheinwerfer) schlagen? Nein, tun sie offensichtlich nicht. Eine 250er zählt in der Motorradhirarchie so gut wie nichts. Jeder (fast), der den 1er hat, fährt größer. Schon eine 500er gilt in der Szene als Zumutung.

Und dann immer die Informiererei im Internet. Natürlich kann ich in Ebay Kleinanzeigen oder Mobile jeden Preis verlangen, der mir grade einfällt. Aber mit verkaufen ist dann halt nichts. Im Mobile steht sogar eine CB 250 RS für 2800 Euro drin. Die wird für den Preis, auch nicht für die Hälfte, die nächsten Jahre niemand kaufen.

Da fällt mir noch ein: die Verkäuferin meinte, dann lässt sie die CB halt noch ein Paar Jahre stehen, dass sie noch mehr im Wert steigt. Ich meinte dann, sie solle die CB doch fahren. Sonst geht sie immer noch mehr kaputt. Fahrzeug eben. Und durch das lange Stehen, wird ein Motorrad nicht zwingend wertvoller.

Ich musste es mir einfach mal von der Seele schreiben.

Gruß
Bernd

Bernd hat geschrieben:Da fällt mir noch ein: die Verkäuferin meinte, dann lässt sie die CB halt noch ein Paar Jahre stehen, dass sie noch mehr im Wert steigt. Ich meinte dann, sie solle die CB doch fahren. Sonst geht sie immer noch mehr kaputt. Fahrzeug eben. Und durch das lange Stehen, wird ein Motorrad nicht zwingend wertvoller.

Ein Preis ist der Punkt bei dem sich ein Verkäufer und ein Interessend einigen die Ware zu tauschen.

Deshalb sind Preise meistens sehr relativ. Relativ zum Zustand der Volkswirtschaft.

Wenn die Verkäuferin nicht verkaufen will zu dem Preis den es dir Wert ist so lasse sie doch einfach weiter so machen wie sie meint es sei das beste. Wenn Sie das Mopped weitere 10 Jahre stehen lassen will, so what?

Wenn du es aber unbedingt haben möchtest so wirst du wohl bezahlen müssen was die dafür verlangt.

Es passt schon, wie es ist. 100 Euro wären genug gewesen, anhand des Wiederherstellungsaufwandes.
Außerdem habe ich somit schon eine Baustelle weniger. Glück gehabt.

Mich wundert es halt, was Verkäufer so verlangen, anhand ihrer Ware und der Internetrecherche.

Gruß
Bernd

Moin!

Bernd, das ist leider so mit die Leude!

Alle Marktfremd. Fast alle!

Ein Freund des Hauses hat neulich eine
für 700€ inserierte CB 250 RS gekauft

Motor lief, Rest Scheisse.

Gammel, kein TÜV, laut im Kopf (Ventile), Harley-Embleme rundum, verchromte Bowdenzugschoner bla bla bla. Halt das volle Assiprogramm.

Er bot ihm 20€ als Aufwandentschädigung, nachdem er Spritgeld für die unnütze Anfahrt verlangte.

Mitgenommen schlussendlich für 100€.

Investiert: 7€ Bremslichtschalter und 48€ TÜV

Jetzt ist sie sein treuer billiger Begleiter.

Vll ist sie in Hamm zu bestaunen? Mal sehen.

Mit freundlichen Grüßen
MM

Sieht klasse aus...

Sachsenring hat geschrieben:Moin!

Bernd, das ist leider so mit die Leude!

Alle Marktfremd. Fast alle!

Ein Freund des Hauses hat neulich eine
für 700€ inserierte CB 250 RS gekauft

Motor lief, Rest Scheisse.

Gammel, kein TÜV, laut im Kopf (Ventile), Harley-Embleme rundum, verchromte Bowdenzugschoner bla bla bla. Halt das volle Assiprogramm.

Er bot ihm 20€ als Aufwandentschädigung, nachdem er Spritgeld für die unnütze Anfahrt verlangte.

Mitgenommen schlussendlich für 100€.

Investiert: 7€ Bremslichtschalter und 48€ TÜV

Jetzt ist sie sein treuer billiger Begleiter.

Vll ist sie in Hamm zu bestaunen? Mal sehen.

Mit freundlichen Grüßen
MM

Mit nem Hunderter ist man auf der risikolosen Seite. Falls der Bock unrettbar ist, bekommt man seinen Einsatz immer wieder zurück, beim wieder verkaufen.

Allerdings ist bei 100 Euro echt Schluss. Bei so zweifelhaften Möhren.
Auch wenn sie in Verkäufers Augen als fast neuwertig da steht.

Gruß
Bernd

Pitt hat da einen schönen Satz: Sei nicht verliebt in dein Produkt.
Das vernebelt die Sinne. Gilt für Käufer und besonders als auch Verkäufer.

Ich frage mich immer, warum die Verkäufer überhaupt verkaufen wollen, wenn sie ihren Artikel so lieben.

schweren Herzens, nur in gute Hände und so weiter.

Mal ehrlich. Wenn ich was verkaufe, will ich es los haben. Und bin froh, wenn es endlich weg ist. Der Käufer kann es dann behandeln wie er will.

Gruß
Bernd

Das kann aber auch anders laufen.

Ein Arbeitskollege wollte mir eine Vespa Bravo schenken .
Ich gab im trotzdem den Inhalt meines Geldbeutels ( 50 Euro) und sah später, daß man für diese Mofas um die 200 Euro bei EBay erzielt.

Ein paar Tage später erzählte ich dem Kollegen vom "Wert" seines Fahrzeugs und legte fairerweise nochmals 100 Euro drauf.

Ich hatte danach ein/zwei Jahre jede Menge Spaß mit dem "Entschleuniger" , aber irgendwann stand sie dann doch im Weg.

Flux stellte ich sie zu EBay und sehe da. Die erhofften 200 Euro bot einer aus Augsburg.

Pünktlich wie abgesprochen stand er dann mit einem XXL Motoradanhänger und einem PS starkem Zugfahrzeug vor der Tür.

Wir verzurrten das Teil und das sah wirklich SUPER aus.

Als er nach ein paar Tassen Café später vier 50Euro Scheine aus dem Gelbeutel blätterte sagte ich bei 150,
"Halt das reicht, ich habe selbst nur 150 dafür bezahlt".

Mich haben die nicht geforderten 50 Euro noch nie gereut

Als Geschäftsmann würde ich gnadenlos verhungern.

Gruß Dieter

Bernd hat geschrieben:Ich frage mich immer, warum die Verkäufer überhaupt verkaufen wollen, wenn sie ihren Artikel so lieben.

Wollen Sie denn das wirklich? Ich glaube nicht.

Nicht wenige Menschen gehöre in die Kategorie Jäger und Sammler. Und dazu könnte man ja mal etwas gebrauchen von all dem was man da so hortet. Jeder halt so wie er kann.

Meine Erfahrungen ist, immer der Spruch hinstellen bis die teurer werden.
Da ich aber auch Karosseriebau gelernt habe, wäre bei den meisten karren auffahren das sinnvollste.
Die werden nie mehr Wert, eher weniger durch die Standschäden. Und sowas wird generell in einem erbärmlichen Zustand abgemeldet, weil eine Reparatur da wohl gerade zu aufwendig gewesen wäre.

Tja wenn man dann vorbei kommt und Interesse hat, ist die Realität meist schon voll vergessen. *fg*

Solche Typen kenn ich!
Das ganze Leben auf der Verliererstraße, richtige "oberschlaue" BiedermannInnen (gegendert).
Aber kaum fragt einer nach irgendwas dann werden die Mäuse zu Hyänen.
Sehen DIE Gelegenheit gekommen einmal selbst groß abzukassieren, klappt natürlich nicht und sind schon wieder die Looser.
Blöd gelaufen!
Don