Außerdem sagte sich auch noch Böcki mit seinem seit Ewigkeiten fälligen Lenkkopflager an.
Also Freitag nach der Arbeit direkt mit der Inno auf die AB.
Es lief gut 250 km gut bis zur Abfahrt bei Emden. An der Ampel stehengeblieben, hörte sich der Motor aber gar nicht gesund an. Schaben, Rasseln. Oh, oh,oh.
Also behutsam die letzten 40 km weitergetragen und erst mal über Nacht in der Werkstatt geparkt.
Am nächsten Mittag tauchte dann ein ziemlich nasser Böcki auf, der auch etliche hundert km hinter sich hatte und erst mal dringend einen heißen Kaffee brauchte. :look:
Dann die erste Inno auf die Bühne, Rad raus, Verkleidungsteile gestrippt und das alte LKL entkernt.
Das zierte sich ganz mächtig; die untere Lagerschale kam nur in Stücken raus. Dafür gingen die neuen problemlos rein. Dann ein halbes Hundert Kugeln sanft im Fett plaziert und behutsam die Gabel wieder in den Lenkkopf eingeführt. Sieg! keine Kugel rausgefallen! Handschlag!
Sachmal, grübel, war die Bremse vorher eigentlich auch schon links?????????? :drunk2:
Aaaaaarrrggggghhh, die Spezialisten am Werk…. Gabel verkehrt rum drin.
Also, Schrauben wieder los, LKL wieder raus, Gabel umgedreht.
Und, unverdientes Glück, alle Kugeln bleiben brav an ihrem Platz und ließen sich sofort wieder einführen!
Lagerspiel sorgsam eingestellt und das ganze Geraffel wieder zusammengebaut.
Erstes Moped fertig… :eiei:
Aber, da war noch was an meinem? So merkwürdige Geräusche?
Inzwischen war auf Kollege Christian von der Schicht aufgetaucht; heute nicht auf Inno, sondern auf Honda Rebel von Töchterlein.
Also zweite Inno auf Bühne. Motor einmal kurz laufen lassen; betretene Gesichter bei drei Innovisti.

Nee, das hört sich gar nicht gut an. Da ist wohl schon wieder ein Pleuellager fällig...
Gut, daß ich noch den anderen Motor von der Islandtour habe, den die versammelte Innogemeinde im letzten Jahr „zusammengeworfen“ hatte.
Erinnert Ihr Euch noch, wie wir die Kurbelwelle nach dem Pleueltausch im Schraubstock zusammengepreßt haben? Und danach mit Hammerschlägen zum Takt der Meßuhr traktiert… :nock:
Oder den neuen Originalkolben völlig unverfroren in den 30 Tkm gelaufenen Zylinder gesteckt?

Ich hatte mich ja bis jetzt nicht getraut; aber jetzt muß er ran; da hilft nichts. Schließlich muß ich ja morgen wieder die 300 km zurück…
Also nochmal: strippen, schrauben, abstöpseln und plumps, war der alte Motor raus. Ratzfatz war der neue auch drin, angeschraubt und angeschlossen.
Öl drauf, Batterie dran, 2 Sekunden georgelt und sofort ertönte das herzerwärmende Geräusch eines neuwertigen Innomotors. Handschlag drauf von der versammelten Innobande!

Dann noch Pizzaalarm, wohlverdient und bald danach rief die Matratze immer lauter nach den müden Schraubern.
Am nächsten Morgen mußte Böcki früh weg; weitere Wahnsinnsetappen warteten auf ihn.
Ich schraubte noch geruhsam den Rest wieder um den Motor herum und mußte dann den Rückweg wegen Dauerregens ganz ohne Probefahrt beginnen.
Die Autobahn habe ich wegen des neuen Kolbens erst mal gemieden und bin die ersten 200 km Landstraße gefahren. Ein kurzer Stop noch zum Nachstellen der Kupplung; sonst lief das Ding wie ein Glöckchen. Natürlich Gegenwind, und nicht zu knapp; also gab es nicht ganz so viel Einfahrschonung, wie ich mir vorgenommen hatte. Aber die ungeduldigeren Exponenten der deutschen vierrädrigen Spaßgesellschaft drängelten auch so schon genug.
Also, Fazit: Man kann einen kaputten Innomotor für 25 € wieder zum Laufen kriegen.
Quod erat demonstrandum…
Ach ja, bevor ich es vergesse: Der Fliesenleger war auch schon fertig…

Gruß
Reinhard