Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks.

Über was man sonst noch redet
Andrais
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Andrais »

Man könnte da alles auch anders sehen: Wenn jeder so denkt und weniger Benzin verbrennt, das Auto länger fährt, die Unterhose länger trägt, nicht 2x im Jahr ein neues Händy kauft (psychische Obsoleszenz) , mind. 1x im Jahr in den Urlaub fliegt, nicht am verkaufsoffenen Sonntag teilnimmt usw., dann werden wir das am BIP aber mächtig zu spüren bekommen . Obs uns mit dem ganzen Sparen dann wirklich besser geht ? :laugh2:

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velociped
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von velociped »

Bernd hat geschrieben:Ein jeder streckt sich nach seiner Decke und versucht sein Tun und Lassen zu rechtfertigen.

In den 80er Jahren gab es mal ein Interview, war es von der Auto Motor und Sport oder dem Stern, mit Herrn Bovensiepen, Chef von Alpina, einem BMW Veredelbetrieb. Herr B. rechtfertigte sich auf die Frage, ob es denn in Ordnung sei, dass die Autos die er Verkauft, überdurchschnittlich viel Sprit verbrennen: wenn einer viel verdient, steht es ihm auch zu, mehr Ressourcen zu verbrauchen.
Gruß
Bernd
Ist doch heute auch noch so. Der "Leistungsträger", der "Besserverdienende", dass sind doch nach eigenem Verständnis zumeist auch die Kronen der Schöpfung.
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Trabbelju
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Trabbelju »

velociped hat geschrieben:Ist doch heute auch noch so. Der "Leistungsträger", der "Besserverdienende", dass sind doch nach eigenem Verständnis zumeist auch die Kronen der Schöpfung.
Zumindest gibt sich der eine oder andere so.
Mutter Theresa war aber eine andere Hausnummer.
Um aufgeblasene Popanze mache ich einen Bogen.
Was aber auch eine Frage des Wertesystems ist, denn wir haben offensichtlich ja nicht alle das gleiche Wertesystem.
Und wer maßt sich an zu beurteilen, was denn nun "das richtige Wertsystem" ist.
Neben all den Gierigen gibt es eben auch die Bescheidenen.
Und das ist gut so.
Denn Geld macht nicht glücklich. Denn jener, der mit den meisten Spielsachen stirbt, stirbt trotzdem.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ganz andere "Glückskriterien" ergeben.
Gute Seeleute erkennt man bei schlechtem Wetter

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NORTON
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von NORTON »

Du sprichst mir sowas von "aus der Seele"! :prost2:

Zufriedenheit ist das Allerwichtigste.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio

ICH HEIßE ALLE NEUEN MITGLIEDER HERZLICH WILLKOMMEN! :sonne:

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Ecco
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Ecco »

Trabbelju hat geschrieben:Denn Geld macht nicht glücklich.
Doch, bis 60.000,- Euro Jahresnettoeinkommen. Darüber liegt die "Glücksgrenze".
Mehr Geld - nach oben offen - bringt dann nichts mehr an emotionalem Wohlbefinden, egal wie
viele Millionen.
Die Lebenszufriedenheit steigt allerdings schon weiter an mit den Penunzen.

Grüße
Bernd

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NORTON
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von NORTON »

Seh ich nicht so.

Wir hatten schon mehr Geld zur Verfügung als heute, (Ein Klacks seit jahren), sind aber zufriedener und glücklicher als zuvor.

Man kann nicht von sich selbst auf andere schließen.

Ich freue mich über glückliche 25 Jahre Ehe, soeben gefeiert, über Gesundheit, und eine Tochter, die uns Freude bereitet.

ich habe ein schuldenfreies Haus. Das ist alles mehr, als ich mir mit 20 vorstellen konnte.

Gruß Ralf
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Zephyroth
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Zephyroth »

Ein großes Problem, was den schonenden Umgang mit Ressourcen angeht, ist unsere heute Wegwerfgesellschaft, bzw. das Produktdesign. Wenn ich so die Produkte in meiner näheren Umgebung anschaue, dann finde ich meistens ein eingebautes Ablaufdatum:

In der Elektronik sind's häufig die Kondensatoren, die nach genau berechneter Laufzeit den Geist aufgeben. Das betrifft fast alles, was mit Elektronik läuft, das beginnt beim Flachfernseher bis hin zur Energiesparlampe (egal ob LED oder Leuchtstoffröhren). Bei den Smartphones ist es der inzwischen immer häufiger fest verbaute Akku. Bei anderen Geräten wird eine Dichtung morsch oder es bricht ein Plastikteil. Reparieren lohnt sich nicht, weil es 1.) vom Hersteller nicht gewünscht wird und 2.) eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Druckerpatronen sind inzwischen häufig teurer als ein neuer Drucker.

Auch die heutigen Autos folgen diesem Trend, der zwar teilweise durch die höhere Komplexität erklärt werden kann, aber meistens ist schon ein ziemlicher Humbug drinnen, was Ressourcenschonung angeht. Muß ein Dieselfilter so verbaut sein, das ein Wechsel 45min braucht (war bei meinem Civic so)? Ist es notwendig einen ganzen Scheinwerfer zu tauschen, nur weil ein Leuchtmittel kaputt ist (willkommen in der Zukunft mit den "Voll-LED-Scheinwerfern") und dieses untauschbar mit dem Scheinwerfergehäuse verschmolzen (EU-Richtlinie für LED-Scheinwerfer: Es dürfen keine Module verwendet werden).

Als Kunde ist man schon in die Enge gedrängt, weil einfach nur mehr so gebaut wird. Man bekommt keinen haltbaren Fernseher mehr, oder einen an dem man noch selbst was richten kann. Dabei sind heutige Fernseher von der Bauteilkomplexität fast einfacher als die alten Röhringer. Auch bei den Autos sehe ich keinen Ausweg. Nach unten hin begrenzt der Rost die Lebensdauer (wenn man ein einfach wartbares, altes Auto fahren will), bei modernen Autos springen mich schon die ganzen elektronischen Schwachstellen an, wenn ich die Dinger im Schauraum begutachte.

Aber das ganze ist eine Krankheit unserer westlichen Konsumkultur. Schaut man sich eben die Innova oder Wave an, dann sieht man das die Dinger für Regionen gebaut wurden, bei denen Nachhaltigkeit, Reparierbarkeit und Zuverlässigkeit eine weitaus größere Rolle spielen als der äußere Schein (man muß immer das neueste Modell fahren).

Grüße,
Zeph
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Ecco
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Ecco »

Hallo Ralf,

die oft zitierte "60.000er Glücksgrenze" basiert auf einer amerikanischen Studie in westlichen
Industrieländern.
Natürlich hast du Recht, Gesundheit und ein intaktes soziales Umfeld sind unbezahlbar, keine Frage.

Viele Grüße in den Odenwald
Bernd

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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Innova-raser »

Ecco hat geschrieben:Hallo Ralf,

die oft zitierte "60.000er Glücksgrenze" basiert auf einer amerikanischen Studie in westlichen
Industrieländern.
Natürlich hast du Recht, Gesundheit und ein intaktes soziales Umfeld sind unbezahlbar, keine Frage.

Viele Grüße in den Odenwald
Bernd
Wo gilt diese Glücksgrenze? Im Odenwald, in der Provinz, in mitte Berlin oder in München Schwabing?

Ich für meinen Teil bin fest der Ueberzeugung dass die grosse Lebenszufriedenheit NICHT vom Geld abhängt.

Wenn die Grundbedürfnisse wie Verpflegung, ärtzliche Versorgung, Hygine und ein solides Dach über dem Kopf das sind und die Gesundheit intakt ist dann glaube ich ist der Weg offen zum grössten Glück der Menschen.

Zerstört wird diese Idylle nur durch die sehr geschickten und fleissigen Marketingstrategen die genau wissen was uns glücklich machen muss und was wir dringen brauchen um (noch) glücklicher zu sein.

Diese haben das Spiel mit dem Hamster im Rad der einer Illusion hinterher rennt, bestens verstanden.

Bin kein Konsumverweiger, aber seit die 30 hinter mir gebracht habe (vorher habe ich richtig Gas gegeben) sehe ich vieles sehr viel differenzierter. Ich habe mehr als genug Geld. Jeden Monat bleibt einiges über.

Aber ich habe überhaupt keine Lust irgend etwas zu kaufen was ich definitiv nicht brauche oder mich nach kürzester Zeit wieder langweilt.
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Trabbelju »

Für das Wohlfühlen ist zum Beispiel ein ehrliches Umfeld wichtig. Menschen, die ehrlich und offen miteinander umgehen. Mit der Wahrheit kann jeder umgehen, auch wenn sie noch so beschissen ist.
Korruption läßt kein Vertrauen entstehen.
Einer Studie zufolge gehören die Schweden zu den überwiegend glücklichen Menschen, trotz der langen Dunkelheit im Winter.
Arbeitslosigkeit und Trennung/Scheidung machen Menschen unglücklich, auch weil ein Teil des gewohnten Umfeldes wegbricht.
Mehr Geld oder ein Neukauf erhöhen kurzfristig das Wohlgefühl, lassen aber relativ schnell wieder nach und der Mensch fällt wieder auf sein ursprüngliches Niveau zurück.
Das ist wichtig zu wissen, wenn denn die Partnerin mal wieder keine passenden Schuhe hat und mindestens ein Paar Neue braucht, dann könnt ihr ja mal Feldstudien machen und ihr Glückslevel auf zwischenmenschliche Art kurzfristig erhöhen, und dann mal schauen was passiert.
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Innova-raser
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Innova-raser »

So ist es. Man könnte hier noch endlos weiter diskutieren. Denn eine grosse inner Zufriendenheit (die die das Leben doch so schön macht) hängt nicht vom Geld ab.

Hier ein paar Dinge die mich extrem glücklich machen in meinem Leben!
-Wenn jemand zu mir sagt: Du bist einmalig und ich glücklich dich zum Freud zu haben.
-Wenn jemand sagt; Danke, dank dir kann ich wieder positiv vorwärtsschauen.
-Wenn jemand, der sein ganzes Hab und Gut verloren hat, sagt: Jetzt kann ich wieder arbeiten und meine Familie ernähren. Denn jetzt habe ich wieder Werkzeuge und ein Dach über dem Kopf.
-Wenn jemand sich an meiner ausgestreckten Hand festhält.
-oder einfach wenn jemand zu mir sagt: Du hast ein gutes Herz.

Aber das grösste Glück ist wenn meien geliebte Frau zu mir sagt: Ich liebe dich. Ich will nicht sein ohne dich denn ich brauche dich!

All das kann man nicht mit Geld kaufen aber genau das ist mein Antrieb jeden Tag mit grosser Freude an mein Tageswerk zu gehen.

Alles in allem, mein grösstes Glück und meine grösste Zufriedenheit ist ein nachhaltiges Leben zu führen. Auch das spart ungmein!
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Andrais »

Ich hab ganz sicher Glücksgefühle bei mehr Geld. Da wird es bestimmt auch nach oben eine Grenze geben. Hunger muss ich jedenfalls keinen Leiden und ein Dach habe ich auch über dem Kopf.
Auf jeden Fall, wenn jemand hier meint mit weniger Geld glücklicher zu sein, der kanns mir gerne überweisen. Bankverbindung gibts per PN. ;)

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Zephyroth
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Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Zephyroth »

Ein gewisses Einkommen ist notwendig um sorgenfrei zu leben, aber glücklich macht es auf Dauer nicht. Nachdem man den 5. Ferrari fährt, die 13. Villa besitzt wird's auch langweilig wie auch wesentlich billigere Dinge zuvor...

Grüße,
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Berti

Re: Tropfen auf dem heißen Stein/Ozean und andere Spartricks

Beitrag von Berti »

Der eine fährt glücklich mit dem Yaris Verso durch die Landen - der andere hat an seinem Vermeintlich besseren Auto so wenig spaß, dass er seine Fahrfreude daraus schöpft andere Verkehrsteilnehmer auszubremsen um sie dann auszubeschleunigen.

Ich kenne viele Akademiker die an ihre finanziell kargen Studententage als bemerkenswert glückliche Zeit zurückdenken. Die in den Raum geworfenen 60.000 € entspringen einer piefigen und kleinbürgerlichen Denkweise. Von dieser sollte man sich frei machen - und wird sehen wie glücklich man - nein, nicht zwingend mit wenig Geld - sondern ganz unabhängig von den Finanzen sein kann (die Daseinsvorsorge muss natürlich gewährleistet sein).

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Beitrag von Ecco »

Berti hat geschrieben:Ich kenne viele Akademiker die an ihre finanziell kargen Studententage als bemerkenswert glückliche Zeit zurückdenken.
Ich weiß auch warum. Im Studentenwohnheim mit den Kommilitoninnen durch die Betten hihi

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