Honda Innova Forum

Hallo,

inspiriert von Böckis Gardaseereisen, habe ich mich im April dieses Jahres entschlossen, mit dem SH300i, ich hatte damals noch keine Inno, den Lago zu besuchen.

Wie mein Inspirator, habe auch ich eine preiswerte Bleibe gefunden. In Limone, HP drei Nächte für nur noch 96 Euro. Da kannste nicht meckern, zumal das kulinarische Angebot sich absolut sehen lassen konnte. Sehr lecker.

Die schwerliche Anreise, ab dem Brenner im strömenden Regen, davor nur Kälte, hatte ich aber nicht wegen dem Essen auf mich genommen, sondern um den Frühling am Lago und seinen Höhen und Tälern per Roller zu genießen.

Die Anreise trat ich übers Tannheimer Tal an, wo ich das erste Mal im Haldenseehaus, eine Selbstversorgerhütte des Göppinger DAV, nächtigte. Unter 10 Euro, allerdings ohne Frühstück. Man kann halt nicht alles haben. Am nächsten Tag hat mich der gleich morgens der Regen begrüßt. Was aber mit einem wasserdichten Roller kein großes Problem darstellt. Ich habe mich entschlossen den direkten Weg nach Innsbruck über den Fernpass zu nehmen. Ein guter Entschluss. Ich hatte noch nie so einen leeren Fernpass wie an diesem Tag. Vor und hinter mir war absolut kein Fahrzeug. Ich habe ein Wohnwagengespann überholt. Das wars auch schon. Übers Mieminger Plateau das Gleiche. Super!

Direkt auf dem Brenner sank meine Stimmung ein wenig, weil da hat es dann richtig zu Regnen begonnen. Da ging nichts mehr ohne Regenkombi. Bei Bozen bin ich dann über den verregneten Mendelpass. Autofrei. Ein Genuss! Danach rüber Richtung Madonna di Campiglio wo es nach dem Tunnel endlich zum Regnen aufhörte. Über den Lago Tenno, es wurde richtig warm, und Riva bin ich dann in Limone angekommen.

Am nächsten Tag, Sonntag, wollte ich nach dem ausgiebigen, sehr untypischen Frühstück, ins Valvestino. Also schön am See entlang. Als es dann ans Abbiegen in Richtung Valvestino ging, wunderte ich mich über die vielen Rennradfahrer, die auch in meine Richtung wollten. Ein Streckenposten winkte mich aber durch und ich folgte den Rennradlern, die eine längere Serpentinenstrecke hochkeuchten. Als ich mich dann an ein Servizio Motorrad klemmte, das sich per Trillerpfeife den Weg frei trillerte, begriff ich, dass ich wohl in ein größeres Radrennen geraten bin. Größer ist untertrieben. Es war reisig, das Radrennen. Bestimmt tausende, und das ist jetzt wirklich nicht übertrieben, Rennradfahrer haben sich den Berg hochgequält und sind dann ins kurvige Valvestino gerast. Ich immer meinem trillernden Servicio Suzuki 600er Fahrer im Zentimeterabstand hinterher.
An einer Abzweigung hatte ich keinen Bock mehr und bin in ein Seitental abgebogen. Schön, gell?

Am Lago Idro hat es mal wieder geregnet. Also entschoss ich mich, den Maniva Pass zu überqueren. Man kommt dann beim Passo Croce Domini raus und fährt einen Bogen wieder zum Gardasee.

Das ist noch ein Bild von dem schönen Seitental des Valvestino Dass der Maniva Pass dann doch so beeindruckend wird, hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Fast über dem Pass, kam mir ein Trailmotorradfahrer mit langem Haar und Fahrradhelm entgegen. Mit seinen Englisch und meinen Italienischkenntnissen machte er mir klar, dass es mit dem Roller schwierig werden würde, den Pass zu überqueren. Aber probieren tu ichs trotzdem, nach der Anfahrt. Ca. 300 Meter vor der Passhöhe war die Piste komplett vom Schnee bedeckt. Da wo ich fahren hätte können, wäre es nach einer Fußbreite schneefrei, ca. 50 Meter senkrecht in die Tiefe gegangen. Ich bin zu Fuß die Strecke abmarschiert, um zu sehen, ob ein Durchkommen ist. War es aber definitiv für mich nicht. Ich sah zwar die grobstolligen Spuren des Trailmotorrads im Schnee, aber die Spuren meiner Straßenbereifung zeigten wieder zurück.

Mit dem Trailmotorradfahrer habe ich mich in der Refugio Maniva zu einem leckeren Vesper getroffen. Mit Rotwein und Expresso. Draußen hat es dann zu schneien angefangen.

Am nächsten Tag war super blauer Himmel und der Monte Baldo angesagt.
Fortsetzung folgt.

Sehr schön. und Respekt: Die Erkenntnis, dass es irgendwann nicht mehr weitergeht und man den Entschluß zum umdrehen fasst, ist schwer und fordert den ganzen Mann.
Gruß Done
der auch noch drei Berichte schreiben sollte, davon einen für hier

Danke Bernd für deinen Reisebericht. Der Gardasee ist ein Traum.
Unterhalb des Monte Baldo habe ich letztes Jahr Urlaub gemacht.

Bin jetzt schon auf die Fortsetzung gespannt. Ein Wahnsinn diese Landschaft.

Gruß Dieter

Danke Bernd
Eine tolle Region, ich liebe sie. Fahre gerne dort, Tremosine . Hotel in Toscolano-Maderno.
Gruß Frank

Schöne Tour,toller Bericht, gute Bilder. Cappuccino-Feeling kommt auf. Du hast Dich durch das Wetter nicht entmutigen lassen. Respekt !
Grüße Hans.

Jetzt schwelge ich in Erinnerungen, Anfang der 80er hatte ich mein Basislager auf dem Zeltplatz am Idrosee, bin mit meiner XS 400 unter anderem problemlos den Tremalzo gefahren und habe die wunderschöne Gegend nach Tipps aus dem Tourenfahrer erkundet.
Ich bin seitdem nicht wieder in dieser Gegend gewesen, vielleicht liegt es daran, daß mir in einer Ortschaft am Mendelpass ein Hund ins Motorrad lief.
Vielen Dank für deinen Bericht, ich bin wieder ins Träumen gekommen...

Es freut mich, wenn euch mein Aufsatz gefällt.
Eigentlich schreibe ich nur, um einen Hinweis für mein wowarich Rätsel zu geben

1985 Tremalzo

Geil !!!
Tremalzo, ja der ist Klasse...
1981 mit DKW-RT250 (10PS) und
1983 mit Ölfield (10-17PS ?).

Oberhalb von Limone, schon in der schottrigen
Paßrampe, haben Locals den Bach aufgestaut zu
einer grandiosen Badewanne. Mit moosweichem
Untergrund fürs Zelt am Badewannenrand.

Na, wer hat da schonmal genächtigt und morgens
gebadet? KALT! Da wird aus Pit ganz schnell Petra...

Kommt, Jungs, mehr Bilder!
Extrafred "Italien-vor-30-Jahren" ?

Weiterlöten,
Cafe-Correto-Racer Pit

Wie schon angekündigt war am nächsten Tag wunderbares Wetter, dass ich über Mori auf und hinter dem Monte Baldo Mopedgewandert bin. Keine besonderen Vorfälle.

Wie gesagt, das Gebiet am Monte Baldo ist sehr zu empfehlen. Allerdings bitte nicht am Wochenende, wo der Italiener mitsamt Familie und Freunden in die Berge, Sommerfrische, fährt, ein bisschen spazieren geht, Pilze sammelt und picknickt. Da staut es sich am Monte Baldo. Unter der Woche ist gähnende Leere.

Der Wetterbericht hat am nächsten Tag, an dem meine Rückfahrt stattfinden sollte, Schnee am Brenner, Schnee am Fernpass und Schnee am Zirlerberg + Garmisch gemeldet. Am Reschenpass kein Schnee und Bregenz Lindau auch schneefrei.
Also bin ich über den Reschenpass Richtung Lindau gefahren. Den Reschenpass kenne ich eigentlich nur in der KFZ Schlange. Vor einem zig Fahrzeuge und hinter einem auch ^ An diesem Tag war es anders. Ich war so ziemlich der Einzige, der fast vollgas die langen Kurven den Reschen rauf nehmen konnte. Das war wirklich ein Genuss mit dem 300er. In Landeck bin ich dann auf die Autobahn. Wozu habe ich denn schon auf der Hinfahrt ein Pickerl gekauft?

Ich habe, auf der Hinfahrt, Landstraße Richtung Innsbruck keine Tanke finden können, um ein Pickerl zu kaufen. Blöd. Weil es schon am vorgerückten Vormittag war und ich im Tannheimer Tal ja kein Frühstück bekommen habe, für meine 10 Euro Übernachtung, habe ich mich entschlossen in einer Bäckerei zu frühstücken. Im Gespräch mit Einheimischen wurde mir erklärt, dass jede simple Traffik auch die Pickerl verkaufen würde. Na dann. So konnte ich immerhin noch vor Innsbruck Flughafen auf die Autobahn Richtung Brenner, wo ich nach dem Tunnel auf die fast nicht befahrene Landstraße wechselte.

Also, jetzt bin ich auf der Autobahn Richtung Bregenz. Kein Verkehr. Aber dafür Baustelle und ich werde auf die Landstraße umgeleitet. Zig Kilometer weit durch die Dörfer. Als es dann endlich wieder auf die Autobahn ging, war da eine Mautstelle für den Arlbergtunnel. 9,50Euro!!!!! Auch für den Roller!
Ich habe direkt an der Mautstelle die Autobahn verlassen. 9,50 für einmal Tunnel. Da ist das Timmelsjoch mit 11 Euro einfach ja ein super Schnäppchen. Von wegen Aussicht und so.

Also zum Arlbergpass. So auf halber Passhöhe kam ein Schild: Winterausrüstung erforderlich. Witzig! Und ich mit dem Roller. Die Alternative wäre zurückfahren und dem grinsenden Mautstellenpickerlverkäufer am Arlbergtunnel dann doch noch 9,50 Euro in den Rachen zu werfen. Für einen Schwaben gibt es aber kein Zurück! Überhaupt wenn es 9,50 Euro kostet. Also weiter. Wenn es wirklich hart auf hart gekommen wäre, hätte ich natürlich umgedreht. Ist doch klar.
Die Neuschneebedeckte Landschaft machte einen fast Schneeblind. Die Straßen waren aber frei und trocken. Glück gehabt. Hab ich es erwähnt? Kein Verkehr! Und Kurven ohne Ende. Und 9,50 Euro gespart! Der Schnee auf der Straße, bzw. auf dem Windschild, kam erst nach Lindau auf der Autobahn nach Ulm. Heizgriffe auf volle Power und mit 90 Sachen stur geradeaus, der Nässe und der Kälte trotzend Richtung Heimat. In Ulm kam mir sogar Done auf seiner RT entgegen. Bis ich es kapiert hatte, dachte ich, so eine RT wäre bei diesem Wetter auch ganz nett

Nach Ulm klarte es auf und wurde wärmer. Wie soll es auch anders sein? Urlaub verregnet, zu Hause schön.

Dass ich, trotz negativer Wetterprognosen gefahren bin (an den Lago), war die absolut richtige Entscheidung. Es waren wunderschöne, entspannte vier Tage. Tipp an den Leser: keine Gelegenheit verstreichen lassen.

Gruß
Bernd
My Scooter is a Guter

Bernd hat geschrieben:Tipp an den Leser: keine Gelegenheit verstreichen lassen.

Gruß
Bernd
My Scooter is a Guter

Moin Bernd,

auch ich sage DANKE für diesen tollen Reisebericht, an dem Du uns freundlicherweise teilhaben lässt.

Oben genanntes kann ich ganz klar auch unterschreiben!

Gruß
Robert