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Ijsselmeer
Reiseberichte werden hier ja immer gern genommen,die Tour war Anfang September 2014,der Text is von Susanne:
Frau – Mann – zwei CUB`s – und die Else >>> eine Beziehungsgeschichte
Freitagfrüh - wir wollen früh los- wollen ja schließlich etwa 200 KM schaffen - oder mehr….
Unser erstes Ziel ist Giethoorn- das hatten wir zuvor noch nicht gehört, sind zufällig darauf aufmerksam geworden-das Venedig von Holland- na schaun wir mal…..
Also Mopeds packen, zum Ersten mal zu zweit mit den Möpps und Zelten—also ne Menge zu packen---ne echte Logistik—aber Jürgen hat ja schon vorbereitet- …. Beim Packen kamen schon die ersten neugierigen Nachfragen von den Nachbarn… aber wir sind recht gut weggekommen---
Die erste Etappe war für mich vertrautes Terrain- mein Arbeitsweg 30 KM nach Marl… Dort ein kurzer Kaffeestopp
Weiter gings –ab jetzt übernahm Else > (Jürgens Navi-Dame, (m)eine ernste Konkurrenz) die Führung---über Münsterländer Dörfer nach Winterswijk. In Dorsten hatte Else die ersten Probleme, eine Baustelle- wo soll es denn jezze hergehen—10 KM Umweg---- das fängt ja gut an…. Der Weg nach Winterswijk zieht sich ganz schön hin…..aber die flachen graden Straßen beruhigen auch….
In Winterswijk stellten wir die Else neu ein- mit dem Ziel Giethoorn- plötzlich zeigt sie 50 KM mehr an---Jürgen will ihr folgen –ich möchte auf die Karte sehen—ganz schön schwierig mit uns Dreien-Grins—
Na ja, danach hat sie uns dann doch noch entschädigt- erstmal reduzierte sie die Gesamt-KM – und dann führte sie uns über kleinste landschaftlich total schöne Strecken- zwischen Feldern, weidenden Kühen und Pferden und ersten kleinen holländischen Wasserläufen- es gab sogar mal eine Kurve …weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen - nach einer halben Stunde Durchquerung von Hollands Bauernschaften endete plötzlich der Straßenbelag --- und wir hielten irritiert an---
gleich kam auch noch ein großer deutscher Schäferhund , um zu überprüfen, was wir da wohl wollen….da ging der Herzschlag erst mal schneller- ob der wohl ungebetene Gäste verbeißt? - nix passiert –und die Else meint wirklich wir sollen weiter auf dem Feldweg bleiben,
OK- ein bisschen Cross kriegen wir auch noch mit Gesamthundert hin-und die CUB´s können das…
Nach dem ersten Tankstopp hatten wir uns auf kleinste, schöne, leere Straßen eingestellt und fuhren in froher Erwartung weiter—weit gefehlt, ab jetzt leitete uns Else über Hollands Nationalstraßen- für mich der pure Stress- immer versuchen dran zu bleiben – die Chinesin an ihre Geschwindigkeitsgrenze zu bringen und sie ruhig zu halten, wenn sie wieder mal durch einen Windstoß ins Trudeln kam. Lange grade Straßen mit viel Verkehr- immer in Achtung- der Helm zieht mich nach Hinten- von der Landschaft nehme ich nicht mehr viel wahr --- plötzlich überholt son fetter Audi - ganz nah- grrrrr – die kleine Rote muss ich wieder zur Ruhe bringen und meine Angst bewältigen- kann aber nicht mal runter vom Gas – Jürgen fährt ja vor – aber der wird auch grad vom Audi-joten attackiert – das macht mir auch Angst- na ja nix passiert –
die Stoßwinde der entgegenkommenden LKW`s bringen mich weiter ins Trudeln – schön is das nicht !!!!
---- aber spüre ich da nicht auch schon ein bisschen Hollandbrise ?
Die Sonne scheint – der Wind nimmt zu –bestes Hollandwetter und in mir wächst die Vorfreude auf Wind und (Ijsselmeer) Meer-
nach unschöner Durchquerung von Zwolle wird es endlich wieder schön—tolle, zwar zügig zu befahrene Straßen aber mit Landschaft, Wasser und Kanalbrücken- manchmal fahren wir an Häfen mit Booten aller Größen und Sorten vorbei. Das ist Holland , Segelboote am Horizont –Wasservögel – Wasser – Brücken und weite flache Landschaft- manchmal meine ich sogar schon Fisch zu riechen…. Oder habe ich Hunger?
So gegen 16 :00 Uhr erreichen wir Giethoorn… sehr touristisch aber nicht uninteressant- man kann Boote mieten und selber durch die Grachten steuern - für heute passt das nicht mehr – aber ….
Wir essen unseren ersten Hollandfisch und weiter geht es Richtung Ijsselmeer auf der Suche nach dem passenden Campingplatz---- die Else soll uns über kleine Straßen führen, also gibt Jürgen einen kleinen Ort im Inland in der Nähe von Lemmer ein….
Diesmal funktioniert es gut … Else führt uns durch Hollands Natur mit all seinen Schönheiten….die Cubs schnurren vor sich hin und wir genießen und halten Ausschau nach dem passenden Campingplatz…. Sich da zu entscheiden ist auch nicht so einfach….in Echterbrück, an einem kleinen Binnenmeer gelegen, gibt es gleich 2 Campingplätze, aber Beide kommen nicht in Frage, weder landschaftlich schön , noch sind irgendwelche Camper zu sehen- nur Dauercamper mit Mobilheimen und Vorgarten – so haben wir uns das nicht vorgestellt….also weiter Richtung Lemmer----3 KM später, in Oosterzee sehen wir ein Schild zu einem Campingplatz und folgen dem---- wir stehen an dem Binnenmeer und sind gleich überzeugt---eine Wiese zwischen See, Schilf, Yachthafen und entengrützigem Flüsschen- mit einer Holzsitzgruppe genau für uns gemacht….. außer uns gibt es nur 3 weitere Camper im Wohnwagen…. Als wir unser Zelt aufbauen schauen sie interessiert zu…. Der Platzwart ist nicht da, also machen wir das mit dem Bezahlen später klar…
--- wieder auf die Möp`s und erstmal zum Supermarkt- Hollandskas, Oliven und Brot, Bier und Wasser – das alles mit traumhaften Binnenmeerblick sitzend in „unserer“ Holzsitzgruppe. Echt schön-----so soll es sein….
Danach suchen wir den Platzwart—der schaut auf unser Zelt und lacht….so ein kleines Zelt –und dafür soll ich Geld nehmen ? Mit 10 Euro sind wir dabei…. Eine 50 cent Münze muss noch eingetauscht werden---zum Duschen……
Mittlerweile ist es dunkel, wir sind geduscht und sitzen auf unserer Bank - genießen Holland---und machen uns bereit für die erste Nacht im Minizelt am Ijsselmeer.
Wir sind von den vielen Stunden auf den Möp`s ganz schön kaputt und schlafen schnell ein….
Früüüüh morgens quarkt und schilpert es von Fröschen, Enten und Wasservögeln…. Leider verliert die Luftmatratze Luft, ärgerlich…..na ja wir kuscheln uns an und schlafen noch bis 7:30 Uhr weiter….
-so früh auf und kein Kaffee in der Nähe ---also schnell auf die Cub`s und einen Kaffee auftun- in Lemmer werden wir fündig ---bei MacDonald Kaffee und frühstücken--- wie richtige Biker nehme sogar ich einen Toast mit Bacon ---da staunt der Mann---
Nun entscheiden wir, wie und wohin wir heute fahren wollen---und das wir fahren wollen ist ja wohl klar….
Also erst mal die Else programmieren--- wir fahren ins Inland zu mehreren kleinen Seen- weit und breit kein Mensch – allerdings wunderbare Natur mit leicht nebelverhangenden Seelandschaften und weidenden Pferden davor---so eine Ruhe und Idylle !!!!!
Nun sagen wir der Else sie soll uns ans Ijselmeer führen, heute geht das schon besser mit uns dreien---Else macht mehr was wir wollen, Jürgen läßt sich nicht komplett von Else entmündigen und ich kann mich besser entspannen und drauf einlassen was meine „Konkurrentin“ da ansagt.
Unsere erste Station ist Stavoren am Ijsselmeer--- wir sind begeistert- ein echter alter holländischer Hafenort, mit Plattbodenbooten und regem Treiben, hierher kommen wir noch mal in Ruhe zurück.
Nun wollen wir möglichst nah am Wasser weiter bis hoch in den Norden, um über den Deich in Richtung Den Helder zu fahren. Wir fahren kleinste Wege und entscheiden wahlweise ob wir Motorrad oder Bromfietse sind und damit auch auf Fahrradwegen fahren dürfen…. Der Vorteil unserer „Kleinkrafträder“ , also immer am Deich entlang- da denken wir, wir tun verbotenes und es kommen uns plötzlich Autos, Motorräder und Camper entgegen –ob das auch alles Bromfietsen sind ?
Aber schön ist es trotzdem> immer am Deich entlang, begleitet von Möwen und auf Grachten schwimmenden Enten….
Das Wetter ist und wohlgesonnen und wir fahren von Ort zu Ort immer auf kleinsten Wegen- Hindeloopen-Workum-Makkum-alles hübsche kleine Ort an Hollands Ijsselmeerküste - wir machen Pause, klettern auf den Deich und schauen durch ein Fernglas weit übers Wasser und sehen ganz nah die „Wasserautobahn“ , die das Ijsselmeer von der Nordsee trennt…. Also weiter Richtung Autobahn--- an der Autobahnauffahrt stehen Polizisten um einen Unfall abzuwickeln, als wir auf die Autobahn auffahren wollen, winken die uns erst mal raus- ob das wohl richtige Moto s wären und keine Bromfietsen – wollten sie wissen…. Haben uns aber geglaubt und uns weiterfahren lassen…..
Vom Himmel fallen ein paar Regentropfen , wir trotzen dem Meerwind und ich habe wieder meine liebe Müh an Jürgen dran zu bleiben…. Auf der Hälfte der Strecke machen wir Pause und be !!wundern !! die Jogger die über den 30 KM Deich laufen- das würd ich aber nicht wollen- dann lieber mit der Chinesin im Wind mit 90 Km auf dem Tacho – rechts und links Wasser- ist schon ein echtes Schauspiel…
Weiter weiter weiter Richtung Den Helder wenig Landschaft wenig schön, aber das Wetter beruhigt sich die Sonne lugt durch….
Unser erstes Ziel an der Nordsee ist Julianadorp, sehr touristisch da gefallen uns die alten Hafenorte deutlich besser, nun fahren wir direkt an der Küste runter bis Camperduin um dort aufs offene Meer zu blicken, weiter Sandstrand, tolle Duinen haben auch was---aber so viele Menschen---- Kibbeling am Meer und weiter Richtung Schoorl--- hier noch einkaufen und nen Kaffee und mal schnell zurück gen Ijselmeer- wir haben uns wohl wieder mal zuviel vorgenommen--- eine Kleine Routenverwirrung der Else läßt uns ___Bitte wenden !!
und dann weiter durchs Landesinnere Richtung Enkhuizen—hier ist noch nen Deich der das Ijselmeer trennt…und uns zurück zum Campingplatz bringt…
durch >grade Straßen> kleine Alleen >Wasserläufe >Brücken und Grachten führt uns die Else , wir biegen noch mal zum Deich ab und fahren von medemblick direkt am Deich entlang nach Enkhuizen--- auch schon mal über einen Fahrradweg –aber der Blick ist einfach schöner- und sind wir nicht auch ein bisschen Bromfitze—grins--- Jetzt wird es aber doch spät, rauf auf den Deich und auf die Nationalstrasse quer übers Ijsselmeer rüber nach Lelystadt….
Diese Strasse ist noch beeindruckender wir fahren ne Weile so, daß wir Wasser rechts und links sehen- echt toll -kurze Pause auf der Hälfte- noch ne Hochzeitsfotoserie auf dem Parkplatz bewundert-und weiter geht es ; wir kommen jetzt doch zeitlich etwas unter Druck wenn wir noch im Hellen auf unserem Campingplatz ankommen wollen….
Die Straße zieht sich, der Wind rüttelt uns und die bekloppten überholenden Fahrzeuge setzen mir zu… am Ende der Strecke haben wir wieder Mal Elseprobleme, die will uns wieder VIIIIEle KM in Landesinnere führen, weil sie die neuen Straßen nicht kennt und Jürgen nach ihrer Vorgabe fährt und fährt….. 20 KM zu viel gefahren---und das wo wir doch schon kaputt sind, irgendwie auch Wahnsinn, wir sind schon wieder mehr als 300 Km heute gefahren…. Die letzten 50 KM fahren wir (besonders ich ) auf den letzten Kräftereserven… aber wir schaffen es noch im fasthellen nach Oosterzee und sind entzückt unser Zelt und unsere Holzbank zu sehen….. alles in Allem ein total anstrengender aber toller Tag….. und auch die Abendsonne und das heimelige Campingplätzchen fühlen sich toll an….
Am nächsten Morgen heißt es packen und los…. Zurück Richtung Heimat… wir wollen noch mal über Giethoorn fahren um uns die Grachten mal genauer anzusehen… tolle Strecken- ich wir sind befriedet miteinander- die Else –der Mann und ich…
In Giethoorn angekommen wechseln wir das Fahrzeug, wir mieten uns ein Boot und fahren mit Außenbordantrieb gaaanz langsam durch die Grachten , bewundern die hübschen Hollandhäuser und staunen über die Touristenmassen…
. Wir biegen dann noch mit dem Boot ins Naturschutzgebiet ab und genießen 2 Stunden Natur Total und entspannen…
Am frühen Nachmittag cruisen wir weiter Richtung Heimat…. Von einem Stadtfest zum Nächsten, wir fahren aber immer weiter --- wir müssen ja nach Hause mit soner Kleenen Maschine braucht man seine Zeit
Über Münsterländer Straßen fahren wir gen Heimat---- ne tolle Tour –mit dem Mann, der Else die zwei CUB`s und ich…..
