Mit 2 Innovas hoch hinaus: Stilfser Joch und mehr .....
Verfasst: Do 17. Jul 2014, 12:02
Mit 2 Innovas hoch hinaus: Stilfser Joch und mehr ….
Die beiden Forumsmitglieder metzelsuppe und mol hatten schon seit längerem eine große Tour mit den Innovas ins Hochgebirge geplant. Nicht, dass dafür nicht auch zwei potentere Kräder zur Verfügung stehen würden, aber es sollte halt etwas Besonderes sein.
So traf am Donnerstag Abend (10.07.14) metzelsuppe nach zweistündiger Anreise aus Stuttgart bei mol in Senden (bei Ulm) ein. Am Freitag soll es frühmorgens losgehen.
Die Wetteraussichten waren, nennen wir es mal, bescheiden.
Freitag, 11.07.14
08:00 Abfahrt in Senden.
Eine schwarz-braune Innova (mol) mit gefülltem Heckkoffer, 5-Liter-Reservekanister auf der Rücksitzbank und ca. 115 KG schwerem Fahrer und die zweite Innova (metzelsuppe) in silber mit Gepäckrolle und ca. 90 KG schwerem Fahrer plus Rucksack machen sich vollgetankt auf den Weg. Noch ist es trocken. Es geht über Weißenhorn, Krumbach, Mindelheim in Richtung Allgäu.
An dieser Stelle herzliche Grüsse an Done!
Hätten wir gewusst, dass du das bist, hätten wir sicher angehalten. Aber so viele Leute wie bei diesem Ausflug haben uns noch nie zugewunken.
Kurz hinter Mindelheim fängt es dann erwartungsgemäß an zu regnen. Nicht gerade wenig. Aber unsere Ausrüstung ist gut, nicht zuletzt auch wegen der vorhandenen großen Motorräder. Wir haben schon ganz andere Regenschlachten überstanden!

Unserer guten Laune tut der Regen keinen Abbruch. Wir beschließen, die Situation einfach als Ausrüstungstest zu deklarieren und fahren im strömenden Regen noch etwa 2 ½ Stunden über Füssen und Reutte in das Lechtal in Richtung Hahntennjoch. In Reutte tanken wir das erste Mal (Österreich hat günstigere Spritpreise und wir sind ja schließlich Schwaben).
Das Hahntennjoch ist die erste Bewährungsprobe. Bis zu 18,9% Steigung sprechen eine deutliche Sprache. Die ca. 25 kg Gewichtsunterschied machen sich bemerkbar: Der steilste Abschnitt kommt nach der Abzweigung kurz vor der Ortschaft Boden. Während mol es gerade noch im 2. Gang mit ca. 30 km/h schafft, fährt metzelsuppe ihm locker davon. Kein Wunder bei knapp 10 PS.
Kurz vor der Passhöhe gibt es in Pfafflar eine gute Einkehrmöglichkeit. Bei Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat und einem guten einheimischen Bier (Merke: Nur regional schmeckt optimal!) verschlechtern wir das Leistungsgewicht unserer Innos nochmals.
Unsere Ausrüstung hat gottlob gut dichtgehalten, wir sind unter den Regensachen komplett trocken. Nach der Pause hört dann auch tatsächlich der Regen auf. Fanatisch vor Glück fahren wir das letzte Stück bis zur Passhöhe.

Bei der darauffolgenden Abfahrt zeigt sich leider überdeutlich das extrem schlechte Nassverhalten der serienmäßigen Dunlops. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wie auf Eiern tuckern wir extrem langsam ins Tal. Aber lieber schleichen als auf die Fresse legen!
Wir nehmen uns vor, die Dunlops baldmöglichst durch Heidenaus zu ersetzen. Insgesamt hatten wir auf der Tour jeder ca. 5 Rutscher, zum Teil auch mal kurz über beide Räder bei absolut defensivem Tempo wohlgemerkt. Kriminell die Puschen.
Ab Imst waren die Straßen dann größtenteils abgetrocknet. Endlich wieder mit normalem Tempo fahren. Über den großen Kreisverkehr geht es ins Pitztal und von dort auf die Piller Höhe:

Über eine steile Abfahrt geht es hinab ins Kaunertal. Was haben uns vor der Tour Unwissende vor heißlaufenden Bremsen gewarnt. Lächerlich! Bei normaler Fahrweise, also Motorbremskraft ausnutzen, kamen die Bremsen nicht mal annähernd an ihre Leistungsgrenze.
Nun ging es durch das Inntal in Richtung Reschenpass. Mit 90 km/h gab es erwartungsgemäß keine Problem, ab und an wird man überholt, aber im Großen und Ganzen läuft es entspannt.
Da der dem Reschen vorgelagerte Finstermünzpass stark befahren ist, nehmen wir einen kleinen Umweg über die Ortschaft Martina in der Schweiz und nehmen von Martina aus die sehr schöne Querverbindung über die Norbertshöhe nach Nauders. Gut ausgebaute Serpentinen führen uns nach oben. Es läuft einfach wunderbar, die Sonne scheint, wir filmen und fotografieren uns gegenseitig. Längst ist der Regen des Vormittags vergessen.

Kurz vor dem Grenzübergang nach Italien tanken wir das zweite Mal voll. Nicht nur, dass in Italien der Sprit sehr teuer ist, auch hatten wir bei unseren Motorradtouren immer wieder mal Probleme mit den Tankautomaten. Ab Samstag Mittag sind Tankstellen in der Regel unbesetzt. Letztes Jahr haben wir sogar mal einen 5-Euro-Schein eingebüßt – der Automat gab kein Benzin ab, den Schein aber auch nicht mehr zurück. Nicht mit uns.
Rechts (!) auf einem winzigen Sträßchen am Reschensee vorbei fahren wir schließlich hinab ins schöne Vinschgau, über das malerische Städtchen Glurns geht es nach Prad. Hier beginnt bereits das Stilfser Joch. Wir fahren noch ein paar Kilometer bis nach Trafoi, wo wir in dem netten Hotel Garni Interski unsere erste Übernachtung einlegen. Am Abend gönnen wir uns noch ein erstaunlich preisgünstiges 5-Gang-Menü im empfehlenswerten Hotel Tannenheim und leiten erfolgreich Gegenmaßnahmen gegen eine beginnende Unterhopfung ein.
Samstag, 12.07.14
Nach dem Frühstück geht es sogleich los. Man muss wissen, dass unser Hotel bereits mitten im Stilfser Joch steht, d. h. es geht sofort vor dem Hotel so richtig zur Sache.
Wir lassen die Innos etwa 5 Minuten im Stand warmlaufen, dann geht es langsam los. Immer schön mittlere Drehzahl und warmfahren.
Nach ein paar Minuten halte ich an, um metzelsuppe zu fotografieren. Ein Ferrari hält neben mir an, lässt das Fenster runter und kriegt sich fast nicht mehr ein vor Begeisterung. Super, geil, ihr macht ja Sachen usw …. mit meinem großen Krad habe ich so etwas noch nicht erlebt. Auch werden wir laufend von „richtigen“ Motorradfahrern gegrüßt. Passiert mir zu Hause äußerst selten.
Das Stilfser Joch ist eine ganz besondere Alpenstrasse. Wer es nicht kennt: 48 teils sehr enge Kehren schrauben sich direkt im Steilhang auf 2.760 Meter Höhe. Der zweithöchste asphaltierte Pass des ganzen Alpenraumes, ja von ganz Europa!
Dieses Bild zeigt die extreme Trassenführung ganz gut.
Hier ein paar Impressionen:



Und hier das wichtigste Bild der ganzen Tour:

Nach einer kleinen Pause auf der Passhöhe, wo wir stolz für je EUR 2,50 einen Aufkleber für die Innos erwarben, ging es zunächst ein kurzes Stück bergab, bevor wir in den Umbrailpass abbogen und diesen bis hinunter in das Schweizer Münstertal fuhren, dort dann wendeten und das ganze wieder zurückfuhren. Einfach nur, um den Umbrail eben auch noch mitgenommen zu haben. Empfehlenswert!

Anschließend ging es über die Südwestrampe des Stilfserjochs nach Bormio, wo wir uns in dieser Pizzeria eine ausgezeichnete Holzofenpizza zu Gemüte führten.
Der Weg führte uns weiter nach Livigno. Dabei war der Passo di Foscagno (2.291 Meter) zu überqueren. Livigno ist – genau wie Samnaun - eine zollfreie Zone, was billiges Benzin (aktuell: Super EUR 1,16) aber auch touristische Vollerschließung mit allen negativen Begleiterscheinungen, wie Zersiedelung, Naturzerstörung durch Skigebiete, viel Autoverkehr usw. bedeutet.
Wir haben nur kurz getankt und sind dann entlang des Livigno-Stausees zum Munt-la-Schera-Tunnel gefahren. Es handelt sich dabei um einen einspurigen, engen Tunnel, der eher an einen Bergwerkstollen erinnert. Per Ampelregelung gibt es Einbahnverkehr mit ca. 60-70 km/h. Am Tunnelende haben wir die Schweiz erreicht.
Über Zernez geht es in das Inntal, nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen wir den Abzweig zum Albulapass. Die Südrampe ist steiler, als ich sie in Erinnerung habe. An mehreren Passagen muss ich sogar in den 1. Gang zurückschalten. Aber was soll’s, die Innovas meistern auch diese Anstrengung ohne das kleinste Anzeichen von Müdigkeit. Langsam, aber völlig problemlos geht es bergan bis zum Hospiz, wo wir uns ein Kaltgetränk gönnen.



Weiter geht es bergab bis nach Bergün, wo wir im Hotel Piz Ela übernachten.

Das Hotel hat einen richtig urigen Charme, hier hat sich seit hundert Jahren nur das nötigste verändert. Wer kein Problem damit hat, zur Dusche über den Gang zu laufen, der ist hier genau richtig. Wunderbar. Ich liebe es.
Den Abend lassen wir bei typisch Schweizer Essen ausklingen, auch an die Flüssigkeitszufuhr muss wieder gedacht werden. Sagen wir es so: Wir waren beim Zubettgehen nicht mehr hungrig und durstig.
Sonntag, 13.07.14
Nach einem guten Frühstück im historischen Speisesaal

geht es weiter in Richtung Chur. Nach anfänglichem leichten Regen ist der Wettergott ab Chur wieder auf unserer Seite.

Von Chur aus geht es über Liechtenstein zum Bodensee. In Bregenz tanken wir ein letztes Mal voll. Dabei stellt metzelsuppe einen neuen Verbrauchsrekord für diese Etappe fest: 1,4 Liter/100 KM !!
Wir sind mit dem vollen Tank aus Livigno über 200 km weit bis nach Bregenz gekommen! Sicher auch ein Verdienst der Streckenführung, schließlich wurde ordentlich Höhe abgebaut.
Weiter geht es über Lindau und Kreßbronn nach Tettnang. Dort essen wir ein letztes Mal zu Mittag und stoßen auf die gelungene Tour an:

So langsam geht die Reise zu Ende. Wir fahren noch zusammen bis nach Riedlingen, dann geht es für metzelsuppe weiter über Münsingen in Richtung Stuttgart, während ich ein paar Kilometer weniger nach Senden bei Ulm zurückfahre.
Fazit:
- 769 km für mol
- 894 km für metzelsuppe
- Durchschnittsverbrauch 1,63 ltr/100 KM (metzelsuppe)
- Durchschnittsverbrauch 1,81 ltr/100 KM (mol)
- technische Probleme: keine
- Auffälligkeiten: keine
- Ölverbrauch: ca. einen halben Strich
- Benzinkosten: gut 20 Euro.
- Reifen: Runter mit den Scheiß Dunlops!
- Spaßfaktor: unbezahlbar
Mit der Inno kommt man einfach überall hin!
Für die Interessierten hier noch die exakten Routenpläne:
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Viel Spaß beim Nachfahren.
Nachtrag 17.07.14: Heidenaus sind bestellt!
Die beiden Forumsmitglieder metzelsuppe und mol hatten schon seit längerem eine große Tour mit den Innovas ins Hochgebirge geplant. Nicht, dass dafür nicht auch zwei potentere Kräder zur Verfügung stehen würden, aber es sollte halt etwas Besonderes sein.
So traf am Donnerstag Abend (10.07.14) metzelsuppe nach zweistündiger Anreise aus Stuttgart bei mol in Senden (bei Ulm) ein. Am Freitag soll es frühmorgens losgehen.
Die Wetteraussichten waren, nennen wir es mal, bescheiden.
Freitag, 11.07.14
08:00 Abfahrt in Senden.
Eine schwarz-braune Innova (mol) mit gefülltem Heckkoffer, 5-Liter-Reservekanister auf der Rücksitzbank und ca. 115 KG schwerem Fahrer und die zweite Innova (metzelsuppe) in silber mit Gepäckrolle und ca. 90 KG schwerem Fahrer plus Rucksack machen sich vollgetankt auf den Weg. Noch ist es trocken. Es geht über Weißenhorn, Krumbach, Mindelheim in Richtung Allgäu.
An dieser Stelle herzliche Grüsse an Done!

Hätten wir gewusst, dass du das bist, hätten wir sicher angehalten. Aber so viele Leute wie bei diesem Ausflug haben uns noch nie zugewunken.
Kurz hinter Mindelheim fängt es dann erwartungsgemäß an zu regnen. Nicht gerade wenig. Aber unsere Ausrüstung ist gut, nicht zuletzt auch wegen der vorhandenen großen Motorräder. Wir haben schon ganz andere Regenschlachten überstanden!

Unserer guten Laune tut der Regen keinen Abbruch. Wir beschließen, die Situation einfach als Ausrüstungstest zu deklarieren und fahren im strömenden Regen noch etwa 2 ½ Stunden über Füssen und Reutte in das Lechtal in Richtung Hahntennjoch. In Reutte tanken wir das erste Mal (Österreich hat günstigere Spritpreise und wir sind ja schließlich Schwaben).
Das Hahntennjoch ist die erste Bewährungsprobe. Bis zu 18,9% Steigung sprechen eine deutliche Sprache. Die ca. 25 kg Gewichtsunterschied machen sich bemerkbar: Der steilste Abschnitt kommt nach der Abzweigung kurz vor der Ortschaft Boden. Während mol es gerade noch im 2. Gang mit ca. 30 km/h schafft, fährt metzelsuppe ihm locker davon. Kein Wunder bei knapp 10 PS.
Kurz vor der Passhöhe gibt es in Pfafflar eine gute Einkehrmöglichkeit. Bei Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat und einem guten einheimischen Bier (Merke: Nur regional schmeckt optimal!) verschlechtern wir das Leistungsgewicht unserer Innos nochmals.
Unsere Ausrüstung hat gottlob gut dichtgehalten, wir sind unter den Regensachen komplett trocken. Nach der Pause hört dann auch tatsächlich der Regen auf. Fanatisch vor Glück fahren wir das letzte Stück bis zur Passhöhe.

Bei der darauffolgenden Abfahrt zeigt sich leider überdeutlich das extrem schlechte Nassverhalten der serienmäßigen Dunlops. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wie auf Eiern tuckern wir extrem langsam ins Tal. Aber lieber schleichen als auf die Fresse legen!
Wir nehmen uns vor, die Dunlops baldmöglichst durch Heidenaus zu ersetzen. Insgesamt hatten wir auf der Tour jeder ca. 5 Rutscher, zum Teil auch mal kurz über beide Räder bei absolut defensivem Tempo wohlgemerkt. Kriminell die Puschen.
Ab Imst waren die Straßen dann größtenteils abgetrocknet. Endlich wieder mit normalem Tempo fahren. Über den großen Kreisverkehr geht es ins Pitztal und von dort auf die Piller Höhe:

Über eine steile Abfahrt geht es hinab ins Kaunertal. Was haben uns vor der Tour Unwissende vor heißlaufenden Bremsen gewarnt. Lächerlich! Bei normaler Fahrweise, also Motorbremskraft ausnutzen, kamen die Bremsen nicht mal annähernd an ihre Leistungsgrenze.
Nun ging es durch das Inntal in Richtung Reschenpass. Mit 90 km/h gab es erwartungsgemäß keine Problem, ab und an wird man überholt, aber im Großen und Ganzen läuft es entspannt.
Da der dem Reschen vorgelagerte Finstermünzpass stark befahren ist, nehmen wir einen kleinen Umweg über die Ortschaft Martina in der Schweiz und nehmen von Martina aus die sehr schöne Querverbindung über die Norbertshöhe nach Nauders. Gut ausgebaute Serpentinen führen uns nach oben. Es läuft einfach wunderbar, die Sonne scheint, wir filmen und fotografieren uns gegenseitig. Längst ist der Regen des Vormittags vergessen.

Kurz vor dem Grenzübergang nach Italien tanken wir das zweite Mal voll. Nicht nur, dass in Italien der Sprit sehr teuer ist, auch hatten wir bei unseren Motorradtouren immer wieder mal Probleme mit den Tankautomaten. Ab Samstag Mittag sind Tankstellen in der Regel unbesetzt. Letztes Jahr haben wir sogar mal einen 5-Euro-Schein eingebüßt – der Automat gab kein Benzin ab, den Schein aber auch nicht mehr zurück. Nicht mit uns.
Rechts (!) auf einem winzigen Sträßchen am Reschensee vorbei fahren wir schließlich hinab ins schöne Vinschgau, über das malerische Städtchen Glurns geht es nach Prad. Hier beginnt bereits das Stilfser Joch. Wir fahren noch ein paar Kilometer bis nach Trafoi, wo wir in dem netten Hotel Garni Interski unsere erste Übernachtung einlegen. Am Abend gönnen wir uns noch ein erstaunlich preisgünstiges 5-Gang-Menü im empfehlenswerten Hotel Tannenheim und leiten erfolgreich Gegenmaßnahmen gegen eine beginnende Unterhopfung ein.
Samstag, 12.07.14
Nach dem Frühstück geht es sogleich los. Man muss wissen, dass unser Hotel bereits mitten im Stilfser Joch steht, d. h. es geht sofort vor dem Hotel so richtig zur Sache.
Wir lassen die Innos etwa 5 Minuten im Stand warmlaufen, dann geht es langsam los. Immer schön mittlere Drehzahl und warmfahren.
Nach ein paar Minuten halte ich an, um metzelsuppe zu fotografieren. Ein Ferrari hält neben mir an, lässt das Fenster runter und kriegt sich fast nicht mehr ein vor Begeisterung. Super, geil, ihr macht ja Sachen usw …. mit meinem großen Krad habe ich so etwas noch nicht erlebt. Auch werden wir laufend von „richtigen“ Motorradfahrern gegrüßt. Passiert mir zu Hause äußerst selten.
Das Stilfser Joch ist eine ganz besondere Alpenstrasse. Wer es nicht kennt: 48 teils sehr enge Kehren schrauben sich direkt im Steilhang auf 2.760 Meter Höhe. Der zweithöchste asphaltierte Pass des ganzen Alpenraumes, ja von ganz Europa!
Dieses Bild zeigt die extreme Trassenführung ganz gut.
Hier ein paar Impressionen:



Und hier das wichtigste Bild der ganzen Tour:

Nach einer kleinen Pause auf der Passhöhe, wo wir stolz für je EUR 2,50 einen Aufkleber für die Innos erwarben, ging es zunächst ein kurzes Stück bergab, bevor wir in den Umbrailpass abbogen und diesen bis hinunter in das Schweizer Münstertal fuhren, dort dann wendeten und das ganze wieder zurückfuhren. Einfach nur, um den Umbrail eben auch noch mitgenommen zu haben. Empfehlenswert!

Anschließend ging es über die Südwestrampe des Stilfserjochs nach Bormio, wo wir uns in dieser Pizzeria eine ausgezeichnete Holzofenpizza zu Gemüte führten.
Der Weg führte uns weiter nach Livigno. Dabei war der Passo di Foscagno (2.291 Meter) zu überqueren. Livigno ist – genau wie Samnaun - eine zollfreie Zone, was billiges Benzin (aktuell: Super EUR 1,16) aber auch touristische Vollerschließung mit allen negativen Begleiterscheinungen, wie Zersiedelung, Naturzerstörung durch Skigebiete, viel Autoverkehr usw. bedeutet.
Wir haben nur kurz getankt und sind dann entlang des Livigno-Stausees zum Munt-la-Schera-Tunnel gefahren. Es handelt sich dabei um einen einspurigen, engen Tunnel, der eher an einen Bergwerkstollen erinnert. Per Ampelregelung gibt es Einbahnverkehr mit ca. 60-70 km/h. Am Tunnelende haben wir die Schweiz erreicht.
Über Zernez geht es in das Inntal, nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen wir den Abzweig zum Albulapass. Die Südrampe ist steiler, als ich sie in Erinnerung habe. An mehreren Passagen muss ich sogar in den 1. Gang zurückschalten. Aber was soll’s, die Innovas meistern auch diese Anstrengung ohne das kleinste Anzeichen von Müdigkeit. Langsam, aber völlig problemlos geht es bergan bis zum Hospiz, wo wir uns ein Kaltgetränk gönnen.



Weiter geht es bergab bis nach Bergün, wo wir im Hotel Piz Ela übernachten.

Das Hotel hat einen richtig urigen Charme, hier hat sich seit hundert Jahren nur das nötigste verändert. Wer kein Problem damit hat, zur Dusche über den Gang zu laufen, der ist hier genau richtig. Wunderbar. Ich liebe es.
Den Abend lassen wir bei typisch Schweizer Essen ausklingen, auch an die Flüssigkeitszufuhr muss wieder gedacht werden. Sagen wir es so: Wir waren beim Zubettgehen nicht mehr hungrig und durstig.
Sonntag, 13.07.14
Nach einem guten Frühstück im historischen Speisesaal

geht es weiter in Richtung Chur. Nach anfänglichem leichten Regen ist der Wettergott ab Chur wieder auf unserer Seite.

Von Chur aus geht es über Liechtenstein zum Bodensee. In Bregenz tanken wir ein letztes Mal voll. Dabei stellt metzelsuppe einen neuen Verbrauchsrekord für diese Etappe fest: 1,4 Liter/100 KM !!
Wir sind mit dem vollen Tank aus Livigno über 200 km weit bis nach Bregenz gekommen! Sicher auch ein Verdienst der Streckenführung, schließlich wurde ordentlich Höhe abgebaut.
Weiter geht es über Lindau und Kreßbronn nach Tettnang. Dort essen wir ein letztes Mal zu Mittag und stoßen auf die gelungene Tour an:

So langsam geht die Reise zu Ende. Wir fahren noch zusammen bis nach Riedlingen, dann geht es für metzelsuppe weiter über Münsingen in Richtung Stuttgart, während ich ein paar Kilometer weniger nach Senden bei Ulm zurückfahre.
Fazit:
- 769 km für mol
- 894 km für metzelsuppe
- Durchschnittsverbrauch 1,63 ltr/100 KM (metzelsuppe)
- Durchschnittsverbrauch 1,81 ltr/100 KM (mol)
- technische Probleme: keine
- Auffälligkeiten: keine
- Ölverbrauch: ca. einen halben Strich
- Benzinkosten: gut 20 Euro.
- Reifen: Runter mit den Scheiß Dunlops!
- Spaßfaktor: unbezahlbar
Mit der Inno kommt man einfach überall hin!
Für die Interessierten hier noch die exakten Routenpläne:
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Viel Spaß beim Nachfahren.
Nachtrag 17.07.14: Heidenaus sind bestellt!