im August des letzten Jahres bin ich mit der Innova in 16 Tagen ca. 4000 km durch Deutschland gefahren. Meine Idee war Deutschland vom nördlichsten zum südlichsten, zum westlichsten und zum östlichsten Punkt zu durchqueren. Nebenbei wollte ich noch zum tiefsten Landpunkt, der Mitte Deutschlands und was nicht fehlen durfte, auf den höchsten Berg Deutschlands (geht leider nur ohne Inno
Und daß war so...
Bin morgens im Nebel gegen 6.00 Uhr losgefahren, lief auch alles ganz gut und ich kam gut voran...Bremervörde, Elbfähre, Meldorf, Husum bis zum Autozug Niebüll. Das Wetter war aber leider total anders, wie die Meteorolügen es angesagt hatten, die ganze Zeit nur bewölkt und zwischendurch immerwieder Regen, hatte auch schon überlegt umzudrehen, aber wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, zieh ich das auch durch, also weiter..
Tiefster Punkt Deutschlands :

Der Syltshuttle funktioniert ganz gut, komfortabel und bequem legt man die letzten 40 km bis Westerland zurück. Dann erstmal zum Sylter Ellenbogen. Da darf man dann für die Mautstrasse noch einmal 5 Euro abdrücken. Geregnet hat es auf Sylt dann nicht mehr.

So nördlichster Punkt Deutschlands ist nach 368 km erreicht.
Dann noch ein Fischbrötchen für 3 Euro vertilgt, Mund abgewischt und denn schnell wieder zum Autozug, den ich dann um 15.05 Uhr nahm. Aber irgendwie war was anders...

Das Mopped wurde auf dem Autodeck festgebunden und man mußte sich dann in den Sprinter setzen. Dazu kam dann noch ein R 80 G/S Fahrer, der auch ziemlich verwundert war. Denn normalerweise sitzt man in so einem Wagon, wie er im Hintergrund zu sehen ist.
...dannn erstma los...
Der "Motorradfahrer-Betreuer" saß vorne mit im Sprinter. Nach ungefähr einer 1/4 Stunde fahrt, viel dem "Betreuer" wohl auf, daß er die G/S nicht richtig angebunden hatte, funkte kurz den Lokführer Andreas an, ob er bitte mal eben vorsichtig anhalten könnte...jo, kein Problem, ganzen Zug angehalten und das Mopped neu festgetütert
Nach dem Autozug gings zügig wieder Richtung Süden und das Wetter wurde ab Husum auch ziemlich besser, daß erste mal Sonne abbekommen an dem Tag.
Bis ich dann kurz hinter St. Magarethen bei Brunsbüttel ein Kurvengeschlängel durchfuhr, hinter mir ein Quad, da wollte ich mal sehen, ob der auch so schnell um die Kurven kommt
Nachzulesen hier :
http://www.honda-innova.de/viewtopic.php?t=1540
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Die Mutter der Steckachse samt Kettenspanner war futsch ! Hab dann noch die Gegend bestimmt eine Stunde lang abgesucht nach der Schraube, war aber nicht zu finden. Anwohner an der Strasse haben auch noch mitgeholfen und mich mit Mineralwasser und Banane versorgt, haben im Freundeskreis rumtelefoniert, ob da jemand so eine Schraube hat, war leider nichts dabei. Die waren wirklich nett und sehr hilfsbereit. Das es sowas hier auch in Deutschland gibt, Klasse ! Kennt man ja sonst eigentlcih nur von den Auslandsreisen. Nur von den ca. 30 vorbeifahrenden Motorradfahrern hat keiner angehalten !! Echt traurig sowas.
Nachdem die Suche nach den Teilen erfolglos war und ich so nicht weiterfahren konnte, hab ich dann den ADAC angerufen. Hab auch gleich gesagt, daß nur eine Schraube fehlt, dann könnte ich weiterfahren. Nach einigen telefonaten mit insgesamt drei verschiedenen ADAC Helfern, konnten die keine geeignete Feingewindeschraube auftreiben und schlugen vor, mich mit samt der Maschine nach Hause zu transportieren.
Der Fahrer des Abschleppwagens mußte noch abklären, ob er über die Fähre fahren darf, oder ob er über die Autobahn HH fahren muß. Geht da wohl auch um die Kosten. Wir sind dann über die Elbfähre gefahren. Der LKW kostet übrigens 21 Euro und ich hab die Fährüberfahrt von 5,50 Euro gespart
Zuhause war ich dann gegen 23.30 Uhr. Ein riesen Aufwand wegen einer fehlenden Mutter, andererseits bezahl ich schon 30 Jahre ADAC Beiträge und hab noch nie Hilfe angefordert.
Nachdem ich ja vom Nordpunkt unserer Republik, bzw. von Brunsbüttel aus, wieder bequem mit dem netten, gemütlichen, gelben Laster eines deutschen Pannenhilfsdienstes nach Hause gefahren wurde, ging meine Deutschlandreise, nach kurzer Zwangspause, ein WE später Richtung Süden weiter.
Von Ganderkesee über Minden, an den Externsteinen...

....entlang über die Wilhelmshöhe bei Kassel in Richtung Spessart und Odenwald. Im Spessart darf natürlich ein Besuch in Mespelbrunn nicht fehlen, ich sach nur "Das Wirtshaus im Spessart". Das gehörte dann auch, genauso wie das Schloß Mespelbrunn zum Ausflugsprogramm.

Mittlerweile hat das Thermometer die 30 Grad im Schatten überschritten und so sollte es auch bis zum Pfälzer Wald bleiben, Schwitz...
Über das Nördlinger Ries und durchs Donauried ging es dann auf den Hohen Peißenberg hinauf. Dort hat man "normalerweise" einen schönen Blick auf das Alpenvorland. Bei mir war das Wetter zwar sonnig, aber auch ziemlich diesig. Die Fernsicht hielt sich in Grenzen.
Nächsten Tag dann erstmal auf die Zugspitze rauf...natürlich mit der Seilbahn. Als absoluter "Seilbahnfan" , man beachte, daß Wort steht in Anführungsstrichen, war ich froh ohne absturz und ohne 4 Tage mit weiteren 38 Personen in der Kabine übernachten zu müssen, weil ein Fallschirmspringer sich in den Seilen vertüdelt, endlich am Gipfel angekommen zu sein und somit den höchsten Punkt Deutschlands erreicht zu haben.

Kirche von Grainau. Oben links neben dem Zwiebeltürmchen ist die Zugspitze.

In Grainau hatte ich mich solange in einer Pension eingenistet. Sehr nette Wirtsleute dort ! Er ist mit mir sogar noch mit dem Motorrad zum Eibsee hochgefahren und hat mir gezeigt von wo aus die Seilbahn startet. War bestimmt ein lustiges Bild ... er mit einer Kawasaki ZZR 1100 vorweg und ich mit der Innova hinterhergezuckelt
Ohm aufm Berch, waren es übrigens nur 9 Grad, gegenüber den 32 Grad in Grainau, eine willkommene Abkühlung.

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Wieder unten angekommen, ging es am Schloß Neuschwanstein vorbei zum südlichste anfahrbaren Punkt Deutschlands...Faistenoy. Eine Weiterfahrt bis Einödsbach wäre zwar theoretisch möglich, aber nur mit schriftlicher Sondergenehmigung der Gemeinde. Hätte zwar noch die 100 m bis zum Verbotsschild fahren können, aber da wäre nicht so eine schöner Erklärtafel gewesen, so wie auf dem Bild.

Von da aus ging es weiter ins Allgäu, wo ich eigentlich einen Freund besuchen wollte. Der war allerdings gerade in Norwegen und somit nicht da. Der nächste Anlaufpunkt war Konstanz am Bodensee, wo ich einen weiteren Freund treffen wollte, der war allerdings auch nicht da

Mh, also weiter Richtung Westpunkt....
Stationen waren da Schwäbische Alp...

....., Schwarzwald (ist unbedingt nochmal eine Extratour wert !!!!, sehr tolle Gegend)...

..., Schneifel,..

... Eifel. Dort machte ich das WE station bei meinem Bruder...inkl. Schiffsausflug mit Motorboot in Roermond/Holland.
...bei der Gelegenheit gleich noch den westlichsten Punkt Deutschlands mitgenommen...

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Dann ging es weiter gen Osten, quer durch unsere Republik...durchs Sauerland..... erstmal in Thüringen den Mittelpunkt Deutschlands besucht :

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Weiter entlang des Erzgebirges nach Görlitz, ein paar Kilometer von Görlitz liegt Zentendorf, dort befindet sich der östlichste Punkt Deutschlands.
Görlitz von der Polnischen Seite aus gesehen :
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Von hier mußte ich dann doch noch die 100 m bis zum Ostpunkt zu Fuß tapern

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...dort gibts dann, mangels Stativ, auch nur ein Bild aus der Grashüpferperspektive...
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Von dort aus bin ich dann zum Fläming, südlich von Berlin, gefahren. Diese, am dünsten besiedelte Landschaft Deutschlands wollte ich immer schonmal kennen lernen... wenig Kurven, wenig Verkehr, wenig Menschen und viele Kilometer zwischen den Orten. Dann schnurstraks Richtung Harz, um das Motorrad-Reise-Treffen in Gieboldehausen zu besuchen.
Vorher hatte ich mich noch eine Nacht in Sieber/Harz bei Haus Iris einquartiert und bin, ausnahmsweise
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MRT 2011 :

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...am Sonntag nach dem Treffen gings dann wieder Richtung Heimat...
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Die Innova hat sich die über 4000 km durch Deutschland gut geschlagen, auch wenn einem nach Tagesetappen von 350 km und 10 Stunden Reisezeit der Hintern manchmal weh tat. Dafür war ich ohne Zelt unterwegs und übernachtete in Pensionen, Gasthäusern und Hotels. Dadurch konnte ich relativ wenig Gepäck mitnehmen. Der Benzinverbrauch lag meistens bei etwa 1,6 bis 1,8 Litern/100 km. Den Verschleiß der Billig-Antriebskette (12 Euro) hatte ich allerdings etwas falsch eingeschätzt, so das ich ab Düren die letzten 2000 km ruckelnderweise, da sich die Kette unterschiedlich gelängt hatte, bis nach Hause gehangelt hab. Letztendlich hatte die Kette aber gehalten.
Insgesamt gesehen eine schöne Tour, die trotz Hotelübernachtungen und Essengehen, finanziell überschaubar war und auch mit einem 9 PS Motorrad riesig Spaß gemacht hat. Zum Schluß sei gesagt, daß 16 Tage für so eine Tour viel zu knapp sind. Es gibt so schöne Ecken in D, die man sich mal genauer ansehen sollte. Auf den nächsten Inno-Ausfahrten werde ich eher zielgerichtet in diese Regionen fahren und mir dort vor Ort mehr Zeit lassen.

