Senf dazugeb
Die Darstellung von
kurzer ist so nicht Richtig.
Die Zündkerze sammt Kabel ist in Verbindung mit der Zündspule in erster Linie ein Schwingkreis !
Bei "herkömmlichen" Zündanlagen (Batterie oder Magnetzündung) ist die Energie im Magnetfeld gespeichert
Bei CDI ist die Energie im Kondensator gespeichert.
Beim "Zünden" wird durch hohe Spannung ein leitfähiger Plasmakanal durch ionisierte Luft an der Zündelektrode gebildet.
Dieser Plasmakanal ist mehr oder minder gut leitfähig und schließt quasi dann den Schwingkreis, gebildet aus der Zündspule bei Batterie/Magnetzündung bzw. Primärseite Zündspule und Kondensator bei CDI-Zündung, kurz
In diesem Schwingkreis entlädt sich dann die vorher magnetisch oder elektrisch gespeicherte Energie.
Diese Energie wird im Plasmakanal dann als Wärme abgegeben.
Vergleichbar dem Elektroschweissen, und zwar dem WIG-schweissen:
zuerst muß "gezündet" werden, dann kann Strom fließen.
Da das Ganze einen Schwingkreis (LC-Oszillator) darstellt und keine weitere Energie dem System zugeführt wird ist der Zündfunke eine hochfrequente Schwingung, welche sozusagen dann langsam ausläuft (gedämpfter Schwingkreis)
Die Frequenz der Schwingung wird durch Kapazitäten der Kerze und des Kabels als auch die Induktivität der Zündspule bestimmt.
Durch Dämpfungsglieder / Widerstände in Kabel und Stecker wird die Frequenz dieses Schwingkreises verringert.
Die "Zündenergie", also die Energie die an der Zündkerze abgegeben wird, ist die Energie die vorher im Magnetfeld der Zündspule bzw. im Kondensator der CDI gespeichert war.
Egal welches Kabel man verwendet und welche Widerstände im Kerzenstecker sind (solange diese nicht zu hochohmig sind), diese bedämpfen zwar die Schwingung und verringern die Schwingfrequenz, aber die vorher gespeicherte Energie wird trotzdem abgegeben, wenn dann auch etwas langsammer
Und die abgegebene Energie ist so ziemlich grösstenteils das was dann im Zündfunken an Wärme abgegeben wird.
Reale Verluste in Kabeln (auch mit "Entstörwiderstand) sind demgegenüber vernachlässigbar gering)
So, nun zurück zu irgendwelchen "Wunderzündkabeln" oder mysteriösen Kapazitäten:
Ein Zündkabel unterscheidet sich von einem herkömmlichen Elektrokabel in 2facher Hinsicht:
1) Es muß eine hochspannungsfeste Isolierung aufweisen
2) es sollte für den oben beschriebenen Schwingkreis hochfrequenztauglich sein, d.h. es darf nicht aus einem massiven Innenleiter bestehen (wegen Skinn-effekt)
Bei Punkt 2 gäbe es möglicherweise Verbesserungsmöglichkeiten, indem feine HF-Litze als Innenleiter verwendet werden würde.
Aber: Eigentlich spielt das keine große Rolle, da der Zündkreis nach dem "zünden" so lange (gedämpft) schwingt bis die gesammte vorher gespeicherte Energie aufgebraucht ist. Ist die Innenlitze nicht so richtig hochfrequenztauglich dann wirkt das zwar als zusätzlicher Widerstand und das System schwingt dann halt etwas langsammer, aber die Energie wird trotzdem (wenn auch langsammer) abgegeben
Daher sind Effekte durch Zündkabel eher nur marginal.
Wenn man nun doch die Schwingfrequenz des Zündvorganges deutlich erhöht dann hat man einen kürzer "brennenden" Zündfunken, damit auch die Energieabgabe in kürzerer Zeit, also heissere Brenntemperatur.
Aber dafür auch 2 andere Effekte:
1) Die nun höherfreqentige Schwingung stört i.a.R. dann den Rundfunkempfang / Zündanlage ist nicht mehr entstört
2) Die nun kürzere Brenndauer kann u.U. auch den Brennablauf im Zylinder negativ beeinflußen !
Eigentlich sind solche Sachen nur bei hohen Drehzahlen von Relevanz.
Und die hat unsere Inno nunmal nicht.
So, nun darf jeder seinen Kopf schütteln
Wer genaueres zum Thema Zündvorgang nachlesen möchte:
http://www.lothi.org/forum/gpz-305/viewtopic.php?t=1100