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E10 macht E5 teuer

Verfasst: So 9. Jan 2011, 21:26
von hardrockrulez
Hallo Freunde, mir ist eben ein Artikel bei Spiegel-Online http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 52,00.html aufgefallen, und ich dachte, ich spinne.
Vor allem Aussagen wie: "Tankstellen müssen bestimmte Quoten des neuen Bio-benzins absetzen, sonst drohen Strafen" treiben mich in den Wahnsinn. Und dadurch wird das alte E5 verteuert, damit das leistungsschwächere E10 zum alten E5-Preis angeboten werden kann.

Es gibt sachen, die versteh ich nicht.
Naja, dem Staat ists egal, schließlich bekommt er seine Steuern prozentual. Wenn der Spritpreis steigt, verdient er umso mehr daran.

Alles Schweine!

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: So 9. Jan 2011, 21:54
von mur
@hardrockrulez: Inhaltlich unterstütze ich Dich vollends. Könntest Du aber bitte eine andere, für Schweine weniger beleidigende Bezeichnung für Menschen auf der anderen Seite der Gesellschaft suchen? :mrgreen:

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 00:51
von Berti
Naja, die Sache ist doch eigentlich recht einfach.

E 10 hat eine geringere Energiedichte, die Motorleistung ist geringfügig reduziert, Ethanol zieht glaube ich bei der Lagerung Wasser, er ist teurer in der Herstellung. Kurzum, dieser Treibstoff bietet eine Reihe von Nachteilen, die technisch zwar händelbar aber für den Verbraucher geringfügig unvorteilhaft sind.

Viele betonen, dass sie also weiterhin den alten E5 Treibstoff kaufen wollen. Es ist nun aber politisch gewollt, E10 Kraftstoff auf breiter Front zum Durchbruch zu verhelfen. Das probateste mittel ist, dass man E10 so günstig verkauft, dass es wirtschaftlicher ist ihn zu tanken.

Was die Steuer betrifft, so bekommt der Staat auf den Liter E10 seine Mineralölsteuer nur auf den Benzinanteil. Schließlich ist ja Ethanol nicht mineralischen Ursprungs. Langfristig wird das aber zu anderweitiger Steuererhöhung führen, da die Mineralölsteuer ja ein fest eingeplanter Posten im Haushalt ist.

Jetzt kann man wieder auf den "Scheiß - Staat" schimpfen. Aber was pfeifen seit Jahren die Spatzen von den Dächern und wird trotzdem gerne ignoriert?

Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende. Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende.

Und so weiter, und so weiter.

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 09:09
von Innova-raser
Berti hat geschrieben:...Jetzt kann man wieder auf den "Scheiß - Staat" schimpfen. Aber was pfeifen seit Jahren die Spatzen von den Dächern und wird trotzdem gerne ignoriert?

Die Zeiten des billigen Öls nähern sich dem Ende...
Und wenn die Spatzen nicht sterben werden Sie dass auch noch in hundert Jahren von den Dächern pfeiffen.

Das läuft ja z.Z. unter dem Titel: Klimawandel.

Die älteren unter uns erinnern sich sicher noch an die Siebzigerjahre. Damals gab es Sonntagsfahrverbote und und und..Nur um Treibstoff zu sparen weil man davon Angst hatte dass er ausgeht.

Später kammen dann die folgenden Szenarien mit denen man den Bürgern Angst machte:
Saurer Regen
Waldsterbern
Ozonloch
Borkenkäfer
Feinstaub
Klimawander
usw.

Blöd nur dass keines dieser Horrorszenarien jemals eingetreten ist. Man kann jetzt sagen "Zum Glück nicht" oder "Warum lügt man uns immer wieder an".
Das ganze, scheint mir, ist ein ausgeklügeltes System in dem es viele Nutzniesser gibt die sich auf Kosten der Masse bereichern. Denn unter dem Stichwort "Klimawandel" lässt sich sehr viel vermarkten. Wer will denn schon als Trabantenkiller, bzw. Verursacher für den Untergang der Welt in die Analen eingehen.

Ich persönlich finde es, mit Verlaub gesagt, einfach eine neue Furzidee von eine paar, im wahrsten Sinne des Wortes, halbschlauen Politikern. Die Zeche zahlt der am anderen Ende, der manipulierte Bürger.

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 10:06
von axelfoley
Damals gab es Sonntagsfahrverbote und und und..Nur um Treibstoff zu sparen weill man davon Angst hatte dass er ausgeht.
"Das sich befreien" aus der Abhängigkeit des Öls hatte übrigens schon Rudolf Diesel (1858-1913) im Sinn gehabt. :ugeek:

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 11:52
von Berti
Der saure Regen war ein großes Problem. Es wurden entsprechend große Anstrengungen unternommen um ihm zu begegnen. Manchmal habe ich einen Youngtimer mit Vergaser und ohne abgasreinigung vor mir. Ich bin froh, dass das Gestinke vorüber ist.

Waldsterben ist nicht nur ein Schreckgespenst. Siehe Saurer Regen. Hinzu kommt, dass Klimaveränderungen dem Wald zu schaffen machen. Natürlich wird es Folgevegetation geben, sofern der Wandel aber plötzlich kommt und Erosion den Boden wegspült, wird diese nicht gleichwertig sein.

Das Ozonloch war und ist ein Problem. Aber hier hat der Mensch gezeigt, dass er zum Wandel fähig ist.
Was aber kein Grund zu Sorglosigkeit ist.

Feinstaub, hier ist es nunmal politischer Wille die Belastungen gering zu halten. Die Mittel und Wege dorthin sind bisweilen etwas konfus. War da als Dieselfahrer selbst von betroffen. Als Kind des Ruhrgebiets ist es mir jedoch lieber, wenn dem Thema "saubere Luft" zuviel als zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Der Klimawandel, ja es gibt immer noch welche die ihn als Folge menschlich gesteuerten Handelns Leugnen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie kaltschnäuzig Menschen mit existentiellen Bedrohungen für Mrd. von Menschen umgehen, nur weil von ihnen kleinste Einschränkungen hinsichtlich ihres dekadenten Umgangs mit Energie verlangt werden.

Das geht soweit, dass sie zu Meistern der Selbstsuggestion werden, nur um nicht erkennen zu müssen, was sie nicht erkennen wollen.

LG
Berti

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 13:03
von Innova-raser
Hmm....ich denke nicht dass das etwas mit "Kaltschneuzigkeit" zu tun hat. Es ist mehr gesunder Menschenverstand und etwas Uebersicht über die Dinge die da passieren.

Es wäre eine sehr lange Diskussion wer Recht hat und wer nicht, wenn überhaupt. Aber dass hier ist das falsche Podium. Und ich denke man sollte jede vernünftige Aussage einmal überdenken bevor man sich über eben diese hermacht.

Nur ein paar kleine Gedankenanstösse die es Wert sind einmal darüber nachzudenken. Es gab mal eine Zeit da war die Erde fast komplett von Eis bedeckt. Zum Beispiel da wo ich zur Zeit wohne war ein riesiger Gletscher. Der ist aber weggeschmolzen. Aber immer noch sehr gut zu sehen sind die Moränen an der linken und rechten Seite unseres Dorfes die er zurückgelassen hat.

Als ich einmal in Luzern (Schweiz) weilte nutzte ich die Gelegenheit den dortigen Gletschergarten zu besuchen. Sehr interessant und beindruckend zugleich. Man kann dort lernen einemal in etwas grösseren Dimensionen zu denken. Denn die Welt fängt nicht im häuslichen Wohnzimmer an und hört am Bürgersteig auf. Ohne jetzt zynisch werden zu wollen, ich bezweifle dass der Mensch imstande ist komplett zu verstehen wie die Natur funktioniert und in was für Zyklen was passiert. Gerne nehmen wir aus einer Masse von einer Million ein einzelnes Stück und behaupten dann keck dass wir damit die restlichen 9'999'999 Teile erklären können. Eine etwas verwegene Aussage wie ich finde.

Zum Leid der Katastrophenpropheten hat sich glücklicherweise das Waldsterben nicht ereignet. Nur um das eine Thema kurz aufzugreifen. Weder der saure Regen noch der fleissige Borkenkäfer und auch nicht die verherenden Stürme habe es geschafft dem Wald nachhaltig zuzusetzen. Das EVD (Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement) bzw. das ihm unterstellte BLW (Bundesamt für Landwirtschaft) sagt in einem Bericht im Abschnitt über die Herausforderungen aus der Sicht der Biodiversität folgendes: "In den vergangenen 150 Jahren hat die Waldfläche der Schweiz um 30- 50% zugenommen." und weiter unten als eines der Fazite: "Die Problematik der Verwaldung der Schweiz ist präsent" Der Bericht ist übrigens datiert vom 10/11. Juni 2010 und ist im Detail nachzulesen beim obigen Link im Text.

Und ich glaube ich bin da nicht falsch wenn ich behaupte dass die Schweizer alles andere als nonchalante Umweltsünder sind die die Entwicklung gleichgültig hinnehmen. Da dieses Thema hochkomplex sind und sehr, sehr viel Gesamtwissen und Verständnis über ganz grosse Zusammenhänge voraussetzt denke ich ist dieses Diskussion hier am falschen Platz ist.

Denn mir persönlich machen die furzenden Kühe die mit ihrem bis zu 500 Liter klimaschädlichen Methangas das eine Kuh jeden Tag prodzuieren kann, viel weniger Angst als Kernkraftwerke und Bohrplattformen die ausser Kontrolle geraten weil der Mensch versagt.

So vielfältig und komplex kann/muss eine Fachdiskussion sein. Nur sehr grosse Tageszeitungen mit noch grösseren Lettern schaffen es auch die komplexesten Zusammenhänge in 3 oder 4 Schlagworte zu packen und eine Linie weiter unten sogleich die Schuldigen zu benennen. Wahrlich ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit und ein Segen für die, die nach einfachen Antworten suchen.

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 16:03
von axelfoley
Innova-raser hat geschrieben:Zum Leid der Katastrophenpropheten hat sich glücklicherweise das Waldsterben nicht ereignet. Nur um das eine Thema kurz aufzugreifen. Weder der saure Regen noch der fleissige Borkenkäfer und auch nicht die verherenden Stürme habe es geschafft dem Wald nachhaltig zuzusetzen.
Wikipedia meint dazu:
"Nach dem Waldzustandsbericht 2009 sind ungefähr 2/3 aller Bäume in Deutschland krank, d.h, weisen Kronenverlichtungen auf. Ein Drittel der Bäume ist mittel oder stark geschädigt. Buchen und Eichen sind sogar zu 80% geschädigt" :ups:
http://de.wikipedia.org/wiki/Waldsterben

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 18:25
von Innova-raser
:blind:

Nicht dass wir jetzt da einen Baum/Waldfred aufreissen. Meine Wenigkeit versteht herzlich wenig davon. Aber weil ich doch aus guter Quelle informiert sein möchte bin ich deinen Wiki Link gefolgt. Aber mir scheint dass dieser Aussage der Zusammenhang fehlt.

Hier der Link zur Pressemitteilung vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 22.01.2010.

Getitelt wird dort: "Viele Baumarten in Deutschland haben sich erholt - Ministerin Aigner legt Waldzustandserhebung vor"

Der Bericht wird eingeleitet mit den Worten; "Erfreuliche Nachrichten aus dem Wald: "Der Kronenzustand fast aller Baumarten in Deutschland, darunter Fichten, Kiefern und Eichen, hat sich verbessert", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner..."

Ich wage mal zu behaupten dass die ganzen zusammenhänge hochkomplex sind. Vielleicht zu komplex dass sie der Mensch zur Zeit verstehen kann.

Deshalb finde ich auch diese ganze Ethanol Beimischung nicht nur eine Schnapsidee ist sonder auch moralisch verwerflich. Ich bin ein absoluter Gegner der kommerziellen Herstellung von Treibstoffen aus Lebensmitteln! Damit wird der Teufel mit dem Belzebueb ausgetrieben um es etwas pathetisch zu sagen.

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 20:07
von mur
:shock: @Innova-raser: Ich bin froh, daß andere Forumler schon so deutlich Stellung bezogen haben. Jetzt brauche ich das nicht noch weiter. Ich bin immer so schrecklich deutlich. :mrgreen:
*kochzischbrodel* :drunk:

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 20:28
von axelfoley
Innova-raser hat geschrieben:Aber mir scheint dass dieser Aussage der Zusammenhang fehlt.
Der Zusammenhang ist hier -> "Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2009" (Seite4, Zusammenfassung) von der selben Quelle die auch meint: "Viele Baumarten in Deutschland haben sich erholt".
Beides mal auf der HP von Aigner`s Ilse zu finden http://www.bmelv.de/ 8-)

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Mo 10. Jan 2011, 23:01
von Innofeva

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Di 11. Jan 2011, 02:54
von Berti
http://www.sdw.de/

Naja, Innova-Raser, wie Du selbst von Dir sagst, verstehst Du wenig von der Materie. Insofern ist es auch schwierig zu beurteilen, inwieweit die Wissenschaft Beurteilungen anstellen kann.

Die den deutschen Wald betreffenden Zahlen sind durchwachsen. Was Luftschadstoffe angeht, so ist Besserung eingetreten was sich natürlich positiv auswirkt. Das erfolgreiche Umsteuern jetzt als Beleg dafür zu Nutzen das alles nur Panikmache war ist ja nun schon etwas unlogisch, oder nicht?

Treibstoffe aus Lebensmitteln zu gewinnen, dass ist in der Tat heikel. Meine Ansicht dazu ist folgende. Beim Wasser gibt es eine Grundübereinkunft, dass Wasser nicht transferiert werden soll, sondern jeder Landstrich so bevölkert und bewirtschaftet werden muss, dass er sich selbst versorgen kann.

Ähnlich sehe ich es mit landwirtschaftlichen Flächen. Bevor stillgelegt wird soll man die Flächen doch lieber sinnvoll nutzen. Darüber hinaus sollte uns diese Problematik dafür sensibilisieren, dass wir mit Landstrichen mit Nahrungsmittelknappheit schon in übler Konkurenz stehen durch unseren Hunger nach Fleisch und Mehresfrüchten.

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Di 11. Jan 2011, 07:08
von NORTON
Moin Ihr Lieben,

es ist moralisch absolut kaltschnäuzig, (um dieses Wort in diesem Thread weiter zu verwenden), Milliarden Laib Brote durch Auspuffe zu jagen, so lange auf dieser Welt Menschen elendig VERHUNGERN!

Den Amazonas abzuholzen, wegen sog. "Biotreibstoffes" ist ebenfalls schlimm,
dazu noch Monokulturen bei uns, idiotisch.

Für mich sind Politikaster gewissenlose Lobbyistenvertreter, die einen Mist nach dem anderen verzapfen,
Hauptsache, die Bürger blechen.

Es wird unweigerlich einen Schlag tun in diesem Land, davon bin ich überzeugt.

LG Ralf

PS: erbärmlich, welch Mißbrauch mit dem Wort "Bio" getrieben wird!

Re: E10 macht E5 teuer

Verfasst: Di 11. Jan 2011, 08:17
von BOSE
Hallo Leute,

um noch mal aufs Thema zurück zukommen, ich werde weiterhin E5 tanken, auch wenn die Inno E10 verträgt.

Bei den paar Tropfen Sprit wo die benötigt, soll sie den besseren Saft zu trinken bekommen. :zwinker: