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Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 08:01
von DonS
Im Stop und Go in der City nervt das ständige hin und her vom 1. in den 2.Gang und gleich wieder retour.
Würde ich in der 2. anfahren wäre alles gut und viele Schaltvorgänge könnten täglich eingespart werden.
Hab's probiert, anfahren in der 2. geht ruckfrei, ist aber wohl nicht im Sinne des Erfinders der ja zum Anfahren eigentlich den 1.Gang eingebaut hat.
Ob das wohl längerfristig das Getriebe belastet?
Andererseits entsteht durch tausende, vielleicht überflüssige, Schaltvorgänge auch mehr Verschleiß. Das Zurückschalten in die 1. gelingt nicht immer ruckfrei wenn das Moped noch langsam rollt und das geht sicher auch irgendwann auf's Getriebe.
Ich denke nur an Stop und Go Betrieb und selbstverständlich nicht bei "normaler" freier Fahrt.
Was sagt Ihr?
LG Don

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 08:21
von braucki
Wenn es für dich angenehmer ist, dann fahr doch im 2. Gang an. Evtl. wird die Kupplung mehr belastet und verschleißt etwas eher - aber muss ja nicht mal der Fall sein. Ich persönlich würde einfach so machen, wie ich es im Fahrbetrieb besser finde und so lange sie rollt sollte der 2. Gang immer gehen.

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 08:37
von BlackFly
Nicht nur eventuell sondern definitiv wird die Kupplung stärker belastet (Verschleiss und auch Temperatur was sich auch auf das Öl auswirkt). Ob dies allerdings nach ein paar tausend km zum Schaden führt oder nur die lebenszeit von 100.000km auf 98.000km verkürzt kann ich nicht einschätzen

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 09:10
von Bastlwastl
Normalerweise macht es dem getriebe nichts aus,bei den paar pferden is es eher überdimensioniert. Allein die fliehkraftkupplung unterliegt höheren verschleiß. Wie lang sie schleift merkst du ja selbst beim anfahren.meistens hilft es kurz vor stillstand runterzuschalten bei geringer geschwindigkeit und drehzahl. Auch ein eventuelles nachjustieren der schaltkupplung und versetzen des schalthebels wirkt oft wunder.

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 14:37
von sivas
Hi Don,
für den Stadtverkehr machst Du die Übersetzung so lang wie nur möglich, z.B. 16/35 oder noch länger. Den Vierten brauchst Du dann nicht mehr.
Du wirst damit viel Freude gewinnen !
Für Überlandfahrten nimmst Du dann die Zweit-Inno, bei der Du die Übersetzung etwas verkürzt hast z.B. durch ein 37'er Kettenblatt. Da hat dann der Vierte DIE Power und Du lässt auf der Autobahn jeden Laster stehen.
Dieter

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 17:11
von olster
Ich fahre schon seit über 10 tkm 17/32. Schalten in den zweiten bei max. 25 km/h in den dritten bei max 50 - eher einiges früher. So bleibe ich immer bei niedrigen Drehzahlen und muss nicht alle 10 Meter schalten.
Die "Beschleunigung" ist immer noch ausreichend.
An der Kupplung habe ich noch keine Veränderung bemerkt. Bin jetzt bei ca. 47 tkm und hab noch nichts an der Kupplung gemacht.
Kein Ölverbrauch und nach ca. 5 tkm sieht es noch nicht mal richtig schwarz aus.
Wir haben hier zwar keine wirklichen Steigungen aber jede Menge stop and gos, sowie fast täglich vier Kaltstarts.
Ich habe eigentlich damit gerechnet, das die Kupplung sich eines Tages rächt - klopf auf Holz - bis heute alles o. B. (ohne Befund)
Keine Ahnung wie die Kleine das aushält. :?

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 19:41
von teddy
DonS hat geschrieben:Im Stop und Go in der City nervt das ständige hin und her vom 1. in den 2.Gang und gleich wieder retour.
Hab's probiert, anfahren in der 2. geht ruckfrei, ist aber wohl nicht im Sinne des Erfinders der ja zum Anfahren eigentlich den 1.Gang eingebaut hat.
Ob das wohl längerfristig das Getriebe belastet?
Hi Don,
Das Getriebe nicht, das ist schon robust genug.
Aber die Kupplung und nicht zu wenig. Nicht die zweite, die die mit dem Fuss bedient wird, sondern die Fliehkratkupplung, also die erste. Sie schleift beim Anfahren im 2. Gang wesentlich laenger als im 1. Gang, verstaerkt nochweil der Erste wesentlich kuerzer ausgelegt ist. Obwohl sie im Oelbad laeuft schleift sie beim Anfahren und Schleifen bedeutet Reiben und Reiben bedeutet Abrieb. Der geht ins Oel rein und landet dann in der Zentrifuge, die wird eher voll und muesste oefter gesaeubert werden. Aber der Abrieb kommt ja irgendwo her und das bedeutet, dass der Kupplungsbelag (viel?) schneller ueber den Jordan ist.
Der Bequemlichkeit des weniger Schaltens steht gegenueber, dass groessere Wartungsarbeiten frueher und oefter durchgefuehrt werden muessen.
Gewoehn Dir halt an beim Schalten von 2 nach 1 Zwischengas zu geben, das Rucken wird dann merkbarst weniger.
Gruesse, Peter.

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Mi 3. Feb 2016, 21:14
von Ultralight
BlackFly hat geschrieben:Nicht nur eventuell sondern definitiv wird die Kupplung stärker belastet (Verschleiss und auch Temperatur was sich auch auf das Öl auswirkt). Ob dies allerdings nach ein paar tausend km zum Schaden führt oder nur die lebenszeit von 100.000km auf 98.000km verkürzt kann ich nicht einschätzen
Reden wir über Variablen, da kamen ja einige vor;)
Kampfgewicht (volle Rüstung inkulive Reifenhebel, Ersatzschlauch, Pannenspray und Spritreserve zuzüglich Verbandszeug und sonsige Erste Hilfe etc.pp) liegt bei mir unter 70 kg.
Öltemperatur und Verschleiß sind sicher abhängig voneinander.
Eine "rutschende" Kupplung könnte durch Temperaturerhöhung des Öles ja auch durchaus positiv zu sehen sein.
Im Winter schaden kleinere Ölwechselinterwalle nicht. Sonst auch nicht.

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 00:54
von sivas
olster hat geschrieben:Ich fahre schon seit über 10 tkm 17/32.
Klar, dass Du ein 32'er Kettenblatt brauchst, aber wo hast Du das her ? hast Du einfach 3 Zähne gezogen ?

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 01:05
von Sachsenring
Dass Olsters Kupplung das so gnadenlos mitmacht, zerstört jegliches Gefühl für Haltbarkeit. Bei den Cubs muss ich umdenken :superfreu:

LG
MM

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 10:22
von Karl Retter
DonS hat geschrieben:Im Stop und Go in der City nervt das ständige hin und her vom 1. in den 2.Gang und gleich wieder retour.
Würde ich in der 2. anfahren wäre alles gut und viele Schaltvorgänge könnten täglich eingespart werden.
Hab's probiert, anfahren in der 2. geht ruckfrei, ist aber wohl nicht im Sinne des Erfinders der ja zum Anfahren eigentlich den 1.Gang eingebaut hat.
Was sagt Ihr?
LG Don
mich stört das ewige hin und her schalten auch belasse es aber so. ( Kupplungsschonung mit all den Nebenwirkungen ).
Ein wichtiger Punkt für angenehmes Fahren ist das korrekte einstellen der Antriebskette nebst Schmierung und ein nahezu spielfreier Ruckdämpfer.
Beides wurde schon behandelt und genau beschrieben.

Gruß Karl

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 19:59
von DonS
Danke, für die vielen hilfreichen Antworten. :prost2:
Jetzt fahr' ich erstmals so weiter und wenn ich ab und zu, aus Bequemlichkeit, beim Anfahren die 2. "erwische" wird schon nix passieren.
So wie in Fernost mit den Inno/Wave's gearbeitet wird, dürften diese jedenfals "hart im Nehmen" sein.
Das mit dem 15er Ritzel ist ein guter Tipp.
Das werde ich bald einmal ausprobieren.
Wird die längere Übersetztung die Tachoanzeige stark verfälschen?
LG Don

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Do 4. Feb 2016, 22:07
von olster
Im Gegenteil.
Beim 15er Ritzel zeigt der Tacho sogar die tatsächliche Geschwindigkeit / gefahrenen km an.
War bei mir jedenfalls so, als ich es mit dem Navi verglichen habe.
Oh love

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 11:50
von Cpt. Kono
Ich sehe das Problem eher darin das Pleul- u. KW-Lager über Gebühr belastet werden beim Beschleunigen aus sehr niedrigen Drehzahlen.

Hoher Kolbendruck gepaart mit niedriger Drehzahl ist relativ verschleißfördernd und geht auf die Lager.

Re: Anfahren im 2.Gang

Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 20:09
von teddy
Cpt. Kono hat geschrieben:Hoher Kolbendruck gepaart mit niedriger Drehzahl ist relativ verschleißfördernd und geht auf die Lager.
Mag frueher gegolten haben. Die Materialkunde hat aber in den vergangenen Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Nimm Dir mal die Prospekte der heutigen Benzin-Dosen vor - speziell die mit Turbo - und schau Dir die Drehmomentkurven an. (Bei den Dieseln war es schon viel viel laenger so) Bei rund! 1500 U/min ist fast schon das Maximum erreicht und das bleibt bis grobweg 4500 U/min gleich hoch oben. Drehmoment = Bumm auf die Lager der Pleuelstange und der Kurbelwelle, aber das weisst Du ja. Obendrein hatten und haben unaufgeladene Langhuber ihre maximalen Drehmomente bei wesentlich niedrigeren Drehzahlen als die Kurzhuber.
Also dieses Argument geht beim Anfahren im 2. Gang nicht ganz auf. Die Fliehkraftkupplung federt das obndrein noch extra ab.