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Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 10:19
von eishand
Hallo,

meine Inno hat die 30.000km Kilometerstand überschritten.
Ich denke, ich habe einige Wartungsfehler zu ungunsten meiner geliebten Inno begangen. Stellt euch also darauf ein, dass sich euch die Haare sträuben könnten.

Ich hatte schon bei Kilometer um 15.000 immer wieder mal Kupplungsrutschen,
weil u.a. ich damals den Auffanggummi der Kurbelgehäuseentlüftung zu wenig oft entleert hatte,
aber auch, weil ich mal falsches Öl drin hatte, bzw. ein ungeeignetes Additiv (mit Viskosität 5W50) beimengte

In Zeiten stärkeren Kupplungsrutschens auf der Autobahn gabs immer wieder mal unangenehmen Schmorgeruch.
Meist half ein nachstellen der Kupplung, das Schleifen/Rutschen zu besänftigen.

Als Laie war ich mir nicht bewusst, dass dieses Problem nicht immer wieder mal auftreten darf, und meiner Kupplung nicht gut tut.

Beim letzten Fall des Ruschtens und Schmorens, konnte ich kein fahrbares Ergebnis mehr produzieren.
Komme nicht mehr über 60 km/h, das Anfahren verläuft schleppend.

Ein Ölwechsel brachte keine Erleichterung.
Die Inno steht jetzt erstmal.

Hab mich jetzt etwas theoretisch schlau gemacht, und wollte euren Rat einholen.

Meine Frage - kann ich davon ausgehen das "nur" die Kupplungsbeläge völlig verschleißt sind und ein Wechsel das Problem beseitigt?



Ansonsten habe ich bis zu den 30.000km ausschließlich folgende Wartungen durchgeführt oder durchführen lassen:
- 1000er Inspektion (danach keine mehr)
- 4-5 Kettenwechsel
- 1 mal Vorderreifenwechsel
- 2 mal Hinterreifenwechsel
- 3 Ölwechsel
- 1 Zündkerzenwechsel
- 1 mal Bremsflüssigkeit gewechselt
- 2 mal Bremsbacken vorne gewechselt
- 1 mal Bremstrommelklotz hinten gewechselt
- 1 mal Ventile einstellen lassen
- 100 mal und mehr die Kupplung neu eingestellt
- regelmäßig Kürbelgehäuseentlüftung geprüft, ist zuletzt häufig nach 100km schon wieder voll


Habe ich irgendetwas gravierendes vergessen?
Hatte selbst nur überlegt, mir den Luftfilter mal anzusehen und ggf. zu reinigen.

Sonst fiel mir auf, dass das Vorderrad sich nicht völlig leichtläufig wie bei einem Fahrrad drehen lässt, sondern minimalst bremst.

Ich erwäge, die Kupplungsbeläge selbst zu wechseln - es als Chance zu nutzen, dabei in Sachen Schrauben weiter dazu zu lernen.
Werkstatthandbuch kommt heute mittag. ;-)

Viele Frühjahrsgrüße

Matthäus

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 11:12
von Innova-raser
ähmm...viel mehr machen wir an useren CUB´s eigentlich auch nicht. NUR das mit dem Oel und dem Additiv war vielleicht nicht so schlau.

An meiner Inno hierzulande mach ich so alle 10K mal einen Oelwechsel. Und dann nehme ich ganz normales Oel aus dem BM. Bei den anderen CUB´s in den PH machen wir auch nicht mehr. Und die älteste die im Dienst steht geht sicher langsam auf die 70K oder 80K zu. Soweit ohne Probleme. Ausser mit den Radlagern der Räder. Aber dazu muss ich sagen dass es NICHT die Originalräder sind sonden Alus aus dem Zubehör.

Ich denke ein Kupplungswechsel und später korrekte Oelwechsel dürften dich vor dem erneuten auftreten dieses Problems bewahren. Aber trotzdem, es scheint mir trotzdem etwas komisch was da bei dir passiert ist. Ich denke da war von Anfang an etwas nicht ganz korrekt eingestellt.

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 11:32
von Cpt. Kono
Hast Du keinen Bekannten der Dir bei dem Kupplungsproblem mal Hilfestellung geben kann :?:

Wenn der Schmorgeruch auftritt deutet das darauf hin das der Motor in dem Moment thermische Probleme bekommt. Das was da an der Kupplung verbrennt landet im Motoröl und das solltest Du spätestens in diesem Fall ausnahmsweise etwas häufiger wechseln. Und zwar gegen das Öl das der Hersteller sich wünscht. Höchstwahrscheinlich hast Du ein falsches Öl benutzt, deshalb das Rutschen. Und laß die Additive einfach weg. Dann brauchst Du Dich nicht mehr so oft um die Kupplung kümmern und kannst etwas mehr Zeit ins einstellen der Ventile investieren.

Die Kupplungslamellen werden es bestimmt hinter sich haben und sollten dann getauscht werden. Aber um das zu beurteilen solltest Du Hilfe in Anspruch nehmen.

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 13:28
von Bastlwastl
hallo

die inno hat auch zur normalen kupplung noch eine fliehkraftkupplung die das anfahren übernimmt
und wenn diese auch mitrutscht kann es evtl zu deinen genannten problem führen

aber wechse zum testen erst mal die normale kupplung

das mit der gehäuse endlüftung müstest du erklären was da drinn is im schlauch
kondenswasser oder öl ?

wenn häufig öl drinn is wie du beschreibst kanns sein das deine kolbenringe verschließen sind
evtl auch der zylinder und durch den übermässigen druck mehr öl raufdrückt als vorgesehn

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 13:38
von Innojoker
also....ca. 15 K mit rutschender Kupplung mit Geruchsbildung und LL-Öl als Schmiermittel da sind die Beläge sicher abgeraucht, evtl. sogar auch in beiden Kupplungen.

Bevor du da neue Beläge einsetzt mit frischem zugelassenem ÖL füllen 1-2x spülen und raus mit den Additiven.

Die Gehäuseentlüftung (heller Schlauch) die dir regelmäßig das Schaurohr am Lufi. vollspuckt, am Lufi. abnehmen, Loch am Lufi. zukleben (Tape)
Dann Schlauchstück nach hinten hinter das Getriebe legen und gut is. Kam bei mir bis jetzt 15 K noch kein Tropfen Öl ans Hinterrad.

Den Öl-wechsel solltest du aber jährlich machen, da die Brühe zusammen mit enthaltenem Kondenswasser den Lagern im Motor nicht so gut tut. Aber den Eintrag von Kondenswasser kannste ja verringern s.o. :mrgreen:

wünsche allen ne schrott u. bu.... freie saison :bike: :bike: :bike:

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 13:48
von Flx
Erneuere doch die Kupplungsbeläge und gut. Im selben Arbeitsschritt machst du gleich noch die Ölzentrifuge und das Ölsieb sauber. Und ab dann fährst du nur noch ein Motorradöl nach der JASO MA /MA2 Spezifikation. 10w40 ist ein idealer Mittelwert für die Viskosität. Die JASO MA Öle sind speziell auf Betrieb mit Ölbadkupplungen ausgelegt. Da brauchst du auch nicht mit Additiven rumexperimentrieren, denn damit fügst du dem Öl wieder Reibverminderer hinzu, die die Kupplung rutschen lassen. Auf solche Reibverminderer wie sie in KFZ Ölen vorkommen wird bei Motorradölen gezielt verzichtet zugunsten einer einer einwandfrei funktionierenden Kupplung.
Wenn du häufiger Autobahn / Vollgas fährst baut das Öl schnell ab. Wechsle das Öl alle 4000 km oder einmal im Jahr, je nachdem was zuerst eintritt, mit einem Öl mit oben genannter spezifikation.

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 17:18
von wolfgang2011
...eehhhmmm:

Eishand:
Ansonsten habe ich bis zu den 30.000km ausschließlich folgende Wartungen durchgeführt oder durchführen lassen:
- 1000er Inspektion (danach keine mehr)
- 4-5 Kettenwechsel

Anmerkung von mir:
....ab und zu ein Tropfen Öl auf die allerwerteste kommt dir bedeutend billiger

Gruß
Wolfgang

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 18:05
von GroßerKolben
Flx hat geschrieben: Wenn du häufiger Autobahn / Vollgas fährst baut das Öl schnell ab.
Der Ölverbrauch steigt dann eventuell, aber was heißt "das Öl baut ab"? Ich bin ziemlich sicher, dass diese Aussage keinen Wahrheitsgehalt hat!

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: So 24. Mär 2013, 22:21
von Flx
Der Ölverbrauch steigt dann eventuell, aber was heißt "das Öl baut ab"? Ich bin ziemlich sicher, dass diese Aussage keinen Wahrheitsgehalt hat!
Ja da hätte ich mich präziser ausdrücken sollen. Und ich versichere Dir,dass die Aussage 100% Wahrheitsgehalt hat. Jedem Öl werden von Haus aus Additive zugegeben unter anderem Polymere, welche einem Mehrbereichsöl seine Eigenschaft verleihen. Besonders bei Motoren bei denen das Getriebe noch mitgeschmiert wird, brechen die Molekülketten unter hoher Druckbelastung und thermischer Belastung besonders schnell auf. Das Öl verliert an Viskosität und nähert sich mit der Zeit immer weiter dem Viskositätswert des Grundöls an. Diese Ausdünnung hat natürlich negative Auswirkungen auf die Langzeitstabilität des Schmierfilms. Mineralische Öle gelten schon ab 110-120 °C als hoch belastet und bauen dann entsprechend schnell ihre Additive ab. Und wenn Du deine Kiste häufiger mit Vollgas durch die Gegend peitscht, dann sind diese Temperaturen schnell erreicht in einem luftgekühlten Motor.
Auch im Sommer, auch wenn er eher kurz ist in unseren Breiten, werden in der Stadt im stop and go Betrieb mit Leichtigkeit solche Temperaturen erreicht. Da fehlen allerdings die hohen Druck- und Scherbelastungen einer Vollgasfahrt, darum ist hier der Viskositätsverlust weniger gravierend.

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 06:37
von CB50_1980
eishand hat geschrieben:- regelmäßig Kürbelgehäuseentlüftung geprüft, ist zuletzt häufig nach 100km schon wieder voll...Hatte selbst nur überlegt, mir den Luftfilter mal anzusehen und ggf. zu reinigen...
Das könnte miteinander zu tun haben. Mach mal den LuFi-Kasten auf. Feuchtbiotop? Einfach mal den alten LuFi wegschmeißen und einen neuen rein (lt. Honda alle 12 tkm fällig)...

eishand hat geschrieben:...Werkstatthandbuch kommt heute mittag. ;-)
So ist es richtig. Ich werde demnächst auch mal wieder nachblättern, auch wegen der Kupplung(en). Wobei es bei meiner Inno zum Glück noch nicht raucht und riecht...

Solltest Du an der Kupplung was machen, würde ich mich über einen Bericht und evtl. Bilder freuen.

Gruß, Martin

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 08:16
von Cpt. Kono
CB50_1980 hat geschrieben:Wobei es bei meiner Inno zum Glück noch nicht raucht und riecht...
Das wirst Du auch nicht erleben Martin. :laugh2: Zumindest nicht solange es Tommy gibt.

Apropos: Kannst Du mir mal seine Shopadresse bzw. den Shopnamen zukommen lassen?

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 08:53
von eishand
Hallo liebe Leute,

vielen Dank für eure regen Rückmeldungen.
Cpt. Kono hat geschrieben:Hast Du keinen Bekannten der Dir bei dem Kupplungsproblem mal Hilfestellung geben kann :?:
Nein, leider nicht. Aber ihr habt mir schon merklich weitergeholfen.
Bastlwastl hat geschrieben: das mit der gehäuse endlüftung müstest du erklären was da drinn is im schlauch
kondenswasser oder öl ?

wenn häufig öl drinn is wie du beschreibst kanns sein das deine kolbenringe verschließen sind
evtl auch der zylinder und durch den übermässigen druck mehr öl raufdrückt als vorgesehn
Weitgehend Wasser, aber jedesmal mit einem kleinen Spritzer Öl.
Hoffe, das liegt im grünen Bereich.
wolfgang2011 hat geschrieben: Anmerkung von mir:
....ab und zu ein Tropfen Öl auf die allerwerteste kommt dir bedeutend billiger
Ja, habe zugegebenermaßen nur sehr unregelmäßig die Kette geölt - jedoch hat auch das Kupplungsrutschen bei hohen Geschwindigkeiten zu vorzeitig ungleicher Längung beigetragen.


Bezüglich Fahrleistung liege ich durchschnittlich bei ziemlich genau 10.000km/Jahr. (EZ März 2010)

Hab mir jetzt 4L von Castrol Power 1 4T 10w40 geordert, von dem auch hier im Forum positiv berichtet wurde und die geforderte API und JASO erfüllt, um damit 2mal nochmal Öl durchzuspülen (Ölwechsel und Motor brummen lassen) und es dann auch im Anschluss einzusetzen.


Hab jetzt ins WHB reingeschaut, die vielen angepriesenen Spezialwerkzeuge schreckten mich schnell ab.
Werde mir ein Angebot von einer Werkstatt machen lassen.


Danach steht an:
- Luftfilterwechsel
- Ölsieb und Ölzentrifuge ggf. säubern
- Kupplung(en) wechseln


Meine Reifen Heidenau K58 sehen auch nicht mehr so toll aus, der hintere ist bald runter.
Hab die Heidenau K58 drauf, der vordere geht vom Profil her wohl noch locker weitere 20.000km,
zeigt aber leider schon Materialermüdung(?), d.h. ist an einigen Stellen schon spröde. Natürlich schade, wenn das Material trotz
hoher Laufleistung vor dem Abrieb den Geist aufgibt. Weil sonst bin ich von den Fahreigenschaften der K58 sehr angetan, gerade bei Regen und Winter.


Manche von euch sprachen von Kupplungswechsel, andere von Kupplungsbelege (=Kupplungslamellen?) wechseln.
Meintet ihr damit das gleiche, oder waren das doch verschiedene Ratschläge?

Würde tendenziell ggf. lieber etwas mehr als zu wenig wechseln.

Viele Grüße

Matthäus

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 12:07
von Ecco
eishand hat geschrieben:das mit der gehäuse endlüftung müstest du erklären was da drinn is im schlauch
kondenswasser oder öl ?
In diesem Zusammenhang, kann man das Schauglasröhrchen vorne nicht gleich ganz weg
lassen ? Dann tropft das eben einfach so raus. Weil das alle 200 km eh wieder voll ist.


Grüße
Bernd

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Di 26. Mär 2013, 00:10
von Flx
Manche von euch sprachen von Kupplungswechsel, andere von Kupplungsbelege (=Kupplungslamellen?) wechseln.
Meintet ihr damit das gleiche, oder waren das doch verschiedene Ratschläge?
Gemeint ist das gleiche. Gemeint ist das jeweilige Verschleissteil der Kupplungen. Bei der Fliehkraftkupplung sind das die drei Gewichte mit den Belägen drauf und bei der manuellen Kupplung die kreisförmigen Reibscheiben.

Arbeite Dich erstmal vor wie Innojoker es meinte. Zuerst Öl raus und Dein neues Castrol rein. Bisschen rumfahren und wieder raus. Nächste Füllung fährst Du dann ein paar hundert Kilometer und beobachtest. Vielleicht tritt dann schon eine Besserung ein.
Die Gehäuseentlüftung (heller Schlauch) die dir regelmäßig das Schaurohr am Lufi. vollspuckt, am Lufi. abnehmen, Loch am Lufi. zukleben (Tape)
Dann Schlauchstück nach hinten hinter das Getriebe legen und gut is. Kam bei mir bis jetzt 15 K noch kein Tropfen Öl ans Hinterrad.
Warum ist die Kurbelgehäuseentlüftung überhaupt am Luftfilterkasten angeschlossen? Hat das einen technischen Hintergrund oder dient er nur als Auffangreservoir um die Umwelt nicht zu belasten mit evtl. Öltröpfchen?

Re: Inno bei 30.000 rundum erneuern

Verfasst: Di 26. Mär 2013, 01:12
von crischan
Hier wird das geklärt:
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