habe heute an meiner Zweitinnova die Zentrifuge gereinigt.
Für die Innova war es sehr wahrscheinlich, für mich auf jeden Fall das erste Mal

Ich bin kein gelernter Mechaniker, sondern ein inzwischen gesundheitbedingt frühberenteter, gelernter Kaufmann, der aber seit seinem ersten Fahrrädchen immer schon an seinen Spielzeugen rumgeschraubt hat.
Cub´s habe ich in ausgedehnten Asien-Reisen zwischen 2003 und 2006 kennen und lieben gelernt.
Ich möchte behaupten, ich fahre Innova aus Überzeugung; Aber zugegebenermaßen auch mangels Masse.
Für den Wartungspunkt Zentrifuge/Siebchen inkl. Arbeitsplatz-Vor- und Nachbereitung habe ich insgesamt knapp 5 Stunden gebraucht.
Ich habe aber auch keine Uhr im Nacken, sondern kann mit Spaß an der Freud schrauben. So reinige und fette ich z.B. jede Schraube vor dem erneuten Einsetzen und reinige überhaupt Stellen, die sonst nicht zugänglich sind, wenn ich schon mal dabei bin

Relativ sicher bin ich mir, daß der Deckel bei dieser Innova vorher noch nie auf gewesen ist.
Ich habe diese Innova mit 29.000km und einem mächtigem Wartungsstau blind gekauft und habe inzwischen den Wartungsstau nach und nach selber beseitigt. Der letzte ausstehende Punkt war jetzt noch die Reinigung von Zentrifuge und Siebchen.
Der Deckel ging echt nicht einfach ab, erst nach beherzten Schlägen auf die beiden vorhandenen Nippel am Kupplungsdeckel war er freizubekommen.
Aber das Zeitaufwendigste von allem war, hinterher diese alten Dichtungsreste von Deckel und Gehäuse abzufriemeln

Besorgt hatt ich mir vorab eine neue Dichtung für den Kupplungsdeckel, eine neue Krümmerdichtung, eine original Honda Zentrifugen-Dichtung, sowie zur Sicherheit auch ein neues original Siebchen. Man weiß ja nie, gell

Das Öl hatte ich gestern Abend nach einer längeren Tour bereits abgelassen.
Vor der gestrigen Tour hatte ich das Ventilspiel kontrolliert. Das Ventilspiel hatte ich letztes Jahr erst eingestellt und es war nach wie vor korrekt.


Habe mich (wenn auch widerwillig

Aber ich glaube, anders geht es auch nicht, oder?


Für die Schrauben des Kupplungsdeckels habe ich mir aus Pappe eine Vorlage gemacht.
Keine Ahnung, ob die Schrauben alle gleich lang sind, ich wollte da erst gar nicht in Verlegenheit kommen.

Der Deckel ging gar nicht mal so leicht ab. Erst ein paar beherzte Schläge mit Hartholz und Hammer auf die dafür vorgesehenen beiden Nippel am Kupplungsdeckel ließen ihn schließlich aufgehen. Der Deckel war vorher sicherlich noch nie ab.

Abgefallen ist von der inneren Mechanik nichts, sondern war so wie auf den Fotos zu sehen auf Deckel und Kupplung verteilt.

Im Siebchen etwas Schmodder, aber keinerlei Beschädigungen des Siebes.


Habe das Sieb mit Kettenreiniger ausgeblasen und dann wieder zurück an seinem vorgesehenen Platz eingesetzt.





Am längsten von Allem hat das Entfernen der alten Dichtung gedauert. Daran hab ich sicherlich fast eine Stunde gesessen. Wenn es dafür einen Tipp gibt, bitte her damit, denn irgendwann steht mir das Prozedere auch bei meiner Erst-Innova bevor (Die hat erst 15.000km auf dem Tacho. Da warte ich noch ein Weilchen).

Die Dichtungsreste auf dem Kupplungsdeckel habe ich alle abbekommen, am Motorgehäuse nicht komplett. Da kommt man aber so auch nicht gut dran.
Habe aber darauf geachtet, daß es nirgends mehr Erhebungen durch alte Dichtungsreste gab.

Dann den Deckel der Zentrifuge entfernt. In den kommenden Fotos seht Ihr das Ausmaß der Verschmutzung an dieser Innova nach 31.000km.







Nun blitzt wieder alles mehr oder weniger wie am ersten Tag




Die neue Dichtung hab ich von hinten mit 3 kleinen Fettpünkchen "festgepappt".




Bischen Schraubensicherung auf die 3 kleinen Schräubchen und mit 6Nm angezogen.

Die neue Dichtung habe ich beidseitig eingefettet in der Hoffnung, daß diese dann bei einem nächsten Öffnen nicht wieder so an den Gehäusehälften festpappt. Ob das funktioniert, weiß ich nicht, aber schaden wird das bischen Fett wohl nicht, gell? Ich meine sogar, ich hätte diesen Tipp hier mal gelesen


Zur Montage des Deckels habe ich das Moped auf die Seite gelegt. Habe sie mit dem Lenker auf einen Bierkasten abgelegt. Das ging ganz gut.
Dann konnte ich ganz ohne Einfetten der Mechanik den Deckel gleich beim ersten Versuch aufsetzen, ohne das mir der ganze innere Krempel unten in den Deckel gefallen wäre. Da war ich selber überrascht. Das kann nur Anfängerglück sein, oder!?




Dann die Schrauben wieder eingesetzt und über Kreuz angezogen.



Habe der Innova dann noch eine Magnet-Ölablaßschraube und natürlich auch frisches Öl (Mannol) spendiert.

Dann Auspuff, Fußrasten-Knochen, Kickstarter und Verkleidungsteile wieder montiert.
Moped paar Minuten laufen lassen, dann während ich alles weggeräumt habe, paar Minuten stehen lassen und dann nochmal Ölstand kontrolliert.
Und dann natürlich erstmal `ne Runde geknattert

Wie immer nach einem Ölwechsel bilde ich mir ein, daß Moped läuft noch ruhiger und besser

Das Reinigen der Zentrifuge ist nichts, was ich persönlich mal eben nebenher machen würde, z.B. wenn ich wüßte, daß ich später am Tag noch einen festen Termin habe; Aber mit Zeit und Ruhe möchte ich mal behaupten, bekommt das jeder hin, der ein bischen grundlegendes Schrauberverständnis hat.
Außer ein bischen Lackarbeiten an Verkleidungsteilen der Zweitinnova stehen jetzt für diese Saison an beiden Innovas keinerlei Wartungspunkte bei mir mehr an.
Jetzt heißt es den Rest vom Jahr nur noch knattern

Liebe Grüße aus Köln,
Andreas